VW hat Abgaswerte manipuliert

  • Solange Niedersachsen die Aktien hält verliert das Land gar nichts. In der Vergangenheit war es eher so, dass Aktien hinzugekauft wurden, um den Einfluss nicht zu verlieren. Ich sehe wenig Anlass, weshalb das Land Niedersachsen zukünftig auf den Einfluss verzichten wollen würde und Aktien abstoßen sollte.

  • Aktien und ihr aktueller sind Vermögen das auch in einem Landeshaushalt in der "Bilanz" auftaucht. Sprich öffentliche Verschuldung gegengerechnet mit öffentlichen Guthaben. Auf der Bank oder im Aktiendepot.


    Niedersachen ist somit höher verschuldet. Und somit ist Deutschland höher verschuldet. Der Verlust an Börsenwert über Nacht beträgt etwa 15 Milliarden Euro, davon hat dann Niedersachsen 20% = 3 Milliarden versemmelt. Nun, eigentlich nicht Niedersachsen sondern die Assis in Wolfsburg.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist zwar richtig, hat aber dennoch keine Auswirkungen da man dafür keine Zinsen zahlen oder das Loch irgendwie ausgleichen muss. Wenn die Aktien steigen kann man ja in dem Fall auch nicht sagen wenn das Paket 6 Milliarden mehr Wert ist das man nun 3 Milliarden mehr investieren kann oder mehr Geld zu Verfügung hat. Das Geld für die Aktien steht so oder so nicht zu Verfügung so lange man keine Aktien verkauft.

  • Sehe ich anders, Oldman.


    Die Bilanzierung findet nicht Tagesaktuell statt. Wenn irgendwann die Wertberichtigung erfolgt, dann ändert sich auch nur das Verhältnis zu Vermögen und Verschuldung, aber nicht die Höhe/der Wert der konkreten Verschuldung.


    Haushaltsrelevant sind doch vielmehr die Ausschüttungen, die müssen nicht unbedingt primär vom Aktienkurs als solchem abhängig sein.


    ich will die Auswirkungen beileibe nicht klein reden, doch in den Diskussionen der letzten Jahre wurde zurecht darauf gewiesen, dass bei vielen Horrorszenarien eben zunächst virtuelle Gewinne oder Verluste im Spiel sind. Solange nicht ge- oder verkauft wird, spielen doch ganz andere Faktoren eine Rolle.

  • Man kann das so sehen,und der Niedersachse spürt das natürlich nicht gleich morgen. Mit Dividende ist dann erst mal nichts. eie fehlt auf jeden Fall im Landeshaushalt. Wenn man aber bedenkt daß ein Teil der Aktien sicher in der Hand von Versicherungen usw ist merkt man schon daß da realer Schaden entsteht der sich auch auf viele im Lande auswirkt.Bis sich der Aktienkurs wieder erholt ,und ob er es tut , bleibt noch lange offen.

  • Fast schon interessanter als den Skandal selbst finde ich, daß er in den USA aufgedeckt wurde. Vorallem wunderte mich auch, daß die Amerikaner niedrigere Grenzwerte haben sollen, als die Europäer bzw. die EU.


    Denn die USA hat sich ja bislang beim Klimaschutz bzw. der Verabschiedung von Klimaschutzzielen nicht gerade hervorgetan. Von daher passen da eigentlich strengere Normen und Kontrollen nicht zusammen.


    Deutschland, daß sich gerne als Vorreiter im Klimaschutz sieht, sollte hier eigentlich unabhängige Kontrollen haben, und sich nicht auf die Angaben der Hersteller verlassen. Denn es ist wohl sonnenklar, daß jemand der etwas auf dem Markt verkaufen möchte, nicht unbedingt neutral testet, weil er ja auch bestimmte Interessen verfolgt. Das müsste eigentlich eine unabhängige Behörde tun.


    Herr Piech wird sich warscheinlich im stillen Kämmerlein die Hände reiben, wenn er nun an Herrn Winterkorn denkt. Denn er könnte aus dem kürzlichen Machtkampf nun noch als stiller Sieger hervor gehen, selbst wenn er von der Täuscherei gewußt haben sollte. Im Fokus steht jetzt Herr Winterkorn und dessen Ruf und nicht er.

  • Naja, Kursgewinne ohne mit der Wimper zu zucken hinnehmen und wenn es Kursverluste gibt vom Schaden am deutschen Volk zu sprechen, das passt nicht ganz zusammen.
    Immerhin sind es immer noch die Eigentümer in letzter Instanz die bestimmen, wer dort am Ruder ist.
    Und da lief es in den vergangenen Jahren doch sehr gut. Vor 5 Jahren wäre man hochzufrieden mit dem aktuellen Kurs gewesen.
    Aber am Ende ist das alles noch viel zu früh, um das endgültig zu beurteilen. Da ist momentan eine riesen Spekulationsblase im Markt.
    Am Ende ist es wohl auch weniger die zu erwartende Strafe die böse ausgehen kann, sondern vielmehr der Imageverlust.


    Allerdings kommt immer mehr ans Licht. So war ich gestern auch noch davon ausgegangen, dass VW schlicht und einfach nur ihr Steuergerät für die Normrunde optimiert hat (wie es andere wohl auch tun). Aber so wie es jetzt aussieht, hat man ja ganz bewusst die Abgasreinigungssysteme abgeschaltet sobald erkannt wurde, dass keine Normrunde vorliegt. Damit ist natürlich tatsächlich eine ganz andere Dimension erreicht.
    Ein BMW war übrigens genauso in der Testreihe mit drin und hat den Test bestanden. Zwar reißt dieser auch leicht die Grenzwerte in bestimmten Fahrsituationen, aber das ist durchaus im Sinne und im Wort des Gesetzes. Dort wird die AdBlue Einspritzung halt nicht unterbunden.


    gruss

  • Vorallem wunderte mich auch, daß die Amerikaner niedrigere Grenzwerte haben sollen, als die Europäer bzw. die EU.
    Denn die USA hat sich ja bislang beim Klimaschutz bzw. der Verabschiedung von Klimaschutzzielen nicht gerade hervorgetan. Von daher passen da eigentlich strengere Normen und Kontrollen nicht zusammen.


    Man muss zwischen Klimagasen und Schadstoffen unterscheiden. Als Klimagas reden wir hier über CO2, welches an sich (zumindest in den Konzentrationen) ungiftig ist. Bei den Schadstoffen redet man über Ruß, Kohlenmonoxid, Stickoxide und unverbrannte Kohlenwasserstoffe.
    Diese Stoffe sind alle samt giftig, krebserregend, etc.. Und ja, da haben sich die Amis in der Vergangenheit durchaus hervor getan.


    gruss

  • Ich halte auch den Imageverlust für das größere Problem in der Zukunft für VW. Die Strafzahlungen werden zwar auch schmerzen, aber das kann Volkswagen warscheinlich verkraften. Das verspielte Vertrauen aber wiederherzustellen in die Marke oder vielleicht sogar auch stellvertretend in deutsche Autos (je nachdem, wie sich das noch ausweitet), ist sehr schwer und braucht Jahre.


    Das ginge vielleicht nur schneller, wenn sie nun durch eine neue Erfindung oder ein neues Patent technisch einen ganz großen Wurf landen würden, den kein anderer Hersteller hat. Also etwas, was alles überstrahlt und in den Schatten stellt in diesem Fall sinnbildlich auch den Skandal.