Luftansaugkrümmer reinigen

Hallo,

gestern habe ich bei meinem C220 Diesel endlich mal den Luftansaugkrümmer gereinigt.

Als ich ihn vor ein paar Wochen das erste mal ab hatte wollte ich eigentlich gleich ein Kohle und Öl-Vorkommen anmelden . Ich habe mir kaum getraut das Ding wieder dran zu schrauben.

Ich hatte jedenfals eine etwa 2-4mm dicke Ruß-Öl Schicht im Ansaugkrümmer. Das Zeug klebt wie Sau. Ich hätte damit bestimmt die Hofeinfahr Teeren könen.

Gereinigt habe ich mit einem alten Fahradschloss, das schon seit Jahren ohne Schlüssel in der Garage hing. Das Schloss bestand aus einem Stahlseil um das ein Kunststoffschlauch fest drum herum war.
Ich habe also mit dem Trennschleifer das Kabel vom Eigentlichen Schließmechanismuss befreit. Anschließend habe ich etwa 3cm von der Isolierung auf einer Seite entfernt und das Stahlseil ein bischen aufgedröselt, so das es Ähnlichkeit mit einer Drahtbürste hatte. Das Andere Ende kam in die Bohrmaschine (auf langsammen Lauf stellen oder gleich Akkuschrauber nehmen).
Als Reinigungsmittel habe ich erst Bremsenreiniger versucht und bin dann auf Silikonentferner umgestiegen. Den Silikonentferner habe ich in eine Sprühpistole für den Kompressor gefüllt.
Die Methode ist:
erst einen Kanal mit Silikonentferner gut einweichen - nicht damit sparen, dann selbstgebaute Drahtbürste in den Kanal einführen und Bohrmaschine einschalten.
Dabei habe ich beim langsammen herausziehen der Drahtbürste immer die Hand mit drum herum gehalten, damit es nicht so schlackert (Handschuhe tragen!).
Zum Schluss habe ich immer noch mal mit Silikonentferner kräftig gespült.
So erstmal alle Kanäle grob vorreinigen.
Anschließend habe ich um die selbstgebaute Drahtbürste ein kleines Stück Putzlappen gewickelt, alles noch mal schön eingefeuchtet mit Silikonentferner und jeden Kanal noch 2x mit einem frischen Putzlappenstück "poliert".
Insgesammt habe ich etwa 1L Silikonentferner verbraucht.
Gespritzt hat es auch nicht so dol :bandit: l weil ich alles in so einer schwarzen Mörtelwanne gemacht habe, die es im Baumarkt für einen 5er gab.

Die Abgasrückführung habe ich gleich mit einem Dünnen Blech, aus einer alten Konservendose, dicht gemacht.
Außerdem habe ich auch gleich die ganze Klappe mit ausgebaut (ist mit 4 Schrauben am Motor festgeschraubt) und ebenfals mit gereinigt. Das Ding glänzt wie neu.

Der Unterschied ist deutlich spürbar. Er ist wesentlich spritziger als vorher.
Außerdem macht es jetzt auch wieder Sinn das ein Luftfilter verbaut ist. Der Motor bekommt endlich frische Luft und nicht das Zeuch aus dem Auspuffkrümmer.

Also viel Spaß beim Rumsauen.

Gruß Rocco

Zitat von Benzenz

Hey,

selbiges habe ich auch schon hinter mir, allerdings wohl nicht ganz so gründlich wie du.
Wie hast du die Ansaugbrücke saubergemacht?
Und wie hast du das große lange Rohr, quer über dem Motor sauber bekommen?

Gruß
Martin

Ach ja: Was genau hast du für einen Motor verbaut?
Edit: Sorry, habs grade gelesen: 220d. Hat der nen Turbo verbaut? (Ich weis es gerade nicht mehr ... glaube aber nein)

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Nein Turbo habe ich nicht

Also ich habe zuerst die Schlauchschellen von dem großen Querrohr gelöst und dann das Querrohr vom Ansaugkrümer und von der Klappe abgezogen.
Danach habe ich die Ansaugbrücke abgeschraubt. Die Schrauben waren bei mir recht fest, also vorsichtig sein.
Die Dichtringe die im Ansaugkrümmer sind (8 O-Ringe) habe ich gleich getauscht. Die gabs beim Freundlichen für etwa 1€ das Stück.
Schließlich habe ich noch die Klappe abgebaut an der das größe Querrohr steckt und ebenfals gereinigt. Das Querrohr verbindet ja diese Klappe mit dem Ansaugkrümmer.
Diese Klappe war mit 4 Schrauben am Motor angeschlossen und mit einem Flanschverbinder an dem kleinen Rohr von der Abgasrückführung. auf den Flansch habe ich übrigens ein Blech aus einer alten Konservendose gelegt, das ich mit einer Schere zurecht geschnitten habe.

Wenn alles ausgebaut ist kann die Drahtbürste aus einem alten Fahradschloss o.ä. vorbereitet werden - siehe Anhang.
Dann habe ich alles in so einen Zementbottisch aus dem Baumarkt gestellt und die Druckbecherpistole mit Silikonentferner gefüllt und an den Kompressor angeschlossen.
Schließlich habe ich das was ich saubermachen wollte gut mit dem Silikonentferner eingesprüht und die Drahtbürste ganz in den jeweiligen Kanal, bzw ins große Querrohr gesteckt.
Wenn die Drahtbürste drin steckt kann man die Bohrmaschine starten und die Drahtbürste dabei langsam heraus ziehen. Dabei muss man den Teil der Drahtbürste, der langsamm aus dem Kanal kommt, mit der Hand umfassen und so etwas abstützen, damit es nicht so schlackert (Handschuhe tragen! Verletzungs- und Versiffungsgefahr).
Danach den Kanal noch mal gut mit Silikonentferner spülen und auf zum nächsten Kanal.
Wie erwähnt habe ich zum Schluss noch mal jeden Kanal mit Silikonentferner nass gemacht und mit einem Tuch poliert, indem ich einen Stoffetzen um die Fahradschloss-Drahtbürste gewickelt habe und so 2x mit einem frischen Lappen alle Kanäle von den letzten Resten befreit habe.
Erkennbar ist es, das es nun sauber ist, daran das wenn man jetzt Silikonentferner rein sprüht keine schwarze Brühe mehr raus komt sondern das was raus tropft die Farbe von Silikonentferner hat.

Ich denke das das entfernen der Rußschicht eine ausgezeichnete Idee war. Der Zustand vorher war eine Katastrophe. Wie gesagt war die Rußschicht, vorallem in den Kanälen des Ansaugkrümmers bis 4mm dick.
Wer da noch was polieren will kann das ja gern tun. Kunststoffe poliere ich immer mit Talkum, das ich mit Sonnenblumenöl mische - vieleicht hilft es ja auch beim Krümmer, obwohl ich glaube das man erst mit grober Polierpaste anfangen müsste und sich dann zu immer feinerer Körnung vorarbeitet.
Bei mir halte ich es allerdings für unnötig. Weder kommt da neuer Ruß noch will ich irgendwelche 0,..PS irgendwie aus der betagten Dame heraus kitzeln.

Viel Spaß

Rocco