Knarzen und Knarren von der vorderen Federung/Stoßdämpfer - Problem gelöst

  • Hallo Ihr Leut'!
    An unserem "neuen" W203 Bauj 2001, knarrt und ächzt es manchmal aus der vorderen Federung und/oder Stoßdämpfer. Die Geräuschkulisse ist nur manchmal, typischerweise, wenn er einen Moment unterwegs war. Die Geräusche kommen dann von beiden Seiten. Die Dämpfung ist noch absolut Ok. Auch sonst ist nichts auffällig (gerade über den TüV). Die Knarren und Ächzen scheint unabhängig von Lenkeinschlag oder Geschwindigkeit zu sein. Aber es lässt sich zuverlässig mit den Unebenheiten der Strasse korrelieren.
    Meine Hoffnung ist irgendein Kunststoffteil, dass seine Funktion altersbedingt nur noch schlecht erfüllt und Feder und/oder Dämpfer eventl. nicht in einer richtigen Position hält. Na ja, oder irgendwas in der Richtung.
    Hat jemand einen Tipp für mich? Habe ich es mit einem typischen Defekt zu tun, der halt nach 15 Betriebsjahren auftritt, oder muss ich mir Sorgen machen?


    Hey, auf jeden Fall schon Mal vielen Dank fürs lesen bis hier!
    Gruß aus Rhein-Main, der Thomas

    S203 C200 Kompressor WDB2032421F300278

    Einmal editiert, zuletzt von Isidor ()

  • Ächzen und Knarren wie ne alte Schranktür? Schau dir mal den Stabi und seine Lager genauer an... ;)



    Gruß Torsten

    W202 C200 Classic Selection - Die Alltagssänfte
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    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Und die Schranktür ist sowas von alt und ungeschmiert :D
    Ich bin noch Schrauberanfänger am W203. Hast Du noch ein paar Hinweise für mich ...


    Kann ich die notwendige Prüfung bzw. Arbeit auf zwei Auffahrrampen machen oder muss ich dazu eine Grube oder Hebebühne haben?
    Kann ich das überhaupt selbst machen/prüfen oder sind dazu spezielles Werkzeug und Möglichkeiten (Vermessung?) notwendig?


    Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für Deinen Tipp. Wenn's der Stabi ist, dürfte es ja sogar in der Werkstatt nicht allzu teuer werden ^^

  • Ich vermute, dass die Räder dafür entlastet sein müssen. D. h. entweder Bühne oder auf beiden Seiten aufbocken.


    "Kein Wunder, dass du so viel Sprit brauchst, wenn du dauernd bergauf fährst!" - Mein Vater

  • Da wird wird man recht wenig fest stellen.
    Sichtprüfung ist hier angesagt, zunächst die mittleren Lager, da wo er an der Karosse fest ist: In welchem Zustand ist der Stabi? Um die Lager herum verrostet? Dann ist er ein Fall für die Schrott-Tonne. Kann ich zwischen Lager und Stabi "reinschauen", sprich, das Lager umschließt ihn nicht mehr fest? Dann ist das Lager ausgenudelt. Normalerweise hat man eine Kombi aus Beidem...


    Dann die äußeren Lager: Hier gilt prinzipiell das Gleiche, aber wenn hier Verschleiß zu verzeichnen ist, äußert sich das eher in Poltern, seltener in quietschen.


    Dann nach der Sichtprüfung den Stabi und seine Lager in WD40 baden. Ist's Quietschen dann weg, hat man den Übeltäter. Nur das wird nicht allzulange halten, das kommt wieder. Aber man kann in der Zeit Ersatzteile einkaufen und den Einbautermin planen ;)



    Gruß Torsten

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  • Hey Ihr Leut' - vielen Dank!
    Ich lerne auf jeden Fall, dass es sich lohnt die Fuhre mal auf die Auffahrrampen zu packen und den Unterfahrschutz abzuschrauben. Ich schau' mir das mal an und in meiner Werkstatt gibt's auch ausreichend
    WD40. Ich werd' über das Ergebnis berichten ... :thumbup:

  • Moin Isidor,


    Zu deinem Knarzen, die Vermutung der Stabilager ist richtig, bis zur Mopf wurden die Gummis einzeln auf den Stabi gesetzt und mit dem Haltebügel verschraubt., ab der Mopf wurden die Lagergummis aufvulkanisiert, ich hab aufgrund eines Bruches meinen Stabi schon tauschen müssen, also Kontrollier genau den Stabi auf Korrosion.


    Bei der Demontage der Lagerbügel vorsichtig sein, sollte eine Schraube schwergänig sein, dann in die Gewindebohrung des Achsträgers immer wieder Öl einsprühen, und die Schraube durch vorsichtiges ein und ausdrehen wieder gangbar machen, die reißen sehr Schnell ab.


    Desweiteren können auch die Koppelstangen Knarzgeräusche erzeugen, dies lässt sich durch umgreifen und Gleichzeitiges EInfedern, ( 2 ter Mann) herausfinden .


    Ein Fetten der Koppelstangen oder ähnliches hat bei Koppelstangen keinen Sinn , da der Verschleiß Prozess schon Fortgeschritten ist.


    Sollte dies nicht die Ursache Sein, kommen noch Die Lager der Zug und Querstreben in Frage.

  • Ja cool! Ich hoffe im Lauf der nächsten Tage dazu zu kommen und werde berichten! Vielen Dank für die guten Fotos. Die machen es einem Einsteiger deutlich leichter :)

  • Soderle, ...
    das Universum war nett zu mir und ich hatte heute unerwartet Zeit und Wetter. Nach Demontage des vorderen Unterfahrschutzes und einer Probefahrt bis es zu Knarren anfing, konnte ich mir alles anschauen und auch anfassen.
    Zunächst einmal - es sieht alles bestens aus. Kein Rost, kein sichtbarer Verschleiß. Ich bin sonst nur das Schrauben an meinem Chevy AstroVan gewöhnt und der verwöhnt mich sicher nicht mit solchen Anblicken. Ich muss sagen, dass das German Engineering definitiv beispielhaft ist :thumbup:


    Das Knarzen spüre ich deutlich an der Stabilisierungsstange. Und zwar in der Mitte als auch an den äußeren Enden. Eine Fuhre Sprühöl hat die Geräuschkulisse aber nicht auf Anhieb beseitigt, sodass ich keine klaren Anhaltspunkte habe, ob es die beiden Gummimuffen des Stabis oder die Übergänge zu den Koppelstangen sind (lieg ich hier in der Terminologie richtg?)
    Da sich die Vibrationen durch das Knarzen aber sehr deutlich fühlen lassen und selbige schon recht kraftvoll sind würde ich mal auf die Gummimuffen tippen.


    Gehen die wirklich so leicht auszutauschen wie es aussieht? Kann ich neue Gummimuffen anbringen ohne den Stabi komplett zu lösen oder müssen die neuen Muffen über die Enden des Stabis geschoben werden?


    Anbei noch ein paar Bilder:












    Und nochmals vielen, vielen Dank für Eure Unterstützung!


    Der Thomas

  • Ach sooooo, der W203 hat Koppelstangen - naja, ist aber auch egal, es gilt im Prinzip Dasselbe, wie schon gesagt.


    Bau den Stabi aus und fertig. Das ist einfacher wie ein Geknäule mit halb demontierter Stange.
    Das Auto auf die Auffahrrampen und raus mit dem Ding. Zuerst an den Koppelstangen abgeschraubt und dann in der Mitte an den Längsträgern. Wenn die Räder gleichmäßig stehen, ist da auch keine Spannung drauf. Die entsteht erst, wenn du z.B. eine Seite anhebst. Ich würde aber überlegen, ob ich die Koppelstangen pauschal gleich erneuern würde. Denn die Dinger sind normalerweise öfters kaputt als ein Tank leer... :D


    Koppelstangen ausbauen: Es muß zwischen dem Stabi und dem Gummi der Koppelstange eine Schlüsselfläche geben für einen Mauschlüssel. Z.B. SW 17 oder so. Damit gegenhalten, sonst drehst du die Mutter tagelang, ohne sie wirklich gelöst zu bekommen. Koppelstange prüfst du ganz einfach: Die Kugelgelenke (Gewinde) in der Koppelstange versuchen, hin- und her zu kippen, sie dürfen sich nur sehr schwer bewegen lassen. Geht das leicht, ist schon Verschleiß zu verzeichnen (...und die gehen leicht, wenn's noch die Ersten sind! ;) )



    Gruß Torsten

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