Aktuelle Preise für brauchbare W/S 203 200 CDI oder 220 CDI MOPF ab 2004

  • Hallo an alle hier im Forum,

    ich bin neu hier und wollte mich mal über aktuelle Preise für den W/S 203 200 CDI & 220 CDI ab 2004 informieren, da ich mir eigentlich gerne einen zulegen möchte.

    Die Preise gehen bei denen im Internet ja von 1000 - 8000 Euro. Bei einem für 1000 oder 2000 Euro darf man wohl nicht viel Erwarten aber gibt es für ca. 3000 - 4000 Euro was brauchbares?:/

    Ob Kombi oder Limousine ist mir im Grunde egal, wobei mir ein Kombi sogar fast lieber wäre. Leder und Automatik wäre schön, ist aber kein muss. Am wichtigsten wäre mir, dass er zuverlässig läuft ohne dass ich noch mal wer weiß wie viel reinstecken muss. Ich würde etwa 20.000 km im Jahr mit dem fahren wollen und auch regelmäßig mal 700 km am Stück ohne größere Probleme. Wenn er das noch 2 Jahre durchhalten würde, wäre ich schon zufrieden.

  • Den 200er CDI streich mal ganz schnell von deiner Liste, der ist eine wirklich lahme Ente. Der 220 CDI, sofern es der gewünschte Mopf mit dem OM 646 Motor ist, geht (für einen Diesel) echt gut und hat gut Power. Wichtig, es gab auch eine Zeit lang den Vorgänger 611 noch mit leicht gesteigerter Leistung, der hatte aber noch keinen DPF und damit nicht mal Euro 4. Ist je nachdem wo man wohnt nicht sooo wichtig, aber in manchen Städten kommste halt nicht rein wegen der Plakette. Also nur den 646 nehmen.


    Preislich: wer 8000 heute für einen 203 Diesel mit Allerweltsmotor (220) haben möchte, der träumt ein wenig. Selbst mit voller Hütte (elektrische Sitze, Schiebedach, Xenon, AHK, Harman Kardon) würde ich sowas nur bei unter 100.000km überhaupt noch in Betracht ziehen. Aber das geht dann in Richtung Liebhaberei und kein Auto für zwei Jahre.


    Ja, 1000€ Autos sind meist eher schwierig, beim Standard 203 220 CDI mit 150-200.000 km würde ich sagen, ist bei 4000€ der Ofen aus. Und in der Preislage kriegt man schon größere Motoren oder weniger Laufleistung. Bei alten Herrschaften die sich von ihrem Auto trennen, ist natürlich auch manchmal ein Schnäppchen für 1000€ drin, was nicht schlechter sein muss.


    Bei allen 203ern gilt: Schau nach Rost. Ab dem Mopf gibt es zwar verzinktes Blech, aber ein Allheilmittel ist das leider auch nicht. Gerade die Heckdeckel haben oft Blasen rund um den Einsatz des Nummernschilds und sind dahinter schon durchgegammelt. Klassiker sind sonst die Radläufe vorne und hinten. Die Technik ist robust und billig zu reparieren, der 646 fast nicht tot zu bekommen. Ein Kumpel fährt auf seinen mit ersten Motor nun 600.000 km. (das so ziemlich alles andere schon zweimal neu kam, versteht sich von selbst). Aufpassen mit vermeintlich kleinen elektrischen Problemen, gerne ging wohl das Steuergerät (SAM) hinten kaputt, teurer Spaß.


    Aber einen brauchbaren für 3-4k fährst du, wenn du darfst und willst, noch 8-10 Jahre, nicht bloß zwei :)

  • Dem ist nichts hinzuzufügen.

    Erkennen kann man den verbesserten Motor in erster Linie an der Leistungsangabe von 110kW/ 150PS. Es gibt wenige Exemplare aus den ersten Baumonaten 2004 die noch mit 143 PS angegeben sind, hier braucht man die FIN um zwischen altem und neuen Motor zu unterscheiden.

    Wenn die FIN mit WDB203006.../WDB203206.../WDB203706... (Limousine, T-Modell, Sportcoupé) anfängt ist der alte OM611 drin, wenn sie mit WDB203008.../WDB203208.../WDB203708... (wieder Limousine, T-Modell, Sportcoupé) anfängt ist es der neue OM646.


    Das T-Modell hat nicht nur praktische Vorzüge bei der Variabilität des Laderaums - die Versicherung ist dank durch die Bank günstigerer Typklassen etwas preiswerter (was ich erstaunlich finde, meist sind Kombis wegen höherem Anteil gewerblicher Nutzung teurer).


    Noch ein Tip, gerade wenns auch was aus dem oberen Preissegment sein darf: den CLK aus denselben Baujahren mit ins Visier nehmen. Gleiche Plattform, gleiche Motoren/Technik (220 CDI), gleiche Unterhaltskosten - aber die Trefferquote bei verhätschelten Garagenautos mit niedriger Laufleistung und opulenter Ausstattung für vergleichbares Geld ist höher. Dafür sind sie unpraktischer. Wer aber nur alleine damit rumfährt und nicht dauernd in engen Parklücken ein-und aussteigen muss ....

  • Ich danke euch schon mal für eure Antworten. Ich bevorzuge auch eher den 220 CDI. Bei den Preisen frage ich mich halt manchmal wie die Leute drauf kommen. Ich sehe öfter auch 200er ohne Leder, PDC usw. für knappe 6000 Euro. Zwar unter 150.000 km aber das ist doch nicht verhältnismäßig :/.

    Wäre es besser einen von Privat zu kaufen oder vom Händler? Und kann man auch ruhig einen mit vielen Km kaufen (bis 275.000)?

  • Naja, inserieren kostet ja nichts. Manch einer setzt seine Karre dann erstmal für reichlich Geld rein, in der Hoffnung, dass da irgendwer dumm genug ist, um zuzugreifen.


    Der W203 ist gerade dabei, den W202 als billigsten Mercedes mit Heckantrieb abzulösen. Liebhaberpreise sind da definitiv nicht fällig, Außer vielleicht bei den AMG-Modellen, aber um die geht es hier ja nicht.


    Ob man den von privat oder beim Händler kauft, ist egal, denke ich. Der Händler wird in dem Preisbereich entweder versuchen, sich aus der Gewährleistungspflicht herauszuwinden ("Verkauf im Kundenauftrag"), oder eine Garantie geben, bei der alle relevanten Bauteile als "Verschleißteil" klassifiziert und somit ausgeschlossen sind. Andererseits sind Händler nicht immer teurer, als Privatanbieter. Die Fahrzeuge haben außerdem oft eine frische TÜV-Plakette und da Händler eigentlich immer eine Hebebühne haben, kannst du dir die Kiste auch mal von unten anschauen.


    Wenn das Budget nicht gar zu eng ist, würde ich jetzt keinen mit so hoher Laufleistung nehmen. Die Autos sind zwar grundsätzlich robust, aber da hängt schon mehr Technik dran, als an einem alten Vorkammer-Saugdiesel, und somit gibt's auch mehr Defektquellen. 200 und 220 CDI waren gehörten zu den beliebtesten Motorisierungen. Da sollte sich locker einer finden lassen, der die 200.000 noch nicht gerissen hat.

  • Kauf vom Händler hat den Vorteil dass er normalerweise Gewährleistung geben muss und man zumindestens etwas besser vor leider immer noch weitverbreitetem Kilometerbetrug geschützt ist.

    Ich würde jederzeit ein Auto mit hoher Laufleistung kaufen. Der Antrieb steckt das klaglos weg, Wenn der/die Vorbesitzer wartungstechnisch immer am Ball geblieben sind und belegbar alles Anfallende gemacht worden ist ist das überhaupt kein Problem. Lieber einen mit 275.000 km wo an Motorperipherie, Fahrwerk und Abgasreinigung schon mal alles runderneuert wurde was verschlissen war als einen mit vielleicht nur auf der Anzeige stehenden 150.000 km wo noch alles original ist. Hier sind Privatverkäufer im Vorteil die mit einem Stapel Rechnungen punkten können.

    Gut gepflegten Fahrzeugen sieht man die Laufleistung auch im Innenraum nicht an, leider ist der 203 da nicht mehr ganz so robust wie das noch beim Vorgänger der Fall war.

  • Bei privaten habe ich jetzt schon öfter welche gesehen, die das Auto nur ein Jahr oder sogar weniger gefahren sind. Sowas macht mich dann immer etwas stutzigxD.

    Händler müsste man natürlich dann auch einen seriösen finden. Viele haben auch schlechte Bewertungen.

    Defekte treten bei vielen Autos ja oft zwischen 150.000 - 200.000 km auf und da wäre ein ehrlicher mit 200.000 - 300.000 km ja dann nicht verkehrt.

    Wie ist das mit den Automatikgetrieben? Habe gelesen es kann Probleme mit der Wählhebel Modul geben? :/ Sind die Schalter grunsätzlich auch zu empfehlen?

  • Mercedes baut traditioniell nur eher mittelmässige Schaltgetriebe (BMW kann das erheblich besser), aber ich finde die Dinger seit dem Wechsel auf Sechsgang OK. Ärger gibts damit eigentlich keinen. Ich hab einen Schalter mit 392000km der noch die erste Kupplung und das erste ZMS hat, allerdings hat meiner deutlich weniger Drehmoment als die CDIs.

    Bei der Automatik darauf achten dass das Öl ab und zu gewechselt wurde und der el. Stecker am Getriebe nicht voller Öl ist.

    So ein Getriebeölwechsel ist teuer weil das Getriebe gespült werden muss, kostet ab ca. 300 Euro. Bei Privatverkäufern findet man manchmal in Verkaufsanzeigen einen Hinweis darauf.

  • Thema Laufleistung noch mal: Die Motorbasis ist sehr robust, Kolben, Kurbelwelle und Ventiltrieb sind sicher für 500.000 Kilometer und mehr gut, dem Getriebe traue ich ähnliches zu, egal, ob Handschalter oder Automat. Aber mit der Peripherie kann es eher mal Ärger geben. Und wenn z.B. die Injektoren erneuert werden müssen, kann das ordentlich ins Geld gehen.


    Man kann auch nicht zwingend davon ausgehen, dass bei einem Auto mit 275.000 Kilometern bereits alles, was an Reparaturen so anfallen kann, bereits erledigt wurde. Manches ist vielleicht mal ersetzt worden, anderes ist demnächst fällig, das weiß man erst hinterher.

    Klar, wenn es jetzt um einen C30, oder irgendwelche anderen Raritäten ginge, von denen deutschlandweit vielleicht eine Hand voll im Angebot ist, dann muss man nehmen, was man kriegen kann. Aber 220er sind nunmal reichlichst im Angebot, die Baureihe ist alles andere als teuer, da würde ich persönlich schon nach einer Kiste mit (nachvollziehbarer) niedriger Laufleistung Ausschau halten.


    Mit der Gewährleistung ist es immer so 'ne Sache. Da wird schon mal ein Turbolader als nicht gewährleistungsfähiges Verschleißteil bezeichnet. Mag sein, dass das nicht so wirklich okay ist. Aber was will man machen, wenn es hart auf hart kommt? Den Händler verklagen, und dabei mit etlichen hundert Euro in Vorleistung gehen? Nicht wirklich, oder? ;) Vor allem wenn der Händler nicht gerade um die Ecke ist, stellt sich bei kleineren Defekten ja auch oft die Frage, ob es sich lohnt, die Gewährleistung in Anspruch zu nehmen. Macht es Sinn, den waidwunden Bock 100 Kilometer abzuschleppen, weil z.B. die Wasserpumpe schlapp gemacht hat, oder bestellt man dann günstigen Ersatz bei Autodoc und baut das Teil selbst ein?