Klarlack oder kein Klarlack beim W202 ohne Metallic-Lackierung

  • Hallo in die Runde,


    die Suchfunktion hat mir vor einiger Zeit bereits diesen Thread zugeführt, aber so richtig viel schlauer oder sicherer als zuvor bin ich dadurch auch nicht geworden, wobei ich am ehestens Stefans Aussagen als glaubhaft bewerten würde d.h. W202 ohne Metallic-Lack sind mit 2K-Unilack lackiert worden und ohne Klarlack.


    Mein Fahrzeug hat laut Wartungsheft Lack mit Code 945 (kein Metallic-Lack) und die Datenkarte meines WIS sagt "Lack/Code 1 ..... 945", die anderen Felder für "Lack/Code" sind frei. Da Lackierungen im "Sichtbereich" anstehen frage ich mich erneut, ob das Wägelchen per 2K-Unilack lackiert wurde oder ob dort ein 1K-Basislack und 2K-Klarlack ab Werk über die Grundierung aufgetragen wurden bzw. was ich nehmen sollte. Wenn es im Original ein 2K Unilack war, dann würde ich den auch wieder nehmen und unter dem Unilack noch eine Schicht 2K EP Grundierung einfügen.


    Im Netz finde ich bei der gleiche Frage immer mal wieder die Ansage, dass man einfach mal ne Stelle anschleifen soll und dann sieht, ob Klarlack drauf ist oder nicht. Gemacht, getan, aber da ich kein Fachmann bezüglich Lacken und Lackschicken bin würde ich genre eure Meinung hinzuziehen: Foto nach Entfernung mit einer SVS-Scheibe vor dem Sandstrahlen ist im Anhang. Auf dem Foto sehe ich (von rechts unten nach links oben): Rost, Blech, Grundierung, (eine) Lackschicht (vermutlich 2K Unilack). Sieht das jemand von euch anders?


    Viele Grüße

    Roland


    Edit: Wenn das WIS schon mal offen ist, hab ich dort gesucht. Aufschlussreich sind Dokumente mit Dokumentennummer AH98.00-P-9408-01A, AH98.00-P-9409-06A. Es deutet sich an, was vermutet wurde: Ab Werk Unilack = eine Lackschickt auf die Grundierung. Bei Metallic-Lack ab Wert Klarlack als Deckschicht. Für Reparaturlösungen wird Basislack und Klarlack empfohlen.

  • Die Antwort steckt doch schon darin, dass nur noch mich wasserbasierenden Tauchbädern die Karrosse grundiert wurde.

    Diese wurde abgedichtet, mit Schall-und U-Schutz behandelt

    Danach kam eine Füllerschicht auf die Sichtflächen und wurde 2 - schichtig, mit einem wasserbasierten Basislack und einem lösemittelreduzierten Decklack versehen.

    Der Füller hat auch, je nach Farbton, eine andere Farbe. Das geht von weiß, bis fast Schwarz und hat nicht unerheblichen Einfluß auf den Farbton.

    Bei Fahrzeugen, die meist draußen standen, sieht man häufiger, dass der Klarlack abblättert... Auch bei Unilacken.


    Nebenbei bekommen nur Fachfirmen noch 1K-Unilacke für Oldtimerreparaturzwecke. Als Privatman bekommst Du sowas schon seit Jahren nicht mehr... Und selbst der Verkauf von vielen Lackmaterialien soll in Zukunft noch deutlich komplexer werden.


    Auf Deinem Foto kann man den Klarlack erahnen... Wenn man es mit feiner Körnung schleift, sieht man deutlich dass da Klarlack drauf ist... Wenn Du den Lack mit feinem Wasserschleifpapier anschleif'st bekommst Du anfangs nur eine milchige Schleifbrühe, die erst, wenn der Klarlack durch ist, farbig wird.


    Im übrigen bietet jeder Lackhersteller einen Leitfaden, welche Materialien, fur welche Anwendung benutzt werden sollten.

    Es kann auch mit anderen gut gehen... Kann aber auch in die Hose gehen... 😎


    Ich hab schon den kompletten Lackaufbau, nach Auftragen des Basislacks, mit der Spachtel an einem ganzen Auto abgekratzt...


    Hier sieht man deutlich die verschiedenen Schichten:



    Gruß


    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    danke für deine Antwort! Tatsächlich sieht man beim bewussten Blick Stellen an denen der Klarlack schon abgeplatzt ist. Der Fingernagel hat das gerade bestätigt.


    Grüße

    Roland