Zylinderkopfdichtung - Einige Fragen

  • Hallo erst einmal, bei mir tun sich gerade einige Fragen auf.


    Mein Wagen C230 Kompressor. BJ. 04/97 - Motor M111.975


    Bin gerade dabei die ZKD zu wechseln. Kopf ist
    mittlerweile runter. Hat sich allerdings ziemlich hingezogen da ich mir
    nicht sicher war wie das Einlassnockenwellenrad zu demontieren ist.
    Hatte Angst das es mir um die Ohren fliegt, da es so schien als ob es
    innen gespannt ist. Habs dann trotzdem gewagt und es demontiert. Ist bei
    der Montage auf etwas zu achten? Sehe ich das richtig, dass das
    EInlassnockenwellenrad so ein automatisch korrigierendes ist?


    Was mich weiter verunsichert, ist dass beim lösen des Kettenspanners
    die Kette an der Auslassnockenwelle plötlich einen Zahn nach rechts
    geprungen ist. Selbst mit demontierten Kettenspanner konnte ich die
    Kette nicht wieder auf die vorher gemachten Markierungen legen. Jetzt
    habe ich die befürchtung das die Kette an der Kurbelwelle verrutscht
    ist. Habe irgendwo gelesen das es nicht möglich ist das die Kette wohl
    stramm geführt wird, aber dann müsste ich die Kette ja wie vorher
    auflegen können?!


    Wäre nett wenn mir dazu jemand was sagen könnte. Oder vielleicht eine Anleitung wie ich die Steuerzeiten neu einstelle.
    Laut Anleitung zum wechseln der ZKD muss man ja die Kurbelwelle auf 20°-30°nach OT stellen. Um die Nockenwellen arretieren zu können musste ich auf exakt 30° nach OT stellen. Ist das ein Anzeichen dafür das die Kette Ihre Verschleißgrenze erreicht hat?
    Wie sieht das bei einer neuen Kette aus? ist sie Offen und man muss sie selber schließen oder sind sie schon geschloßen?


    Eine andere Sache sind die Ölleitungen vom Getriebe zum Kombikühler vorne.
    Die sind ziemlich korrodiert und ich würde sie gerne gleich mittauschen.
    Jetzt die Frage ob ich da mit Ölverlust zu rechnen habe oder läuft das
    Getriebeöl vollständig zurück sobald der Motor aus ist?
    Hat einer von euch die Teilenummer der beiden Leitungen?


    Noch eine Frage zu den beiden Keilriemen. Auf dem einen stand 6PK 1875. Den finde ich auch zb, bei ebay.
    Auf den anderen stand schwer zu lesen 6PK 1413, den finde ich allerdings nicht. Wie lang ist denn nun der andere?


    Hänge nochmal ein Bild der defekten Dichtung und des Kopfes an. Das die Dichtung hinüber ist, scheint wohl klar. Ich kann da aber so keinen
    defekt zwischen Wasser und Ölkanal entdecken was das Öl im Kühlwasser erklären könnte.
    Dazu sind die Ventile des ersten Zylinders anders gefärbt. Auf was genau deutet das hin?


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    LG

  • Vielleicht solltest Du die Liste auch mal etwas aufsplitten in jeweils einzelne Themen und ein paar Hintergrundinfos liefern.
    Weshalb war, oder ist oder war die Zylinderkopfdichtung Schrott?
    Zumindest am Zylinderkopf läßt sich nix erkennen - am Block kann man aus der Perspektive nix erkennen.
    Eine neue Steuerkette ist immer offen, weil sie erst eingefädelt werden muss - im Prinzip so wie auch beim Fahrrad.
    Die Leitungen zum Getriebeölkühler laufen nicht leer und entsprechend ausgelaufenes Öl muss natürlich ergänzt werden.
    Zum Motor selbst kann ich Dir mangels Kenntnis, nicht weiter helfen.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Also Dichtung ist ja offensichtlich schrott.


    Der Grund warum ich die Vermutung einer defekten ZKD hatte, war das ich ziemlich viel Öl im Wasserkreislauf hatte. Auch nach einer Spülung war der Ausgleichsbehälter nach 100km wieder voll öl.


    Wenn man sich die Auslassventile des ersten Zylinders anschaut, scheint da auch eine andere Verbrennung stattgefunden zu haben als in den anderen 3. Wüsste halt gerne ob es von der defekten Dichtung kommt, da er evtl. Wasser mitverbrannt hat oder ob das Probleme mit dem Gemisch sein könnte und ich da noch weitere Fehler beheben muss.


    Was für mich beim zusammenbau jetzt wichtig wäre, sind die Steuerzeiten und das evtl. besondere zusammensetzen des Einlassnockenwellenrades.

  • Hallo,


    Öl kann prinzipiell auch durch einen Riss im Zylinderkopf ins Kühlwasser gelangen. Allerdings scheint der M111 da unkritisch zu sein. In den Brennraum eingetretenes Kühlwasser entfernt die Ablagerungen von Kopf und Kolben (die auf dem Foto ja noch sichtbar sind). Die Farbe der Auslassventile deutet eher auf ein ggü. den anderen 3 Zylindern magerereres Gemisch hin.


    Die Schläuche der Teillastentlüftung sind steinhart, oder?


    Gruß Holger

  • Die beiden Schläuche sind direkt beim anfassen zerbrochen ;)


    Und hier haben wir gleich das nächste Problem. War heute beim freundlichen um ein paar Ersatzteile zu bestellen. Die Schläuche hat er einfach nicht finden können :(
    Auch die Ölleitungen (die Rohre) vom Automat zum Kühler konnte er nicht eindeutig identifizieren.


    Ende von der Geschichte ist, das ich außer ein paar Dichtungen nichts besorgen konnte. Auch ob die Schrauben der Lagerschalen der Kurbelwellen Dehnschrauben sind und diese zu erneuern sind konnte er mir nicht sagen.


    Wie ihr seht bin ich also auf euch angewiesen. Der Kopf soll die Tage zum planen und Ventilschaftdichtung sollen auch erneuert werden. Ist es ratsam die Ventile auch neu einschleifen zu lassen und ist damit evtl. die Ursache der weißen Ventile beseitigt?


    Ich fasse dann nochmal alle wichtigen Fragen für mich und den Einbau zusammen.


    1. Wie Steuerzeiten neu einstellen? Unsicher da beim lösen des Spanners alles verrutscht ist. Kann die Kette an der Kurbelwelle verrutschen? (Steuerkasten unterhalb ist alles zu)
    2. Ist beim EInbau des Nockenwellenverstellers auf etwas zu achten? Drehmoment der dicken Schraube?
    3. Bekomme ich die Schläuiche für die Teillastentlüftung auch im Baumarkt oder müssen die besondere Drücke oder sonstiges aushalten?
    4. Schrauben für die Lager der Nockenwellen neu? Welches Drehmoment?
    5. Hat einer die Teilenummern der Getriebeölleitungen zum Kühler?
    6. Vor dem ersten starten des Motors wurde mir empfohlen die Zündkerzenstecker abzulassen, damit der Motor einmal kurz Öldruck aufbaut um den Kettenspanner in Position zu bringen. Gibt es da sonst was zu beachten am Kettenspanner? Außer das komplette zerlegen und auf erster Stufe einrasten? Mir ist aufgefallen das ich den Spanner nicht mit der Hand auf die erste Stufe eingerastet bekomme, muss etwas mit Schraubenzieher nachdrücken. Ist der Kettenspanner dann schon zu fest um vom Öldruck gespannt werden zu können? Lange Frage, puh


    Kommen bestimmt noch ein paar Fragen zu. Bin gerade etwas überfordert, da selbst Mercedes mir meine Fragen nicht beantworten kann und ich am Ende nicht die ganze Arbeit umsonst gemacht haben möchte, evtl. sogar mit einem Motorschaden da stehe ..


    LG


    EDIT:


    Habe gerade nochmal nach den Keilriemen 6PK1413 geschaut. Werksmäßig ist nämlich 1330 verbaut. Es scheint als hätte der Vorbesitzer ein "Kompressor-Tuning" durchgeführt, also größere Riemenscheibe.
    Ob die Motorsteuerung angepasst wurde bezweifel ich jetzt einfach mal.


    Was meint ihr ? wieder durch originale ersetzen oder prüfen lassen ob Motorsteuerung angepasst wurde? Und wer kann sowas prüfen?

  • Auch wenn deputys Beitrag ein Jahr alt ist, greife ich einen Teil davon auf, nämlich Steuerkette am Kurbelwellenrad verrutscht.


    Motor M111.961 (220er Benziner Vormopf, Einlassnockenwelle mit Versteller)


    Bei den Steuerzeiten habe ich jetzt überall gelesen:


    1) Kurbelwelle auf 20 - 30 nach OT beim Motor zerlegen
    Mein Fehler war, ich habe die Nockenwellen nicht in die Fixier-Stellung gebracht, um dann zu sehen was mir das äußere Kurbelwellenrad an exakter Zahl anzeigt.
    Zweiter Fehler war, dass ich unten am Kurbelwellenrad, wo die Steuerkette aufliegt, auch eine Markierung zu setzen, denn ...


    beim Motor rausheben aus dem Motorraum, ist die Steuerkette an der Kurbelwelle verrutscht.


    Also fehlt mir jetzt die untere Markierung oder die exakte Zahl auf der Kurbelwellenschwungscheibe.


    Was sind eure Vorschläge nun?


    Aktuell ist der Motor wieder am Getriebe dran, die Ölwanne gelöst, damit ich immer wieder mal falls notwendig den Kurbelwellendeckel abnehmen kann. Der Steuergehäusedeckel ist auch abmontiert. Der Zylinderkopf inklusive neuer Schrauben montiert. Beide Nockenwellen eingebaut und mit Fixierstift arretiert. Flügel vom Nockenwellenversteller rechts (vermutlich das, was man hier immer wieder als "spät" liest).


    Wie finde ich jetzt den exakten "Zahn/Punkt" mit der Kette an der Kurbelwelle?


    Eine Sondenkamera hätte ich, um im Zündkerzenloch genau die Bewegung der Ventile einsehen zu können.


    IRgendwo hier im Forum habe ich gelesen, dass man auf 20 nach OT die Kurbelwelle stellen soll, aber selbst M B gibt in seiner W IS nur von-bis-Werte an. Im Werk bzw. wo der Motor hergestellt wurde, haben die doch auch irgendwann mal die Steuerkette das erste Mal auflegen müssen. Wonach habe die sich orientiert?