Ausfall erst Tachonadel, viel später dann Kilometerzähler und ABS

  • Mein alter C180 mit Erstzulassung Ende April 1994 hat diverse kleine Macken. Zuerst fiel die Tachonadel aus. Diese ließ sich durch Klopfen auf das Kombiinstrument oder bei Fahren über Unebenheiten anfangs noch lösen (war die Straße sehr eben, z.B. Autobahn, löste sie sich erst ab Geschwindigkeiten von ca. 80 kmh). Irgendwann ging die Nadel gar nicht mehr, aber der Kilometerzähler funktionierte. Dieser fiel dann etliche Zeit später auch aus. Ob das ABS zur gleichen Zeit ausfiel kann ich nicht mehr sagen, aber müsste wohl:/. Die ABS-Warnleuchte leuchtet nun schon vor dem Anfahren. Und ABS geht tatsächlich nicht. Habe schon eine Vollbremsung mit blockierenden Rädern hingelegt.


    Nun versuche ich insbesondere dem Problem mit dem Kilometerzähler und ABS auf die Spur zu kommen. Ich vermutete einen Ausfall eines Raddrehzahlfühlers. Ich habe mir die beiden vorderen mal angeschaut und von einigen Metallpartikeln gereinigt. Beim Messen der Wechselspannung war bei 30 U/min (gemessen mit Frequenz-DMM) beim linken Drehzahlfühler nur die halbe Wechselspannung (ca. 100 mV) wie am rechten (ca. 210 mV) zu messen. Ich grüble, ob der Fehler daran liegt, aber ist die Höhe der Spannung nicht egal, und eher die Frequenz für das Steuergerät wichtig?:/


    Zudem haben die Weiter-Leitungen vom Sensorstecker (dort wo ich gemessen habe, einen (nicht unendlich) hohen Widerstand von 4,5 (rechts) und 5 (links) MOhm. Bei Einschalten der Zündung war dort an beiden auch keine Spannung zu messen.


    Aber dann fiel mir auf, dass die ABS-Warnleuchte ja immer leuchtet, auch wenn der Wagen steht. Dann kann es ja nicht von zu stark unterschiedlichen oder fehlenden Signalen der Raddrehzahlfühler kommen.


    Wo könnte der Fehler denn noch liegen?


    Ach ja, seit ich das Kombiinstrument mal ausgebaut habe, leuchtet beim Anlassen auch die SRS-Anzeige, geht aber nach einigen Metern fahrt aus.


    Viele Grüße

    K. Meyer

  • Ich würde mir Batterie, Lima wg. SRS-Fehler

    und

    Drehzahlfühler vorne links, wg. ABS und Tacho ansehen.

    GrusS

  • Hi,

    Zitat

    Irgendwann ging die Nadel gar nicht mehr,

    Die Nadeln bleiben gerne am Anschlag kleben, ist aber ein bekanntes Problem, da gibt es bei Benz so Aufsteckhülsen für den Anschlag zu kaufen, dann sollten sie wieder funktionieren.

    Zitat

    leuchtet beim Anlassen auch die SRS-Anzeige, geht aber nach einigen Metern fahrt aus.

    Da hast du beim Ausbau des KI, bzw. bei ausgebautem KI, die Zündung eingeschaltet und dann wird dieser Fehler gespeichert, bei Benz den Fehlerspeicher löschen lassen.


    Zitat

    Und ABS geht tatsächlich nicht

    Hier etwas zum lesen

    ABS, C180, bis 08-94.pdf

    grüße

    chris


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    Das von den Frauen so beliebte Vorspiel beim Sex ist unsinnig!

    Ich hupe ja auch nicht eine Viertelstunde vor der Garage, bevor ich reinfahre!

  • Hallo,

    danke für die prompten Antworten.

    Die Nadeln bleiben gerne am Anschlag kleben, ist aber ein bekanntes Problem, da gibt es bei Benz so Aufsteckhülsen für den Anschlag zu kaufen, dann sollten sie wieder funktionieren.


    Statt der Aufsteckhülsen habe ich die zerschnittenen Stäbchen von Q-Tips genommen. Aber ob das funktioniert kann ich nicht sagen, da der Tacho sowieso nicht geht, kann auch die Nadel nicht gehen. Aber die Nadel fiel lange vor dem Zähler vollständig aus. Wenn es nur das Kleben wäre, hätte sie sich wie früher ja vielleicht losgerissen? Vielleicht ist ja noch was hinzugekommen, dass sie nicht mehr ging? Oder kann es sein, dass die Nadel irgendwann bei jeder Geschwindigkeit und Fahrerschütterung kleben bleibt?

    Außerdem hatte ich das KI ja offen und mal mit dem Finger gegen die Nadel gedrückt. Fühlte sich ganz leichtgängig (quasi schwerelos) an und ließ sich leicht vom Anschlag weg bewegen. Deswegen fürchte ich, dass es nicht nur das bekannte Kleben ist. Was könnte da noch sein?


    Da hast du beim Ausbau des KI, bzw. bei ausgebautem KI, die Zündung eingeschaltet und dann wird dieser Fehler gespeichert, bei Benz den Fehlerspeicher löschen lassen.

    Ah, ja, danke. Das hatte ich tatsächlich. Bin sogar ein kleines Stückchen gefahren. Kann man den Fehlerspeicher irgendwie selbst löschen? Die nächste Benz-Niederlassung ist weit und wegen Baustellen zur Zeit echt nervig zu erreichen.


    Beste Grüße

    Karl

  • Hi,

    Zitat

    Die nächste Benz-Niederlassung ist weit

    Frag in einer Werkstatt nach ob die, die Möglichkeit haben zu löschen, in Österreich macht es auch der Pannendienst.

    grüße

    chris


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    Ich hupe ja auch nicht eine Viertelstunde vor der Garage, bevor ich reinfahre!

  • Hier etwas zum lesen

    ABS, C180, bis 08-94.pdf

    Danke, das ist toll.


    Mir deucht mit der Signalaufnahme links ist irgendwas. Der Sensor selber ist mE in Ordnung, denn er hat haargenau den gleichen Widerstand wie der rechte (1626 Ohm, also mitten im angegebenen Sollbereich).


    Nur wenn ich die Räder mit 60 U/min drehe, gibt der linke immer noch ca. nur die Hälfte der Wechselspannung als der rechte (ca. 200 mV vs. 418 mV). Ich denke es ist die Amplitude der Spannung, und nicht die Frequenz, die geringer ist, denn ich messe mit dem DMM die Frequenz, wobei die Amplitude nebenbei angezeigt wird. Bei etwa gleicher Anstrengung und geschätzten Umdrehungen des Rades werden auch ungefähr die gleichen Frequenzen angezeigt, nur die Amplitude ist weniger.


    Vielleicht muss ich den Sensorring nochmal reinigen? Vielleicht läuft der außermittig? Vielleicht könnte ich den Luftspalt etwas verringern?


    Gruß Karl

  • Da fällt mir ein, dass das DMM ja gar nicht die Radumdrehungen pro Minute messen kann, sondern nur den Wechsel des Abstandes vom Magneten zu Zahn und zu Nut auf dem Sensorring, was eine entsprechende Wechselspannung erzeugt. Wieviel Zähne hat den der Sensorring auf dem Umfang? 60? Dann würde die gemessene Frequenz tatsächlich mit der Anzahl der Radumdrehungen/min korrespondieren. Den Eindruck hatte ich auch bei der optisch geschätzten Anzahl der Radumdrehungen pro Sekunde.


    Gruß Karl

  • Grübel: wenn ein Zahn und eine Nut ca 5 mm auf dem Umfang ausmachen, müsste der Sensorring einen Durchmesser von ca. 95 mm haben, wenn er 60 Zähne haben soll. Kommt das hin?

  • Damit ich sie überprüfen kann. Es heißt, bei 60 U/min soll der Sensor so und soviel mV liefern. Da messen immer besser ist als schätzen, und ich die Zeit für die Umdrehung eines Rades nur grob schätzen kann und mein DMM sicherlich genauer misst als ich schätze, wäre das "Übersetzungsverhältnis" von Frequenz zu Radumdrehung schon von Vorteil.


    Gruß Karl