S202 Tieferlegungsfedern trotz Niveauregulierung

  • Hallo zusammen.

    Ich habe mir vor kurzem einen S202 240 im relativ guten Zustand gekauft. Jetzt will ich ihn natürlich nach meinen Wünschen umbauen und habe dazu schon die Hoedus 17Zoll Felgen vom 203 montiert. Für mich fehlt jetzt nur noch ein anderer Grill und eine Tieferlegung von 30/30. Nun zu meinem Problem. Ich hatte auf meinem S124 320 Eibachfedern verbaut und war damit sehr zufrieden. Eibachfedern für den 202 gibt es auch ohne Ende, allerdings sind die alle bei niveauregulierung nicht zulässig. Kann mir jemand helfen? Vielleicht eine Artikelnummer von einem Eibachset geben wo die passende Federn für die Hinterachse drin sind. Die soll es nämlich laut Gutachten geben.


    Vielen Dank für eure Hilfe

  • Das geht auch mit dem originalen Sportfahrwerk und Niveau... Allerdings natürlich auch den Niveaudämpfern für den Sport....



    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Sieht verdammt gut aus, aber ist ein originaler AMG oder?

    Das steht bei meinem aber nicht im Verhältnis 😅

    Suche nach einer günstigeren Lösung. Wie gesagt Federn würden mir reichen.

  • Gerade deine Alben gesehen. Da ist schon viel Liebe rein gegangen Respekt dafür. Meiner ist fürs erste "nur" mein Daily. Weil ich kein Bock mehr auf diese neuen Billigblech kisten habe.

  • Falls jemand vor der gleichen Problematik steht, zur Info ich habe Volgtland Federn 35/35 gekauft. Habe da über geteilte Meinungen gelesen und werde über meine Erfahrungen berichten.

  • Moin,

    eine Info zur Niveauregulierung:

    Bei Niveauregulierung an der Hinterachse wird die Traglast immer zwischen Feder und Niveaudämpfer aufgeteilt.

    Der Niveaudämpfer kann ohne Traglast nicht arbeiten.


    Der Grund liegt in den Anforderungen an die Kombination aus Hubhydraulik und Dämpfungshydraulik.

    Heben:

    Der Niveau-Dämpfer hat eine recht dicke Kolbenstange. Wenn diese Stange in den Dämpfer eingeschoben wird muss Hydrauliköl aus dem Gehäuse verdrängt werden. Die Stange wirkt für sich allein gesehen wie bei einer Gasdruckfeder z. B. an der Heckklappe.

    Druck auf das Hydrauliköl im Innern schiebt die Stange heraus, das ist zur Niveauregulierung genutze Hubhydraulik.


    Dämpfen:

    Für die gleichzeitig ausgeführte Dämpfer-Funktion mit Kolben und Ventilen im Innern des Niveaudämpfers muss das Hydrauliköl im Betrieb immer unter einem definierten Mindestdruck stehen, ansonsten würden sich bei zu dämpfenden schnellen Bewegungen (Unterdruck)-Blasen bilden.


    Das von der Niveau-Pumpe bereitgestellte Hydrauliköl wird im System gestaut, es sammelt sich in den beiden Federspeichern und schiebt die darin befindliche Membranen gegen das jeweilige Gaspolster, die Verdichtung des Gases führt zur Druckerhöhung.


    Den definierten Mindestdruck stellt der Niveauregler her, als Höhenregler arbeitet er deshalb erst bei höherem Systemdruck.


    Erst mit dem Mindestdruck arbeitet das Gesamtsystem aus Kolbenstange und Gaspolster als hydro-pneumatische Feder. Im Niveaudämpfer wird zusätzlich die erforderliche Dämpfung für Stahl- und Gasdruckfeder bereitgestellt.


    Aus dem Mindestdruck ergibt sich eine Hubkraft, die der Niveaudämpfer im Betrieb immer abgibt, dabei spielt die Ausfahrlänge keine Rolle.


    Erst ab Mindestdruck gibt der Höhenregler bei Überschreitung des Niveaus den Weg zum Ausgleichsgefäß frei.

    Der Höhen-Regelpunkt ist über die Gestängeposition einstellbar, für die Kalibrierung über Fluchtpunkte gibt es eine Bohrung am Gehäuse und im Anlenkhebel.


    Mit zu kräftigen Federn fehlt im gewünschten Null-Niveau die Belastung des Niveaudämpfers, deshalb lässt sich das System nicht ordnungsgemäß betreiben.

    Der hydraulische Regler sperrt den Weg zum Ausgleichsgefäß dann nicht nur ab, so lange die Stellung noch zu niedrig ist.

    Der Niveauregler stellt immer zunächst den Mindestdruck sicher, denn die Dämperfunktion muss gewährleistet sein.


    Es gibt die Niveau-Dämpfer in zwei Ausführungen, für straffere Sport-Federn muss die Dämpfung entsprechend höher sein.

    ( Helix Es kann auch sein, das die Kolbenstangen für Sport und Standard unterschiedliche Durchmesser haben, dann ergäbe sich aus der Querschnittssänderung auch ein anderer Zusammenhang Hubkraft zu Systemdruck, ein Dämpfer mit dickerer Kolbenstange hebt die betreffende Seite stärker, sie steht dann bei gleichem Federaufbau höher, der Stabi ist dadurch in Ruhestellung immer etwas verdreht)


    Gruß

    Pendlerrad

  • noch ein Nachtrag zur Niveauregelung:

    Um das System für Arbeiten drucklos zu machen gibt es am Regler eine Ventilschraube mit Schlauchnippel (wie Bremsentlüftung).

    Wenn man den Wagen aufbockt sollte der Regler bereits auf Mindestdruck heruntergeregelt haben. Einen Schlauch auf die Schraube stecken und in in ein sauberes Gefäß führen, dann langsam öffnen. Wenn die Federspeicher in Ordnung sind ist bei Mindestdruck auch eine nennenswerte Flüssigkeitsmenge in den Speichern und wird von der Membran herauusgedrückt, daher sollte das Gefäß nicht zu klein sein. Wenn die Federspeicher hinüber sind wird kaum noch etwas gespeichert, der Druck ist dann schon nach einer kleinen austretenden Menge weg.


    Wie bereits geschrieben ist der Regelpunkt des Niveaureglers durch eine Bohrung im Anlenkhebel und ein Loch im Gehäuse gekennzeichnet.

    Wenn das Fahrzeug auf den Rädern steht und von der Niveauregelung korrekt angehoben wurde lässt sich ein 4mm-Dorn in Flucht einschieben.


    Wenn die Stahlfedern so stark sind, dass ein Ablassen des Drucks bis zum Mindestwert nicht ausreicht wird dieser Regelpunkt nicht erreicht.

    Der Zusammenhang tatsächliches Niveau und Regelpunkt wird über das Gestänge eingestellt.


    Gruß

    Pendlerrad

  • Ob man da unbedingt an diese, kaum zugängliche Entlüfterschraube muss, halte ich eher für unsinnige Plackerei.

    Das abgelassene Öl wird man im. Normalfall eh nicht wieder einfüllen

    Man muss sich nur im klaren drüber sein, dass auf dem System hoher Druck herrscht und man sich entsprechend in Deckung begibt, Schutzhandschuhe und -Brille trägt. Öffnen kann man das System auch an jeder x-beliebigen Verschraubung. Nur bitte immer äußerste Vorsicht walten lassen. Verschraubungen langsam öffnen und natürlich Vorkehrungen treffen, um austretendes Öl auffangen zu können.


    Auch wenn herstellerseitig kein Ölwechsel vorgeschrieben ist, kann der sicherlich nicht schaden. Im System selbst, gibt es nur im Rücklauf, im Vorratsbehälter einen Grobfilter.


    Da das Öl schon in kurzer Betriebszeit eine dunkle Färbung annimmt, erkennt man bei einem Welchsel des Öles schnell, wenn das alte Öl draußen ist.


    Dazu einfach den Vorratsbehälter komplett entleeren, mit frischem Öl auffüllen und den Rücklauf in ein seperates Behältnis leiten. Den Motor starten und warten bis sauberes Öl am Rücklauf wieder ankommt. Natürlich darauf achten, dass der Vorratsbehälter nicht leer läuft.


    Gruß


    Jürgen

  • Der ist aber doch so nicht wirklich viel tiefer, als Original. Ich hoffe, Du hast auch die Lenker entsprechend gelöst und im fahrfertigen Zustand wieder angezogen?


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97