Korrektes Verhalten bei Nötigung/Drängeln auf der BAB

  • Hallo ihr lieben,


    ich würde gerne einmal folgende Situation mit euch reflektieren, die mir am vergangenen Wochenende widerfahren ist...


    Und zwar war ich auf einer dreispurigen BAB mit ca. 180 km/h auf der mittleren Spur unterwegs. Irgendwann war dann vor mir jemand, sodass ich links zum überholen rüber bin. Dazu habe ich mir - wie ich dachte - eine Lücke auf der linken Spur gesucht. Hinter mir auf der linken Spur war ein SUV gewesen (mit aus meiner Perspektive heraus betrachtet genügend Abstand, ich bin ihm also nicht direkt vor die Nase gefahren oder so...), der, als ich den Blinker setzte und rüber zog, offenbar Gas gegeben hatte (glaube nicht, dass der anfangs wesentlich schneller war als ich, ich denke eher dass er Gas gegeben hat, weil er dicht machen wollte).


    Jedenfalls ist er mir dann mit Lichthupenkonzert richtig dicht aufgefahren, ich denke mal ca. 1m Abstand werden es gewesen sein. Der PKW auf der mittleren Spur war zwischenzeitlich ganz nach rechts rüber gewechselt, sodass ich theoretisch ja wieder auf die mittlere Spur zurück hätte wechseln können.


    Aber natürlich kam es meinerseits durch die Bedrängnis und den damit verbundenen Schreck zu einem höchstwahrscheinlich auch nicht ganz einwandfreien Verhalten, da ich stattdessen gebremst habe - nicht viel natürlich, ich wollte ja nicht, dass der mir drauffährt. Der Effekt, dass der SUV-Fahrer auf Abstand ging, trat zum Glück ein, und ich bin dann auf die mittlere Spur gewechselt (Anschließend kam wie zu erwarten das "wir fahren nebeneinander her und gestikulieren mit dem Smartphone umher" Ritual seitens des SUV-Fahrers, aber das soll hier nicht Gegenstand der Diskussion sein)...


    Fazit: Ziemlich dumme Aktion von uns beiden, da haben sich natürlich zwei gefunden, und ich hab da garantiert auch falsch reagiert.


    Aber was mir dann im Nachhinein so gekommen ist... mir ist es schon öfters passiert, dass solche Kandidaten während man die Spur räumt noch weiter auffahren, und ganz knapp an einem vorbei ziehen. Ich ziehe darum in so einer Situation eigentlich total ungerne rechts rüber, wenn ich so einen Kollegen bei einem derart hohen Tempo mit so geringem Abstand hinter mir habe. Denn: wenn der mir in dem Moment hinten drauf knallt, drehe ich mich um die eigene Achse und wie das dann ausgeht kann man sich ja denken. Also muss ich eigentlich ja förmlich erst einmal für Abstand sorgen, bevor ich gefahrlos die Spur räumen kann.


    Wie kommt man denn sauber aus so einer Situation raus, ohne sein Leben zu riskieren...? Wie verhaltet ihr euch denn vorbildlicherweise in so einem Fall? Hier wären wohl insbesondere die Erfahrung der Vielfahrer unter euch interessant.


    (Sauber war das mit dem Bremsen meinerseits natürlich nicht, vielleicht wäre es das cleverste gewesen, einfach weiter zu fahren. Der andere hätte die Wahl gehabt, rechts zu überholen oder seinen Abstand zu erhöhen, dann wäre ein Spurwechsel nach rechts auch wieder "sicher" möglich gewesen. Noch besser wäre natürlich gewesen, die Situation von vornherein ganz zu vermeiden. Wie gesagt bin ich aber der Meinung (da ich den Verkehr im Rückspiegel eigentlich immer im Blick habe), dass der Kollege vorsätzlich beschleunigt hat, nachdem ich auf die linke Spur gewechselt war.)


    Bin auf eure Antworten sehr gespannt. Würde mich über eine sachliche Diskussion zum Thema freuen.


    Danke & Gruß


    --Edit--


    Zwei gute Artikel zum Thema:
    http://www.spiegel.de/auto/akt…sen-bleiben-a-263159.html
    http://www.spiegel.de/auto/akt…hrer-steigt-a-285703.html

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  • Hallo,


    Mein tip ist da, das ich dann eher auf der mittleren bleibe, ist viel entspannter und der wo mich da überholen will hat die Option.


    Wenn ich selbst schneller unterwegs bin zb AB, linke Spur vielleicht 200 drauf, 20m. vor mir will einer auf die linke Spur mit vielleicht 120km/h.... Für mich ein nogo denn das sollte man einschätzen können oder lieber einmal mehr warten. In deiner Situation wie du schilderst, klar solche provozierende Menschen gibts leider immer wieder.
    Hier in KA hat vor Jahren ein Mercedesfahrer eine dame so gedrängt das sie vor angst komplett von der autobahn abgewichen ist , direkt auf den Baum und beide tod waren. Das sie natürlich mit kleinem Kind ganz links war ist ein anderes Thema.


    Auffahren oder gar drängeln würde ich persönlich nie aus mehreren Gründen.


    Meine Meinung ;)

  • Hi X-Clusive,


    freilich versteht es sich von selbst, dass wenn man mal selbst derjenige ist, dem einer "vor die Nase fährt", man eben rechtzeitig bremst und/oder vom Gas geht. Solange keine Gefährdung entsteht gibt es ja auch keinen Grund, sich aufzuregen. Wenn jeder bisschen mithilft, kommen doch meist alle sicher nach Hause ;)


    Gruß

  • kannst du was beweisen, kann der was beweisen?


    Vergiiss es. Im schlimmsten Fall geht ihr beide einige Zeit zu Fuß. Der eine wegen der Drängelei mit lichthupe, die als Nötigung ausgelegt wird und du wegen einer Straßenverkehrsgefährdung.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Leider denken so jedoch nicht alle. Ich hatte vor mir auf der linken Spur mal eine s klasse, dieser drängelte vor ihm einen ungemein. Und zwar soweit das der vor ihm auf der linken spur blieb,jedoch versetzt recht. Der s klasse fahrer aber mit beiden linken reifen auf dem grasrand die beiden rechten reifen auf der bahn. Dem sein bock rutschte richtig. Total krank, ich war geschockt wie manche drauf sind.

  • Hallo also wenn die mittlere Spur frei wird würde ich den Blinker setzen und rüber fahren, wenn er Dir nicht auf die Ecke fährt, kann nichts passieren und die Wahrscheinlichkeit auf so einen Idioten zu treffen ist eher gering ! Ich fahre auch mal zügig, aber man sollte sich immer die Luft zum atmen lassen ( gegenseitige Rücksichtnahme ), denn zu dichtes Auffahren ist Harakiri ! Gebremst hätte ich nicht, aber das Pedal angetippt ;) ! Grüße

  • kannst du was beweisen, kann der was beweisen?


    Vergiiss es. Im schlimmsten Fall geht ihr beide einige Zeit zu Fuß. Der eine wegen der Drängelei mit lichthupe, die als Nötigung ausgelegt wird und du wegen einer Straßenverkehrsgefährdung.


    Hi Wolfi,


    darum geht's mir ja auch nicht. Mir geht's eher darum wie man in so einer Situation selbst möglichst lebend, sicher und "sauber" wieder rauskommt.


    Gruß


    --Edit--


    Hier ein Video, in dem man sieht, dass es einen wahrscheinlich so oder so drehen wird, wenn es zu einer Kollision kommt: https://www.youtube.com/watch?v=zWFQCwu4Qog

    Einmal editiert, zuletzt von UST ()

  • Wenn die Autobahn offen ist und ich nach links ziehe, beobachte ich immer den Verkehr. Denn sehr sehr viele unterschätzen die Geschwindigkeit der Schnellfahrer ("als ich in den Spiegel schaute, bevor ich rüberzog, war der noch 500m entfernt, nun sitzt er mir nur 2sec später im Nacken").
    Das ist sehr gefährlich.


    Extremfall war bei mir, dass mir eine ältere Dame (~120 km/h) bei 250 reinzog. Das Wichtigste ist im ersten Moment: Reagieren. Danach wägt man ab, ob man etwas "sagt". Ich gab eine Lichthupe, da das eine heikle Situation war.


    Ich war aber auch schon mit Fahrzeugen unterwegs, die ihre Höchstgeschwindigkeit um die 170 km/h hatten. Da passte ich umso mehr auf, wie schnell die Leute auf der linken Spur sind.
    Das Problem ist häufig, dass diejenigen, die reinziehen, fast nie selbst so schnell unterwegs sind, wie die, die auf der linken Spur angeflogen kommen.

  • Ist halt ein schwieriges Thema gilt ja immer 130 Richtgeschwindigkeit und wer schneller ist ist meist bei einem Unfall mit an Bord ! Aber ich merke heute, wo ich nicht mehr auf Montage fahre (früher 60.000 km/Jahr und meistens V max), dass i9ch auch zweimal hinschauen muss, um die Geschwindigkeit richtig einzuschätzen ! Viele haben damit ein Problem, aber das muss man mit einplanen wenn man 220 Plus fährt ! Grüße

  • Wir hben hier bei uns, das sogenannte Ausfahrabteil.


    Das ist ein Stück Autobahn, ohne Ausfahrt, 12 Km lang, schnurgerade, keine Hügel oder Kurvn.
    Auch der Belag ist relativ gut.
    Da testetet so ziemlich jeder Hornochse seinen V-Max.
    Daneben sind da je nach Uhrzeit ne Menge Lkw´s unterwegs.


    Auf diesem Stück hab ich Hornochse mir damals wahrscheinlich auch den Lagerschaden gebrettert.


    Den "Klassiker" drängeln, erleb ich da in regelmäßigen abständen.


    Besonders der "gemeine" Luxemburger, die dürfen ja nur 110 fahren drüben, ist drängler Nummer eins.
    Zum Vergleich, meine Reisegeschwindigkeit liegt bei etwa 140 +- 10.



    Normales verhalten bei mir, wenn ich einen kommen sehe, las ich ihn durch.
    Bin ich jedoch am überholen, und es kommt einer geflogen, und fährt etwas zu dicht auf, kann ich auch nachtragend wie ein besoffener Elch
    links weiterfahren. Reisen statt rasen kann so schön sein :D :D


    Und wenn er richtig drängelt, muss ich immer nachehen, ob meine Scheibenwaschanlage noch geht. 8o


    Hier noch ws zum lachen, aber as passt alles, was der da mault.


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