Wer möchte ein H-Kennzeichen mit seinem W202 bekommen.

  • Hallo


    M.e. ist es doch gerade das tolle, mit dem 202er einen Gegenpol hinzustellen, zu allen Leuten, die sagen, "Was ist das für eine alte Karre" etc. Neben der Zeitlosigkeit und Ehrlichkeit des 202ers sind diese dummen Sprüche echt ein Aspekt den ich am 202er geniesse, das Auto lacht fast die Oberflächlichkeit vieler Leute aus, könnte man meinen. Ich mag das Auto einfach sehr sehr gerne, und das von einem unmaterialistischen Standpunkt aus. Das ist auch ein bischen problematisch, da mir im Falle eines Unfalles niemand den Ideellen Wert des Autos bezahlen würde, und ich das gute Stück durch einen 203er o. 204er ersetzen müsste.


    Ob es in meinem Fall realistisch ist den Wagen bis zum H-Kennzeichen zu fahren, kann ich nicht sagen. Ich meine, der hat jetzt auch schon ein Paar Kilometer runter, Stefan's 180er beweist jedoch das da noch sehr viel mehr geht. Rost ist in erster Linie Nervig, aber ich hab nur kosmetischen Rost, und solang man da jährlich dranbleibt sollte das kein Problem darstellen. Von meinem Standpunkt aus sehe ich jetzt nichts unlösbares, was verhindern sollte, den Wagen noch sehr sehr lange zu fahren. Nur andererseits weiss man ja nie was so im leben kommt. Vielleicht eine Frau die den 202er hasst wie die Pest? EIn Unfall wo er irreperabel beschädigt wird? Usw. Sag niemals nie.


    mfg

  • ... In 14Jahren kostet der Sprit wahrscheinlich um die drei Euro pro Liter?!
    Leute, ich liebe meinen (fast)-rostfreien W202 und mir tut es in der Seele weh, aber ich glaube nicht,
    das das was wird :(
    Ein H- Kennzeichen ist zwar für meinen sowieso nicht drin,
    aber vielleicht schaffe ich die 14 Jahre :)


    Hoffen kann ich natürlich noch :)



    Ps.: 8 Jahre sind angepeilt definitiv angepeilt, bevor er in Rente geht

  • ich behaupte, dass man mit 1.500 ? jährlich hinkommt- als Selbstschrauber jedenfalls locker.


    Dem würde ich durchaus zustimmen, wobei die Angabe pro Jahr nicht besonders glücklich ist. Als absoluter Selbstschrauber ist das ja auch irgendwo noch vertretbar, aber viele haben dazu eben nicht die Lust, die Zeit, das Wissen oder auch die Möglichkeiten bzw. Räumlichkeiten. Dann sieht es eben schon wieder anders aus.

    Manchmal sind es mehr, manchmal weniger.


    Genau das ist es ja. Eine ZKD oder ein Automatikgetriebe tauschen zu lassen bedeutet dann eben meist den wirtschaftlichen Totalschschaden. Insbesondere wenn man vielleicht einige Dinge auch noch ein Stück weit verschleppt hat (z.B. der Rost mal wieder durchkommt).

    Und ein gut gewartetes Auto ist völlig unabhängig von seiner Kilometerzahl zuverlässig.


    Jein, selbst wenn du Selbstschrauber bist, dann musst du z.B. erst mal die Zeit haben, wenn die ZKD kommt. Einfach mal nächsten Monat machen, wenn der Urlaub ansteht wäre bei mir nicht drin. Da muss es dann schnell gehen.

    Ich verstehe deine Einwände nicht, solltest Du doch aus der Taxiszene kennen, dass auch ein Auto mit 600.000 km und mehr zuverlässig seinen Dienst verrichtet.


    Ja, wobei Taxis nicht zu 100% vergleichbar sind. Ein Taxi mit Kilometerstand 600.000 ist meist keine 10 Jahre alt. Rost und Gammel sind da in aller Regel noch kein Thema, bei einem 20 Jahre alten 202 sieht das wahrscheinlich aber anders aus. Das kommt dann einfach hinzu. Auch an der Technik gehen 20 und mehr Jahre nicht spurlos vorbei. Ein solches Privatfahrzeug hat im Normalfall deutlich mehr Kaltstarts hingelegt, wie ein Taxi. Elektronik die 20 Jahre Temperaturschwankungen gesehen hat, gibt einfach mal viel lieber irgendwann den Geist auf. Kommt da einfach mal irgendwann mehr zusammen, ist die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben (auch beim Taxi).


    gruss

  • Dem würde ich durchaus zustimmen, wobei die Angabe pro Jahr nicht besonders glücklich ist

    Warum? Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass man mit vergleichbar geringem finanziellen Einsatz ein Auto quasi beliebig lange fit halten kann.

    Eine ZKD oder ein Automatikgetriebe tauschen zu lassen bedeutet dann eben meist den wirtschaftlichen Totalschschaden. Insbesondere wenn man vielleicht einige Dinge auch noch ein Stück weit verschleppt hat

    Das ist genau der denkfehler der immer begangen wird. Und den Du ja auch machst. Man verschleppt nur dann Reparaturen oder wartung, wenn man mit dem wirtschftlichen Totalschadenfirlefanz anfängt. Alte Autos haben deshalb einen so schlechten Ruf, weil in der Regel ab 5-6 Jahren die Wartung nachlässt und Reparaturen vernachlässigt werden.

    Da muss es dann schnell gehen.

    Da kann man ja eine Werkstatt nehmen samt Mietwagen für 1-2 Tage.

    Ein solches Privatfahrzeug hat im Normalfall deutlich mehr Kaltstarts hingelegt, wie ein Taxi. Elektronik die 20 Jahre Temperaturschwankungen gesehen hat, gibt einfach mal viel lieber irgendwann den Geist auf. Kommt da einfach mal irgendwann mehr zusammen, ist die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben (auch beim Taxi).


    Ja und? Dann braucht man halt mal ein Steuergerät.
    Nimm einen beliebiegn Nicht-AMG-202.
    Baujahr 95.
    Jetzt kommen nach und nach:
    2005: ZKD
    2006: MKB
    2007: MSG
    2008: Stoßdämpfer ringsum
    2009: Gummilager komplett Fahrwerk
    2010: Rost
    2011: Auspuff samt Kat
    2012: WSS
    2013: Wischergetriebe
    2014: Bremsen samt Zangen vorne
    2015: ABS-Block
    2016: Unterdruckpumpe
    2017: Automat
    ...


    Das Spiel kostet kein Jahr mehr als 1.500 €, wenn man eine freie Werkstatt nimmt und auch Gebrauchtteile nimmt.
    Und das waren jetzt recht drastische Beispiele. Und diese teile halten dann auch wieder 10-15 Jahre. Meist deutlich länger.
    Wenn man es möchte, geht es mühelos und sogar wirtschaftlich sinnvoll.


    Dass man keine Lust mehr auf das Auto hat, steht auf einem anderen Blatt, aber dass man es nicht wirtschaftlich hinbekommt, stimmt sicher nicht.
    Der finanzielle Einsatz für einen Nachfolger muss ja auch erst Mal finanziert werden.


    Du darfst nmicht von Deinem Runterreiten bis nichts mehr geht ausgehen und dann so ein Auto auf einen Schlag wieder fit machen wollen.
    Hier im Forum gibt es ja viele Beispiele für Billigkäufe mit anschließend einem Mangel nach dem anderen.
    Grüße
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Sehr viele Fahrzeuge der 60er und 70er sind doch auf diesem Weg zum H-Kennzeichen gekommen. In den 80ern als Alltags- bzw. Studentenfahrzeuge genutzt und mit geringem Aufwand "am Leben" gehalten, manchmal sogar wegen "TÜV-Problemen" abgemeldet und 3, 5 oder 10 Jahre stehengelassen, und dann wieder reaktiviert. In der Praxis kommt da eins zum anderen, und plötzlich sind die 30 Jahre rum.


    Auch lässt die Kilometerleistung mit den Jahren eher nach. Wer heute noch mit dem W202 20.000km p.a. im Alltag fährt, hat vielleicht in 5 Jahren einen jüngeren für den Alltag, der W202 wird aber aus Sentimentalität oder einfach aus dem Grund, dass man "kaum noch etwas" erlösen kann behalten und als Zweitwagen oder Winterauto genutzt (so wie mein W202: billige Alltags-Kindergartenkutsche und Winterauto, da kommen nur noch 3...4.000km im Jahr zusammen).


    Ich erinnere mich noch gut an die Fahrzeuge meiner Mitschüler aus der Oberstufe (Ende der 80er): VW Käfer (die waren damals mit TÜV für 300...1000 DM zu bekommen), /8er Mercedes, Fiat 500, Ente, Golf 1, Ford Escort oder Fiesta, NSU Prinz, Datsun Cherry, Chrysler Simca Horizon (yeah!), Ford Taunus, Opel (B-, C-, Kadett. Ascona), usw. usw. Mit einer Heckflosse oder einem W108 war man schon damals ein Exot (obwohl auch die Autos noch recht billig zu haben waren).


    Die Kisten wurden verbastelt (Spoiler, Rallyestreifen) und verhunzt getunt wie heutzutage viele W202 aus dem Forum. Wir haben damals Chromapplikationen vom Vorgängermodell (statt schwarzem Plastik) nachgerüstet, hochgestellte Bremsleuchten, usw.


    Heute ist man über die damaligen Basteleien weniger froh. So tut es mirdann heute für jeden rentnergepflegten W202 im Originalzustand leid, bei dem Radio und Lautsprecher nachgerüstet werden, der tiefergelegt wird, wo Tachoscheiben ausgetauscht werden, oder wo die Radläufe irreparabel geschädigt werden, nur um Megaschlappen drunterzupacken. Alles Dinge, die irgendwann mühsam wieder zurückgerüstet werden müssen, wenn der Wagen dann mal in den interessanten Bereich +25 kommt. Aber das ist eine andere Geschichte...


    Gruß Jörg



    Ergänzung: Tuning der 80er Jahre - heute immer noch stimmig, oder "schade drum"...?


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    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/dscn4672whkjg.jpg]



    Tuning "heute": Parallelen erkennbar...?
    (Bild hier aus dem Forum geklaut)
    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/w202-tuningmuud9.jpg]

  • Warum? Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass man mit vergleichbar geringem finanziellen Einsatz ein Auto quasi beliebig lange fit halten kann.


    Ok, ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass es einen Unterschied macht, ob man 10tkm/Jahr oder 30tkm/Jahr fährt. Das macht finanziell nicht das selbe aus ;) (in Bezug auf Reparaturen). Ich denke ich brauche dir nicht erklären, dass es Teile gibt, die eher laufleistungsbedingt ihren Geist aufgeben und andere, an denen der "Zahn der Zeit" nagt. Für erstere spiet dann doch die Jahreslaufleistung eine maßgebliche Rolle.

    Das ist genau der denkfehler der immer begangen wird. Und den Du ja auch machst. Man verschleppt nur dann Reparaturen oder wartung, wenn man mit dem wirtschftlichen Totalschadenfirlefanz anfängt. Alte Autos haben deshalb einen so schlechten Ruf, weil in der Regel ab 5-6 Jahren die Wartung nachlässt und Reparaturen vernachlässigt werden. ... Der finanzielle Einsatz für einen Nachfolger muss ja auch erst Mal finanziert werden.
    Du darfst nmicht von Deinem Runterreiten bis nichts mehr geht ausgehen und dann so ein Auto auf einen Schlag wieder fit machen wollen.


    Naja, aber nun mal eherlich: Nicht jeder rennt z.B. jedem Rostfurz sofort nach. Mein Gott, meiner ist jetzt 12 Jahre alt und wenn ich alles entrosten lassen wollte, dann hätte ich vermutlich alle halbe Jahr was machen lassen müssen seit Kauf. Das hätte mit, denke ich, rund 1000€ angefangen, da bei Kauf zwei dicke Kratzer auf je Motorhaube und Heckdeckel waren (Vandalismus). Dann kamen so langsam die beiden Türen mit ordentlich Blasen und Rost unten am Falz auf der linken Seite (bestimmt nochmal min 500€). Anschließend kamen zwei kleine Unfälle (hab gutes Geld dafür bekommen) links und rechts auf die Kotflügel und die Stoßstange vorne. Für die Kotflügel waren die allerdings im Vergleich zum anderen Rost Peanuts. Wieder 500€. Jetzt noch die Stoßstange und die Türen rechts früher oder später. Unterm Strich min. 3000€! Klar kannst du jetzt sagen verschleppt. Stimmt. Dazu kommen noch ein paar kleine technische Mängel, die in Summe aber auch min. 1000€ sind (aber soll ich tatsächlich ein neues KI kaufen, weil die erste Stelle vor dem Komma des Tageskilometerzählers in Teilen nicht mehr so recht will?).
    Unterm Strich habe ich ein Auto, dem ich nichts desto trotz recht locker noch einmal 100tkm zutraue. Aber irgendwann ist dann Schluss, wenn was Dickes kommt. Und ja, dann muss ich einen "Neuen" finanzieren. Aber das fällt mir in Anbetracht der vorher gesparten vielen tausend (vielleicht sogar zehntausend) Euro recht leicht.



    Da kann man ja eine Werkstatt nehmen samt Mietwagen für 1-2 Tage.


    Klar, aber was für eine Rechnung kommt dann?
    Irgendwo hört es auf!


    gruss

  • Moin,


    wenn ich mir für drei bis fünftausend einen zwonullzwo kaufe, kann ich locker 20 Jahre lang jedes Jahr tausend Euro in die Karre stecken. (Sicherlich nicht nötig).
    Oder ich kaufe mir während dieser 20 Jahre drei andere gebrauchte. Mit denen ist auch immer was, die brauchen auch monetären Input und handwerkliche Energie.
    Oder ich kaufe mir einen neuen für 25 tausend - der kostet auch nicht nur den Kaufpreis - und fahre den 25 Jahre.
    Ganz zu Schweigen davon, das die Produktphilosophie dahingehend sich entwickelt hat, dass der Endverbraucher immer weniger elbst reparieren können soll.
    Die erste Variante ist für mich die angenehmste und preiswerteste.

  • Hallo,


    ich bräuchte zwar "nur" noch 12 Jahre, aber auf ein H-Kennzeichen arbeite ich nicht hin.
    Viel mehr fahre ich ihn so lange wie er mir noch spass macht und es wirtschaftlich noch einigermaßen sinn macht.
    Wer weiß, vielleicht schaffe ich mit ihm noch die 30 ;)
    Interessant wäre das ja: Gerade die einfachen ausstattungsbereinigten Modelle werden oft nicht so gepflegt wie gut ausgestattete Modelle.


    LG - Sven

    Tempolimit? NEIN DANKE!
    Ich benutze so viel ich will!

  • Ich denke ich brauche dir nicht erklären, dass es Teile gibt, die eher laufleistungsbedingt ihren Geist aufgeben und andere, an denen der "Zahn der Zeit" nagt.

    Was soll das sein, was durch Zeitablauf kaputt geht? Fällt mir eigentlich nichts ein.

    Klar kannst du jetzt sagen verschleppt. Stimmt.


    Eben und genau das sind die Punkte. Nach und nach dran bleiben und das Auto fit halten, dann lohnen sich auch immer alle Reparaturem.
    Aber Dein Prinzip führt eben dazu, dass man nach und nach eine runtergerittene, unansehliche Karre hat, die einen mit all ihren Mängeln nervt. Und deren Behebung kostet dann auf einen Schlag 4.000 € oder mehr und dazu hat man bei einer verbrauchten Karre zu recht keine Lust mehr.


    Wenn man aber dran bleibt, lohnt es sich.
    Sonst gäbe es kaum Millionen von Oldtimern, oder?
    Grüße
    Stefan