W202 bei den Autodoktoren bei VOX Automobil am 10.07.2016

  • Im ernst, den Klamauk habe ich beim ersten halbwegs unterhaltsam empfunden, beim zweiten mal naja ok, der selbe Scheiß und spätestens beim dritten mal wird es nur noch langweilig, da es immer wieder die gleiche Story ist, die real so sicher nicht funktioniert.

  • Oder die Aufarbeitung,Waschen,polieren und Innenraum reinigen plus Felgen lackieren und Kratzer ausbessern für 60 Euro.
    Bekomm ich nicht mal die Politur für.Der hat letzte Woche 3,5 Stunden geackert und nen 100er verlangt bei meinem.ok,bischen Freundschaftspreis.
    Stafros-lackiert halbe Autos für 200 Euro und läßt sich auf 80 runterhandeln.Ich könnt mich wegschmeißen bei so einem Klamauk.
    Und die macht Gewinne beim Verkauf-im Schnitt sinds ja 300 Euro pro Fahrzeug-da würd ich mit Flaschensammeln mehr verdienen.

    Da habe ich auch so meine Zweifel bezüglich der Preise. Denn schließlich hat heute niemand etwas zu verschenken, und keine Firma möchte beim Ausführen von Arbeiten noch "Geld mitbringen".

  • Wo ich aber ehrlich gesagt nicht mitgehe ist, dass heute angeblich alles viel früher kaputt geht. Pfleglicher Umgang vorausgesetzt erlebe ich nicht, dass mir irgendwo großartig was verreckt.




    Sicherlich ist ein pfleglicher Umgang mit Dingen nie verkehrt, und trägt auch dazu bei, das ein Produkt länger halten kann. Dennoch reicht manchmal Pflege allein nicht aus, bzw. der Kunde kann sich noch so anstrengen, und das Gerät geht trotzdem kaputt. Und da dies schon bei manchen Gerätegruppen häufiger passiert, glaube ich nicht, daß es nur Einzelfälle sind. Ich denke schon, daß es geplante Obsoleszenz gibt.


    Nehmen wir mal das Beispiel Tintenstrahldrucker. Da sind oft die Zahnräder der Mechanik innen aus Kunststoff, genauso wie auch bei anderen Geräten. Diese Zahnräder verschleißen nun mal, und je nach Wertigkeit des Kunststoffes eben schneller. Das kann man sogar steuern, indem man bei der Produktion die Kunststoffzusammensetzung wählt. Da weiß man dann ziemlich genau, wann das Teil die Biege macht. Genauso ist es bei elektronischen Geräten. Da kann ich Kondensatoren und Widerstände einbauen, die gerade so funktionieren, aber keine großen Reserven (z.B. für Spannungsschwankungen) haben. Und schon geht - oh Wunder - das Gerät nach 2 Jahren plötzlich kaputt. Man könnte andere Teile einbauen, die hochwertiger wären, und die in der Herstellung vielleicht 2-3 Cent mehr kosten....Will man das?




    Und selbst wenn nichts mechanisch kaputt geht, gab es schon Fälle, wo Tintenstrahldrucker ihren Dienst verweigerten, weil das Vlies, daß die überschüssige Tinte aufsammelt voll war bzw. der interne elektronische Tröpfchenzähler hat ab einer bestimmten Anzahl den Drucker gesperrt. Und dieser ließ sich nur durch eine geheime Tastenkombination wieder zum Drucken bewegen. So eine Art "modernes Verfallsdatum".


    Bei solchen genannten Fehlern hilft es nicht, wenn man nur pfleglich mit dem Gerät umgeht, und es überspitzt gesagt, jeden Tag mit Samthandschuhen anfasst. Da dürfte man es gar nicht benutzen, wenn es nicht verschleißen soll.


    Wir müssen wieder dahin kommen, wo man Geräte reparieren kann, das sichert auch Arbeitsplätze. Außerdem ist es gut für die Umwelt.


    Wie Locke schon schrieb: Die Werbung will uns immer wieder zum Kauf animieren und uns einreden, was wir denn alles so brauchen. Da gibt's dann Leute, die beispielsweise ihren Full-HD TV wegwerfen, weil jetzt 4K Mode ist, oder die ihren AV-Receiver ausmustern, weil dieser noch nicht HDCP 2.2 kann.


    Die Hersteller sollten ihre elektronischen Produkte so bauen, daß man sie für einige Jahre mit Software-Updates (Firmware) auf den neuesten Stand bringen kann. Das wäre nachhaltig. Aber gerne wird zwar von Nachhaltigkeit geredet, aber die Realität sieht ganz anders aus.


    Es gibt noch wenige Hersteller, z.B: im Haushaltsgeräte-Bereich die Fa. M.... wo die Geräte wirklich auf 20 Jahre Lebnensdauer getestet werden, und wo die Qualität noch stimmt. Nur kostet da eben einen Waschmaschine keine 400 Euro sondern eben mindestens 800-900 Euro.

  • Auch die Firma M hatte schon Probleme mit der Haltbarkeit. Da kam nämlich auch so ein Stratege und er meinte, dass 15 Jahre auch genug seien. Das gab dann Ärger und so musste Kulanz gemacht werden, was teuer wurde. Dieser Mensch wurde dnan rausgeschmissen.


    Oftmals gehen an den Fernsehgeräten nur Kleinigkeiten kaputt. Bei Samsung z.B. die berühmten Kondensatoren, Kosten nur Cents und dann spielt der wieder. Einbau kostet natürlich auch was.


    Die Leute, die immer die neueste Technik brauchen, die sind je nach dem gesäht. Ein Kollege vom Marketing Breitbandausbau erklärte es uns mal anschaulich:
    Es werden eher Gebiete ausgebaut in denen Hartz VI-Leute wohnen wie bessere Wohngegenden. Das hängt damit zusammen, dass sich der Ausbau nur rechnet, wenn genug Entertain verkauft wird. Nun sind aber die besseren Haushalte was Home-Entertainment asngeht eher unterdurchschnittlich gut ausgestattet, während Hartz IV- Empfänger da besser versorgt sind. Der Grund liegt daran, dass die besseren Haushalte die Glotzen weniger nutzen und betrieben bis irreparabel kaputt. Dann wird das modernste,w as es gibt gekauft, aber nicth vorher. Während die Leute die von morgens um 11 bis nachts um 3 die Glotze laufen haben, immer das modernste brauchen.


    mag nicht imemr so sein, aber dran ist sicher was. Reich wird man schließlich nciht von dem Geld, das man einnimmt, sondern von dem, das man nicht ausgibt.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Es hat natürlich auch etwas mit unserem Wirtschaftssystem zu tun. Damit das rund läuft, müssen Firmen immer wieder Produkte verkaufen, und somit Geld verdienen, da damit Arbeitsplätze erhalten werden.


    Oder anders gesagt: Wenn einer einen Kühlschrank oder einen Fernseher kauft, und dieser 15 Jahre hält, dann kauft er in dieser Zeit (abgesehen von einem Zweitgerät oder max. Drittgerät) keinen mehr. Und wenn das jeder so machen würde, dann hätte die Industrie schon Einbußen. Also bleiben eigentlich nur wenige Auswege aus dem Dilemma: Entweder man erschließt immer wieder neue Märkte (andere Länder > Export) oder man erfindet neue Produkte für neuen Absatz. Oder man verkürzt (künstlich) die Lebensdauer der Produkte, indem man nicht die besten Bauteile verwendet, die möglich wären. So einfach ist das.


    Ich habs ja schon mal geschrieben an anderer Stelle: Bedürfnisse müssen geweckt und dann befriedigt werden. Am Beispiel SuV heißt das: Wenn kein Hersteller auf die Idee gekommen wäre, solche Fahrzeuge so zu bauen, dann hätte es auch keine Nachfrage danach gegeben. Denn was es nicht gibt, kann auch nicht gekauft werden, simpel aber wahr. So würde heute niemand nach einem "Heuflugzeug" oder einem Amphibienquad beispielsweise verlangen, weil es sowas nicht gibt.


    Und wenn Einer anfängt, müssen alle anderen Hersteller nachziehen, und dann entsteht durch Werbung künstliche Nachfrage...

  • Zitat

    Oftmals gehen an den Fernsehgeräten nur Kleinigkeiten kaputt. Bei Samsung z.B. die berühmten Kondensatoren, Kosten nur Cents und dann spielt der wieder. Einbau kostet natürlich auch was.

    Das wollte ich auch noch anbringen. Es ist ja nicht so, als das keiner wüsste was an den Teilen defekt wäre. Ich bin auf dem Gebiet kein Profi, eher was Richtung Enthusiast, aber einen Bildschirm zu flicken bei bekannten Symptomen (die man schon am Telefon klären kann) dauert >30min. Die Kondensatoren kosten ein paar Cent das Stück, 1-2€ für den kompletten Tausch. Es braucht nur einen freien Tisch, Lötkolben und eine kleine Werkzeugtasche mit Schraubenzieher und Hebeln. Wenn das jemand ehrlich abrechnet stehen nachher 50-60€ auf der Rechnung. Klar, bei den ganzen Billigmonitoren mag das grenzwertig sein, aber ein neuer kostet trotzdem das doppelte und in der Regel vermissen die Nutzer an ihrem aktuellen Bildschirm nichts.


    Gleiches auch mal erlebt bei einer Verwandten, die ihre Kaffeemaschine reparieren lassen wollte, und dafür zu einem kleinen Elektroladen gefahren ist:
    "Ja, blablabla, Ersatzteile mehrere hundert Euro, hier haben sie eine neue."
    Die haben die Maschine nicht mal aufgemacht. Ich hab dann reingeschaut, ein kaputtes Magnetventil ersetzt und zwei neue Netzfilterkondensatoren eingesetzt, läuft wieder. Im Anschluss dem Laden seine Kaffeemaschine wieder auf die Theke geknallt.




    Ich hab Verständnis dafür, dass manche Teile getauscht werden, weil es unterm Strich günstiger ist als sie zu reparieren. Leider ist die Steuer/Lohnpolitik hier so daneben, dass es häufig an sowas scheitert.
    Ich habe aber KEIN Verständnis dafür, das Leuten ins Gesicht gelogen wird, absichtliche Fehlberatung geführt wird und nicht getan wird, was bestellt wurde.
    Wenn ich sage: bitte repariert das, dann erwarte ich eine Reparatur und kein Austauschen. Mag teurer sein, aber vielleicht möchte ich keinen neuen Querlenker sondern nur neue Buchsen?



    Wenn ich im Freundeskreis was flicke, dann sag ich den Leuten immer ganz genau was, warum und wieso. Wie im genannten Beispiel mit der Bremse. Klar macht es Sinn die Bremsen komplett zu erneuern wenn man weiß, derjenige schaut es höchstens kurz vor dem nächsten Tüv Termin noch mal an, aber es zu sagen ist halt trotzdem fair.



    Deswegen schraube ich an meinen Autos und Sachen nur noch selbst. Und ich rate allen anderen, die das nicht tun können oder wollen, sich alle defekten Teile wenigstens zeigen zu lassen, oder mitzunehmen damit sich das andere Leute, die nicht oder weniger profitgeil sein, eine zweite Meinung dazu abgeben können.

  • Ich hoffe, daß das mit dem Reparieren so langsam wieder kommt. In vielen Städten gibts ja schon sog. "Repair Cafes", wo Technikbegeisterte oder Leute mit ehem. technischen Berufen, ehrenamtlich Geräte reparieren. Das ist eine gute Idee, und sollte es in jeder Stadt geben. Denn wir können auch nicht so weitermachen wie bisher und endlos Müll produzieren, zumal eben dieser E-Schrott nur teilweise wieder recycelt werden kann und wird.


    Man muß nur mal das Beispiel: elektrische Zahnbürste nehmen. Wenn der Akku nach 2-3 Jahren schlapp macht, dann kann die meisten Geräte nicht öffnen, ohne das Gehäuse zu zerstören. Wenn man wie bei einer Fernbedienung oder einer Tastatur eine Klappe hätte, wo man einfach nur die Zelle entnehmen könnte und sie gegen eine Neue tauschen, könnte man das Handstück weiterverwenden. Die Hersteller wollen das aber nicht, und argumentieren, daß dies aufgrund der Hygiene so nicht produziert wird oder weil es nicht 100% wasserdicht sei.


    So landen jährlich viele Tsd Handstücke im Schrott. Und wenn man dann Glück hat, und es den Typ noch gibt, kann man die Ladestation weiter verwenden. Wenn es aber bereits einen Nachfolger gibt, bei dem was verändert wurde, und er nicht mehr auf die Ladestation passt, dann muß man zusätzlich noch eine funktionierende Ladestation entsorgen. (Dies gilt übrigens auch für viele andere Geräte). Das ist letztendlich fast schon Wahnsinn bzw. eine Verschwendung von Ressourcen.

  • Es hat natürlich auch etwas mit unserem Wirtschaftssystem zu tun. Damit das rund läuft, müssen Firmen immer wieder Produkte verkaufen, und somit Geld verdienen, da damit Arbeitsplätze erhalten werden.


    Das mag in den 50ern und 60ern (DA wurde aber noch auf Qualität gebaut) noch gestimmt haben, aber heutzutage wo ein großer Teil der Produktion automatisiert läuft bzw. Unterhaltungselektronik gar nicht mehr aus Deutschland kommt ist das hinfällig. ;)
    Ich kann es nicht mehr hören: Wir müssen viel wegwerfen und neu kaufen sonst gehen Arbeitsplätze verloren, so ein Blödsinn.
    Wir werfen heute so viel weg wie nie zuvor und trotzdem haben wir keine Vollbeschäftigung.


    Nimm einmal die Masse: Wie viele Produkte besitzen wir denn heute im Vergeleich zu früher?
    Es wird schon noch genug verkauft! ;)
    Und wenn die Firmenchefs mal nicht jedes Jahr mehr Gewinn machen und das gierige Aktionärspack mal nicht jedes Jahr mehr Dividende in den Hintern gesteckt bekommt wird sich die Erde genauso drehen wie sie es bisher getan hat, wetten? ^^


    Gleiches auch mal erlebt bei einer Verwandten, die ihre Kaffeemaschine reparieren lassen wollte, und dafür zu einem kleinen Elektroladen gefahren ist:
    "Ja, blablabla, Ersatzteile mehrere hundert Euro, hier haben sie eine neue."
    Die haben die Maschine nicht mal aufgemacht. Ich hab dann reingeschaut, ein kaputtes Magnetventil ersetzt und zwei neue Netzfilterkondensatoren eingesetzt, läuft wieder. Im Anschluss dem Laden seine Kaffeemaschine wieder auf die Theke geknallt.


    Genau mein Reden: "Können wir nicht, wollen wir nicht, machen wir nicht..." :|



    Deswegen schraube ich an meinen Autos und Sachen nur noch selbst. Und ich rate allen anderen, die das nicht tun können oder wollen, sich alle defekten Teile wenigstens zeigen zu lassen, oder mitzunehmen damit sich das andere Leute, die nicht oder weniger profitgeil sein, eine zweite Meinung dazu abgeben können.


    Dicke Zustimmung!!! :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:



    Gruß Holger

    Es ist kein Auto, wie jedes andere. . .
    . . . es ist eben ein Mercedes. :stern:


    W202 C180: 2002 - 2019: Ohne Panne und TÜV-Ärger.:thumbup::thumbup::thumbup:

    W211 E200: ... und weiter gehts. :mbg:
    Die Zeit vergeht - (m)ein Mercedes bleibt. :thumbup:

  • Das mag in den 50ern und 60ern (DA wurde aber noch auf Qualität gebaut) noch gestimmt haben, aber heutzutage wo ein großer Teil der Produktion automatisiert läuft bzw. Unterhaltungselektronik gar nicht mehr aus Deutschland kommt ist das hinfällig.
    Ich kann es nicht mehr hören: Wir müssen viel wegwerfen und neu kaufen sonst gehen Arbeitsplätze verloren, so ein Blödsinn.
    Wir werfen heute so viel weg wie nie zuvor und trotzdem haben wir keine Vollbeschäftigung.





    Also, mein Beispiel bezog sich ja nicht nur auf die Unterhaltungselektronik. Da stimme ich Dir auch zu. Das Meiste kommt da aus Fernost.


    Das wir keine Vollbeschäftigung haben liegt nicht nur am Konsum. Natürlich sichern wir (bzw. jede Firma) ihre Arbeitsplätze mit dem, was sie anbietet (Dienstleistung) oder verkauft. So abwegig ist das nicht.


    Wir haben aber deshalb keine Vollbeschäftigung mehr, weil viele Tätigkeiten von Maschinen ersetzt wurden. Der Faktor "Mensch" bekommt immer weniger zu tun, bei ansteigender Bevölkerung (weltweit betrachtet).


    Hinzu kommt natürlich auch, daß viele Leute für gewisse Arbeiten, die es noch gibt - oder wo Menschen gebraucht werden, nicht ausreichend qualifiziert sind. Schließlich kann nicht jeder "alles" machen.


    Und das mit den Aktionären: Da kann ich nur zustimmen. Das Gewinnstreben oder böse gesagt, die Profitgier spielt leider oft eine große Rolle.