Golem hat die neue E-Klasse getestet

    • Offizieller Beitrag

    Wer Golem nicht kennt, das ist ein IT-Magazin das sich normalerweise mit Informationstechnik /EDV auseinander setzt. Da die E-Klasse mittlerweile auch viele automatische Systeme und Assistenten besitzt hat Golem die neue E-Klasse einem zweitägigem Test in Lissabon unterzogen und kommt zu einigen interessanten Schlüssen.


    Im Gegensatz zu anderen Marken findet in der E-Klasse eine Prüfung statt ob der Fahrer seine Patschehändchen noch am Lenkrad hat, falls nicht wird irgendwann eine Notbremsung eingeleitet.


    Zu denken geben einem auch die Passagen zu Tesla und der Legalität, aber das könnt ihr ja selbst nachlesen wenn ihr euch für das Thema interessiert:


    http://www.golem.de/news/merce…ken-darf-1603-119780.html

  • Das mit der Legalität ist interessant: Sieht so aus, als könnte MB beim W213 aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen derzeit zum Teil nur halbgare bzw. ambivalente Systeme anbieten - die in ein paar Jahren evtl. völlig überholt oder gar untauglich sind, zumindest im Vergleich mit Systemen, die es dann (nach eventuellen Gesetzesänderungen) geben kann/darf.

    • Offizieller Beitrag

    Zumindest zeigt es das die ganze rechtliche Situation mehr oder weniger für die Füsse ist und das auch jeder Hersteller die Vorgaben anders interpretiert. Das finde ich eigentlich am schlimmsten. Markenübergreifend sollte wenigstens die Grundbedienung einheitlich sein, das Mercedes als einige Marke jetzt mit einer Lenkradprüfung daher kommt ist doch Kokolores…


    Von der künstlichen Beschneidung mal ganz abgesehen. Ich denke auch nicht das man da später was per Update freischalten kann oder sollte, dazu geht die Entwicklung viel zu schnell, die Technikbasis sollte in drei Jahren viel weiter sein als heute.


    Naja…

  • Solche Dinge wie Notbremsfunktion finde ich ja sehr praktisch, und kann im Extremfall sicher den ein oder anderen Unfall vermeiden helfen.


    Aber Autonomes Fahren in Gänze ohne Eingriff des Fahrers sehe ich skeptisch. Das verleitet Viele nur dazu, während des Fahrens Dinge zu tun, die Einen ablenken.


    Denn auch wenn der Fahrer nicht mehr aktiv fahren würde, bleibt er doch letztendlich für sein Fahrzeug verantwortlich. Oder trägt dann bei einem Unfall das Auto bzw. die Technik die Schuld.


    Vorallem stehen solche Dinge indirekt im Widerspruch zu solchen Dingen wie Handyverbot am Steuer. Ich bin nämlich überzeugt, daß es dann Einige gibt, die bei einem Autopiloten wieder das Handy in dieser Zeit ans Ohr nehmen oder andere Dinge machen, wie es heute schon der Fall ist. Solche Technik ist dann oft ein "Freibrief" für solche Leute.


    Vielleicht sollte man eher mal bei den Herstellern daran denken, einen Blinkassistenten zu entwickeln. Der ist nämlich bitter notwendig, weil es oft heute vergessen wird.


    Oder sind die Leute heute schon beim Fahren so "überfordert", daß man deshalb nicht mehr blinkt und daher autonomes Fahren braucht?


    Die Unfallzahlen ließen sicher auch noch weiter senken, wenn alle Leute Autofahren als das betrachten, was es ist: Ein sehr komplexer Vorgang. Nicht umsonst besucht man schließlich eine Fahrschule. Wobei man streng genommen hier nur die Bedienung und einige Verkehrssituationen erlernt. Die Erfahrung ist viel mehr und die kommt erst mit der Zeit. Die kann man nicht vermitteln.


    Und so wird ein Sensor auch nicht in allen Verkehrssituationen fehlerfrei reagieren können. Da braucht es immer noch den Menschen. Aus diesem Grund sehe ich Assistenzsystem allenfalls als Unterstützung und Entlastung des Fahrers (wenn man mal auf - gut deutsch - "pennt"), aber nicht als alleinige Steuerung. Jedenfalls so lange der Fahrer die Verantwortung für das Fahrzeug dann übernehmen muß. Außerdem bleibt fraglich, ob Leute einem Computer bei Tempo 160 auf der AB das Leben anvertrauen würden. Da gehört heute schon viel Überwindung dazu, bei der Distronic, dann nicht selbst auf die Bremse zu treten.

    • Offizieller Beitrag

    Aber Autonomes Fahren in Gänze ohne Eingriff des Fahrers sehe ich skeptisch. Das verleitet Viele nur dazu, während des Fahrens Dinge zu tun, die Einen ablenken.


    Das ist richtig, allerdings hängt das auch von der Zuverlässigkeit und den gesetzlichen Rahmenbedingungen ab. Mercedes behauptet ja zum Beispiel das die neue E-Klasse auf allen Autobahnen in Deutschland autonom fahren könnte. Wenn das tatsächlich so zuverlässig funktioniert, dann sehe ich darin auch kein Problem wenn der Fahrer bis zur Ausfahrt ein Nickerchen hält.


    Auf der anderen Seite bekommen wir so ein Volk von Aufofahreridioten denen die Erfahrung fehlen wird, aber diese Entwicklung ist wohl nicht zu vermeiden, das wird so einfach kommen.


    Was aber nichts daran ändert das heute schon autonome Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind die es so eigentlich gar nicht geben dürfte, es gibt aktuell eine erhebliche Diskrepanz zwischen Realität und gesetzlichen Bestimmungen.

  • Denn auch wenn der Fahrer nicht mehr aktiv fahren würde, bleibt er doch letztendlich für sein Fahrzeug verantwortlich. Oder trägt dann bei einem Unfall das Auto bzw. die Technik die Schuld.


    Exakt DAS ist der Knackpunkt!
    Wer ist Schuld?
    >>>Immer die Anderen. :D


    Bei den jetzigen selbstlenkenden Einparkassistenten ist es ja so dass das Auto zwar lenkt, der Fahrer aber selbst Gas geben und bremsen muss, eben DAMIT man im Falle eines Remplers nicht sagen kann:
    "Das Auto wars." ;)


    Soll mich jemand als altmodisch bezeichnen, aber ich sehe diese Entwicklung kritisch. :rolleyes:
    Zu wie viel Faulheit will man die Menschen denn noch erziehen? :rolleyes:
    Das Auto ist doch nun schon eines der bequemsten und besten Fortbewegungsmittel, jeder kann reisen wann und wohin er will.
    Was ist, wenn unterwegs mal ein Sensor ausfällt und der Autopilot nicht geht, kann dann irgendwann keiner mehr richtig fahren?
    Wenn ihr mal im Fernsehen so Tests seht wo Leute auf der Straße nach allgemeinen Dingen gefragt werden: JEDER zückt erstmal das Handy, wenn da mal der Akku leer ist, o weh.


    Ich finde das richtig was Mercedes macht: DU als Fahrer bleibst aufmerksam und lässt die Hände am Lenkrad. ;)
    Ein bisschen Eigenverantwortung soll und muss meiner Meinung nach bleiben.


    Zitat

    Vielleicht sollte man eher mal bei den Herstellern daran denken, einen Blinkassistenten zu entwickeln. Der ist nämlich bitter notwendig, weil es oft heute vergessen wird.


    Bestes Beispiel, was ich JEDEN Tag auf der Fahrt zur Arbeit sehe.
    Ein Blinker? Häh? Was ist das? Kann man das essen? ?(


    NATÜRLICH muss Mercedes hier mitentwickeln um am Markt mitzuhalten, klar, und wenn wie es geschrieben steht die neue E-Klasse alles im gesetzlichen Rahmen erfüllt
    sehe ich da auch kein Problem. :thumbup:
    Der Vergleich mit Tesla stört mich doch etwas, denn USA: Andere Länder - andere Sitten! ;)
    Dafür muss man dort als Hersteller aber auch derb haften ("Hund nicht in der Mikrowelle trocknen" - das stand ja gar nicht in der Anleitung. :D )
    (An alle Tierfreunde: Das ist eine moderne Saga...).


    Desweiteren bin ich mal gespannt wie es in sagen wir 10-15 Jahren aussieht wenn mal der ein-oder andere Sensor seinen Geist aufgegeben hat und nicht mehr lieferbar ist, ich denke
    da wird auch der TÜV passé sein, denn z.B. auch in unseren alten Dampfern muss die Elektrik (ABS; ASR....) ja funktionieren.


    Zitat

    Aber Autonomes Fahren in Gänze ohne Eingriff des Fahrers sehe ich skeptisch. Das verleitet Viele nur dazu, während des Fahrens Dinge zu tun, die Einen ablenken.


    Eben!
    Ich arbeite selbst in einem technischen Beruf (bin Elektriker in einer Fabrik), ich persönlich kann vor einem blinden Vertrauen ("Die Technik wirds schon machen...") nur warnen. :whistling:
    Warum schaffen es Leute denn trotz ABS und ESP etc. aus der Kurve zu fliegen?
    Weil man sich sicherer fühlt - die Physik kann aber nicht ausgetrickst werden.


    Im MB Forum habe ich es schon geschrieben:
    Mein persönlicher Eindruck ist das heute riskanter gefahren wird als vor 15 Jahren, wo ich meinen FS neu hatte.
    Voriges Jahr im Februar, ich war Samstag Morgen auf dem Weg zur Schule in einer Kolonne, Tempo 60, schneebedeckte Fahrbahn.
    Hat mich doch so nen Trot... äh, Fahrer überholt, um ein paar cm meine hintere linke Ecke verfehlt (!), sich vor mir reingezwängt :cursing: - damit er dann vor mir bei der Schule eingebogen ist.
    Große Klasse!!! :cursing: :cursing: :cursing:


    Lassen wir uns überraschen wie der Trend weitergeht, ich jedenfalls fahre so weit es geht selber, fahren lassen kann ich mich wenn ich alt bin und da ist noch ne Weile hin. ;) ;) ;)




    Gruß Holger

    Es ist kein Auto, wie jedes andere. . .
    . . . es ist eben ein Mercedes. :stern:


    W202 C180: 2002 - 2019: Ohne Panne und TÜV-Ärger.:thumbup::thumbup::thumbup:

    W211 E200: ... und weiter gehts. :mbg:
    Die Zeit vergeht - (m)ein Mercedes bleibt. :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von Albrecht5080 ()

  • Exakt DAS ist der Knackpunkt!
    Wer ist Schuld?
    >>>Immer die Anderen. :D


    Ich sehe da keinen Knackpunkt.


    Was ist, wenn heute die Technik versagt?
    Beispiel mein Ex-202: Durch einen defekten Drehwinkelsensor machte das ESP willkürliche Bremseingriffe ... wäre daraus nun ein Unfall entstanden, was wäre wohl passiert?
    Klar, Schuld bei mir, ich muss zahlen bzw. meine Versicherung. Wo ist da jetzt der Knackpunkt?


    An sich kann man die Nummer aber weiter spinnen. Ich sehe da eher eine Versicherung aus einer Kombination von Haftpflicht und Teilkasko. Versagt die Technik, dann muss das versichert sein auf der einen Seite, aber es geht nicht zu Lasten des Versicherungsnehmers bzgl. höherer Beiträge.
    Gesellschaftlich wird das nur akzeptiert werden, wenn die Automatismen besser sind, als der normale Autofahrer und dann ist eine Versicherung diesbezüglich natürlich finanzierbar.

  • Julian:
    Ich bin zwar kein Hellseher, aber ich denke schon das die Hersteller das stets so regeln werden das die Verantwortung IMMER beim Fahrer bleibt.


    Überlege mal:
    Es werden Millionen von Autos produziert und es kommt zu Unfällen wegen einer fehlerhaften Software - nicht auszudenken.
    Erinnere Dich mal zurück, als im Bremssystem vom damals neuen W211 (SBC) Fehler entdeckt wurde, das war die größte Rückrufaktion der Firmengeschichte.
    Und das war nur die Bremse. :rolleyes:
    So, jetzt stell Dir mal vor ein Auto verursacht einen Unfall mit Personenschaden weil der Fahrer sich auf die Technik verlassen hat und gepennt hat?


    Entweder muss es tatsächlich 100% fehlerfrei sein, ODER die Verantwortung bleibt beim Fahrer, ich kann mir nur letzteres vorstellen.
    Wir werden sehen. ;)



    Gruß Holger

    Es ist kein Auto, wie jedes andere. . .
    . . . es ist eben ein Mercedes. :stern:


    W202 C180: 2002 - 2019: Ohne Panne und TÜV-Ärger.:thumbup::thumbup::thumbup:

    W211 E200: ... und weiter gehts. :mbg:
    Die Zeit vergeht - (m)ein Mercedes bleibt. :thumbup:

  • So, jetzt stell Dir mal vor ein Auto verursacht einen Unfall mit Personenschaden weil der Fahrer sich auf die Technik verlassen hat und gepennt hat?


    Das wird am Ende der gesellschaftliche Knackpunkt. Wie positioniert sich die Gesellschaft, wenn automatische Systeme nicht perfekt agieren. Wird hysterisch nach Verboten geschrien oder wird vernünftig analysiert, ob die Fehlerwahrscheinlichkeit nicht doch geringer ist, als beim menschlichen Fahrer? Die Haftungsfrage (vor allem das Geld dahinter), das lässt sich regeln.


    Ich denke die Hersteller und der Gesetzgeber wird es schaffen, dass der Weg so langsam beschritten wird, dass sich die Gesellschaft dran gewöhnen wird.
    Wirklich autonome Systeme (auch in der Verantwortung) werden erst dann kommen, wenn man klar nachweisen kann, dass sie deutlich besser arbeiten als der Mensch.
    Und dann wird es selbst für Kritiker eng.

  • Und dann wird es selbst für Kritiker eng.


    Ja, da lass es doch eng werden.
    Ich möchte halt gern selber fahren.



    Gruß Holger

    Es ist kein Auto, wie jedes andere. . .
    . . . es ist eben ein Mercedes. :stern:


    W202 C180: 2002 - 2019: Ohne Panne und TÜV-Ärger.:thumbup::thumbup::thumbup:

    W211 E200: ... und weiter gehts. :mbg:
    Die Zeit vergeht - (m)ein Mercedes bleibt. :thumbup: