Reisetip: Auto-Urlaub (fast) von Anfang an - 2.000 bzw. 3.700 km mit dem W202 durch Frankreich

  • Erste Nach-Covid-Neuauflage einer solchen Landstraßen-Tour gerade absolviert - ca. 3.000 km in zwölf Tagen:



    Das Reiseprinzip ist nach wie vor empfehlenswert :P . Gerade auch im September: es ist nicht mehr so ganz heiß, zugleich sind die Ferien vorbei, und es ist leerer.


    Für das Massif Central hätte ich mir allerdings noch mehr Zeit nehmen sollen. Dort wird es selbst bei Tagesetappen von nur 150 km nicht langweilig.


    Jedenfalls nicht, sobald man nebenher ernsthaft Fotos machen möchte. In diesem Falle sollte man seine Ankunft bei einer privaten Gîte ( = Bed & Breakfast) auf dem Lande eher spät ansetzen, um die schöne Lichtsituation rund um den Sonnenuntergang (um diese Zeit gegen 20 h MESZ) noch unterwegs nutzen zu können.


    Überraschungen:

    • Dieseltreibstoff war auffallend teuer. Da tat das Benzintanken nicht mehr ganz so weh.
    • Wenn man von Entgegenkommenden mit der Lichthupe angeblinkt wird, heißt das zumeist nicht, daß was am Auto nicht stimmt (wie ich erst irritiert und beunruhigt gedacht hatte =O ), sondern sie wollen einen vor einer zu erwartenden Polizeikontrolle warnen (wie mir zwei Gendarmen erläuterten). Vor der braucht man aber keine Sorge zu haben, solange man nicht zu schnell fährt.

    Michael

  • Muss man schon Bock drauf haben, noch dazu in Frankreich, Respekt.


    Jochen

    Schwarzer Benz, laute Schreie, endlich ist der Boss wieder da ... (Zitat: Kollegah)
    Es zählt nicht was für ein Auto neben dir steht.. Es zählt wie du zu dem Auto stehst!
    Ich konnte aus unerklärlichen GrÜnden in der Schule während der Kommasetzung nicht Geistig anwesend sein..
    Und ich Entschuldige mich für jeden Rechtschreibfehler.. leichte Lese- u. Rechtschreibschwäche!

  • Gerade in Frankreich :P :thumbup: .

    • Gutes Essen.
    • Nette Menschen (jedenfalls habe ich viele getroffen).
    • Tolle Landschaften.
    • Ziemlich leere Straßen: das Land ist außerhalb der Ballungsräume verglichen mit Deutschland dünn besiedelt. Teilweise sind mir eine halbe Stunde lang kaum Autos begegnet.
    • Enorme landschaftliche Vielfalt. Die erlebt man bei uns zwar auch, aber es ist umständlicher - man müßte zwischen den unterschiedlichen Landschaften viel auf die Autobahn wechseln, und da ist das Reise-Vergnügen ja nun direkt wieder vorbei.
    • Tendenziell andere, weniger anstrengende Autofahrermentalität, siehe unten.

    Ich hatte telegrammartige Fragmente eines C-Klasse-Erfahrungsberichts vergessen, ergänzend zu vorherigen Beiträgen:

    • Vor dem Aufbruch in Deutschland Bremsbeläge kontrollieren! Ich hatte es verpennt und habe mich unterwegs geärgert: denn schon in den Ausläufern des Massif Central geht es ganz schön rauf und runter. Von der Hochprovence oder den Alpen gar nicht zu reden. Ich habe motorgebremst wie jeck und gehofft, daß nicht irgendwann doch die Bremsbelags-Warnlampe anging. Ging sie zum Glück nicht.
    • Wer seine Windschutzscheibe nicht ohnehin regelmäßig per Mikrofasertuch etc. so saubermacht wie irgend möglich, sollte es während einer solchen Fahrt tun. Es war ein Hochgenuß: nicht nur aus Sicherheitsgründen.
    • Soirgenkinder im Fahrwerk vorher noch mal kontrollieren (hatte ich auch vergessen :rolleyes: ) und ggf. austauschen: Die Fahrbahnbeläge sind jedenfalls auf den kleinen Provinzstraßen - und gerade die sind ja interessant - tendenziell spürbar unebener als bei uns.
    • Bei Leder-Lenkrad: Evtl. weißes Handtuch mitnehmen und beim Parken über das Lenkrad legen (hatte ich natürlich auch vergessen). Es war äußerst sonnig und UV-strahlend dort.
    • Der 1,8-Liter M111 beschränkte mich - da ich das fast 30 Jahre alte Ding nicht noch mehr treten wollte - an deftigeren Steigungen auf 40 km/h im 3. Gang des 722.4-Getriebes. Aber in der Praxis ging das letztlich. Sogar hinter mir beschwerte sich diesmal niemand. Angehupt wurde ich erst wieder - auf dem Rückweg in Deutschland, in der Eifel. Von einem Wagen mit deutschem Kennzeichen natürlich :rolleyes: .
    • Schiebedach empfehlenswert , auch noch im September 8) . Ich bin die zwölf Tage fast durchgehend "offen" gefahren (Klimaanlage aus) - man kriegt noch mehr davon mit, was einen gerade umgibt.
    • Wichtig für die Fraktion mit FBS 2: Mindestens zwei funktionierende IR-Schlüssel mitnehmen! Einer meiner drei machte zwischendurch mal Zicken, wenn auch nur kurz. Aber wenn man da gerade wieder komplett hinter dem Mond unterwegs ist, würde einem der kalte Schweiß ausbrechen, hätte man nur den einen Schlüssel 8| .
    • Mit quietschenden Reifen durch die großzügigen französischen Landstraßen-Kreisverkehre zu fahren und damit die häßliche BMW-Front im Rückspiegel plötzlich ganz klein werden zu lassen, macht Spaß ^^ .

    Michael

  • Für das Massif Central hätte ich mir allerdings noch mehr Zeit nehmen sollen. Dort wird es selbst bei Tagesetappen von nur 150 km nicht langweilig.

    ... vierzehn Tage entlang der Ardeche mit dem Fahrrad ...

    Grüße aus der Baustellenhaupt- und Fächerstadt

    ... xundbleiwe und Kotzbeutel tragen


    Peter

  • https://www.google.com/maps/pl…2Fg%2F11x9v7h2j?entry=ttu

    Die Strecke hier in den Bergen hat selbst der leistungslose (69 PS) Fiat 500 Mietwagen mit mehr als 60 geschafft und die Steigungen und Kurven sind nicht ohne. Da finde ich 40 für nen Benz echt wenig berauschend und auch ein 30 Jahre altes Auto sollte mal etwas Drehzahl bekommen.

    Sieht nach einer tollen Tour aus. Was mich halt stört sind eher die Eigenarten der Einwohner... mangels französisch Kenntniss und dem Unwillen derer sich auf Englisch zu verständigen (aus Prinzip, nicht weil sie es nicht könnten) ein Land, was ich als Reiseland vermeide.

  • Die sprechen dort doch n recht verständliches Französisch, zwar auch mit nem gewissen Lokalkolorit ...

    Grüße aus der Baustellenhaupt- und Fächerstadt

    ... xundbleiwe und Kotzbeutel tragen


    Peter

  • "Der 1,8-Liter M111 beschränkte mich - da ich das fast 30 Jahre alte Ding nicht noch mehr treten wollte - an deftigeren Steigungen auf 40 km/h im 3. Gang..."

    Tolle Reisebeschreibung. Ich mag "road trips"... :)

    Bez. C180 (was ich ja auch habe, und womit wir recht viel reisen) muß ich sagen, daß diese Maschine ein klassischer 16V ist, was die Leistung (was ja gar nicht sooo wenig ist) leider nur auf Drehzahl bringt, und richtig gedreht werden muß. Unten ist das Ding tot. Ja, das scheint dann etwas Benz-untypisch zu sein, ist aber so. Auf Bergstraßen kann man das Auto nicht in den 3. Gang fahren, weil dann kaum Leistung da ist. Ich schalte manchmal (sagen wir vor Haarnadelkurven) sogar in den 2. Gang, und der M111 wird gleich lebendiger.
    Die 122 PS bringt der 180-er auf 5500 Umdrehungen, und die 170 Nm auf 4200! Bei 40 km/h in den 3. Gang sind davon drehzahlbedingt recht wenig da, und dein Motor quält sich nur. Schalte also ruhig runter. ^^

  • Gegen die hohen Spritpreise in Frankreich hilft E85 tanken. Gibt es da fast flächendeckend, kostet um 1 EUR /Liter und der M111 verdaut das problemlos solange es warm ist.

    Beim nächsten Mal einfach mal probieren :)

  • ;) Da bin ich ja froh, daß ich jede Woche nen 14km-Umweg über die Grenze mache.

    Grüße aus der Baustellenhaupt- und Fächerstadt

    ... xundbleiwe und Kotzbeutel tragen


    Peter