Autonomes fahren...was erwartet uns da eigentlich?

  • Gut möglich, dass ein menschlicher Fahrer hier noch hätte reagieren können.


    Der Polizeichef, der das Video gesichetet hat, hält dies für sehr unwahrscheinlich.
    Es gibt einfach Unfälle, da ist der Fehler eines Verkehrsteilnehmers so gravierend, dass andere Verkehrsteilnehmer diesen einfach nicht mehr ausgleichen können.
    Als ich meinen Unfall mit Totalschaden vor gut zwei Jahren hatte, habe ich mich sehr oft gefragt ob und wie ich diesen hätte vielleicht verhindern können. Aber ich bin immer wieder zu dem Schluss gekommen, es geht nicht. Wenn wie in meinem Fall jemand vor dem Stop-Schild steht und dann genau im falschen Moment los fährt, dann ist man chancenlos. Ich komme jeden morgen da wieder vorbei und wenn der Fehler wieder so passiert, dann wird es wieder passieren, trotz best möglicher Intuition.


    Daher ist dieser Fall sicher ein sehr schlechtes Beispiel um autonome Mobilität zu kritisieren.
    Ich kann dir hier nur raten abzuwarten. Es wird der Tag/Unfall kommen, da ist der Fall eindeutig, dass ein Mensch so einen Unfall höchst wahrscheinlich verhindert hätte bzw. gar nicht erst ausgelöst hätte.


    Aber ich denke schon, dass die Akzeptenz vorhanden sein wird, wenn klar ist, dass dadurch weniger (tödliche) Unfälle passieren. Auch wenn diese Akzeptanz sich nicht bei jedem durchsetzt.


    Nur eine Frage stelle ich mir schon, warum ist so eine autonome Kiste eigentlich schneller als erlaubt unterwegs? Den Umstand, den würde ich mir als untersuchende Behörde mal ernsthaft vornehmen, denn das sieht nach Vorsatz aus, sich nicht an die Regeln zu halten.

    • Offizieller Beitrag

    Kein technisches System kann physikalische Zusammenhänge abschalten. Anhalteweg bleibt Anhalteweg, Reaktionszeit beliebt Reaktionszeit, Ausweichmöglichkeit bleibt Ausweichmöglichkeit.

    Da hast du recht Sven.


    Ich muß auch gestehen den Artikel garnicht wirklich gelesen zu haben. :crazy:


    Daher ist dieser Fall sicher ein sehr schlechtes Beispiel um autonome Mobilität zu kritisieren.


    Ich kann dir hier nur raten abzuwarten

    Seh ich auch so.

  • Ich hatte es vor ca einem Jahr wo ich einen Linienbus in einer engen straße passieren wollte(er stand auf der Gegenfahrbahn)und obwohl alles leer war bremste ich ab und tatsächlich kamen hinter dem Bus 2 Kinder rausgerannt.
    Wohlbemerkt,ich werd da immer langsammer und aufmerksammer als Stadtmensch aber normalerweise bremse ich nicht so weit runter.
    Tja,kann man jetzt streiten obs Zufall oder göttliche Fügung oder Zufall war aber hätte das ein Computer auch gemacht?
    Übrigends hat mich gestern mein Firmennavi erst in eine Sackgasse geführt und dann sollte ich an einer Kreuzung links abbiegen wo nur geradeaus erlaubt ist.Da hab ich mich auch gefargt was ein autonomes Fahrzeug in dem Moment macht,es folgt ja auch einem Navisystem.

    • Offizieller Beitrag

    Gute Frage, geht das über google earth oder sowas, damit es immer aktuell ist?


    Deine Navi Software kann ja alt sein, das geht bei einem autonomen Fahrzeug natürlich nicht.


    Und was ist, wenn wegen Reparaturen kurzfristig eine Straße gesperrt ist?


    Bleibt der Karren dann dort stehen bis es weiter geht, sucht er sich ne Alternativroute,
    wie schätzt "er" ab ob es sinnig ist zu warten oder zu umfahren...und wann.


    So viele Fragen

  • Die Navisoftware ist 3 monate alt und die beiden Stellen sind seit Jahren so ausgeschildert.
    Einfach schlechte Software,meinem TomTom passiert sowas nicht.
    Dürfte bei einem autonomen Fahrzeug alles technisch von aktuellsten/feinsten sein aber was können Sensoren?
    Einen Ball auf dem Fußweg erkennen der gleich auf die Straße rollt und evtl ein Kind hinterher?Vieleicht.
    An der Körperbewegung einer Person aus dem Augenwinkel erkennen/vermuten der tritt gleich auf die Straße weil er unaufmerksam ist zb Händi am Ohr? Glaub ich nicht,die Kiste müßte dann bei jedem der am Randstein steht eine Vollbremsung hinlegen.

    • Offizieller Beitrag

    Tja, das alles wird sich zeigen, wenn die Dinger häufiger im Straßenverkehr zu finden sind. Wie bei Betriebssystemen wird man dann immer wieder nachbessern (müssen), und irgendwelche Leute entdecken Fehler in der Programmierung. Das kursiert dann schnell bei den Jugendlichen, die sich einen Spass erlauben werden, mit einem einfachen Trick autonome Fahrzeuge im fließenden Verkehr zu stoppen.


    Auf der anderen Seite ist da der 86-jährige Rentner mit Führerschein von 1952, der...


    Es bleibt spannend.

  • Und was ist, wenn wegen Reparaturen kurzfristig eine Straße gesperrt ist?


    Bleibt der Karren dann dort stehen bis es weiter geht, sucht er sich ne Alternativroute,
    wie schätzt "er" ab ob es sinnig ist zu warten oder zu umfahren...und wann.


    Autonomes Fahren läuft ja nun nicht nur über die Navisoftware.
    Entsprechende Sensoren erkennen, hier geht es aktuell nicht weiter. Dann macht die Software das, was ihr der Programmierer mitgegeben hat, also z.B. warte eine Minute und dann suche dir eine Alternativroute.
    Und klar, Navidaten müssen gut und aktuell sein. Das wird sich nicht vermeiden lassen. Dazu müssen die Fahrzeuge vernetzt sein, sprich das Fahrzeug das umdreht, muss das rückmelden. Wenn das nun 10x hintereinander bei Fahrzeugen passiert ist klar, da geht es nicht weiter. Das muss dann bei allen anderen eingespielt werden.


    Aber klar, das System hat seine Grenzen. Ein Fußgänger der unvermittelt auf die Straße springt, da gibt es u.U. keine Chance diesen Fehler zu korrigieren.

    • Offizieller Beitrag

    Dazu müssen die Fahrzeuge vernetzt sein, sprich das Fahrzeug das umdreht, muss das rückmelden. Wenn das nun 10x hintereinander bei Fahrzeugen passiert ist klar, da geht es nicht weiter. Das muss dann bei allen anderen eingespielt werden.


    So geschieht es heute bereits. Die G**gle-Navigation meldet recht zuverlässig langsamen Verkehr und Staus auf rund 50 Meter genau. Weil ausreichend Rückmeldungen über die Fahrgeschwindigkeit vorhanden sind.


    Ende der 90er Jahre konnte man die heutige Entwicklung noch nicht absehen, da entwickelte man ein Konzept, dass Empfänger in den Autobahn-Leitpfosten untergebracht werden, und die Autoradios von Luxuslimousinen mit Sendern auszustatten (weil bei diesen Fahrzeugen der Mehrpreis nur wenig ins Gewicht fällt). Alles Schnee von gestern.


    Mitte der 90er durfte ich bei einem Prototyp-Fahrzeug mit Navigationssystem mitfahren - ein Kadett D, dessen Kofferraum komplett mit elektronik (Computer, Festplatten, usw.) vollgestopft war. Die automatische Routenführung mit Computerstimme war faszinierend. Damals hieß es, "irgendwann wird es so ein Navigationssystem zum Preis eines guten Autoradios geben, und damit salonfähig werden". Konnte man glauben oder nicht...


    Mit dem autonomen Fahren wird es nicht anders. Sinnvoll wäre, sich zunächst darauf zu konzentrieren wo es am probelmlosesten ist (auf der Autobahn). Und in der Stadt, wo die auszuwertenden Informationen viel komplexer und (im wahrsten Sinn des Wortes) unberechenbarer sind, den Menschen steuern zu lassen. Und der macht ja Fehler genug...

  • So geschieht es heute bereits. Die G**gle-Navigation meldet recht zuverlässig langsamen Verkehr und Staus auf rund 50 Meter genau. Weil ausreichend Rückmeldungen über die Fahrgeschwindigkeit vorhanden sind.


    Richtig, Live-Traffic ist der Weg der weiter fortgeführt werden wird. Aber sicher noch nicht das Ende.


    Mit dem autonomen Fahren wird es nicht anders. Sinnvoll wäre, sich zunächst darauf zu konzentrieren wo es am probelmlosesten ist (auf der Autobahn).


    Ich bin da komplett bei dir. Es wird kommen, natürlich in Schritten nach und nach und auch mit nicht endenden Updates.


    Unter dem Strich ist heute schon alles vorhanden, es braucht keine bahnbrechenden neuen Entwicklungen mehr. Es muss nur noch ausentwickelt werden. Und das kommt.

  • Ich hab es mir einmal angesehen und muss sagen, in diesem Fall hat die Technik versagt.


    Wer nur auf Bilderkennung von Tageslichtkameras setzt und keine Ausweichmanöver, sondern nur Vollbremsungen einprogrammiert denkt zu kurz.


    Man sagt nicht ohne Grund, dass die deutschen Autohersteller bei der Technik und insbesondere der Sensorik besser aufgestellt sind, als US-Amerikanische Hersteller, dafür sind diese besser im Bereich der Bilderkennung.
    Ich stelle mal die Behauptung auf, dass die meisten Forenmitglieder das Lenkrad nach links verrissen hätten und die Frau mit dem Fahrrad nicht direkt umgemäht hätten.


    Nachfolgend ein Nachrichtenbeitrag mit dem Video der Bordkamera:
    https://www.liveleak.com/view?t=9y5z4_1521705001

    Mfg
    adler-tag

    Rainer Günzler: Ein Coupé. - Und was bedeutet "Coupé"? Eigentlich nichts anderes, als
    eine verteuerte Limousine mit einem verringerten Platzangebot.