Überlackieren - geht das?

  • Hallo Leute!


    Vor zwei Jahren habe ich die Fahrertür wegen Durchrostung ausgewechselt. Beim Aufkleben der Chromzierleiste ist überflüssiger Kleber auf den neuen Lack gelaufen und ich konnte ihn nicht vollständig entfernen.


    Nun habe ich eine andere schadhafte Stelle am Lack mit Spraylack von Ludwig Lacke ausgebessert. Der Lack an sich ist o.k., aber es zeigt sich ein Farbunterschied zum alten Lack.


    Nun möchte ich den Kleber an der Fahrertür mit Loctite-Entferner behandeln. Es zeigt sich aber, dass der Lack mitentfernt wird. Deshalb frage ich mich, ob ich an einem Teil der Tür den Lack komplett entferne und neu lackiere. Die übrige Tür, so denke ich, lackiere ich über, damit der Farbunterschied nicht deutlich wird.


    Den Profilackierern unter Euch werden sich jetzt schon bei meiner Beschreibung die Fußnägel umgeklappt haben. Dennoch frage ich Euch: Wenn ich laienhafte Maßstäbe zugrundelegen, ist das dann denkbar - oder würdet Ihr sagen: Lass von vornherein die Finger davon und den Profi die Sache machen?


    Der Lack ist 366M.


    Gruß, Andreas

  • Ich glaube, Du wirst mit der Lösung nicht glücklich werden. An der ausgebesserten Stelle siehst Du ja bereits, dass der Farbton nicht stimmt.


    Ich weiß ja nicht, wie viel Kleber da sichtbar ist, doch ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das auffälliger als der Farbunterschied des Lacks ist. Auch eine komplette Tür mit Farbabweichung wird immer auffällig sein, Abweichung bleibt eben Abweichung.


    Das noch völlig losgelöst von Argumenten zu großen Flächen mit Sprühdosenlack oder einzuschätzendem handwerklichem Geschick.

  • Jetzt mal angenommen Du bekommst das als Laie sauber lackiert, ist es besser bei Farbunterschieden, den Basislack in der Fläche verlaufen zu lassen und das Ganze Teil mit einer Schicht Klarlack zu versehen.
    Ich würde Dir aber raten, die vorhandenen Kleberreste lieber sauber auszuschleifen, um gleich eine vernünftige Basis für einen neuen Lackaufbau hinzubekommen.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Das ist mit eines der Hauptprobleme bei Sprühdosen.


    Im Grunde kann man sich das wie Farben mischen vorstellen, nur dass es eben der frische Lack und die getrocknete Fläche »vermischt« werden.


    Während man bei Spritz- oder Airbrushpistolen sowohl Farb- als auch Luftmenge steuern kann, ist das für geschickte und/oder geübte Hände kein großes Problem, den neuen Farbauftrag in den anliegenden Flächen sanft auszudünnen.


    Sprühdosen sind da fast digital, in dem Augenblick, wo man versucht, den Sprayvorgang etwas zurückzunehmen, fängt i.d.R. die Dosen an zu sprotzen und zu klecksen. Man kann versuchen, das über den Sprühabstand zu regeln, doch bei zu großen Abstand kommt fast nur noch getrockneter Farbnebel an, der sich nicht mehr ausreichend mit dem Untergrund verbindet.
    Und das alles noch mit einem Metallic-Lack macht das ganze noch spannender. ;)

  • Bei der Sprühdose macht man das mit einer Art Wischtechnik.
    Man startet den Sprühvorgang, bzw. lässt ihn enden, indem man das Sprühen etwa 90* vom Teil weg beginnt, ins Teil hineinschwenkt , und genauso wieder raus. Dadurch entsteht ein fließender, oder weicher Farbübergang und bleibt dadurch, sofern die Abweichung nicht zu krass ist, fast unsichtbar.


    Das hört sich einfach an, kann aber richtig tricky sein, weil man sowohl einen deckenden, glatten Farbauftrack und einen sauberen Übergang erreichen möchte. Aber woran kann man sowas besser ausprobieren, als an nem alten, ranzigen Auto.... :P 8o


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Genau meine Meinung! Mein Benz hat einen Restwert von ca. 400 Euro. Im Juli steht TÜV an und ich muss zusehen, ob sich die Investition noch lohnt, die nötig ist, um die Plakette zu bekommen. Meine Tür sieht so mies aus, dass es schlimmer nicht werden kann.


    Meine Frau ist da allerdings anderer Meinung...


    Gruß, Andreas