VW muss Produktion des Golf stoppen

  • Beim Golf wird von 23% Absatzrückgang berichtet. Und im Okotber und Dezember war je eine Schließung geplant vom 5.-7.10. und vom 19.. 22.12.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Natürlich. Die Agentur für Arbeit zahlt die Differenz, dafür wurden 2009 (gut, das war kurz nach der Finanzkrise) 2 Milliarden zurückgestellt. Aber das ist eben Steuergeld, und nicht nur Arbeitslosenversicherung.


    Meinste, dass da heute noch von gezehrt wird, oder was? Wir schreiben 2016, schau Dir die Zahlen an. (Genauso gut könnteste argumentieren, dass heute der Neuwagenverkauf immer noch von der Abwrackprämie angekurbelt würde, gehörte ebenfalls zum selben Konjukturpaket. Und lag mit 5 Milliarden übrigens "etwas" höher…)
    http://de.statista.com/statist…estands-an-kurzarbeitern/


    Ich bin da ganz bei Locke, die Meinungsmache in den Medien (gerade im Radio) ist zum kotzen! Armes armes VW wird von den bösen Buben erpresst, ja ne, is klar. Ich kenn einen Mittelständler, der eine Zeit lang eine recht kleine aber wichtige Baugruppe an Porsche geliefert hat. Die haben aber immer weiter die Kosten drücken wollen, aber immer mehr Qualität bekommen wollen - die Firma hat den Lieferkontrakt noch erfüllt und den Vertrag dann ihrerseits gekündigt, weil Minusgeschäft oder kurz davor. Die Ersatzteile, die Porsche jetzt dann und wann noch braucht, wandern jetzt zum x-fachen Preis über die Theke wenn Porsche nachbestellt, die haben einfach keine Lust mehr. Sind aber eben auch noch Teilzulieferer gewesen und die Stückzahlen von Porsche pro Monat war eher die Produktion einer Stunde.


    Wenn VW die Teile fristgerecht gezahlt hätte, hätten die Jungs auch geliefert, da bin ich mit sicher. Nur zweistellige Millionensummen können im Mittelstand eben nicht ewig warten. Wenn sich VW verkalkuliert hat, und keinen zweiten Zulieferer gesucht hat, Pech gehabt. Mit dem Jobs wäre übrigens erstmal gar nichts passiert, Kündigungsschutz und so. Zum Glück kann man in Deutschland seine Mitarbeiter noch nicht wegen einer Blödheit rauswerfen wie in Amerika.


    Ganz so banal ist es offensichtlich eben nicht, wir kennen alle die Details der Verträge nicht. Weder Zahlungsziele noch Konventionalstrafen bei Lieferverzug, Schadenersatzansprüche, u.ä. Wenn ich mir allein den ganzen Sermon ansehe, den man als Lieferant für Nicht-Serienmaterial zu berücksichtigen hat, dann möchte ich mir die Detailvereinbarungen mit dranhängenden Konsequenzen für Zulieferer nicht mal vorstellen.


    (Behalte Dir Deinen Glauben, dass man hier seine MA nicht loswerden würde. Abbauwellen in Konzernen sind sicher reine Zeitungsfiktion und das Wörtchen "betriebsbedingt" hat man sicher noch nie gehört. Übrigens genau deshalb auch schrieb ich auch von "monatelang".)


    Vieles spricht dafür, dass hier versucht wird, Aufrechnungen aus verschiedenen Verträgen durchzusetzen. So gehen die gegen Daimler offenbar ebenfalls vor: http://www.sueddeutsche.de/wir…gen-daimler-vor-1.3131084


    Unterm Strich geht es für beide Seiten um viel Geld, dass sich ehemals "kleine" Mittelständler nun über Gruppenzusammenschlüsse und härtere Bandagen versuchen, sich aus miesen Verhandlungspositionen herauszubewegen, ist ja nicht verkehrt. Aber man sollte eben doch genauer hinsehen, wer was mit welchem Ziel versucht. Die Position, dass allein VW versucht, nur Stimmung zu machen, sehe ich so nicht.

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  • Einen Zulieferer für solche Getriebeteile, Honsel, haben die schon in die Pleite getrieben. Der Effekt um Auswirkungen auf die Produktion zu vermeiden, haben die Hersteller ZF gebeten den zu kaufen.


    http://www.sueddeutsche.de/wir…icht-mehr-spurt-1.3128157


    Leute, da stinkt es gewaltig in der Branche. Ich bin nur gespannt, wie lange das noch gut geht. Die Zusammenschlüsse sind doch die Notwehr der Inhaber um dem Druck der Hersteller zu entgehen. Selber haben die gerne mal gehobene zweistellige Gewinnmargen, aber den Lieferanten wird bestenfalls einstellig zugebilligt.

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  • Alles vorbei, man hat sich geeinigt. Die Produktion soll möglichst bald wieder anlaufen. Aber man hat eine Woche Lohnkosten gespart
    http://www.spiegel.de/wirtscha…ulieferern-a-1109027.html


    Schmierentheater ist das doch, was da aufgeführt wird. Aktienkurs gestiegen, na da hat doch jemand Kasse gemacht. Nachdem ein paar Deppen vorher verkauft haben.

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  • Ich denke nicht, dass VW damit unter dem Strich Geld gespart hat.


    Zum Aktienkurs: Die Börse hat den Produktionsstopp auf jeden Fall auch nicht positiv gesehen.

  • Ich denke eher der Prevent, der Zulieferer, darf hier als Sieger angesehen werden. Ich behaupte, die haben einen Großteil ihrer Forderungen durchgedrückt.
    Denn für VW war das eine teure Woche... - die anderen Zulieferer, die normalerweise täglich ans Band liefern, wollen nämlich auch ihre vertraglich zugesicherten Absatzmargen, ... usw... Wenn das Band zum Stillstand kommt kostet das nunmal Millionen. Da sind die paar Euro an der Börse nur Peanuts, was da VW abdrücken muss.
    Außerdem ist VW jetzt vorgewarnt und viele andere Zulieferer werden nur zu gerne dem Beispiel von Prevent folgen... In der Zulieferindustrie brodeld es schon seit Jahren.



    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Auf der Heimfahrt kamen Interviews u.a. von VW-Mitarbeitern. Da war auch die Rede davon, dass sich VW das durch unfairen Umgang mit den Zulieferern selber zuzuschreiben habe.

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  • Aha und du meinst, nur weil jemand bei VW arbeitet, weiß er mehr darüber, als man in der Presse erfahren kann?


    Wie gesagt, am Ende haben vermutlich beide ihren Anteil daran, wobei ich, wie gesagt eher glaube, dass juristisch VW im Recht war. Darauf deutet für mich hin, dass deren einstweiligen Verfügung statt gegeben wurde.
    Unterm Strich werden beide so ihren Anteil beigesteuert haben.