Fahrwerk erneuern VA und HA

  • hallo forum,


    vorab: ich hab über die suche mit den tags "fahrwerksgummis", "fahrwerk erneuern" auf den ersten blick nicht das gewünschte gefunden. daher hier nun meine frage bzw. fragestellung:


    ich möchte als nächstes größeres projekt an meinem mb w202 c220 elegance bj. 94 den fahrwerksbereich angehen. da ich mittlerweile keine halben sachen mehr favorisiere, tendiere ich dazu mein fahrwerk zu erneuern.
    sprich............alle gummis, buchsen usw. . da ich aber keine ahnung habe, was mich erwartet, wollte ich euch erstmal um rat bitten.
    als teilelieferant würde ich (durch diverse threads) te taxiteile bevorzugen. möchte eine vernünftige lösung. muss auch nicht komplett alles auf einal gemacht werden, sondern könnte auch beide achsen getrennt revidieren.


    was sagt ihr?


    auf was muss ich mich finanziell einstellen?


    stef

  • Also.
    Vorne ist es praktischer beide Lenker unten (samt Traggelenk) und oben komplett zu tauschen.
    Befestigungsmaterial gleichsam. Das Hirschgeweih (Spurstange an Lenkstange) gibt es nur im ZB.
    Die Lenkzwischenhebellagerung und den Lenkungsdämpfer , sowie Befestigungsmaterial auch nicht vergessen.
    Der Dämpfer ist zwar langlebig, aber wenn alles raus ist, kann man die auch wechseln.
    Die Federdome am Längsträger wg Korrosion kritisch beäugen, ggf neue einschweißen.


    Hinten würde ich mir die Strebenlager genau ansehen. Wenn die aus den Buchsen rausquellen ist es besser die Streben komplett zu tauschen.
    Bei den Federlenkern sind gerne die Traggelenke undicht.--->tauschen. Die Gulas natürlich auch prüfen und ggf . tauschen.
    Die Fahrschemellager zu tauschen, ist bei dem alter empfehlenswert, ebenfalls Hiachsgetr.lager.
    Nur wenn der Fahrschemel überdeutlich Korrosion hat, ggf strahlen und neu lacken, bei Löchern tauschen.
    Alle Verbindungselemente neu.
    Das ganze Prozedere macht jedoch nur Sinn, wenn die Karosse nochmal 20 Jahre mitmacht...
    Regards
    Rei97

  • Ein kompletter Rundumschlag ist selten nötig und bei Lieferanten würde ich mich schon mal gar nicht festlegen. Generell gilt als Hersteller von Fahrwerksteilen Lemförder als sehr Empfehlenswert. Preise vergleichen und dort kaufen, wo es gerade günstig ist, kann da schon einige Euros sparen helfen.


    Tausche einfach Stück für Stück das aus, was defekt ist. Du kannst da oft nicht nach LL oder Alter gehen. Wenn Du auch noch auf Werkstätten angewiesen bist und nicht selbst Hand anlegen kannst, geht das unnütz ins Geld.
    Habe im März auch verzweifelt mal wieder nach defekten Teilen an meiner VA gesucht. Das Lenkgestänge war definitiv fällig, die oberen Querlenker, die ich tauschte, weil ich dachte, bei 250tkm, sollten die auch mal neu..., waren sowohl vom Gummi, als auch vom Führungsgelenk nicht merklich schlechter, als die verbauten Neuteile. Die Altteile werde ich im Bedarfsfalle, im Winterauto aufbrauchen. Es tut einfach weh, gute Teile in den Müll zu schmeißen.... :blush:


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

    Einmal editiert, zuletzt von Locke1971 ()

  • Also:
    Klar, der Rundumschlag muss es nicht sein, aber lieber mal alle Teile beschreiben, die klappern, schlechten Geradeauslauf oder Reifenprobleme verursachen könnten, ehe man 2 mal bei muss. Wenn jemand das selber machen will, muss er auch schadhafte und verschlissene Teile beurteilen können, sonst gibt das am Ende 20x Porto für Kleinkram. Der Hauptbezug meiner Liste kam vom Baujahr. Da darf man von einigem Verschleiß, selbst beim Herumstehen ausgehen. (Am schlimmsten sind bei solchen Immobilien die Bremsen hinten.)
    Regards
    Rei97

  • Sorry Helmut,


    Mein Beitrag war auch nicht als Antwort auf Deinen Verschleißteilehinweis gedacht. Das habe ich geschrieben ohne Kenntnis von Deinem Text zu haben. Grundsätzlich muss man jedes Bauteil prüfen und es schadet sicher nicht, das ein oder andere Bauteil vorsorglich zu erneuern. Wollte nur dazu geraten haben nicht mit einem pauschalen Rundumschlag loszulegen... :blush:


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Also bei der Hinterachse würde ich mir das überlegen, nicht evtl. doch die große Hafenrundfahrt zu buchen. Denn das Gefriemel hinten an den Streben, und dann, wenn man die hinteren Achslager raus hat, alles wieder zusammengabaut hat, dann nach der Probefahrt feststellen zu müssen, daß man das Ganze für die vorderen Lager wieder zerpflücken darf.... Neee.
    Wenn man die Schrauben schon mal auf hat, dann ist das hinten ein Abwasch. Ob man die Teile wieder an die gleiche Stelle schraubt oder dabei wechselt, ist nur ein Unterschied von 10 Sekunden, in denen man das neue Teil aus dem Tütchen nimmt. Das Drumherum aus-/einbauen ist verhältnismäßig viel aufwendiger.


    Vorne stimmt, wenn ich die oberen QL mache, fasse ich die unteren nicht unbedingt an.

  • viele antworten. danke. trotzdem finde ich meine frage noch nicht richtig beantwortet.


    davonausgehend, das ich erst die vorderachse und dann später die hinterachse machen lasse: was genau müsste bzw. sollte getauscht werden?


    macht es -wie in einer antwort beschrieben- bei einer vorderachsüberholung sinn auch gleich die lenkung mit in angriff zu nehmen?


    welche kosten kämen dabei ungefähr auf mich zu?


    ich möchte nicht schritt für schritt tauschen. lieber einmal richtig und alles getauscht als 5 mal hintereinander zur werkstatt und jedes mal da ein lager, da ne buchse, hier ein querlenker....


    natürlich geb ich euch recht was das thema "lohnt es sich überhaupt" angeht. aber selbst wenn ich nur 3 jahre mit einer überholten vorderachse sicher von a nach b komme, hat es sich gelohnt.


    mir geht es einfach nur um den einwandfreien erhalt der technik und mechanik. das dies nicht umsonst ist, ist mir klar.


    stef

  • Also:
    Zu den Teilen der Vorderachse hoffe ich alles erwähnt zu haben.
    Bei der Lenkung wird es philosophisch.
    Hier von privat Hand anlegen zu wollen, ist illusorisch.
    Der Tausch gegen ein renoviertes Getriebe ist eher unwirtschaftlich.
    Beim Lenkgetriebe ist wesentlich, wie sich das derzeitige Getriebe mit neuen Achsbauteilen anfühlt. Dabei ist unwesentlich das Getriebe bei zu großem Spiel o.ä. nachträglich noch anzufassen, da nur der Konus des LSH zusätzlich zu entfernen ist, gemessen an der Sofortlösung.
    Hier würde ich in 2 Schritten vorgehen.
    Regards
    Rei97

  • Die Antworten von rei sind richtig, fundiert und vollständig, das vorab.
    Ich glaube der TE will ne klare Einkaufsliste. Die wäre für die Vorderachse:
    Lemförder.
    Querlenker oben
    Querlenker unten
    Traggelenk
    Stossdämpfer
    Spurstangenkopf
    Das alles jeweils paarweise.
    Einzeln:
    Lenkungsgeweih (meist hängen da die Spurstangenköpfe dran)
    Lenkzwischenhebellager
    Lenkungsdämpfer.
    Das bau erstmal ein, das isr ungefähr 1,5 Tage Arbeit, und dann neu vermessen und Probefahrt.
    Teilekosten um und bei 1000 Euro bei vernünftigen Teilen.

  • Um es mal zu konkretisieren:


    Querlenker oben links. 69,90
    Querlenker oben rechts 69,90
    Spurstange komplett 134,90
    Umlenkhebelrepsatz. 16,90
    Lenkungsdämpfer 24,90
    Querlenker unten links 169,50
    Querlenker unten rechts. 169,50
    Buchsen für Stabilagerung 32,90
    Traggelenke li und re. 69,50


    Arbeitszeit 5h, a 70,-€. 350,-
    Spur einstellen. 80,-


    Ergibt, nur für die VA 1187,90 €


    Das sind alles nur Beispielpreise - nach oben oder unten geht immer - meist Lemförder oder vergleichbare Anbieter genommen.



    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97