W203 C32 AMG Kompressor Bj.2002 Ruhestrom

  • Guten Tag an alle im Forum , ich heiße Kay und habe mich vor 2 Minuten hier angemeldet und hoffe , dass mir jemand helfen kann. Ich mache momentan eine Ausbildung in einer Motorradwerkstatt und bin deshalb was Autos angeht nicht so ganz fit. Nun zur Problematik : Das oben genannte Auto wurde von einem Freund vor ca 2 Monaten gekauft. Technisch wirklich in einem sehr sehr guten Zustand.


    Nun bekam vor 4 Wochen einen Anruf mit den Worten : "Das Auto startet nicht mehr , die Batterie ist leer" , also die Batterie ausgebaut , (4 Jahre alte Batterie 100ah) , gemessen 7,2 Volt , folglich eine neue Batterie geholt (Varta Silver Dynamic 100Ah 900A Kälteprüfstrom) , eingebaut , dann startete das Auto nicht mehr , Sicherungskasten im Motorraum geöffnet und eine blaue 15A sicherung war kaputt , nachdem diese getauscht war , startete der Anlasser die Karre , ich konnte eine Ladespannung von 14,4 bis 14,5 Volt messen. Ich dachte damit sei das Problem behoben.


    Dem war aber nicht so. nur 4 Tage später nachdem das Auto gestanden hatte bekam ich erneut einen Anruf : "Die Batterie ist wieder leer" , Batterie ausgebaut , gemessen , 3,2Volt , hab die Batterie dann aufgrund des jungen Alters nochmal an mein Ladegerät zuhause gehangen in der Hoffnung dass sie nochmal lädt.


    Nach 35 Stunden Laden hatte sie dann auf dem Messgerät ohne Belastung 13,8 Volt , Batterie wieder eingebaut , vorher Schalter der Motorhaube geschlossen, nach dem Anschließen der Batterie 12,8 Volt gemessen... Ab jetzt halbe Stune gewartet damit alle Steuergräte in diesen "Sleepmode" gehen.


    Ruhestrommessung durchgeführt (wenn auch leider nicht ganz professionell denn ich habe keine Strommesszange, somit musste ich das Messgerät masseseitig kurz an den Minuspol halten wöhrend ich die Batterieklemme abgelöst habe ---> Ruhestrom 1,19 A


    Am Sicherungskasten im Motorraum habe ich alle Sicherungen gezogen ohne eine Veränderung des Ruhestromes zu bemerken. Wie ich nun eben noch rausfand , befinden sich sowohl an der Fahrertür als auch im Kofferraum zwei weitere Sicherungskästen die ich prüfen sollte , das werde ich auch am kommenden Wochenende tun, sobald meine Strommesszange eingetroffen ist.


    Dann habe ich auf Verdacht mal die Stecker vom Beifahrersitz abgezogen , es waren 3 Stecker (vermute mal Sitzverstellung , Sitzheizung und noch ein mir unbekannter Verbraucher /Sensor etc....).

    Seltsamerweise sank der Ruhestrom auf 100mA , nach 15 Sekunden stieg er auf 400mA , nach weiteren 15 Sekunden wieder auf 1,2A , und dann wieder von vorne , 100mA,400mA, dann wieder 1,2A immer im 15 Sekundentakt im Wechsel.


    Ich frage mich wie das weitere Vorgehen sein sollte?


    Bin mir nicht sicher ob die neue Batterie wieder kaputt ist und die nach Behebung des Problems getauscht werden sollte bzw diese Batterie aufgrund ihrer Tiefenentladung ungeeignet für eine Ruhestrommessung ist. Kann der Beifahrersitz bzw ein Steuergrät das Problem sein ? oder sind dafür weitere Messungen notwenig ?


    Aktuell fährt der Kollege jeden Tag circa eine bis zwei Stunden mit dem Auto damit die Batterie nicht den Geist aufgibt.


    Ich bin für jede hilfreiche Antwort dankbar!!!


    Noch eine kleine zusätzliche Anmerkung, das Auto ist aus Deutschland 2002 nach Japan gekommen , 2020 als Reimport zurück geholt worden, verfügt über eine Alarmanlage und hat ein Kenwood Radio verbaut in japanischer Ausführung , das orginale Radio ist nicht vorhanden.

  • Hallo,

    zum Thema Ruhestrommessung gibt die Suchfunktion eine Menge her.

    Eine Strommesszange ist nach meiner Erfahrung für die Ruhestrommessung ungeeignet, sie kann bauartbedingt im Bereich einiger mA nicht genau sein.

    Ein einfacher Kabelsatz zum Überbrücken des Strommessers genügt um Überlastung des Milli-Amperemeters zu vermeiden. Bei jedem Umschalten des Messbereichs sowie vor und nach der Manipulation an Sicherungen oder Steckern kann man damit das Messgerät überbrücken.


    Gut geeignet sind auch die einfachen Digitalmultimeter mit gesonderter Hochstrombuchse (meist 10A).

    Der eingebaute Hochstromshunt wird zusätzlich zur Überbrückung genutzt, der höchste Niedrigstrombereich gewählt und das Gerät parallel mit den zugehörigen Buchsen für den Niedrigstrombereich angeschlossen. Der vom Gerät während der Überbrückung angezeigte Wert entspricht zwar nicht der Schalterstellung, zumindest das Komma ist ggf. an falscher Stelle, aber man sieht schon im geschützten Modus etwas. Wenn der Strom gefallen ist kann der Hochstromshunt abgezogen werden, vor Bereichsumschaltung und jeder Änderung am Fahrzeug wird er wieder angeschlossen.

    siehe auch hier:

    Batterie entleert sich/Ruhestrommessung


    Das folgende Bild zeigt so ein Multimeter. Angeschlossen ist hier nur der 10A-Bereich (gut, der Ruhestrom ist mit Sicherheit niedriger), der Schalter steht aber auf 20mA (wäre wohl zu klein für eine erste Messung). Das Komma wird durch den Bereichsschalter gesetzt, der tatsächliche Messwert auch an internen Spannungsteilern gebildet. Deshalb ist der hier gezeigte Wert nicht direkt zu interpretieren.

    Die Messkabel sind nicht gut geeignet, mit Laborschnüren, die das Einstecken eines zweiten Steckers ermöglichen kommt man leichter zum Ziel.

    Für das gezeigte Gerät wäre ein möglicher Ablauf:

    Schalter zunächst auf 10A

    Eine Laborschnur von Fahrzeugmasse an die schwarze COM-Buchse

    Eine Laborschnur von der roten VmAΩ-Buchse zur blauen 10A-Buchse und hinten auf den Stecker in der blauen Buchse eine Laborschnur zum Massepol des Akkus.

    Jetzt fließt der Strom durch den Meßwiderstand für 10A und wenn nur der Stecker aus der roten Buchse gezogen wird stimmt die Anzeige .

    Ist der angezeigte Strom gering genug für den höchsten Bereich unterhalb der 10A (hier 200mA), so wird zuerst der Stecker in die rote Buchse gesteckt und dann die Kombination aus zwei Steckern ohne diese zu trennen aus der blauen Buchse gezogen.

    So hat man unterbrechungsfrei auf den kleineren Bereich gewechselt. Vor jeder Änderung die Kombination aus zwei Steckern wieder in die blaue Buchse



    Gruß

    Pendlerrad

  • Vielen Dank schonmal für diese Infos , für mich stellt sich aber trotzdem die Frage , wo das Problem liegen könnte und warum ich im 15Sekunden-Takt drei unterschiedliche Stromstärken messe, sobald die drei Stecker am Beifahrersitz ausgesteckt sind

  • Hallo,

    der Beifahrersitz hat möglicherweise eine Sitzbelegungsmatte für die Airbagsteuerung. Es kann sein, dass Steuergeräte nicht in den Ruhezustand gehen, wenn sie Systemfehler feststellen.


    Wenn der Ruhestrom zu hoch ist sollte eine Gesamtdiagnose durchgeführt werden, aber alle Fehler löschen und noch einmal Diagnose, sonst werden durch alte, nicht mehr aktuelle Fehler falsche Fährten gelegt.


    Gruss

    Pendlerrad

  • ich danke dir vielmals für diese Information

  • Kann aber auch ein neues Update geben , ich habe alle Sicherungen gezogen und dabei den Ruhestrom gemessen (Motorhauben, Kofferraum und Türschalter sind alle geschlossen und der wagen ist "abgeschlossen". Nur wenn ich die Sicherung Nr.38 (30A grün) die für die Beifahrersitzsverstellung zuständig ist abziehe , erhalte ich die Werte 100mA , 450mA und 1200mA , und zwar wechselnd im 15 Sekunden Takt. Wenn die Sicherung eingesteckt ist , zieht er ohne Veränderung andauernd 1200mA....


    Da beim Rausziehen aller anderen Sicherungen nicht wirklich ein Unterschied zu bemerken war , vermute ich dass es irgendwas mit dem Beifahrersitz zu tun hat.

  • Es gab in den Anfangsjahren des 203 Probleme mit zu kurzen Kabeln für die Lehnenverstellung, da ist auch immer die Sicherung geflogen..........

  • Es gab in den Anfangsjahren des 203 Probleme mit zu kurzen Kabeln für die Lehnenverstellung, da ist auch immer die Sicherung geflogen..........

    aber die sicherung vom beifahrersitz ist doch schon gezogen ....

    und ich messe 15sekunden 1,2A , 15sekunden 0,4A , 15 sekunden 0,1A , und dann wieder 1,2A im wechsel....


    wenn die sicherung des beifahrersitzes eingesteckt ist zieht die karre konstant 1,2A

  • auch wenn ich mich wiederhole....

    es gibt das Instrument der Diagnose, das ist bei der Vielzahl der Steuergeräte besser als rumprobieren


    Gruß

    Pendlerrad