Bekanntes (?) knarzen an der Hinterachse

  • Bei meinen Traggelenken war die Abdichtung nicht mehr in der Lage, das Wasser fernzuhalten und sie sind innerlich verrostet.

    Die Dichtung war aber noch am Platz und äußerlich unbeschädigt, daher hätte ich dort so einfach auch kein Öl hineinbekommen.

    Ich halte den oben beschriebenen Test daher für unzuverlässig.


    Auch ich habe bei bisher vier Traggelenken nur das Werkzeug zum Ausdrücken, keinen Brenner, gebraucht.

    Den Rost am Rand der Bohrung sollte man aber gründlich entfernen, sonst klemmt die Passung unnötig.

    Gruß

    Pendlerrad

  • Den Tausch des guten Stücks wird in meinem Falle wohl die Werkstatt übernehmen müssen. Aber das der Test nicht zwingend positive Ergebnisse ausschlagen muss dachte ich mir schon. Ich würde es nur gerne irgendwie eingrenzen im der Werkstatt zu sagen was die machen sollen. Sonst ist der Termin am 28 nur zum gucken, das Kostet Geld & bis zum Tauschtermin noch Zeit und dann wieder Geld.

  • Update vom 21.06

    Ich bin mit dem Wagen zur Arbeit und wieder zurück gefahren. Dabei hat es nicht einmal eine wie oben beschriebene Geräuschekulisse gegeben. Beim Abstellen des Fahrzeugs habe ich also den Heckdeckel-Test gemacht, sprich das Fahrzeug hinten per Hand runtergedrückt, das knarzen war zu hören, leiser & langsamer kommend (nicht so früh).


    Ich vermute jetzt Mal dass das Wetter Einfluss hatte. Seit der Nacht regnet es hier ununterbrochen (naja, ab und zu 5 Minuten Pause). Was natürlich bedeutet alles ist viel feuchter.


    Ist die Feuchtigkeit als eine Art Gleitgel für das Gummi zu verstehen? (ouh man, das diese Satz auch anders Sinn ergibt hätte ich nie geglaubt)

  • Update vom 29.06.21


    Der Werkstatt-Besuch ist gemacht. Die haben auch gesagt es sind die Quietschebuchsen. Wie vermutet also alles.


    Für 20 Silberstücke unter der Hand haben Sie dann ebenfalls etwas Motoröl in die Buchsen gepresst. Allerdings gleich in alle, beidseitig, ich konnte ohne Werkzeug und Bühne unter Krampf nur die eine erreichen. Die kamen da schlicht viel besser Ran.


    Rückfahrt war problemlos. Hoffen wir auf bleibende Besserung.

  • Das Hält leider nicht lang......

    Ich denke auch, irgendann wird das Öl da ja abgelaufen sein. Auf Dauer wird eine Erneuerung wohl sinnvoller sein. Eventuell aber erst im nächsten Sommer, der hier wird wohl nicht mehr lange genug gehen und die Feuchtigkeit des Winters wird die Symptome wieder von ganz allein entfernen. Frühling/Sommer Rum werden die dann ausgetauscht. Werde ich dann auch gleich beidseitig machen lassen.

  • Hallo,

    der Optimismus beruht möglicherweise auf einem Missverständnis:

    Das hier als "Quietschbuchse" bezeichnete Traggelenk ist kein Gummiteil sondern ein Kugelgelenk.

    Im Zentrum sitzt eine Stahlbuchse mit einer aufgeformten Kugel, dieser Teil wird fest mit dem Querlenker verschraubt.

    Dies Kugel ist von einer Kunststoffhülse umschlossen und darum sitzt wiederum eine Stahlhülse, die Hülse wird in die Radlagerführung eingepresst.

    An beiden Enden wird das Gelenk durch eine Manschette verschlossen, diese ermöglicht das Kippen und da sie mit einer gewickelten Feder mittig eine Gleitdichtung bildet auch freies Drehen des Gelenks.


    Auf dem Bild liegt die innere (ebenfalls blaue) Feder in der Falte der Manschette, ist hier kaum zu sehen.



    Wenn die Dichtung Wasser hineinlässt rostet die Stahlkugel, das führt zunächst zum Klemmen des Gelenks und erzeugt die Geräusche.

    Sobald der Kunststoff verschlissen ist ergibt sich Spiel, das Knarren wird möglicherweise verschwinden, aber das Gelenk beginnt zu schlagen, die Radführung wird ungenau.


    Gruß

    Pendlerrad

  • Gut das Mal detaillierter zu lesen! Danke! :)

    Die Werkstatt-Fachmänner hatten auch von dem "Manschette" gesprochen die eben umgangsprachlich als Quietschebuchsen bekannt sind. Ich werde das ganze genauer im Auge behalten und schauen ob sich Folgeproblematiken entwickeln, sobald dies der Fall ist werde ich die Teile gänzlich ersetzen lassen.