Kaufempfehlung W202 BJ 95

  • ich habe es bereits an anderer Stelle geschrieben, dass ich eigentlich ein "Alt Opel Schrauber" bin. Zu Mercedes bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kinde. Seit Jahren mache ich an meinen Wagen alles selbst und spare so natürlich sehr viel Werkstattlohn.


    Rostmäßig bin ich auch einiges gewohnt, so dass mich nichts mehr schocken kann. Die Rostprobleme am Benz sehen meist schlimmer aus als sie sind und die Reparatur ist doch relativ einfach, im Vergleich z.b. zu einer komplett verschweißten und verschachtelten Opel GT Karosserie.


    Wenn man alles selbst machen kann ist der 202 sicherlich eine gute Wahl, die Ersatzteilversorgung sehr gut und auf unterstem Preisniveau. Muss man seinen Wagen aber wegen jedem Zipperlein in die Werkstatt bringen, wird wohl generell ein 20 Jahre alter Wagen nicht die richtige Wahl sein, egal welche Marke. Hier würde sich wohl ein zwei -oder drei Jahreswagen empfehlen...


    Mit etwas handwerklichem Geschick und etwas Ausrüstung ist der 202 aber eine sehr gute Wahl, wenn man mit wenig finanziellem Einsatz ein vernünftiges Auto fahren will, günstiger geht es wohl mit nur sehr wenig anderen Fahrzeugen.


    PS. meine 180er Limo fahre ich mit durchschnittlich 7,5 Litern, wieso sollte das blauäugig sein oder Augenwischerei?

  • Weil die 7,5 Liter vielleicht einmalig erzielt wurden, aber im langjährigen Schnitt nicht zu halten sind.
    Genauso wie eine HA-Überholung auch nicht mit 100%Eigenleistung zu bewerkstelligen ist, wenn man was davon haben möchte, das ordentlich macht und qualitativ vernünftiges Material verbaut.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

    • Offizieller Beitrag

    ich habe es bereits an anderer Stelle geschrieben, dass ich eigentlich ein "Alt Opel Schrauber" bin. Zu Mercedes bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kinde. Seit Jahren mache ich an meinen Wagen alles selbst und spare so natürlich sehr viel Werkstattlohn.


    Ich habe mir während der Schul- und Studienzeit was dazuverdient, indem ich schrottreife Autos (gekauft für null bis dreihundert Mark) wieder aufgebaut habe. Ich kann schweißen und reparieren. Rost war ich gewohnt von 20 Jahre alten Autos, aber nicht von einem 7 Jahre alten angeblichen "Premiumprodukt".


    Zitat von Radnor

    Muss man seinen Wagen aber wegen jedem Zipperlein in die Werkstatt bringen, wird wohl generell ein 20 Jahre alter Wagen nicht die richtige Wahl sein, egal welche Marke. Hier würde sich wohl ein zwei -oder drei Jahreswagen empfehlen...


    Sehe ich anders. Wenn ich eine gute, günstige freie Werkstatt habe, kann ich von der auch die Reparaturen durchführen lassen. Ich behaupte, dass ich mit einem 20-jährigen W202 dann immer noch billiger fahre als mit einem Zwei- oder Dreijahreswagen der mir pro Jahr 3.000 euro Wertverlust bringt...


    Zitat von Radnor

    der 202 aber eine sehr gute Wahl, wenn man mit wenig finanziellem Einsatz ein vernünftiges Auto fahren will, günstiger geht es wohl mit nur sehr wenig anderen Fahrzeugen.


    so? Warum sollten denn andere 20-jährige teurer sein? Der VW- oder Opel-Fahrer plappert doch genau das gleiche, nur steht bei ihm Opel (VW) statt Mercedes...


    Zitat von Radnor

    meine 180er Limo fahre ich mit durchschnittlich 7,5 Litern, wieso sollte das blauäugig sein oder Augenwischerei?


    Nur weil Du Deinen C180 mit 7,5 Litern fährst, heißt das ja nicht dass es andere auch schaffen. Ich brauche mit meinem C180 rund 11...13 Liter (überwiegend Stadtverkehr).


    Wenn der TE also im Schnitt mit 10 Litern rechnet, macht er sich nichts vor bzw. ist nicht entsetzt, wenn er Deine 7,5 Liter nicht erreicht.


    Gruß Jörg

  • Weil die 7,5 Liter vielleicht einmalig erzielt wurden, aber im langjährigen Schnitt nicht zu halten sind.
    Genauso wie eine HA-Überholung auch nicht mit 100%Eigenleistung zu bewerkstelligen ist, wenn man was davon haben möchte, das ordentlich macht und qualitativ vernünftiges Material verbaut.


    den Spritverbrauch rechne ich gewohnheitsmäßig bei jedem tanken aus. Wenn die Fahrweise sich nicht ändert bleibt auch der Spritverbrauch auf gleichem Niveau.


    Was eine HA Überholung in Eigenleistung betrifft: warum sollte man das bei entsprechender Erfahrung nicht selbst machen können? In den Werkstätten arbeiten auch nur Menschen :rolleyes:


    Davon abgesehen ist die Frage eine andere: warum überhaupt sollte man ein Hinterachsdifferential vom 202 fachgerecht überholen? Bei einem Fahrzeug in diesem Alter reicht es doch aus ein defektes Differential durch ein Gebrauchtteil zu ersetzen. Das ist in kürzester Zeit gemacht und wenn es dann ein paar Jahre hält ist doch gut :blush: Geht es dann wieder kaputt, nimmt man eben das nächste für 50 Euro und investiert erneut das bisschen Arbeit... Es macht doch keinen Sinn, ein halbes Vermögen in ein Diff. zu investieren, wenn der ganze Wagen nur ein paar Kröten Wert ist :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Radnor

    den Spritverbrauch rechne ich gewohnheitsmäßig bei jedem tanken aus. Wenn die Fahrweise sich nicht ändert bleibt auch der Spritverbrauch auf gleichem Niveau.


    Richtig. Aber was hilft dem TE Deine Fahrweise/Streckencharakteristik?


    Wenn er realistisch überschlagen will, nimmt er z.B. Spritmonitor, wählt C180 Benziner 1993-1995 mit mindestens 10.000 dokumentierten Kilometern und dann kommt das da raus:


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/spritmonitorc1801993-7jrdt.jpg]


    Und wenn er dann mit "10 Litern" kalkuliert ist das vernünftig. Er will ja nichts schönrechnen, oder doch (um seine Frau zu überzeugen)??



    Zitat von Radnor

    Was eine HA Überholung in Eigenleistung betrifft: warum sollte man das bei entsprechender Erfahrung nicht selbst machen können? In den Werkstätten arbeiten auch nur Menschen :rolleyes:
    (...) Bei einem Fahrzeug in diesem Alter reicht es doch aus ein defektes Differential durch ein Gebrauchtteil zu ersetzen. Das ist in kürzester Zeit gemacht und wenn es dann ein paar Jahre hält ist doch gut


    Wie gesagt, man kann ein ganzes Haus bauen wenn man weiß wie es geht, wenn man das Handwerkszeug und wenn man die Zeit dafür hat.


    Was Du beschreibst, ist genau richtig. Zeitwertgerechte Reparaturen. Kann man am billigsten selbst machen (Voraussetzung: KnowHow, Werkzeug, Hebebühne,...), oder für kleines Geld die freie Werkstatt machen lassen.


    Deshalb sage ich ja: 1.000 Euro im Jahr für Reparaturen fest einkalkulieren, wenn's weniger sind freuen, wenn's mehr wird Zähne zusammenbeißen und hoffen, dass es ein Jahr später nur 300 sind (oder freuen, dass es die 5 Jahre davor insgesamt nur 500 Euro waren).


    Gruß Jörg


  • so? Warum sollten denn andere 20-jährige teurer sein? Der VW- oder Opel-Fahrer plappert doch genau das gleiche, nur steht bei ihm Opel (VW) statt Mercedes...


    geplappert wird immer viel und jeder hält seine Fahrzeugwahl für die beste der Welt.


    Ich kann nur von den heckgetriebenen Opel sprechen, damit kenne ich mich glaube ich wirklich aus. Generell sind das keine schlechten Autos, die Motoren durchaus problemlos und haltbar, keine Beanstandungen. Trotzdem liegen qualitativ zwischen den Opels und den Mercedes Welten. Als Beispiel nenne ich mal die Omegas oder Senatoren der neunziger Jahre. Da rostet so ziemlich alles und am meisten das was man nicht gleich sieht. Ganze Rahmenteile verschwinden in kürzester Zeit, ganze Türeinstiege und Radläufe lösen sich förmlich auf. Heute gehen die Fensterheber nicht mehr, morgen die Zentralverriegelung und übermorgen das Heizungsgebläse ...nach einer Woche fängt das Ganze wieder von vorne an...


    Dann löst sich der Innenraum in Wohlgefallen auf, angefangen mit dem Handschuhfach, weiter mit defekten Sitzen und sonstigen Verkleidungen. Die Zierleisten lösen sich wie der Lack einfach großflächig ab. Die gesamte Haptik macht nicht den Eindruck der Langlebigkeit und erfüllt diese Erwartungen. Braucht man dann Ersatzteile ist der Vertragshändler (außer für Verschleißteile) auch kein adäquater Ansprechpartner... das alles kann Mercedes einfach viel besser, durch die Bank ist er das solidere Fahrzeug mit der besseren Ersatzteilsituation.


    Da kann man die rosarote Eigenmarkenbrille an der Stirn festgetackert haben, es ändert nichts an den Tatsachen wenn man die Sache objektiv betrachtet

  • Richtig. Aber was hilft dem TE Deine Fahrweise/Streckencharakteristik?


    natürlich nichts, da gebe ich Dir recht.


    Wobei ich davon ausgehe, dass wenn jemand ein "Spritsparwunderbrötchen" sucht, er sicherlich nicht einen Mercedes als Maß der Dinge vermutet :blush:


    Jemand der mit einem 202 liebäugelt wird wohl den einen oder anderen Liter Extrasprit mit einkalkuliert haben. Aus bereits genannten Gründen darf der Benz aber eigentlich verbrauchen was er will, langfristig rechnet er sich allemal ...

    • Offizieller Beitrag

    Jemand der mit einem 202 liebäugelt wird wohl den einen oder anderen Liter Extrasprit mit einkalkuliert haben. Aus bereits genannten Gründen darf der Benz aber eigentlich verbrauchen was er will, langfristig rechnet er sich allemal ...


    Na also, hier kommen wir wieder auf einen Nenner.


    Die Gefahr ist, dass einem Neuling in einem parteiischen Forum alles mögliche erzählt wird, und er blauäugig von minimalsten Instandhaltungskosten von 100 € pro Jahr ausgeht und einem Verbrauch mit 7,5 Litern im Schnitt hinkommt. Kann sein, wird aber wahrscheinlich nicht so sein.


    Ich muss auch manchmal schmunzeln, wenn Leute bei 10 Litern Verbrauch zucken und erschrecken. Alles ansichtssache. Ich nutze im Sommer hauptsächlich den 250 SE, der nimmt sich 16...20 Liter Super Plus auf 100. Da ertappe ich mich auch immer wieder, wenn ich für lange Strecken den C280 wähle. Da komme ich schneller ans Ziel (Reisegeschwindigkeit 160 km/h, beim 250 SE 130 km/h), und verbrauche weniger (C280: 11,5, 250 SE: 17). Bei 500km sind das 50€ Unterschied, für die ich abends gut essen gehen könnte...


    Hätte ich vor meiner 3.800-Euro-Reparatur gewusst, wie hoch die Rechnung ausfällt, wäre ich das auch anders angegangen. Hätte, hätte, Fahrradkette.


    Ich wollte mit dem Beitrag dokumentieren, dass es durchaus auch "schlimm" kommen kann. Und wenn man ein wenig vertiefter im Forum liest, erkennt man ja auch die "Porblemfälle". Die landen nämlich auch meistens hier. Dann muss man einfach die Augen zumachen, die Kosten für die neue ZKD und den neuen Kabelbaum und die große Inspektion wegstecken, und die Kröte schlucken.


    Wie gesagt: kann sein, muss aber nicht. Muss nicht, kann aber sein.


    Gruß Jörg