EQC 400, der Mercedes-Benz unter den Elektrofahrzeugen

  • Aus meiner Sicht kann man viel unterstellen, aber dass Mercedes keine Modellstrategie hat? Wirklich?

    R-Klasse, S-Cabrio, „lange“ A-Klasse 168, CLS Shooting Brake...

    Gab schon häufiger Autos auf die keiner gewartet hat von Mercedes.

  • Es geht bei der Automobilindustrie nur ums Geld, weniger das Prestige , was vielleicht vor 40 Jahren noch der Fall war.

    Geld, sonst nichts, leider

    Naja, mit Prestige lässt sich auch Geld verdienen. Von dem her würde ich das nicht ganz so sehen.

    R-Klasse, S-Cabrio, „lange“ A-Klasse 168, CLS Shooting Brake...

    Gab schon häufiger Autos auf die keiner gewartet hat von Mercedes.

    Stimmt, natürlich gab es immer wieder auch Autos, die eher schlecht gingen. Wobei alle die von dir aufgezählten auf einer Plattform standen, die eh schon existierte. Das kostet dann auch nicht so furchtbar viel, die zu entwickeln. Es macht also auch nicht so viel aus, wenn die Absatzzahlen nicht so toll sind. Und selbst wenn mal ein Fahrzeug ein flop ist, ist das noch kein Beweis dafür, dass es gar keine Strategie gibt.

    Davon abgesehen sehe ich, wie ich schon sagte, dass man eine ganze EQ Reihe um den EQC bauen wird. Und da muss der eben auch seine Rolle einnehmen.


    P.S.: Einen massiven Kritikpunkt sehe ich beim EQC allerdings auch (trifft auf den Audi aber auch zu) und das ist der Umstand, dass er auf einer Verbrennerplattform läuft. Die überdimensionierte Motorhaube kostet Platz im Innenraum und macht es schwerer das Fahrzeug bei gleicher Außenlänge aerodynamischer zu gestalten.

  • Sorry, aber was hat ein zu hoher Verbrauch und eine zu geringe Reichweite mit der Modellpolitik zu tun.

    Klar ist das Modell X eigentlich eine Fahrzeugklasse höher und damit teuerer.

    Aber der Verbrauch und die Reichweite sind nunmal die wichtigsten Verkaufskriterien bei einem E-Auto.

    Dass man eine Verbrennerplattform als Basis nehmen musste ist nicht unbedingt alleine eine Frage des Geldes, sondern eine jahrelang versäumte Entwicklungsarbeit. Man hat es verpennt auf alternative Antriebe zu setzen und hat stattdessen viel Entwicklungskapazität mit dem Ausloten von Lücken in den Abgasnormen bei den Verbrennern verblasen, um sich mit krummen Touren zu bereichern.

    Technisch war vieles vieles schon lange möglich, hätte nur die Gewinnspanne geschmälert.

    Aber der entscheidende Punkt war halt wieder das Geld ? und das Wissen, dass sich mit nem E-Auto schwerer das Geld verdienen lässt, als mit dem Verbrennern, weil es zumindest aktuell teuerer in der Herstellung ist.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Sorry, aber was hat ein zu hoher Verbrauch und eine zu geringe Reichweite mit der Modellpolitik zu tun.

    Der leicht höhere Verbrauch liegt, wie ich schon sagte, an dem Umstand, dass man hier eine Verbrennerbasis umgerüstet hat und aerodynamisch nicht so günstig unterwegs ist.

    Und die Modellpolitik gibt vor allem die Preisregion vor. Bei einem E-Auto ist nunmal die Akkusgröße der entscheidende Kostenfaktor. Und wir sind hier nur beim "C". Wo sollen E und S noch hin, wenn "C" schon ganz oben angesiedelt ist. Nächstes Jahr soll, wie gesagt, der EQS kommen, mit 700km Reichweite und einer Ladezeit von 3-4 Minuten für 100km. Das setzt Maßstäbe, ist wie üblich aber zuerst dem S-Klasse Ableger vorbehalten. 2022 wird dann der EQE folgen, der zwischen S und C angesiedelt ist. Das nennt man Modellpolitik und nicht erst seit heute übrigens. Das war zu euren Zeiten schon so.

    Aber der Verbrauch und die Reichweite sind nunmal die wichtigsten Verkaufskriterien bei einem E-Auto.

    Nicht ganz. Preis und auch Schnellladefähigkeit sind z.B. genauso wichtig.


    Und natürlich geht es am Ende ums Geld. Mir ist immer wieder schleierhaft, um was es sonst gehen sollte im Ergebnis. Aber das System richtet das durchaus, denn Geld verdient man nur, wenn die Kunden auch kaufen und die kaufen nur, wenn der Preis zur Leistung passt.

    Und dass das kein Verkaufsschlager wird ... da sind wir uns sicher einig, aber die Konkurrenz ist das genauso wenig. Und genau da liegt natürlich das zentrale Problem. Technisch ist das alles möglich, nur leider sehr teuer.

  • Dann Vergleiche doch mal in der Preis-und Fahrzeugklasse des EQC mit dem Modell Y, dann sieht MB doch erst recht schlecht aus.

    Es ist nicht nur der CW-Wert, auch in der Antriebs- und Akkutechnik hängt Daimler abgeschlagen hinter der Konkurrenz.


    Klar spielt Geld eine entscheidende Rolle. Nur wenn man einen Entwicklungsrückstand aufholen will, dann genügt es nicht zu kleckern.


    Die Verbrennerplattform als Basis, ist genau dieser Entwicklungsrückstand den man halbherzig kompensieren wollte, mit nem halbgaren E-Auto. Nur dass man sagen kann man hat auch ein E-Auto im Portfolio. Das erkennt aber auch der Kunde. Der vergleicht mit der Konkurrenz und sieht, dass er für vergleichbares Geld bei anderen Anbietern besseres bekommt


    Die Karre ist halt weit weg von "Das Beste, oder Nichts..." Das nimmt der Kunde wörtlich und nimmt lieber nichts.


    Gruß


    Jürgen

  • Dann Vergleiche doch mal in der Preis-und Fahrzeugklasse des EQC mit dem Modell Y, dann sieht MB doch erst recht schlecht aus.

    Mehr als schwierig, denn das Model Y gibt es nicht zu kaufen und die wichtigen entscheidenden Daten für einen Vergleich fehlen.

    Aber ich gehe davon aus, dass einmal mehr nur die Verbrennerplattform einen großen Unterschied macht. Das bedeutet, dass das Model Y einerseits durch die kurze Haube den besseren cw-Wert bietet (und dadurch auch einen etwas geringeren Verbrauch) und im Innenraum geräumiger ist.

    Preislich nach Rabatten dürfte es sich wahrscheinlich (ist aber ein gutes Stück weit Spekulation, denn Tesla kann ja nicht liefern) nicht viel nehmen, genauso wie bei Akku- und Antriebstechnik.

    Umgedreht kann man davon ausgehen, dass der GLC bei den meisten sonstigen automobilen Eigenschaften klar besser ist. Also bei den Fahreigenschaften, der Geräuschentwicklung, der Verarbeitungsqualität usw..

    Und schauen wir mal, ob Tesla z.B. zum Verkaufsstart des Model Y eine funktionsfähige Tempolimiterkennung auf die Reihe bekommt. Model 3 Besitzer warten da bereits seit über einem Jahr drauf. Etwas, was meine damalige C-Klasse hatte, die inzwischen fast ein Jahrzehnt alt ist, und heute bei jedem Kleinwagen funktionsfähig zu bekommen ist.


    Ich fasse kurz zusammen: Ja, der EQC ist alles andere als perfekt und wird sich sicher auch nicht wie geschnitten Brot verkaufen. Aber manch ein Kunde wird trotzdem kaufen, da es für vergleichbares Geld keine echten kaufbaren Angebote bei der Konkurrenz gibt. Entweder sie sind teurer oder gar nicht erst erwerbbar. Nur eines ist sicher, nichts kommt nur beim Model Y bei rum, denn wenn ein Hersteller gar nicht erst verkauft, dann kann der Kunde auch nichts erwerben. Das ist der Inbegriff von nichts nehmen.

  • Die Karre ist halt weit weg von "Das Beste, oder Nichts..." Das nimmt der Kunde wörtlich und nimmt lieber nichts.

    ..ich glaub das erstreckt sich mittlerweile über das ganze Fahrzeugsortiment mit Stern...

    Die Zeiten sind Geschichte.

  • Das fürchte ich auch.

    Je lauter MB diesen Anspruch rausposaunt, desto weniger scheint er in der Praxis zuzutreffen.

    • Offizieller Beitrag

    Der Slogan ist halt auch echt unglücklich. Vor 100 Jahren zu Zeiten als Gottlieb Daimler noch gelebt hat, da konnte man sowas durchaus noch raushauen aber bei der Konkurrenz der letzten Jahrzehnte kann man mit sowas nur verlieren.


    Mit 138 Gramm CO2 Ausstoß pro Kilometer ist Mercedes Schlusslicht in Europa, das ist nicht nur traurig, das ist eine Katastrophe und eine Bankrotterklärung an den eigenen Anspruch. Und jetzt sind auch noch gefragte E- und Hybridmodelle ausverkauft während andere locker flockig liefern können und das auch tun.