Anders Behring Breivik nicht zurechungsfähig

  • Danke, Stefan.


    Wobei sich doch sicher vorher noch drum gestritten wird ob es nun Mord oder fahrlässige Tötung war, oder? (So lief es zumindest bei uns im Unterricht ab)
    Aber warte.. ach ne, die Kombination aus dem objektiven und dem subjektiven Tatbestand ergibt ja "Mord", oder irre ich mich da?

  • Hallo zusammen


    In einer Psychiatrie wird es ihm mit Sicherheit nicht "gut" gehen! Und er wird wohl auch kaum einen Psychiater finden der in jemals wieder für zurechnungsfähig befindet!
    (Grundvoraussetzung für eine Freilassung)


    Wir ( die Öffentlichkeit) dürfen ihn und seinen Namen in Zusammenhang mit seinen Taten nur nie vergessen! Und evt. gegen eine Freilassung Druck ausüben. Unser bestes Machtmittel :)


    (Meine Meinung nach Art. 5 Abs. 1 Satz 1 1. Hs. des Grundgesetztes (GG) )



    In solchen Fällen währe die Todesstrafe angebracht!



    Natürlich werden hier wieder einige die Todesstrafe in frage stellen aber ich meine dies wirklich nur im Bezug auf diesen Fall.



    Gruß Jan



    Der nicht versteht warum jemand so etwas tut, und wie er dazu fähig ist!

  • In der Psychiatrie wird er es mit Sicherheit nicht so "gut" haben wie im Gefängnis.


    Für Ihn, ist es mit Sicherheit schlimmer in so einer Anstalt sein Leben zu verbringen als im Gefängnis. Denn im Gefängnis bekommt er Bestätigung, für das, was er gaten hat!


    Im Sinne von: Ich habe etwas getan was nicht richtig war und werde bestraft. Das bestätigt ihn in irgendeiner Art und Weise. In einer Anstalt wirst du mit Sicherheit nicht behandelt wie in einem Gefängnis.


    Breivik sagt selber, dass es für ihn das schlimmste wäre, nicht verurteilt bzw. als nicht zurechnungsfähig abgestempelt zu werden.


    Wir werden abwarten. Denn alles das was beschlossen wird hat einen Hintergrund - ob er nun richtig oder falsch ist.


    So long, we will wait ! :)


    LG

    "Fahre nicht, als gehöre dir die Straße, sondern so, als gehöre dir der Wagen."

    • Offizieller Beitrag

    Moin zusammen!
    Üblicherweise beteilige ich mich nicht an solchen Hetzthemen, aber als ich das gestern im Radio hörte konnte ich auch nur mit dem Kopf schütteln.


    Denn überspitzt dargestelt heist das was jetzt da läuft, dass niemand mehr für eine solche Tat ins Gefängnis kommt. NATÜRLICH hat jemand, der soetwas macht, ein psychologisches Problem! Dafür brauch ich aber erstens keinen Psychologen der das bescheinigt, und zweitens bedeutet das generell, dass Amokläufer und Massenmörder alle nicht schuldfähig sind. UNd das kanns irgendwie nicht sein, finde ich.


    MfG
    Daniel

  • Wobei sich doch sicher vorher noch drum gestritten wird ob es nun Mord oder fahrlässige Tötung war, oder?


    Nein, der Fall dürfte hier sehr klar sein. Nach deutschem Strafrecht, wobei ich denke, dass das in N nicht groß anders ist.
    Es gibt folgende vorsätzliche Tötungsdelikte:
    § 211 StGB- Mord
    § 212 StGB Totschlag
    § 216 StGB- Tötung auf Verlangen
    Völkermord, aber das steht nicht in einem extra Paragraphen
    Und dann noch welche die fahrlässig begangen werden:
    § 222 fahrlässige Tötung
    § 227 Körperverletzung mit Todesfolge.
    Der Unterschied zwischen Mord und Totschlag ist der, dass zu einem "normalen" vorsätzlichen Totschlag (gibt es nur vorsätzlich und nicht fahrlässig) treten Mordmerkmale, dann ist es Mord.
    Mordmerkmale sind:
    Man tötet aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebes, aus Habgier oder aus niederen Beweggründen. Der Totschlag wurde heimtückisch begangen, grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln, dann ist er ein Mord. Ebenso, wenn die Tötung erfolgte, um eine andere Straftat zu begehen oder eine begangene Straftat zu verdecken.
    Bei den fahrlässigen Taten ist es so, dass man die erforderliche Sorgfalt außer Acht ließ und dadurch ein Tod verursacht wurde.


    Und 77 Leute tötet man so wie hier geschehen sicher nicht fahrlässig.
    Das war vorsätzlich und einige Mordmerkmale kommen hinzu. Ergo Mord.


    In solchen Fällen währe die Todesstrafe angebracht!



    Natürlich werden hier wieder einige die Todesstrafe in frage stellen aber ich meine dies wirklich nur im Bezug auf diesen Fall.


    Todesstrafe und Folter sind abgeschafft und das ist eine tolle Erungenschaft einer modernen, liberalen, demokratischen Gesellschaft.


    Wer von lebenslänglicher Strafe nicht abgeschreckt wird, den schreckt auch die Todesstrafe nicht.
    Und was bei Justizirrtümern? Und last but not least, wer soll sie vollstrecken? Meinst Du, dass das Spaß macht?


    Und wo ziehst Du die Grenze, dass die Todesstrafe hier ok ist, bei einem anderen Fall nicht?


    Nene, es ist schon ein hohes Gut, dass wir nicht mehr in einem Zeitalter des Zahn um Zahn, Auge um Auge leben. Dass die Angehörigen der Opfer den Typen töten möchten kann ich nachvollziehen, aber der Staat darf das nicht und das ist auch richtig und gut so.
    Wobei sie es vielleicht sogar mehr genießen, ihn hinter Gittern zu sehen, als "nur" ein schneller Tod. Wer weiß.
    @ Dani: Du darfst Dir die forensische Klinik nicht als Paradies vorstellen. Da sind genau so Mauern drumheruem, da kannst Du genauso wenig raus. Man ist also genauso gefangen, nur eben nicht im Gefängnis und aus anderen Grundlagen.
    Man darf hie nicht glauben, dass das ein Freispruch ist, nur weil er einen an der Waffel hat. Im Gegenteil, es dürfte einfacher sein, aus dem Gefängnis zu kommen nach 17, 19, 22 Jahren, als aus der Forensik.
    Grüße
    Stefan


    Der den ich einst in der forensischen Psychiatrie besuchte, saß dort seit beinahe 20 Jahren. Ursprünglich war er wegen Entführung, Erpressung und versuchtem Totschlag angeklagt. Ich meine zu vier Jahren.
    Er wurde regelmäßig begutachtet und für weiterhin gefährlich erachtet. Er kam dann als alter Mann (und krebs- sowie zuckerkrank) raus mit der Auflage, nach Mexiko zu seiner Tochter auszuwandern (da wollte er auch hin). Ich empfinde das immer noch als einen Skandal. Denn entweder er ist nicht mehr gefährlich, dann kann er hin wo er will, oder er ist noch gefährlich, dann darf man ihn auch nicht nach Mexiko gehen lassen. Wobei ich durchaus der Meinung bin, dass er nicht mehr gefährlich war aber das ist eine unerhebliche Laienmeinung.
    Nur mal ein Unterschied Knast zu Forensik:
    Bei der Forensik steckte man mir so ein Gerät in die Hemdtasche. Daran war einen Schnur, ein Knopf und ein Lagesensor. Schnur ziehen= Alarm. Knopf drücken= Alarm. Gerät steht nicht aufrecht, sondern liegt= Alarm. Sowas gibt es im Gefängnis nicht...

  • Ok, also ich bekam bei Besuchen im Knast kein so ein Gerät in der Forensik schon.
    Ich schloss daraus, dass das einer Regel entspricht. Wenn es nur Zufall war, dann vergesst das Obige.
    Schön fand ich es weder hie noch da. Im Verhältnis dazu ist ein Krankenhaus ein Luxushotel der Spitzenklasse.
    Grüße
    Stefan

  • Und wieder einmal gibt es gravierende Unterschiede zwischen rumplappern und informiert sein.


    Dem informierten Menschen sollte schon längst aufgefallen sein, dass dem Herrn Breivik bei einer Verurteilung wegen Mordes MAXIMAL 21 Jahre Knast aufgebrummt werden könnten.
    Bei der Psycho-Variante kann man ihn für den Rest seines Lebens wegsperren.



    --- Pause zum drüber nachdenken ---



    Und ich bin ein weiteres Mal froh, in einem Rechsstaat zu leben, und nicht in einem Land, wo Bauchgefühlen gefolgt wird...

    (\__/)
    ( ° ° )


    Du musst verdammt viel saufen, um Bukowski zu verstehen.



    Ich finde es gut, dass es diesen Qualitätsanspruch in diesem Forum gibt und auf dessen Einhaltung geachtet wird. Das macht nämlich den Unterschied aus zwischen einem seriösen Fachforum und virtuellen Deppentreffpunkten mit vorherrschend infantilem Gesülze.

  • Danke, Bukowski, du hast das Entscheidene gesagt, mir juckte es in den Fingern, musste nur mal eben den kompletten Fred lesen. Diese Tatsache verschafft der norwegischen Justiz nämlich im Grunde die Möglichkeit einer wirklichen lebenslangen Strafe. (Auch wenn diese alle 3 Jahre durch psychologische Gutachten abgesegnet werden muss.)
    Interessant finde ich dass hier schon wieder eine Diskussion über das vorgehen der Justiz gestartet wird (nach dem Rocker-->Polizisten-Mord-Ding), kann ich nicht so ganz nachvollziehen, denn diejenigen die dort Gutachten, Urteile, etc. erstellen und fällen sind mit 100%iger Sicherheit besser in die Fälle involviert und kennen Hintergründe über die unsereins hier gar nichts sagen kann. Einfach albern, diese Stammtischparolen...

    Gruß,
    Børner

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    Zitat

    We are all just monkeys with money and guns.