Hallo,
die Reflektoren meiner Xenon-Scheinwerfer sind aktuell beim Fachmann zur Neubeschichtung.
Damit die Wirkung der Reflektoren nicht durch mangelhafte Streuscheiben gemindert wird habe ich die Wartezeit zur Aufbereitung zweier alter, arg mitgenommener Streuscheiben genutzt.
Benutztes Werkzeug:
Excenterschleifer 150 mm mit Zwangsrotation und Drehzahlregelung (Makita BO 6040)
Schleifscheiben Körnung 120, 180, 320
Polierfilz 150 mm
Ceroxid-Pulver und Wasser
eine Pumpsprühflasche
eine Styroporplatte
Paketklebeband
Kurzzeitwecker.
Die unbearbeitete Streuscheibe sah so aus:
hier der Fernlichtbereich mit der Ruhestellung des Wischers im Detail:
Die vielen Einschläge von Steinchen sind gut zu erkennen, der vom Wischer geschützte Bereich verdeutlicht den Lichtverlust.
Die gereinigte Streuscheibe wurde mit Paketklebeband auf einer Styroporplatte fixiert.
Begonnen habe ich mit Körnung 120, Excenterschleifer volle Drehzahl 5.800 1/min, nur leichter Andruck.
Das Glas wird recht schnell warm, der Schleifer sollte gleichmäßig bewegt und die Temperatur des Glases durch Handauflegen kontrolliert werden um örtliche Überhitzung zu vermeiden.
Nach 4 Minuten war die Streuscheibe gleichmäßig heiß, Zeit für eine längere Abkühlungspause.
Ich habe mit einem digitalen Kurzzeitwecker gearbeitet, immer Start / Stop im 4-Minuten-Rhytmus.
Am Beginn zeigt sich schnell ein gleichmäßig mattes Schleifbild, Muster durch den Schliff sind bei Glas nicht zu befürchten.
Sicher könnte man auch mit einer Rundschleifmaschine arbeiten. Ein Excenter im Freilauf hätte vermutlich zu wenig Abtragsleistung, würde die Bearbeitungszeit sehr verlängern.
Nach etwa 10 Minuten Schleifzeit wurde das Glas wegen abstumpfender Schleifscheibe glänzender, die Schleifscheibe selbst glänzte auch, eine neue wurde fällig.
Anlässlich jeder Schleifpause habe ich die anhaftenden Glasrückstände auf der Schleifscheibe mit Küchenpapier abgewischt.
Nach etwa 30 Minuten Schleifzeit waren die vielen kleinen Einschläge verschwunden, es blieben nur wenige tiefe Schäden übrig, ich hatte mein Wunschergebnis erreicht.
Jetzt kam zunächst für mehrere Durchgänge 180er Körnung, dann 240 und am Ende 320 zum Einsatz, gesamte Schleifzeit 60 Minuten.
Feinere Schleifscheiben hatte ich nicht vorrätig, eine weitere Abstufung spart sicher Zeit beim Polieren.
Fertig geschliffen:
Nach dem Schliff wurde das Glas unter fließendem Wasser gereinigt und auch der Arbeitsplatz gesaugt und gewischt.
Das Poliermittel und der Filz dürfen nicht durch Schleifkörner oder Abrieb verunreinigt werden.
Beim Polieren habe ich die Drehzahl reduziert, der Polierfilz schleudert sonst das notwendige Wasser samt Schleifmittel weg.
Der Filz und das Glas muss bei der Bearbeitung nass gehalten werden, dazu diente die Pumpsprayflasche.
Auch beim Polieren erwärmte sich die Streuscheibe, ich habe den 4-Minuten-Rhytmus zunächst beibehalten.
Die Mischung aus Ceroxid-Pulver und Wasser schmiert beim Polieren sehr gleichmäßig auf dem Glas, das blieb auch sehr lange unverändert.
Ich habe die Arbeit mehrmals unterbrochen, das Glas gereinigt und mit scharfer Beleuchtung betrachtet.
Auch wenn es sehr schnell "blank" aussah gab es doch lange noch ein feines Kratzerbild und ich habe wieder weiter poliert.
Die Erwärmung des Glases nahm mit der Zeit ab, ich konnte auch 10 Minuten ohne Pause schleifen und es blieb kühl.
Gegen Ende verschwand das Schmieren der Ceroxid-Paste, das Glas wirkte nur noch nass mit leichtem Ceroxid-Film.
Ich dachte zunächst, es wäre mehr Paste nötig, mehr Ceroxid änderte aber nichts am verringerten "Schmierbild".
Ich glaube, das jetzt wirklich glatte Glas ohne Mikrokratzer bot einfach keinen Widerstand mehr, es war auspoliert.
Abblendlicht, Nebel
Fernlicht
Gesamtzeit 90 Minuten Netto, viele, viele Pausen, es ist eine typische Neben- Arbeit, zwei Tage für zwei Streuscheiben.....
Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Gruß
Pendlerrad