Langzeitqualitätsthread

  • Aus Form follows function wird function follows form.


    Sehe ich nicht ganz so. Man hört doch z.B. immer wieder, dass die Fahrzeuge inzwischen "alle gleich aussehen".
    Woher kommt das?
    Aus Form follows function, denn aerodynamische Eigenschaften und die dazu passende Physik war vor 30 Jahren so wie heute und wird in 30 Jahren so sein. An das Optimum nähert man sich immer mehr an und daher kommt dieser Eindruck nicht zu unrecht.

    Nicht anders ist es mir zu erklären warum ich auf einmal bspw. Spezialwerkzeuge benötige oder gar der Besuch einer Werkstatt nötig ist, um eine Glühlampe zu tauschen.


    Die Zeiten sind doch inzwischen auch längst vorbei und taugt als Argument gar nichts mehr. Es ist sogar inzwischen gesetzlich vorgeschrieben, dass eine Glühlampe mit Bordwerkzeug wechselbar sein muss.


    Am schlimmsten finde ich, dass die neuen Modelle heute beim Kunden ausgetestet werden. Beim Taxigeschäft: Wir hatten eine E 200 CDI w211 Baujhr 2002, die war Kernschrott. Die 2004er E war super.


    Weißt du wann die Taxifahrer zu letzt in Stuttgart vor der Zentrale von Mercedes wegen schlechter Qualität demonstriert haben? Ich vermute nein, ansonsten würdest du das nicht so erzählen. Frag einfach mal deine Eltern, die wissen das garantiert und dann erzählst du auch nicht mehr, dass die Produkte seinerzeit mit Markteinführung voll ausgereift war.


    gruss

  • Der 204-er dürfte nebenbei in der Hinsicht Haltbarkeit recht gut sein. Ich zumindest habe kaum was über Probleme mit dem 204-er gelesen (auch nicht über Vormopf). Und soo jung sind die ersten 204-er ja auch nicht mehr...


    Was mich sehr ärgerte war, daß die deutschen Hersteller für 10 Jahre vergaßen, wie Rostschutz geht. Ein Golf II/DB201/usw. rostete überhaupt nicht, die Nachfolger aber... :thumbdown:

  • Was mich sehr ärgerte war, daß die deutschen Hersteller für 10 Jahre vergaßen, wie Rostschutz geht. Ein Golf II/DB201/usw. rostete überhaupt nicht, die Nachfolger aber... :thumbdown:


    Stimmt, allerdings gab es in der Vergangenheit Kostruktionsfehler und es wird sie auch in der Zukunft geben.
    Einen echten Wandel sehe ich da aber unter dem Strich nicht. In der Tendenz sehe ich die Quote sogar klar sinkend (weil viel viel mehr verbaut ist).


    gruss

  • Ja, du hast natürlich völlig recht, es gab allerdings paar Jahre (sagen wir die zweite Hälfte der 80-er Jahre), wo VW/Audi und Daimler wirklich sehr-sehr gute, und enorm halbare Autos bauen konnte. Ein Golf II oder ein 190E MOPF war ja noch bis vor paar Jahren ein Teil des Straßenbildes, ohne, daß diese Autos wirklich verbraucht aussahen. Einen optisch schönen 190-er zu finden ist ja auch heute noch nicht gerade eine besondere Herausforderung...
    Dann kamen die wasserlöslichen Lacke und die Elektronik. Seit paar Jahren gibt es aber anscheinend wieder sehr gute, problemlose Autos neu zu kaufen...

  • Da gebe ich dir recht.
    In den ´90 Jahren (bezogen auf den Erscheinungs- und nicht Entwicklungstermin) hat sich im Automobilbau aus meiner Sicht richtig was getan.
    Das meine ich in Bezug auf die mechanische Sicherheit, die Elektronik und vor allem beim Diesel auch in der Motorentechnik.
    Das hat echte Vorteile gebracht, auf die ich heute als Konsument nicht mehr verzichten mag, das hat aber auf der anderen Seite auch nicht ganz unerhebliche Anlaufschwierigkeiten verursacht.
    Der W202 ist für mich in vielerlei Hinsicht diesbezüglich ein Zwitter. Elektronisch und auch auf der Motorenseite hat sich da grob gesagt zur Mopf wirklich was getan (selbst bei den Benziner z.T. mit den aufgeladenen Motoren).
    Das extremste Beispiel ist für mich beim Diesel zu finden. Die Sauger mögen sehr haltbar sein, aber Verbräuche um 8l/100km für Kisten die kaum über eine Tonne gewogen haben, sind einfach unzeitgemäß. Dazu waren sie echte Wanderdünen, die hinten richtig was rausgeblasen haben. Und nein, keine Umweltbilanz rechtfertigt heute noch solch ein Fahrzeug (meine ich vor allem auch wenn ich die Schadstoffe der Herstellung einbeziehe).


    P.S.:
    Seinerzeit haben die Japaner aus meiner Sicht einen guten Ruf bekommen, weil sie einfach hinten dran waren. Es gab sie nicht mit entsprechender Motorentechnik oder Elektronik. Sie waren einfach eine Generation zurück und die war eine sehr langlebige Generation.


    gruss

  • Wenn sich die Spritersparnis lohnen würde, bei 200tkm machen 2 Liter pro 100km 400 Liter aus. Multipliziert man das mit einem Spritpreis von 1,60€ sind wir bei 640€. Wer schon einmal ein Austauschgetriebe gekauft oder den Motor überholen lassen hat weiss was er im Vergleich zu den 640€ gekostet hat.
    2 Liter weniger machen sich wie der Autor schreibt schön in der aktuellen Auto-Motor-Sport. Aber welche langfristigen Kosten durch ein Life-Cycle Konzept nach ablauf der geplanten Haltbarkeit auf den Nutzer zukommen werden in den Zeitschriften nicht berücksichtigt. Dafür bespricht man wie sich das Plastik anfühlt oder wie die Seitenlinie besser zum Gesichtsdesign des Autos passen.

    Mfg
    adler-tag

    Rainer Günzler: Ein Coupé. - Und was bedeutet "Coupé"? Eigentlich nichts anderes, als
    eine verteuerte Limousine mit einem verringerten Platzangebot.

  • Die Automatikgetriebe, welche zu Beginn als Wartungsfrei verkauft wurden.


    Nope, die Viergang-Automaten waren nie wartungsfrei, die stehen mit festen Intervallen für den Ölwechsel in den Unterlagen


    Edit: Sorry, jetzt hab ich den Satz erst verstanden: DIE Automatikgetriebe (5-Gang), welche am Anfang (ihrere Produktion) als wartungsfrei verkauft wurden...


    Traurig ist doch, dass von längst erreichten Qualitätsstandards abgerückt wird. Der mit viel Zeit und Investitionen erreichte Standard könnte ohne großartige Kosten einfach beibehalten werden, doch er wird schlicht abgebaut.


    DIESER Satz fasst alle Probleme zusammen, die heute und in jüngerer Vergangenheit mit Autos und Unterhaltungselektronik gehabt haben und haben. Man weiß ganz genau, wie man etwas bauen muss, um es haltbar und bis in den letzten Winkel durchdacht zu bauen. Und man tut es nicht, weil sich mit weniger Materialeinsatz mehr Gewinn machen lässt.
    Zum Glück scheint ein Umdenken stattzufinden, über den W204 liest man tatsächlich wenig schlechtes.


    Gruß
    Friedel

  • Wenn sich die Spritersparnis lohnen würde, bei 200tkm machen 2 Liter pro 100km 400 Liter aus. Multipliziert man das mit einem Spritpreis von 1,60? sind wir bei 640?. Wer schon einmal ein Austauschgetriebe gekauft oder den Motor überholen lassen hat weiss was er im Vergleich zu den 640? gekostet hat.


    Rechne nochmal nach, du liegst einfach ein Zehnerpotenz daneben, sprich aus deinen 640€ werden 6400€ ;).
    Und dafür bekommt man eine Menge repariert ;).


    gruss

  • Zitat

    Weißt du wann die Taxifahrer zu letzt in Stuttgart vor der Zentrale von Mercedes wegen schlechter Qualität demonstriert haben? Ich vermute nein, ansonsten würdest du das nicht so erzählen. Frag einfach mal deine Eltern, die wissen das garantiert und dann erzählst du auch nicht mehr, dass die Produkte seinerzeit mit Markteinführung voll ausgereift war.


    Das war 1986 und der Grund dafür war die anfangs miese Qualität des W124 :huh: :D




    Gruß Torsten

    W202 C200 Classic Selection - Die Alltagssänfte
    Audi Coupe Quattro -
    Das Bubenspielzeug

    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Zitat


    Zum Glück scheint ein Umdenken stattzufinden, über den W204 liest man tatsächlich wenig schlechtes.


    Kommt auf den Horizont an. Man liest HIER wenig schlechtes.... in meinungsoffenen Foren stellt sich das schon ganz anders dar.