Deutsche Panzer für die Saudis?

  • War vorher nicht da ,Doc.
    Hat Tom bestimmt dazugefügt ;)

  • In Afrika glänzt die (unsere) Wohlstandsgesellschaft in erster Linie nicht mit dem "nicht liefern", sondern viel mehr mit dem "nicht fragen", nämlich nach dem nicht fragen ob man sich DERER Bodenschätze rücksichtslos ermächtigen kann. Eine leidvolle und krokodilstränengetränkte Debatte. Nach Meinungen einiger weniger User in einem anderen Thema hier im Forum, sollte wahrscheinlich noch mehr geraubt und gedealt werden, um der ach so schrecklichen Armut in diesem unserem Lande entgegenzuwirken.


    Das hat hier niemand gesagt!
    Die Ursachen für Kriege in diesen Regionen sind aber nicht bei irgendeinem Waffenproduzenten zu suchen.
    Menschen fangen in dem Moment an sich die Köpfe einzuschlagen, wenn sie nicht wissen, was sie morgen fressen sollen.
    Dahingehend muss man dran arbeiten und nicht, dass es keine Panzer mehr gibt.

    Alter, ein Pick-Up wird erst dann zur Waffe, wenn man ihn mit einer Selbigen ausstattet. Ein Panzer wird aber gleich als Waffe gebaut.
    Deine Vergleiche sind teils ja nur noch... naja...


    Nein, deine Argumentation bzw. derer mancher hier ist ... naja ...
    Panzer sind und bleiben ungeeignet für Bürgerkriege, genauso wie Kampfflugzeuge oder U-Boote. Das sind Kriegsgeräte, die für Kriege von größeren Nationen gegeneinander geeignet sind.
    Für einen ausgewachsenen Bürgerkrieg (worüber wir in den letzten 50 Jahren fast nur reden) braucht es nur ein paar Maschienengewehre.
    Und um das zu bekämpfen muss vor allem dafür gesorgt werden, dass entsprechende Menschen etwas zu verlieren haben. Denn Menschen, die nichts zu verlieren haben, die werden immer mit allen Mitteln daran arbeiten irgendwie etwas zu erreichen.


    gruss

  • Wie "wunderbar" "kleinere" Volksaufstände mit Panzern platt gemacht werden können, haben der 17. Juni 1953 in unserem Lande gezeigt. Peking 1989 fällt mir spontan auch noch ein. Und es gibt sicherlich noch mehr Beispiele.
    Und Julian, es wäre fast schon schön, wenn Menschen nur dann Kriege verzapfen würden, wenn sie nicht wüssten ob sie morgen noch was zu essen haben..... .


    Wie gesagt, das sind Diskusionen die vor lauter nicht vorhandener Moral (was ist das eigentlich...?), Arroganz, Gier, usw. schwer zu ertragen sind. Möchte hier aber ausdrücklich betonen, dass ich mich als deutscher und somit als Nutzniesser dieser Waffenmilliarden nicht als Apostel rausnehmen möchte; wie auch?

  • Die Entscheidung ist nach mehrjährigem Test zwischen Abrams und Leo für den Leo ausgefallen. Die Kanadier und Dänen haben in Afghanistan so gute Erfahrungen dort gemacht, dass sie gleich einen Schwung Leos nachgeordert haben.
    Gewisse gegenden leben mittlerweile von der Rüstungstechnik. Deutschland ist dritt größter Waffenexporteur.
    Ehrlich gesagt finde ich es gut, dass deutsche Rüstungsgüter zu den besten der Welt gehören. Was heute gut ist, wird morgen plötzlich böse, siehe Afghanistan. Es ist immer eine Frage der Perspektive und die ändert sich relativ schnell. Gestern wurde das Waldsterben gefürchtet, heute der Klimawandel.
    Daher sehe ich das Ganze ziemlich pragmatisch und das sind nun mehr Arbeitsplätzen in Deutschland.
    Dass Panzer für Bürgerkriege ungeeignet sind bezweifle ich jetzt einmal, die Erinnerungen des Bürgerkriegs in Lybien müssten noch ziemlich frisch sein. Hätte Frankreich und England nicht den Luftraum für die Aufständischen frei gemacht und gleichzeitig die Panzer abgeschossen hätte Gaddafi die Situation ganz schnell seiner Meinung nach unter Kontrolle gehabt.


    Kriege wird es meiner Meinung nach immer geben, nur weiss ich nicht warum es verwerflich sein sollte der Beste zu sein. Ein Wirtschaftsbereich der nicht exportiert ist schlichtweg nicht gefragt. Auf einen Daimler der überall fährt sind die meisten hier stolz warum sollte es bei einem Leo anders sein.


    Im Übrigen hat Israel die in Deutschland gekauften Korvetten mit einem US-Amerikanischen Waffensystem ausgestattet in sofern kann man sich denken, dass Israel nicht x-beliebige Rüstungsgüter kauft.

    Mfg
    adler-tag

    Rainer Günzler: Ein Coupé. - Und was bedeutet "Coupé"? Eigentlich nichts anderes, als
    eine verteuerte Limousine mit einem verringerten Platzangebot.

  • Wie "wunderbar" "kleinere" Volksaufstände mit Panzern platt gemacht werden können, haben der 17. Juni 1953 in unserem Lande gezeigt. Peking 1989 fällt mir spontan auch noch ein. Und es gibt sicherlich noch mehr Beispiele.


    Und du willst uns erzählen, dass ohne Panzer die Geschichte anders ausgegangen wäre?
    Was für ein Mumpitz!
    Klar, ohne Panzer hätte seinerzeit das Volk gesprochen und nicht das Regime (Achtung Ironie!).


    Und Julian, es wäre fast schon schön, wenn Menschen nur dann Kriege verzapfen würden, wenn sie nicht wüssten ob sie morgen noch was zu essen haben..... .


    Tut mir leid, aber das trifft auf 99% der Kriege zu.
    Umso mehr ein Mensch zu verlieren hat, desto höher ist dessen Risiko einen Krieg zu beginnen. Und deshalb wird ein Mensch der viel zu verlieren hat, äußerst selten einen Krieg anfangen, wo er viel verlieren kann.


    gruss

  • Julian, es muss klar gestellt werden, dass Panzer durchaus auch für solche Kriesenherde leider sehr effektiv eingesetzt werden, Punkt!
    Und wenn Völker regelrecht in den Krieg getrieben werden, von Gutvölkern wie wir und andere es sein wollen, nur weil sie das "Pech" haben Bodenschätzen unter ihren Füßen zu haben auf die wir allesamt geil sind, hat das oftmals nichts mit Hunger zu tun. Der Hunger beschleunigt, doch das eigentliche Übel für Kriege liegt woanders, nämlich im Boden oder/und im Fanatismus!

  • Ich denke man sollte schon alle Aspekte bei der Geschichte beachten. Leo wird von deutscher Industrie gebaut und vermarktet. Es hängen also deutsche Arbeitsplätze dran. Diese wären nicht finanzierbar, wenn deutsche Rüstungsindustrie nur die eigene Bundeswehr (die sich zur Zeit kaputt spart) beliefern würde. Pleiten und Arbeitslosen wäre die Folge. Es wäre, wie schon hier gesagt wurde, auch keine positive Sache im politischen Sinne. Die "bösen" Länder würden ihre Waffen trotzdem kriegen und jemand Anderes (Russland?) würde das Geld dafür einstreichen, um dann noch mehr Panzer, Atom U-Boote etc. zu bauen.
    Also gibt es null Vorteile bei der Nichtlieferung.


    Und ich muss Julian Recht geben, mit Panzer kann man keine Bürgerkriege gewinnen, außer die beiden Seiten haben Mengen an Panzer. Dies haben Russen schmerzlich in Afghanistan und Tschetschenien erfahren müssen. Natürlich ist es möglich im offenen Felde mit Panzern Menschen zu bekämpfen, hauptsächlich ist aber das Kriegsgerät dazu da um anderes (feindliches) Kriegsgerät zu vernichten. Flugzeugträger können auch Fischerboote bekämpfen, macht das Sinn?


    Afrika ist ein ganz anderes Thema. Da sind sehr viele (wirtschaftliche) Interessen im Spiel. Tatsache ist allen Spendenaufrufen zum Trotz, Europa will keine kriegsfreie nicht von Armut geplagte Afrika, davon bin ich überzeugt. Der Dauerkriegszustand in meisten Länder dieses Kontinents wird bewusst aufrechterhalten. Ohne Ausbeutung der Afrikaner (angefangen mit der Kolonisierung) wäre Europa wirtschaftlich nicht so stark wie es heute (trotz Krisen) ist und der Wirtschaft würde es viel schlechter gehen. Daher werden entsprechende Machthaber unterstützt, diese helfen dabei die Destabilisierung aufrecht zu erhalten.
    Aus dem Grund spende ich auch nix für Afrika, kommt sowieso nicht bei den an, die es wirklich brauchen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Und einen T-62 und paar Kalaschnikow für irgendeine Rebellenarmee möchte ich nicht mitfinanzieren (UNISEF Infrastruktur in Deutschland übrigens auch nicht).

  • Und wenn Völker regelrecht in den Krieg getrieben werden, von Gutvölkern wie wir und andere es sein wollen, nur weil sie das "Pech" haben Bodenschätzen unter ihren Füßen zu haben auf die wir allesamt geil sind, hat das oftmals nichts mit Hunger zu tun. Der Hunger beschleunigt, doch das eigentliche Übel für Kriege liegt woanders, nämlich im Boden oder/und im Fanatismus!


    Natürlich haben Bodenschätze, Ungleichbehandlung etc. etwas damit zu tun.
    Aber erkläre mir doch bitte, warum in diesen größten Kriesenherden dieser Welt, wo unser "Gutvolk" der Deutschen, seit Jahren und Jahrzehnten keine Waffen mehr hinliefert (und übrigens auch viele andere nicht), die schlimmsten Greultaten des Planeten verübt werden?
    Willst du echt unsere Waffenlieferungen dafür verantwortlich machen oder willst du einfach mal die Augen aufmachen und nach den wahren Ursachen suchen?


    Du machst es dir an der Stelle viel zu einfach!


    Ein Panzer, der an die Saudis geliefert wird, wird sehr viel weniger Wahrscheinlichkeit haben einen Menschen jemals zu töten, als eine Kalaschnikov in den Händen eines Menschen irgendwo in Zentralafrika.
    Und selbst bei der Kalaschnikov ist sicher nicht die Lösung die Waffen zu verhindern, sondern man muss an die Wurzel der Konflike. Und diese liegen oft in einem unerbitterlichen Verteilungskampf (dass der Westen da mit in der Verantwortung ist, will ich nicht bestreiten). Aber die Waffen an sich als das Übel der Wurzel zu sehen ist absolut falsch.


    gruss