W202 C250 Turbodiesel Rennsportprojekt und Experimentierplattform

Hi grüß dich. Zu 1. Das mit dem Baujahr funktioniert weil die Baureihe schon seit 1993 gebaut wird. Es fahren ja auch schon länger sehr viele E36 mit, die mit Sicherheit nicht alle in den ersten Jahren produziert wurden. Zu 2. Ja der Wagen ist wirklich extrem Kopflastig, merkt man deutlich an den hohen Lenkkräften. Der Tank im Kofferraum kann das zumindest ein bisschen ausgleichen. Zu 3. Tolle Taktik einen Austausch anzuregen . Unterschätz mal nicht die MG und 02er, man darf nicht vergessen, da schrauben leidenschaftliche Motorsportler seit vielen Jahren dran. Auch die wollen natürlich schnell sein. Komm mal auf eine Veranstaltung und schau dir den MG von dem du sprichst an, dann machst du aber große Augen

Viele Grüße,

Chris

Hi Zusammen,

es gibt wieder ein paar Neuigkeiten, gestern war ich mit dem Blauen auf dem Leistungsprüfstand. Meine Erwartungen an den Leistungszuwachs waren zwar deutlich höher aber ich bin mit dem Anstieg des Drehmoments im mittleren Drehzahlbereich wirklich zufrieden. Die Wasser-Ethanoleinspritzung hat bei der zweiten Messung nur ca. 18Nm und 3PS gebracht. Heisst die verwendete Düse könnte man noch größer wählen wenn man da einen Leistungsboost erzielen möchte. Die Mischkonzentration lag im Tank bei ca. 20%, in den Schläuchen vermutlich noch 10%.

Da er bis zum Schluss gequalmt hat vermute ich, dass sich mein Wastegate zu früh aufdrücken lässt. Den Ladedruck konnte ich während der Messung leider nicht beobachten aber das mach ich dann in zwei Wochen auf dem Rundkurs.

Im Anhang die Kurven.

Viele Grüße,

Chris

Hi Ralf,

warst du bei der GLP zufällig auch schon mit einem anderen Auto unterwegs oder steigst du mit dem Mercedes jetzt neu ein? Fände ich auf jeden Fall schön wenn ich nicht mehr der einzige Mercedes dort bin, die E36 haben schon lange Überhand, dagegen muss man was unternehmen

Die Diskussion mit den Bauhjahr-Obergrenzen und den "modernen" Autos die jetzt zunehmend Einzug in diese Klasse finden wird auch innerhalb der etablierten GLP-Fahrer geführt. Die Antwort der jungen Fahrer ist bei der Forderung einer Baujahrs-Obergrenze für die Fahrzeuge, die gleichzeitige Einführung einer Baujahrs-Untergrenze für die Fahrer. Damit wäre das Feld dann ziemlich dünn besiedelt Ich finde ein durchgemischtes Feld zwar auch schöner als wenn jeder zweite Wagen ein e36 oder 924 ist, aber ich habe auch Verständnis dafür, dass sich ein junger Motorsportfan, der gerne günstigen Motorsport betreiben möchte eher einen e36 leisten kann als einen 02er.

Falls du noch nicht drin bist würde ich dir die Facebook-Gruppe der GLP-Pro empfehlen, dort gibt es immer die neusten Informationen zu den Veranstaltungen.

Für technische Details können wir uns ja per PN oder in deinem Umbau-Thread austauschen falls du einen erstellst

Viele Grüße,

Chris

Die C-Kadetts gefallen mir gut. Da sind auch ein paar extrem aufgerüstete in der GLP unterwegs. Mit dem Peter habe ich auch schon mal geschnackt und mir seinen Firebird angeschaut, wirklich schönes und brachiales Ding!

Mit der Wahl eines M104 Motors (Ich gehe einfach mal davon aus dass du nicht den M112 drin hast) hast du auf jeden Fall nichts falsch gemacht. Top Motor und gutes Leistungspotential. Sieht man ja an der Ausbaustufe des C36 AMG. Bin gespannt auf deinen Umbau, als alter Hase im Rennsport weisst du ja worauf es ankommt. Wahrscheinlich schau ich mir da auch noch das ein oder andere ab

Hast übrigens schon ne PN von mir bezüglich Kupplung.

Gruß

Chris

Hi Zusammen,

dieses Wochenende war/ist Saisonauftakt in Hockenheim. Dass ich nun schon wieder Zuhause sitze spricht schon für sich aber erst mal das Positive:

Die Spurstangen haben für mein Empfinden ein besseres Fahrverhalten erzielt. Der Wagen lässt es nun selbst mit Slicks zu, deutlich mehr mit dem Heck zu spielen. Die neue Radreifenkombination + die Mehrleistung fahren sich wesentlich agiler und angenehmer. Der Wagen ist von der Fahrdynamik jetzt an einem Punkt wo ich erstmal nichts weiter machen möchte als einfach nur zu fahren.

Die Wasser-Ethanol-Einspritzung und der zusätzliche Anschluss für die Steuerleitung lassen mich jetzt nahezu rußfrei fahren. Einige Rennkollegen haben spaßeshalber schon gemeint dass sie meine Rußschwaden vermissen. Also Ziel erreicht, der Wagen ist tauglich im Starterfeld mitzumischen ohne Beschwerden bei der Rennleitung hervorzurufen

Das Magnetventil zum Schließen des Bypass beim Schaltvorgang arbeitet genau wie ich es mir erhofft hatte. Beim Treten der Kupplung springt der Ladedruck von 2,5bar auf 3bar hoch. Die Mengenanreicherung der Pumpe springt zurück, also keine Rußwolke beim Schalten. Die Last auf die Kupplung baut sich nach dem Einkuppeln erst mit kurzer Verzögerung wieder auf, daher gibt es beim schnellen Durchreißen der Gänge nun keinen harten Ruck mehr. Dieser Effekt wird mit Sicherheit auch die Lebensdauer des Antriebstrangs deutlich verlängern.

Durch die Aufspritzung auf den Wasserkühler keine Kühlprobleme mehr, trotz der zusätzlichen Leistung! Der Härtetest kommt dann im Sommer aber es waren immerhin schon 17°C Aussentemperatur.

So nun zum Grund warum ich leider nicht zu ende fahren konnte. Die Überhitzung aus dem letzten jahr verfolgt mich immernoch. Ich hatte danach schon gemerkt dass der Motor nicht mehr so leicht anspringt und kalt im Leerlauf etwas ruckelig läuft. Hatte eine defekte Glühkerze im Verdacht, also ein Problem, was man gerne mal vor sich her schiebt.

Während dem ersten Training meine ich dann aber unter Vollast etwas komisches aus dem Motorraum gehört zu haben und danach schien der Motor plötzlich wieder mehr zu rußen. Ich bin dann direkt raus gefahren und im Leerlauf klang er dann auch nicht mehr so gesund. Mit der Unterstützung einiger Rennsportkollegen habe ich dann an dem Abend noch alle Ventile endoskopiert und die Einspritzdüsen auf Ihre Funktion geprüft. Ventile sahen soweit man das sehen konnt gut aus und die Einspritzdüsen haben auch nichts abbekommen. Der fünfte Zylinder, bei welchem damals ja auch die Flammscheibe durchgebrannt war, hat einen Kompressionsverlust wodurch er im Leerlauf nicht ordentlich zündet. Bei höheren Drehzahlen läuft er dann wieder sauber, bei zunehmender Temperatur dann aber wiederum schlechter. Beim laufen lassen ohne Ansaugbrücke und Abgaskrümmer zeigte sich, dass eines der Einlassventile Druck durchlässt.

Also das heisst morgen wird angefangen zu zerlegen um einen Druckverlusttest an jedem Zylinder zu machen. Wenn dann klar ist wo es her kommt geht es weiter in die Tiefe. Ich denke zwar nicht dass es was gravierendes ist, aber einen größeren Schaden wollte ich dann doch nicht riskieren, also Abbruch des Rennwochenendes.

Mit den 5 Runden im ersten Training konnte ich zumindest eine Rundenzeit von 2:08,300 herausfahren. Bremspunkte und Kurvengeschwindigkeiten wahren noch lange nicht am Limit, also eine 2:07 oder sogar eine 2:06 sollten mit dem Wagen drin sein. Wie ich finde schon nicht schlecht für so einen dicken und schweren Diesel

Werde weiter berichten.

Viele Grüße,

Chris