Viel Sturz an der Vorderachse rausholen *Nur für den Rennsport*

  • Beim Blech des Lenkers hätte ich noch die geringsten Bedenken, aber da muss ein Profiblechlespatscher und Schweißer ran, der absolut weiß , was er tut.
    Soweit zur Bauteilveränderung.


    Kann man so argumentieren, vorallem wenn man Beruflich damit zu tun hat (geht mir ja auch so) !muss! man so argumentieren. Ich bin trotzdem der Meinung, dass man so etwas auch als nicht Profischweisser mit gewissem Sachverstand und Willen sich zu informieren hinbekommt. Ich habe beruflich mit Schweissfachingenieuren zu tun und muss feststellen, dass es sich da auch nur um Menschen handelt, deren formaler Titel nicht immer zwingend die geballte Kompetenz mit sich bringt.


    Du kennst dich in der Thematik offensichtlich gut aus, daher weiss ich die Hinweise auf jeden Fall zu schätzen. :thumbup: Verrätst du mir um was es sich bei BY3462768 handelt, kenne ich als Werkstoffbezeichnung so nicht, wäre aber sicherlich Hilfreich zu wissen. Danke schon mal!


    Viele Grüße,


    Chris

    W202 C250TD OM605 Daily

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  • Ein sehr schönes Hobby hast du da, find ich klasse.
    Kostet wahrscheinlich einen Mittelklassewagen vom Hyundai pro Jahr aber was solls. :D


    Über Geld spricht man ja in Deutschland bekanntlich nicht ;) aber abgesehen von den Kosten für den Aufbau eines entsprechenden Fahrzeugs und angenommen die Laube läuft ohne viel reparieren zu müssen, dann ist man für die Saison schon wesentlich günstiger dabei. Bei 6 - 8 Veranstaltungen pro Jahr kommt man evtl. mit 5-6k pro Jahr aus. Ein günstiges Hobby ist es mit Sicherheit trotzdem nicht, keine Frage :)


    Viele Grüße,


    Chris

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  • Also:
    Das mit dem mikrolegierten Werkstoff war vorhin in mein Handy falsch eingetippt. Der Werkstoff des Traggelenkauges heißt 27MnVs 6 By und wird aus der Schmiedehitze gezielt abgekühlt (Luftvergüter)
    Der Werkstoff ist wg Grobkörnigkeitsneigung bei falschem Abkühlen extrem rissempfindlich und damit ungeeignet für wechselbiegungsbeaufschlagte feingliedrige Bauteile. Da das TGA und die Nabe hingegen recht knubbelig sind kann man das machen. Für den Achsschenkelzapfen war das zu riskant.
    Regards
    rei97

  • @rei:


    Wäre denn eine komplett neue Traggelenkaufnahme am Querlenker denkbar? Ich meine jetzt was aus dem Vollen gefräst und gebohrt? Die könnte man ja dann so bauen, wie man sie braucht und hätte so alle Probleme erschlagen... Mal so prinzipiell gefragt...



    Gruß Torsten

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    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Ja, wenn man es aus einem hundsgewöhnlichem Feld- Wald- und Wiesenstahl macht ;)


    Gruß Torsten

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    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Also:
    Vorausgesetzt man hat ein 3D CAD Modell vom TGA , könnte man aus einem Vergütungswerkstoff mit ca 800N/mm2 ein verlängertes TGA per NC fräsen und Konus 1:6 reiben produzieren.
    Geschweisst müsste es dann in einer Vorrichtung in einen unverkürzten Blechlenker werden um die Winkel des Gelenkzapfens richtig zu halten. Der Winkel des Rohteils des Auges aussen muss natürlich an die neuen Winkel zum Achsschenkel angepasst wrden um das Gelenk wieder mittig zu bekommen (Ausschlagswinkel)
    Um es kurz zu machen:
    Ohne ein Achsmodell mit Kinematik dahinter, am besten in Catia V5 und dann der Umsetzung ins milling wird das riskant.
    Überall gibt es da Packagefallen, denn wir haben da stellenweise um mm gekämpft.
    Regards
    Rei97

  • Der Werkstoff des Traggelenkauges heißt 27MnVs 6 By und wird aus der Schmiedehitze gezielt abgekühlt (Luftvergüter)


    Super, danke für die Info :thumbup: Interessant wäre jetzt natürlich ob der Blechkörper auch aus einem speziellen Stahl gefertigt wurde. Kostentechnisch hätte ich da eigentlich einen hundsnormalen S235 oder ähnlichs erwartet. Damit nimmt man ja eine Legierungsbildung an der Schweissstelle zwangsweise in Kauf. Bei einem in Großserie produzierten Teil würde ich dann zudem erwarten, dass der ganze Querlenker in einem Arbeitsgang vom Roboter geschweisst wird ohne Wechsel des Schweisszusatzes. Schweisszusatz für das Traggelenkauge dann auch ein hundsnormaler Waldundwiesenstahl oder bräuchte man was spezielles? Die Nähte sehen zumindest nach grobschlächtigen Roboternähten aus, also keine besonderen Erfordernisse würde man vermuten.


    Viele Grüße,


    Chris

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  • Also:
    Das Blech war irgendwas hochfestes in 1,5mm so wie QStE 420 TM .
    Die Schalen wurden von Robbies hochgeschwindigkeitsschutzgasgeschweißt. Alle Nähte mit dem gleichen Draht und Zuschlag.
    Regards
    Rei97

  • Perfekt, danke für dein Insiderwissen! Damit kann ich das jetzt schonmal deutlich besser planen. Für die Reparatur damals habe ich mir blauäugig solche billigteile aus Ebay geholt. Hoffentlich kommen die in China vom selben Band und die Werkstoffe sind die gleichen 8o


    Viele Grüße,


    Chris

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