Hier mal wieder ein kleines Update, weil ich gerade gute Laune habe. Nicht nur wegen der lang ersehnten Sonnenstrahlen, welche die seit Wochen anhaltene Herbst-Winter-Ödnis so gekonnt aufzulockern wissen, sondern auch, weil der Silberne am Freitag mit zwei Monaten Verspätung noch schnell getüvt wurde und die Plakette doch tatsächlich ohne festgestellte Mängel überreicht bekommen hat. 
Noch Ende Oktober (schon beim 190er häuften sich seinerzeit ab Herbst regelmäßig die Probleme ...) sah das alles ganz anders aus.
• Der ein oder andere erinnert sich vielleicht: eines Tages begann der Wagen plötzlich damit, im warmem Zustand nach dem Abstellen des Motors nicht mehr starten zu wollen. Beim Drehen des Schlüssels im Zündschloss ertönte kein Surren der Benzinpumpe und auch der Anlasser blieb stumm. Der Besuch beim Zündschloss-"Profi" irgendwo hinter Stuttgart blieb ohne Ergebnis – außer eines nun defekten Hauptschlüssels und der Erkenntnis, dass das Zündschloss eigentlich funktioniert ... Wenige Tage später, als ich gerade von der Tanke wegfahren wollte, trat das Problem nach kurzer Abwesenheit wieder auf. Resolutes Tippen ans Zündschloss (hatte davor ja mehrmals funktioniert) brachte diesmal jedoch keine Besserung. Die nervösen Finger wanderten in der Folge Richtung Lenkradverriegelung, taten ihr Werk, und siehe da: der Wagen sprang an – und tut es bis heute! Ich habe mich seither nicht mehr rangetraut (irgendwann im Frühjahr dann), aber scheinbar lag/liegt hier ein Wackelkontakt vor. Seit Donnerstag ist nun auch die Plastikabdeckung wieder vernünftig angebracht. Als wäre nie etwas gewesen ...
• Zur gleichen Zeit wollte ich mit meinem neuen Schrauber das Thema Fehlerspeicher angehen. Mir war bekannt, dass dieser nicht ganz frei von Meldungen war und weil mein Kfzler gerade den ganzen Koffer mit passendem Auslese-Werkzeug von seinem Neffen da hatte, war es der richtige Zeitpunkt. Aber auch, weil der Motor teils schlecht lief und im Leerlauf auch mal ausgegangen war. Bei der ersten Sichtprüfung im Motorraum stellte sich zunächst heraus, dass der Ansaugstutzen hinten überhaupt nicht plan am Motor saß. Die Halterung muss irgendwann mal gebrochen sein, so hing der Schlauch mit etwas Neigung und einer entsprechenden Lücke an der Ansaugbrücke. Offensichtlich wurde hier Falschluft gezogen. Wir haben dies mit Kabelbinder geflickt. Seither ist hier alles wieder fest und dicht. Gleichzeitig stellte sich heraus, dass in der Tat beide Lambdasonden verschlissen waren. Kein Wunder, handelte es sich doch mit größter Wahrscheinlichkeit noch um die originalen ... Seither ist der Motorlauf wieder in Ordnung. Ein wenig zuckelt es bisweilen noch. Da die Zündkerzen im Mai bereits neu kamen und die ein oder anderen Zündaussetzer beim Auslesen festgestellt werden konnten, sollte man sich als nächstes wohl die Zündspulen und -kabel ansehen. P.S. Der heftige Ruck beim morgendlichen Anfahren, nachdem man von R zu D wechselte, ist seither passé. Wahnsinn, wie sehr sich ein Motor-Mismanagement auf alles andere auswirken kann.
• Als es Ende November so kalt wurde, musste ich leider festellen, dass der Scheibenwischer Probleme macht. Wenn man ihn bei Temperaturen um 0°C auf Stufe 1 schaltet, wischt er wider Warten in kurzem Intervall (wie bei Stufe 2 etwa) und reagiert teils nicht aufs Ausschalten, wischt einfach weiter. Auch hatte ich hierbei das Gefühl, dass er die Ausgangsposition nicht erkennt, darüberhinaus "rutscht" und halt eine weitere Runde dreht ... da es zuletzt wieder milder war, trat das Problem zum Glück nicht mehr auf. Hat jemand von euch eine Idee, was hier defekt sein könnte?
• Kurz darauf, Anfang Dezember, hatte ich leider meinen ersten "Unfall" in 13 Jahren Autofahren, als ich rückwärts an die schwebende Hebebühne eines LKW gestoßen bin. Zum Glück nur mit Schrittgeschwindigkeit. Dennoch gingen hierbei das linke Rücklicht und die Aufhängung der Stoßstange zu Bruch. Auch die Kofferraumklappe wurde an der Ecke nach innen gebogen. Ein großer Dank geht raus an Jan alias C240T_Elegance, der mir ein absolut brauchbares Rücklicht zu einem Discounterpreis zur Verfügung stellte! Mit der leicht herunterhängenden Heckschürze bin ich jedoch bis vorgestern herumgefahren, da Erkältung, Zeitmangel und Weihnachten dazwischen gekommen waren. Glücklicherweise hatte mein Schrauber am Mittwochabend noch Zeit für mich und wir haben die Stoßstange endlich ausgebaut und geflickt. Der Plastik-"Bügel" zum Einhängen links war an einer Stelle gebrochen und wurde mit zwei Schlauchschellen-Bändern und Schrauben wieder fixiert. Balkan-Style, funzt aber. Da ich wenige Tage nach dem "Unfall" beim Wenden vor dem Haus meiner Mutter an einem Schnee- Eis-Haufen hängen geblieben war, mussten wir aber auch noch den Plastik-Unterbodenschutz vorne rechts flicken, welcher an diversen Stellen Risse aufwies. Hier wurde genäht mit Bohrmaschine und locker zwei dutzend Kabelbindern. Aber auch das hält einwandfrei. Die Kofferraumklappe bleibt erst mal so. Da sie eh oberhalb des Kennzeichens rostet, sollte sie mal ersetzt werden. Mal schauen, ob sich im neuen Jahr ein geeignetes Teil auftreiben lässt.
• Am Donnerstag musste ich recht verzweifelt feststellen, dass meine bisherige Stammwerkstatt im Ort zur Monatsmitte den Betrieb aufgegeben hatte. Glücklicherweise gibt es in unserem kleinen Dorf aber noch einen zweiten Kfz-Betrieb, der im Vergleich zu vielen anderen im Umkreis 1. zwischen den Jahren geöffnet hatte und 2. täglich Besuch vom TÜV-Prüfer bekam. Für mich natürlich perfekt, auch weil es nur 5 Minuten Fußweg entfernt liegt. Ich dachte bis dato nämlich fälschlicherweise immer, dass man die Hauptuntersuchung problemlos bis zu 3 Monate überziehen konnte (falls es noch nicht offensichtlich ist: im Oktober hätte ich eigentlich müssen). Fragt mich nicht, woher diese Denke kommt, aber es hatte sich irgendwann einmal bei mir so eingebrannt! Nun hatte ich vor wenigen Tagen gelesen, dass dem natürlich keineswegs so ist und ab dem dritten Monat sogar eine erweiterte Hauptuntersuchung gemacht würde. Da ich nicht unbedingt Lust auf so etwas hatte, war ich natürlich gottfroh, dass es mit dem TÜV am Freitag, 29.12. noch geklappt hatte. Und dann auch noch ohne Mängel ... 
• Der Vollständigkeit halber: im November hatten wir auch noch die Bremsflüssigkeit gewechselt. Die alte war schon 4 Jahre drin, aber noch absolut sauber. Was man da teils in Videos auf YouTube sieht ist echt wild. Von bräunlich bis schwarz ist da echt alles dabei ... zudem haben wir noch das Getriebelager getauscht, welches sogar rissig war. Vom Tausch der Motorlager haben wir abgesehen, weil doch etwas aufwändiger als gedacht und vor allem: nicht nötig. Im Mai war der Wagen noch bei einem Gas-Spezi, welcher den Verdampfer getauscht hat, weil der alte nach 15 Jahren defekt war und Gas in den Kühlwasserkreislauf gedrückt hatte. Hierbei wurden gleich diverse Schläuche und Filter erneuert sowie die Zündkerzen getauscht. Anfang April gab es den jährlichen Ölwechsel beim Drive-In-Service in Stuttgart. Nie wieder anders!
Ansonsten gibt es eigentlich nichts zu erzählen. Die letzten 3 Monate waren trotz des Happy Ends etwas zäh und ließen mich immer wieder am Benz (ver)zweifeln. Man ist von diesen Autos und ihrer Qualität die meiste Zeit über leider so verwöhnt, dass man regelmäßig vergisst, dass es sich um steinalte Karren handelt, die bereits mehrere Erdumrundungen hinter sich haben und seit Ewigkeiten im Alltag vor sich hin funktionieren ... 26,5 Jahre und stolze 283.000 km im täglichen Dienst gehen einfach nicht spurlos dran vorbei. Ich ertappe mich aber immer öfter dabei, wie ich mich nach einem jüngeren Fahrzeug sehne, das einfach funktioniert, oder besser gesagt: wo man sich nicht ständig Gedanken um den Zustand des gesamten Unterbodens machen muss, wo das Lackkleid schön ist und die Tür- und Kotflügelkanten frei von Bläschen sind, wo der Himmel oben bleibt und der Wischer auch bei null Grad ganz normal wischt ... ihr kennt es sicherlich. Aber hey, ich möchte mich jetzt nicht daran aufhalten. Die Realität ist: der Wagen hat frischen TÜV, das Gröbste liegt erst mal hinter mir und was anderes kann ich mir eh nicht wirklich nicht leisten. 
In diesem Sinne wünsche ich einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr an alle, die bis hier durchgehalten haben.
Ich freue mich drauf, auch weil es in 2024 endlich wieder auf Urlaubsfahrt gehen wird. 
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