Kampf den Rost an der Türkante

  • Eigentlich könnte man hierfür nen schönes Video Tutorial machen, aber dafür fehlt mir das Equip und das richtige Know How :)
    Ich stell aber aufjedenfall bei Möglichkeit Bilder mit ein, eventuell traut sich ein anderer von euch auch auf den Kamp in den Türen.


    Es gibt fast keinen Benz, der diese Krankheit nicht hat, da dachte ich bevor ich mir jetzt ne neue Tür hole,
    probiere ich die Restauration mit schleifen, Rostumwandler, Spachteln und Teil-/Lackieren.


    Ich werde am Ende die ganzen Arbeiten in den Anfangspost zusammenführen,
    dann haben wir das alles in einem.


    /* Kosten */


    /* Arbeitsschritte: 20.07.2014 */

  • 1. alles Lose entfernen
    Mit Drahtbürste und Aufsatz die hochgehobene Farbe und alle losen Rostflächen abgeschliffen.
    Ernühterndes Ergebniss: Es ist nicht so schlimm wie gedacht. Bis auf die Kotflügel sind in den Türblättern keine Durchrostungen soweit.


    2. Fertan auftragen und abschleifen (2-3 mal)
    Fertan aufgetragen und arbeiten lassen, am Samstag Abend. (Im Grunde mind. 24h, aber Zeitlich ergab sich die weiterarbeit schon am nächsten Morgen)
    Nächsten Morgen gegen Mittag gleich weitergearbeitet, das umgewandelte Eisen-Ko.... (Schwarze Schicht) hab ich dann mit Drahtbürstenaufsatz
    alles wieder runtergeschliffen. Erste Erfolge waren von Fertan schon zu sehen ( leider hiervon kein Foto ).
    Aber laut Anweisung soll Fertan nicht abgeschliffen werden?! Im Grunde schon, aber keiner Verbietet eine doppelte Bearbeitung.
    Ich mache den Vorgang mit Fertan mindestens 2 bis 3 mal, Fertan drauf, abschleifen, Fertan drauf, so arbeitet man sich quasi durch die Poren und den Rost.
    Ein vergleichbares Ergebnis habe ich in meinem Probe GT an den Abflusslöchern machen (siehe Anhang später).


    3. Spachteln
    [frage]
    Eigentlich würde Plyesterspachtel für mein Vorhaben vollkommen ausreichen, bis auf das Loch sehe ich da keine Probleme.
    Kann ich Glasfaserspachtel entsprechend fein / glatt schleifen, dass ich direkt auf Grundierung und Füllern gehen kann?


    Die Tage wird jetzt der Fertan Vorgang wiederholt und dann geht es ans Spachteln.

  • Ich hab mit der Nylonschrubbscheibe Lack und losen Rost enfernt -> dann schmilzt der Rost nicht zu der harten schwarzen Schicht wie beim Drahtaufsatz


    Statt Fertan verwende ich Pelox RE - Fertan hat mWn nur denn Vorteil, dass es nicht zur Gänze entfernt werden muss wie Pelox, aber da ich ohnehin keine Rückstände wollte...


    Um Pelox zu entfernen verwende ich dann statt Schleifpapier die Drahtbürste - geht besser in die Poren rein als Schleifpapier


    Danach habe ich als erstes eine 2-K Epoxygrundierung aus der Dose aufgetragen damit Flugrost nicht ansetzen kann vor/beim Spachteln.


    Zum Spachteln verwende ich nur Epoxy und kein Polyester.


    Zum füllern nehme ich 2-K HS Dickschichtfüller aus der Dose (auch auf Epoxybasis)



    Da ich aber zuletzt sehr gute Ergebnisse bei den Kotflügeln mit einem Zitronensäurebad erzielt habe, hab ich überlegt, ob ich nicht (sofern der Rost wieder seine Fratze an den Türunterkanten zeigt) mal versuchen sollte aus einem festen Bauschutt-Sack eine Art Bad zu bauen das ich unten an die Tür klebe und dann mit der Säure fülle.. Alternativ könnte man mit einer Leuchtstoffröhrenverkleidung der Garage eine Art Bad bauen das man mit Klebeband befestigt. Wie gesagt ist nur eine Überlegung und noch nicht getestet. Sobald ich es getestet habe mache ich eine Anleitung - ich versprech's. (Das eigentliche Problem ist ja genaugenommen weniger die Unterkante als die Nut der Dichtung, wo man leider selbst mit dem Dremel nicht ordentlich rankommt..)

    Wennst die Kaffesud net mehr brauchts - ich hätt da noch ein Lottoschein abzugebn..

  • Xerocks, da musst Du aber so arbeiten das die Säure nicht in den Falz läuft. Denn da bekommst Du die nicht wieder raus
    Gkiokan, spar Dir die Arbeit, Dat wird nix. Entferne erst mal die Leisten unten an den Türen und entroste mit einer Reinigungsscheibe auch Negerkeks genannt. Mit der Dratbürste bekommst Du den Rost nicht runter. (schwarze glänzende Schicht ist Rost)

  • Das mit der Zitronensäure wäre mir neu, wobei Phosporsäure Pur verwendet auch den Rost in seine Einzelteile auflösen kann.
    Man müsste dafür entweder wie du schon schreibst eine Art Bad machen oder ein Bewässerungsmechanismus.
    Hut ab vor deinem Vorhaben, du hast wenigstens Werksatt, Strom und entsprechendes Equip! :)


    Eine Nylonschrubscheibe sollte ich mir vielleicht auch zulegen. Wie man oben sehen kann, konnte ich nur den Rost soweit
    entfernen, dass alles aufgelegt war, aber jetzt nicht speziell weiter in den Lack hinein wo es noch fest war.


    Nach der Erkenntnis oben, nehme ich mal Stark an, dass GFK Spachtel zu grob für mein Vorhaben sein wird.
    Ist Epoxy ebenso fein Verarbeitbar wie Polyester?


    Ich werde wohl um eine halblackierung nicht vorbeikommen, muss mal schauen geplant ist soweit auch ein
    Epoxyprimmer 1k / 2k je nach bedarf und Verfügbarkeit und dann wird Teil / Ganz lackiert.


    Im Anhang mal ein Resultat vom bearbeiten der Abflusslöcher im Probe GT, das Fertan arbeitet da schon Porentief,
    ich hab nur alles wieder abgeschliffen und zurück blieb eine blanke Metalschicht, die kein Rost mehr hatte :)
    Daher denke ich mal erzielt man mit dem auftragen, abschleifen zyklus ein besseres Ergebnis.

  • Genau die gleiche Sache mit dem Rost habe ich an meinem S203 VorMopf und gehe dem zur Zeit auch an den Kragen...
    Ich habe es tief ausgeschliffen, mit 2k Epoxy Grundierung grundiert.


    Wo es notwendig war habe ich gespachtelt und geschliffen und dann mit Füller überspritzt.
    Den Füller habe ich erneut angeschliffen, aber mit deutlich feinerer Körnung.
    Darauf habe ich dann mit dem Basislack in 744 lackiert und nach dem Ablüften und antrocknen direkt mit 2k Klarlack lackiert (das 1k-Klarlackzeug würde ich nicht nehmen, das hat bei weitem nicht dieselbe Optik, Haütil und Eigenschaften wie 2k Material).


    Wenn du mit Glasfaserspachtel arbeitest musst du diesen danach mit Feinspachtel (ich verwende hier EP Spachtel ) verspachteln, dann kannst du dort problemlos schleifen und siehst danach nichts mehr davon.



    Edit: Zum schleifen verwende ich (je nach Rostbefall) wenn viel Rost da ist die große Flex mit Drahtbürstenaufsatz und danach dann den Extenterschleifer oder direkt den Exzenter.
    In Zukunft werde ich die Roststellen aber vor der Grundierung nach sandstrahlen, soweit das möglich ist.



    Und noch ein Edit:
    Beim schleifen immer Atemschutz und am Besten noch Schutzbrille tragen, weil es ja auch (wie im Post unter mir erwähnt) teilweise mit Glasfaser versetzte Spachtelmassen gibt. Auch bei normalen Schleifarbeiten immer an den Schutz denken. Ich hab hier eine Atemmaske mit Wechselfiltern fürs Schleifen und Lackieren von 3M, da gibt es die Filter in verschiedenen Kategorien und die Verarbeitung sowie der Schutz ist top.


    Viele Grüße
    Simon

  • @ Uwe: Natürlich müsste man nach dem Säurebad mit Natronlauge neutralisieren. Dort wo die Säure hinkommt kommt dann auch die Lauge hin, wäre also kein Problem. Ich hab*s aber wie gesagt noch nicht probiert und kann somit auch noch keine step-by-step Anleitung liefern. Ganz ohne Chemie wüsste ich allerdings nicht wie ich den Rost wirklich porentief entfernen soll. Sobald auch nur ein bisschen Rost in einer Pore überbleibt frisst es an der Stelle weiter. Ich hab einige Stellen geöffnet die zuvor so repariert wurden und das war dann am langwierigsten zu reparieren da der Rost dann in sehr tiefen Poren richtig fest saß. Zum Teil war das Blech auch genau dadurch an winzigen Stellen durch - wie mit einer Stecknadel durchstossen.


    @ Gkiokan: Du musst rundherum alles offenlegen bis Du blankes gesundes Blech am Übergang zum Lack siehst, sonst gammelt es von dort einfach weiter. Phosphorsäure bildet Eisenphosphat welches für die Säure eine Sperrschicht bildet. Sprich man muss das Eisenphosphat dann wieder mit der Drahtbürste entfernen und dann wieder Phosphorsäure aufpinseln bis eben nur mehr Blech da ist und kein Rost mehr. Gerade in den Falzen ist aber die mechanische Entfernung nicht möglich. Die Zitronensäure bildet zwar auch eine Schicht, die ist aber für die Zitronensäure weiter durchlässig sodass der Rost vollständig aufgelöst werden kann auf rein chemischem Weg. Man muss nur das Blech anschliessend neutralisieren, sprich mit sehr viel Wasser spülen oder noch besser mit einer Lauge. Zitronensäure ist aber sehr dünnflüssig, wirkt langsam und trocknet auch sehr schnell aus und ist damit leider nur für Bäder geeignet. An der Karosserie kann man daher leider nur mit Fertan, Pelox u dgl. arbeiten und muss entsprechend die Schritte mehrfach wiederholen.


    GFK Spachtel das man fertig kaufen kann besteht aus Polyester, vermengt mit Silica-Pulver als Dickungsmittel und kurzen Glasfasern zur Verstärkung. Die Fasern machen das ganze aber viel zu grob bei der Verarbeitung und die zusätzliche Festigkeit ist überflüssig. Zudem entstehen dann beim Schleifen ganz feine Glasfaser-Stückchen die sich dann in die Haut bohren und jucken wie Sau. (Für die Atemwege ist das übrigens auch nicht besonders toll) Das Polyester hat zudem eine geringere Haftung als Epoxy und auch eine größere Schrumpfung während der Aushärtung. Ich verwende Epoxy Harz und mische selbst nach bedarf Silica und/oder einen niedrigdichten Füllstoff aus Microbaloons hinzu bis mir die Konsistenz passt.

    Wennst die Kaffesud net mehr brauchts - ich hätt da noch ein Lottoschein abzugebn..

  • Weshalb der Aufwand bei der Spachtelmasse...??? PE-Spachtel ist ein seit Jahrzehnten angewandtes Produkt und bei richtiger Anwendung auch problemlos und schnell verarbeitbar. Jeder Lackierer und Modellbauer verarbeitet das Zeugs Kiloweise.


    Auch der beste Haftgrund als Grundierung ist verschleudertes Geld, wenn Rostbekämpfung vorher nicht gründlich und porentief war. Habe selbst schon Jahrzentelange Erfahrung mit 1K- Haftgrund. Der erneute Rostbefall liegt zu 99% an der Vorarbeit und nicht am Material. Auch wenn man auf Sch.... Gold schmiert, wird die Sch... deswegen noch lange nicht wertvoller und vor allem... Sie stinkt noch immer.... 8o


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Bei meinen Türen ist es schon zu 80% zu spät. Die Unterkante von der Tür, zumindest LV, ist fast komplett durch gegammelt, da ist nix mehr mit ausbessern.
    Aber immerhin werde ich ein klein wenig Arbeit investieren um Ihn dann doch nicht als Gammelauto rumfahren zu lassen.
    Ich behaupt mal, wie Locke schon schrieb, die richtige Anwendung macht es aus.


    Xerocks, ganz meine Rede, somit bekommt man das beste Ergebnis. Wie genau das Chemisch Abläuft keine Ahnung, aber es funzt :)


    Ich hab zwar kein Epoxy gefunden auf die schnelle und bestellen wollte ich nicht, aber Polyester sollte fürs erste auch reichen.
    Meine letzte Restaurierung mit Polyester, ähnlicher Fall war aber nur mit einem Durchrostetes loch an einem Peugot, hält immer noch.


    Anbei noch die schwarze Schicht vom Fertan, ich liebe dieses Zeug wenn es arbeitet :thumbup: