Ich hatte heute ein interessantes Gespräch mit einem Ingenieur, der hauptberuflich Hebebühnen aufbaut, Wartungen und UVV-Prüfungen durchführt.
Der rät vom Kauf einer gebrauchten Bühne eher ab. Insbesondere im bereits abgebauten Zustand ist nur sehr schwer zu erkennen, was an der Bühne ggf. verschlissen ist. Ferner sind Verschleiß-/Ersatzteile und deren Einbau gerade bei älteren Bühnen vergleichsweise teuer, so dass man unterm Strich mehr bezahlt, als für eine einfache, neue. Deshalb sind auch viele Werkstätten dazu übergegangen, defekte Bühnen gar nicht mehr zu reparieren, sondern gleich eine neue zu kaufen und die alte als "leicht defekt" zu verhökern.
Interessanterweise ist er mit den "Chinabühnen" recht zufrieden und rät vom Kauf solcher Bühnen nicht ab - selbst für den gewerblichen Bereich sind die zu empfehlen, und er baut sie regelmäßig auf.
Des weiteren war ich letzte Woche mal bei Twinbusch in Bensheim in der Ausstellungshalle und hab' mich im "Billigbühnensegment" umgeschaut.
Aufgrund der örtlichen Randbedingungen kommt für mich eigentlich nur eine 2-Säulenbühne in Frage. Ob mit Spindel oder hydraulisch ist mir erstmal egal, beides hat Vor- und Nachteile.
Bei Twinbusch gibt es in 2-Säulen-Ausführung nur elektrohydraulische. Nach dem Hochfahren muss man wieder ein Stück ablassen, damit die Bühne auf den Arretierungen aufliegt (und die Hydraulik entlastet wird). Entsprechend muss die Bühne vor dem Ablassen ein Stück hochfahren, um die Arretierung lösen zu können.
Beim "Einsteigermodell" muss man die Arretierungen von Hand lösen (jeweils links und rechts an der Säule an einem Drahtseil ziehen) - das ist völlig unproblematisch und geht schnell. Allerdings klackern die Arretierungen beim Einrasten während des Hochfahrens irre laut, das ist abschreckend. Es gibt auch nur einen Knopf (zum Hochfahren). Zum Ablassen muss man einen Hebel ziehen (und festhalten). Bei unbelasteter Bühne dauerte das heute im Twinbusch-Ausstellungsraum "ewig" (2...3 Minuten) bis die Bühne wieder unten ist. Bei belasteter Bühne soll es schneller gehen, aber ich stelle mir gerade Null Grad Außentemperatur vor...
Das "Einsteigermodell" kostet brutto 1.400,- €. Für 400,- € mehr gibt's das "Profimodell" (Herstellerbezeichnung) - dafür bekommt man ein deutlich leiseres Einrasten der Arretierungen beim Hochfahren, und eine elektromagnetische Entriegelung. Und 2 Knöpfe mehr - einen zum Ablassen auf die Arretierungen, und einen zum Runterfahren der Bühne - das sind die wesentlichen Unterschiede.
Von der Verarbeitung ist alles einfach, aber ordentlich. Schweißnähte und Verschraubungen sehen sauber aus. Klar, die stellen sich keine B-Ware in die Ausstellungshalle.
Derzeit ist also eine "neue Chinabühne" meine Vorzugslösung.
Ich hab meine Twinbusch (...)
Stephan, Du hast das Einsteigermodell mit der mechanischen Entriegelung. Hattest Du damit schon irgendwelche Schwierigkeiten in Form von klemmender Mechanik oder ungewolltem Herausspringen der mechanischen Sicherungen?
Grüße,
Jörg