schlechter Motorlauf zwischen 1500 - 2500 Umdrehungen

Hi Leute,
Mein Bruder ist seit nunmehr 2 Monaten stolzer Besitzer eines W202 C230K BJ. 95.
Leider gibt es da ein kleines Problem was die Freude am Fahren einschränkt.

Bei ca. jeder zweiten Fahrt fängt die Kiste an rumzuspinnen. Versuche es mal möglichst genau zu beschreiben:

Im Stand
- Keine Probleme im Leerlauf. Leerlaufdrehzahl scheint relativ konstant und Motor läuft m.E. ausreichend rund
- Sobald man ca. 1500 - 2000 U/min erreicht und der Kompressor angeht passiert es manchmal dass sich der im Anhang abgebildete Schlauch kurz stark aufbläht. Einmal ist er auch mit einem großen Knall vom Plastikrohr welches zur Drosselklappe führt abgesprungen. (siehe Anhang)

Währen der Fahrt
Ebenfalls sobald man ca. 1500 - 2000 U/min erreicht und sich der Kompressor zuschält (jedenfalls nehme ich das akustisch so wahr) fängt er an zu ruckeln. Es rußt dann auch aus dem Auspuff. Manchmal ist das ruckeln nicht so heftig und wenn man sich ein Herz fasst und ihn weiter hochbeschleunigt (z.B. auf Autobahn) kann man dann bei hoher konstanter Geschwindigkeit einigermaßen gut fahren). Meistens ist das ruckeln des Motors aber so heftig dass es nicht gesund sein kann und dann stelle ich das Ding lieber am Straßenrand ab. Wie gesagt im Bereich unter 1500 U/min ist alles gut. Zwischen 1500 und 2500 spinnt es rum. Darüber ist wieder gut.
Bei jeder dritten Fahrt ist aber alles komplett in Ordnung und man kann problemlos (mit vermutlicher voller Leistung) fahren.

Was wir schon getestet haben:
- LMM gewechselt (auf verdacht hin angeschaut aber dann leider versehentlich geschrottet)
- Sitz der ganzen (leicht zugänglichen) Luftschläuche geprüft
- Sichtprüfung der Zündkabel und Zündkerzen. Sah ganz OK aus aber die Zündkerzen waren ziemlich schwarz. Aber nicht verölt.
- Kraftstofffilter gewechselt. Dabei ist aufgefallen dass der Stecker der Kraftstoffpumpe bereits ziemlich marode ist und die Isolierung des Steckers stark beschädigt ist.
- Einige Stecker im Motorraum abgezogen (u.A. vom Bypass). Dabei festgestellt das die Isolierung der Kabel total beschädigt ist. Daraufhin erstmal die Kabel die wir angefasst haben mit Schrumpfschlauch repariert. Ich nehme mal dass eigentlich der Komplette Motorkabelbaum so aussieht. Sprich: der muss wohl früher oder später instand gesetzt bzw. getauscht werden.
- Alle Sicherungen geprüft (sind alle OK)

Uns stellt sich nun die Frage ob wir direkt hergehen und die kaputten Motorkabelbaum instandsetzen (bestimmt viel Aufwand) und hoffen dass das Problem gelöst ist oder doch erst gezielt nach dem eigentlichen Problem suchen sollten.
Was meint ihr?
Wir würden uns über Tipps freuen was wir uns noch anschauen sollten.

Sascha.

Ok. Danke für den schnellen Tipp.

Leider ruft Mercedes Mondpreise für den Kabelbaum auf ...
Den müssen wir dann wohl eher reparieren / nachbauen.

Vielen Dank für die angeregte Diskussion.
den Fehlerspeicher haben wir bereits auslesen lassen.
Darin findet sich ein "bunter Blumenstrauß" an Fehlern (ca. 20 Stück)

Das beunruhigende dabei ist dass es auch einen Fehler Code 128 (Motorsteuergerät / Steuergerät defekt) dabei ist.
Außerdem diverse weitere bezüglich Drosselklappe und weiterer Bauteile.

Meine Hoffnung wäre ja jetzt dass das Steuergerät nicht defekt ist und vielleicht nur denkt dass es defekt ist weil überall Ströme rumseuchen wo sie nicht hingehören. Oder ist diese Hoffnung vielleicht vergebens ...

Frage an Friedel: Wie hast du deinen MKB neu isoliert? Komplett asugebaut und dann mit selbstverschweißendem Band / Schrumpfschläuchen und ähnlichem gearbeitet? Für ein paar Tipps (Material / Vorgehensweise) wäre ich dankbar.

Außerdem habe ich schonmal damit angefangen ein wenig mit dem Multimeter zu messen um mit einen ersten Überblick zu verschaffen.
Da ich nur einen Schaltplan für ein etwas anderes Modell habe wollte ich zunächst prüfen wo die Pins der einzelnen Stecker (Bypass, LMM, Drosselklappe etc.) am Stecker der im HFM drin steckt aufschlagen. Auch um zu sehen ob welche dabei sind die vielleicht gar keinen Kontakt mehr haben.

Es sah soweit ganz plausibel aus.

Die Messergebnisse von 2 Pins haben mich aber etwas stutzig gemacht:
- Pin 2 des LMM Steckers hatte ganz schwachen Kontakt mit Masse. Messgerät hat was um die 2 kOhm angezeigt.
- Ebenso Pin 3 des Hallgeber Nockenwelle (bin mit aber nicht sicher ob das wirklich das Ding ist. Siehe Anhang)
Laut dem (für das Modell nicht zutreffenden) Schaltplan müssten diese Pins jeweils mit Klemme 87M (wo auch immer die sitzt) verbunden sein.
Jedenfalls schlagen sie nicht am HFM auf.
Meine erste Vermutung wäre das dies auf eine durchgescheuerte Isolierung hindeutet und die schwache Masseverbindung gar nicht sein sollte.
Wie würdet ihr das einschätzen?

Ist selbstverständlich alles ein wenig amateuerhaft was ich da mache und mangels passenden Schaltplan auch etwas fragwürdig