Politik-Diskussionsthread

  • Einerseits mangelnde Integration kritisieren, andererseits nur Häme für die, die sich nicht zu schade waren, Aufgaben zu übernehmen, die staatliche Institutionen zum damaligen Zeitpunkt nicht übernehmen konnten.

    Die Kritik ging immer dahin, dass erstens die staatlichen Institutionen überfordert waren, also ganz Deutschland und Leute wie du es immer noch toll fanden, wenn immer mehr Asylanten kamen und zweitens weil vielen hier vollkommen klar ist, dass Integration, wie wir sie alle gerne sehen wollen würden, eine Illusion ist, die es niemals geben wird.

  • Apropos: Warum schafft die SPD es eigentlich nicht, HartzIV auch als sozialen Erfolg zu begreifen und vermarkten?

    Weil sie inzwischen begriffen haben, dass das eine weitere Lüge wäre. Das "Job-Wunder" bestand ja nur aus der Schaffung von gering bezahlten Minijobs und dem herausrechnen von Kranken, Langzeitarbeitslosen und Ü58-Jährigen aus der Statistik.

  • Wie könnte den ein "korrektes Jobwunder" aussehen?



    Gruß Torsten

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    Das Bubenspielzeug

    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Den Leuten einen korrekten Lohn bezahlen. Damit fängt es an. Wenn man die untersten Lohngruppen erhöht, geht das sofort unmittelbar in den Konsum und erhöht die Kaufkraft. Und um es gleich mal zu sagen, 8,85 ist ein Unding. Von dem Gehalt eines normal arbeitenden Menschen muss eine vierköpfige Familie leben können, ohne Stütze.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Wäre eine Möglichkeit... Und wie soll's wahrhaftig werden? Per Gesetz durchsetzen? Wird nicht funktionieren. Staatlich aufstocken? Machen wir bereits und sind nicht glücklich damit. Es gibt nur eine echte Möglichkeit: Mit den Regeln der Marktwirtschaft, sprich Angebot und Nachfrage.


    In meinem Job z.B. werden Arbeitskräfte fast in Gold aufgewogen, Stichwort "Fachkräftemangel". Die Firmen reißen sich schon regelrecht um gute Leute, es wird inzwischen schon mit rauhen Bandagen um die "Guten" gekämpft. Das hat Folgen für die Löhne, die steigen nämlich! Na? Geschnallt?


    Es ist nämlich vollkommen egal, was MUSS und was NICHT SEIN KANN! Es zählt nur, was ist! Und wenn der Niedriglohnsektor so ausgeprägt ist, dann haben wir da wohl zuviele Arbeitnehmer. Da hilft es wenig, weitere Millionen Arbeitnehmer in ausschließlich diesem Sektor in's Land zu schaufeln ;)



    Gruß Torsten

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    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Weil sie inzwischen begriffen haben, dass das eine weitere Lüge wäre. Das "Job-Wunder" bestand ja nur aus der Schaffung von gering bezahlten Minijobs und dem herausrechnen von Kranken, Langzeitarbeitslosen und Ü58-Jährigen aus der Statistik.

    Das ist doch gar nicht wahr. Schau dich doch einfach mal um, wo wir heute stehen und wo wir vor den Hartz-Reformen standen. Deutschland war zu Recht der kranke Mann Europas genannt. Und daran hatten die Hartz-Reformen einen maßgeblichen Anteil. Nur mancher macht sich natürlich vor, dass dann von heute auf morgen alles besser werden muss, aber das ist nun einmal nicht so. Das ist ein langer Weg, der aber in einem relativ fruchtbaren Tal endete.

    Nur hat die SPD leider von Anfang an das als Misserfolg verkauft und kommt da jetzt auch nicht mehr raus, dabei war es sicher einer der größten politischen Taten der letzten Jahrzehnte.

    Den Leuten einen korrekten Lohn bezahlen. Damit fängt es an. Wenn man die untersten Lohngruppen erhöht, geht das sofort unmittelbar in den Konsum und erhöht die Kaufkraft. Und um es gleich mal zu sagen, 8,85 ist ein Unding. Von dem Gehalt eines normal arbeitenden Menschen muss eine vierköpfige Familie leben können, ohne Stütze.

    Nur muss die Arbeit den Stundenlohn auch wert sein. Ansonsten wird nicht aufgestockt, sondern komplett gehartzt. Und es ist eben nicht jeder Job unendlich hohe Stundenlöhne wert. Bei einer Überschreitung einer Schwelle fallen die einfach weg.

    Und das ist der Spagat, den man gehen muss.

    Und von dem Gehalt einer Person konnte eine vierköpfige Familie schon immer kaum leben. Dabei sind natürlich auch unsere Ansprüche gestiegen. Damals, als das noch ein gängiges Modell war, da hatten diese Familien nicht zwei Autos und machten min. einen Urlaub im Ausland im Jahr.

  • Die Kritik ging immer dahin, dass erstens die staatlichen Institutionen überfordert waren, also ganz Deutschland und Leute wie du es immer noch toll fanden, wenn immer mehr Asylanten kamen und zweitens weil vielen hier vollkommen klar ist, dass Integration, wie wir sie alle gerne sehen wollen würden, eine Illusion ist, die es niemals geben wird.

    Nein, die Kritik ging nicht allein dahin, dass staatliche Institutionen überfordert waren, die Kritik ging auch damals schon massiv gegen die, die geholfen haben.

    Das kann man so sehen wenn man will – es bleibt trotzdem der Unterschied, dass die einen eben in die Hände gespuckt haben und einfach mit der vorhandenen Situation umgegangen sind, während die anderen damals im besten Fall nur gequakt haben (im schlechtesten Fall wurden Unterkünfte abgefackelt). Und wenn Du immer noch glaubst, mit (D)einem Internetgequatsche "Die sind nicht integrierbar" hättest Du mehr getan, um die Situation zu verbessern/entschärfen, als diejenigen, die eben dafür gesorgt haben, dass die Menschen, die nun mal hier waren, eben nicht einfach irgendwo untergetaucht sind ohne den Hauch einer Chance auf irgendeine geordnete Form von Eingliederung, dann kann man das freundlich als betriebsblind oder weniger freundlich als mangelnden Horizont auslegen.


    Die nun aber im Nachgang ausgeschüttete Häme, geht darüber noch hinaus, es offenbart eben das, was ich oben geschrieben habe.

  • Nur muss die Arbeit den Stundenlohn auch wert sein. Ansonsten wird nicht aufgestockt, sondern komplett gehartzt. Und es ist eben nicht jeder Job unendlich hohe Stundenlöhne wert. Bei einer Überschreitung einer Schwelle fallen die einfach weg.

    Und das ist der Spagat, den man gehen muss.

    Und von dem Gehalt einer Person konnte eine vierköpfige Familie schon immer kaum leben. Dabei sind natürlich auch unsere Ansprüche gestiegen. Damals, als das noch ein gängiges Modell war, da hatten diese Familien nicht zwei Autos und machten min. einen Urlaub im Ausland im Jahr.


    Der Wert kommt aber nicht einfach so vom Himmel. Der Wert von Arbeit entsteht dadurch, dass "wir" ihn beimessen. "Unten" wird zur Zeit vom Gesamtergebnis wenig zugestanden, während es anscheinend völlig normal geworden ist, oben viel mehr zuzugestehen.

    In den letzten zwanzig, dreissig Jahren hat sich da vieles verschoben.


    Vor dreissig, vierzig Jahren hatte "es wer geschafft", wenn er einen Führungsposten hatte, der ihn bis ans Lebensende versorgt hat und auch für die Erben noch was abfiel. Heute hat man "es geschafft", wenn Position und Kursentwicklung dafür sorgen, dass binnen ein paar Jahren soviel angehäuft wurde, dass selbst die zukünftigen anderthalb Enkel lebenslang versorgt zu sein scheinen.

    Dafür konnte sich ein Produktionshelfer mit Akkordzulage noch ein kleines bisschen Wohlstandsglück aufbauen, wenn er sich ins Zeug gelegt hat. Die Möglichkeiten sind kaum noch gegeben, und die Leute werden auch noch schief angesehen.


    Wo ich Dir Recht gebe ist, dass die vierköpfige Musterfamilie auch früher schon mit nur einem Schlechtverdiener in vielerlei Hinsicht Verzicht geübt hat.


    Nachtrag: Vergessenes wenig eingfügt.

    Einmal editiert, zuletzt von Svandroid ()

  • Irgendwie verstehe ich den Unterschied zwischen Svandroid's Polemik und meiner Polemik nicht so ganz....? ?(^^



    Gruß Torsten xD

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    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"