Rost: Hilft Hohlraumversiegelung an Türen und Kofferraumklappe?

  • Hallo liebe Leute,


    viel habe ich bereits gelesen doch so richtig schlüssig bin ich mir dennoch nicht geworden. Mein schöner und geliebter S202 rostet an den bekannten Stellen (Türen unten sowie Zierleiste und Heckklappe). 2 x habe ich den Wagen bereits aufwendig beim Lackierer entrosten und lackieren lassen, jedoch hält es leider nur für jeweils ein oder anderthalb Jahre. Viel Geld habe ich herausgepulvert und ich bin es langsam leid, das ständig zu wiederholen. Ich sprach mit einer mir gut bekannten kleinen Werkstatt, die mir für 500 € die Türen und Heckklappe hohlraumversiegeln würde. Das Mittel dazu stammt aus dem Schiffsbau erzählte er mir und es würde den Durchrostungsprozess angeblich drastisch verlangsamen oder gar fast stoppen können. Er arbeitet u.a. Oldtimer damit auf und hat hervorragende Ergebnisse damit erzielt, sagte er mir als Bestätigung.


    Jedoch kommt der Rost ja von Innen aus den Falzen usw.. Kann das, wenn es einfach über den Rost in der Tür gespritzt wird, wirklich was bringen, da ja der Rost in den Türen nicht entfernt wird, sondern lediglich damit übergekleistert?! Klar, von außen wird der Rost natürlich entfernt und neu lackiert. Aber ich habe so meine Bedenken, ob das dann wohl wieder nur für anderthalb Jahre hält. Letztenendes wäre ich dann noch mehr Geld los und hätte wieder mein altes Problem. Und das kann und will ich mir nicht als Dauerzustand leisten.
    Auch habe ich schon mal nach gebrauchten Türen geschaut. Aber die haben ja ebenfalls allesamt mehr oder weniger die Rostkrankheit in sich...


    Mein geliebter Benz hat gerade mal 219.000 Km gelaufen und ich habe viel Geld in der Vergangenheit in ihn gesteckt und stets alles repariert bzw. erneuert und auf dem Laufenden gehalten, weshalb es für mich ausgeschlossen ist, diesen technisch total intakten und hervorragend laufenden Wagen wegen der Rostkrankheit abzustoßen. Andererseits kann und will ich auch nicht jedes Jahr rund 800 bis 1000 € nur für Lackierkosten aufbringen müssen.


    Wie ist Eure Meinung dazu? Freue mich auf ein paar Anregungen oder Ideen.
    Gruß,


    Martin

  • Man muss halt den Rost kersanieren und nicht nur die Optik aufhübschen, dann hält das auch länger. Wenn der Rost aber bereits im Falz sitz, steht der Aufwand in keinem Verhältnis zum Wert.
    Dann muss man sich halt Gebrauchtteile suchen, die besser sind, diese gründlich behandeln, da trotz keiner erkenntlichen Rostes, die braune Pest ihren Keim schon unter der Grundierung gelegt hat. Dann Stück für Stück neu aufbauen, lacken und konservieren.
    Das ist aber viel Arbeit und kostet entsprechend. Leider ist es beim Mopf sehr schwer, gute Türen aufzutreiben.Beim VorMopf kann man da öfter drüber stolpern.


    Gruß


    Jürgen

  • Locke hat zwar grundsätzlich recht, man kann aber Türen und Hauben, die unten innen dort leicht rosten, wo die Bleche übereinander liegen massiv an Weiterrosten hindern, wenn man die Stellen von innen in Hohlraumschutz "ertränkt". Damit können Jahre gewonnen werden.


    Am Winterauto von mir fingen die Kofferraumhaube und die Türen unten an zu blühen, somit habe ich die teile vor 2-3 Jahren mit Hohlraumwachs geflutet, und seitdem rosten die Teile nicht sichtbar weiter.


    500,- Nur für 4 Türen und die Heckklappe halte ich für teuer. Ich würde mir ein Hohlraumspray bei Würth kaufen, und dessen Inhalt reinsprühen. :whistling:

  • das Konservieren von Innen mit bspw. FluidFilm hilft dir nicht wenn es außen ordentlich blüht.
    Wenn wir beispielsweise die Standardroststelle der Türen unter der Schutzleiste nehmen:
    Das Entrosten und anschließende neu lackieren hält nicht ewig, da man ohne Sandstrahlen den Rost dort nie gänzlich aus dem Metall bekommt. Hier rostet es auch nicht von Innen nach außen. Es ist die zu schlechte original Grundierung die das Rosten beschleunigt.
    Möglich wäre es hier nach dem Entrosten und vor dem Lackieren bspw. mit MultiFilm (http://www.multi-film.de/) überlackieren und nach einer längeren Trocknungsphase dann den normalen Lackaufbau durchzuführen. Denkbar wäre es auch die STellen mti Owatrol zu tränken und ähnlich wie bei MultiFilm danach den Lack aufzubauen.
    Leider wird die Lackierung nach so einer "Pre-Behandlung" nicht mehr so toll, denke ich.


    Ich habe selbst bei meinem W202 damals gute Erfahrungen mit Zickstaubspray gemacht. Das sorgt als Grundierung defintiv für eine Verlangsamung des Rostprozesses. Aber leider wird dies auch nicht ewig halten und der Rost kommt eben nicht nach einem Jahr wieder sondern vielleicht nach 2 oder 3 Jahren.


    Wenn es dir der Aufwand wert ist, würde ich es nach dem entrosten mit MultiFilm probieren, danach Füllern, Grundieren, Lackieren. Vielleicht sollte man dies an den Stellen machen wo der Rost nicht aus einem Falz kommt. Ggf. kann man es aber auch überall nutzen und damit das Rosten etwas aufhalten.

  • Ich bastel neben dem 202 viel an Oldtimern aus den 50/60ziger Jahren, in Kleinviehbereich (Mopeds, Einachser, Roller) und Gerät aus der Landwirtschaft.
    Das einzige was nachhaltig hilft, ist Sandstrahlen. Die ganzen Rostumwandler verzögern den Fraß nur.


    Ne billige Pistole kostet mit Behälter dran für ein halbes Kilo cirka 20-30 auf eBay, nichts tolles aber funktionieren auch. Mit nem halben Kilo kommt man natürlich nicht weiter wie ein paar Zentimeter, aber für Rostflecken reicht es. Einen Kompressor findest du bestimmt im Bekanntenkreis, dann bläst du die Pest da runter und machst Grundierung drauf. Rest soll jemand machen, der Lackieren kann. Oder am selben Tag strahlen und lacken, dann geht's auch so.


    Fluidfilm ist ein tolles Zeug, aber gegen Rost in Falznähten auch nur bedingt wirksam. Aber billiger wie lackieren ist es alle Mal, und stoppen tut es den Rost aus, sieht nur leider sche*** aus, weil auf Monate der Rest immer auf dem Flecken klebt. Frag nicht woher ich das weiß :rolleyes:

  • Der Staubsauger hat mit dem Sand kein Problem...
    Aber Anbauteile wie Türen, lassen sich ja abbauen, zerlegen... - müssen sie zu Lacken ja eh... Und wenn man es penibel betreibt, ist die Karosse so leer, dass weder Kabel noch Gummistöpsel noch im Weg sind... :P
    Aus den Hohlräumen bekommt an den mit langen Druckluftpustolen und gleichzeitigem Staubsauereinsatz. Wo ein Wille, da ein Weg. Aber nur so bekommt an vorhandenen Rost eliminiert...


    Gruß


    Jürgen

  • Blödsinn,kannst dir ja mal meine Oldis anschaun,die hab ich alle gestrahlt und lackiert.Der älteste vor 20 Jahren und ner virtelmillion Kilometer.Drecksarbeit allen Sand rauszubekommen aber drehen der Karosse/Teile und Industriesauger hilft.
    Nur bei Rost in Falzen hilft nix außer öffnen und bearbeiten.
    Hohlraumversieglung auf Fettbasis zb Sander verzögert bei Falzen aber mehr auch nicht.Hat halt eine hohe Krich/kapilarwirkung.
    Besser als nix.
    Das es kein seltener Oldi ist mit Teilenotstand......gute gebrauchte suchen.

  • Zu 100% sicher nicht, da hast Du recht. Dafür ist eine Karosse zu zerklüftet. Aber mit Geduld bekommt man das doch recht gut.


    Hab letztens meinen Kärcher fast bis obenhin mit Sand vollgesaugt, als ich die Karosse entsandet habe. War ganz überrascht, wie schnell da 40 Kg zusammenkommen. War erschrocken, dass der dämliche Staubsauger nach der Aktion so schwer war. Habe ihn dann spaßeshalber auf die Wage gewuchtet... :P


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97