Bremse ruckelt und pumpt nach Wechsel von Bremsscheiben und Belägen

  • Hallo zusammen,
    ich habe nach länger Zeit mal wuerzburg die Bremsscheiben am w 202 Bj. 95 gewechselt. Die Grundscheibe sauber poliert, alle Teile Orginal MB. Bin jetzt 500km gefahren.
    Wenn ich im unteren Geschwindigkeitsbereich leicht bremse ist alles o.k., bei einer kräftigen Betätigung der Bremse bei etwas höheren Geschwindigkeiten fängt die Bremse das Ruckeln/ Pumpen an. Das wird über die Hydraulik bis zum Bremspedal übertragen.


    Bin momentan ratlos wo ich noch suchen soll, ABS ?


    Hat jemand eine Idee?


    Vielen Dank Mike

  • Hi,


    überprüfe mal dringend den Planlauf Deiner Bremsscheiben. Da Du nichts am Lenkrad spürst, vermute ich mal dass Du hinten, trotz gereinigter Auflageflächte, doch etwas Schmutz unter Deiner Scheibe hast. Das macht bei geringen Geschwindigkeiten noch nicht viel aus. Bei höheren wird das richtg heftig. Das muß nicht viel sein - jedoch mehr als 3/100mm am äußeren Scheibenrand sollten es nicht sein.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Hey Mike,


    hmmmm... Ich gehe davon aus, dass Du die vorderen Scheiben getauscht hast, oder? In der Regel kommt so ein pulsierendes Bremspedal, ohne dass das ABS anspringt, bei höheren Geschwindigkeiten von vorn, hinten bremsen die Mercens IME eh nur so halblebig mit.


    Ich tippe, wohl wissend dass Fern-Voodoo immer schwierig ist, auch wie Jürgen auf einen Seitenschlag/verzogene Scheibe. Hast Du die Bremse am Anfang heiß gefahren und das Auto mit einer knalleheißen Bremse abgestellt? Das kann schon reichen, dass sich die Scheiben verziehen, weil sie ungleichmäßig abkühlen. Der Belag klemmt ein wenig, und er hält die Wärme darunter auch länger.


    Ich würde entweder das Rad abbauen, eine Messuhr anbauen (mit wieder montierten Radbolzen, damit die Scheibe plan auf dem Träger aufliegt) und dann mal den Seitenschlag prüfen (IIRC <2/10 mm) oder Du fährst auf einen Rollenbremsenprüfstand. Bei zartem Anlegen der Bremse müsstest Du dann sehen, ob der Zeiger schwankt.


    Good luck und beste Grüße


    Ph.

  • Hallo,
    da muss ich widersprechen. Das Rubbeln kommt bei Mercedes, gerade weil sie hinten wenig belastet wird, oft von den hinteren Bremsen.
    Man kann schon von einem Klassiker sprechen.
    An verzogene Bremsscheiben glaube ich persönlich nicht. Ich denke, dass bei 99,9% der Fälle in denen von verzogenen Bremsscheiben ausgegangen wird, eher Fehlmontage oder Fett auf der Scheibe die wahre Ursache ist.
    Grüße
    Stefan

  • Nun ja, Stefan. ich habe das jetzt zwei mal durch im letzten Jahr.
    Mein oller, mittlerweile exportierter S 202, den hatte ich wegen doll eingelaufener Scheiben mit dem Sparset von TE-Taxiteile beglückt. Nach 8 tkm war es dann eher unangenehm, wenn einen jemand auf der Bahn zu einem etwas entschlossenerem Bremsmanöver gezwungen hat, weil sich die ganze Möhre geschüttelt hat wie verrückt.
    Wie war das gleich, wer billigt kauft kauft zweimal. Neue ATE-Scheiben haben das Problem dann beseitigt. Und die Scheiben waren fettfrei und korrekt montiert. Das Problem hatte sich auch erst nach einer gewissen Zeit eingestellt, sodass sich Fett und Fehlmontage doch eigentlich zu einem früheren Zeitpunkt hätte auswirken müssen.


    An meinem 'neuen' S 202 war es nun ähnlich, Schütteln bei starkem Bremsen aus höheren Geschwindigkeiten und Rubbeln bei 'zartem' Bremsen an eine Ampel hin, so im Stile von bremst/bremst nicht, als wären da sehr große Reibwertschwankungen. Und neue vordere Scheiben und Klötze haben auch das Problemchen gelöst. Okay, den Rundlauf habe ich nicht geprüft.


    Wie gesagt, das sind meine eigenen Eindrücke/erfahrungen ohne den Anspruch auf das allein Seligmachende.


    Kannst Du mir erklären, warum denn die hinteren Bremsen das Rubbeln auslösen soll, wenn diese fast nichts zu tun haben? Das erschließt sich mir nicht.
    Wie das hydraulische Verhältnis zwischen den Nehmerzylindern an den Sätteln ist, da habe ich keine Ahnung. Allerdings übernehmen sie nur einen kleineren Teil der Verzögerung, die Reibflächen der Beläge sind deutlich kleiner, die Massenträgheit zwingt das Auto vorne in die Federn, belastet die Vorder- und entlastet die Hinterachse. Und die Mercens haben das ganz vernünftig ausgestaltet. Ich hatte mal ein VW-Derivat, einen Seat Althea, der auf der Hinterachse mehr Beläge gefressen hat als vorne.... ;( Nein, die Geschichte war so furchtbar, ich will eigentlich nicht darüber nachdenken... :cursing:


    Schöne Grüße


    Ph.

  • Ist doch eigentlich ganz einfach....
    Wenn vorne die Bremse ruckelt merkst Du das auch am Lenkrad. Das solltest Du, wenn Du schon dererlei Erfahrungen hast, auch bemerkt haben. Vielleicht berücksichtigst Du mal die Angaben des TE, zur Threaterstellung - es muß nicht immer genau wie bei Dir selbst sein. Der TE erzählt schließt Reaktionen am LR aus, also ist es relativ wahrscheinlich, daß es von hinten kommt.
    Sicher trifft es zu, daß die hintere Bremse eine bedeutend geringere Bremsleistung hat, als die vordere, nur hat das mit dem Rubbeln an sich nichts zu tun.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Ich hatte genau diesesn Effekt ebenso. Ich hatte erst meine vorderen Scheiben und Beläge gewechselt, da ich dachte dass das Rubbeln von vorne kommt. Nix da...die Vibrationen waren nach wie vor vorhanden. Mich hatte es anfänglich gewundert, da ich die hinteren Scheiben begutachtet habe und äusserlich die Scheiben gleichmässig und sauber aussahen. Der Schock kam etwas später! Nach Demontage der hinteren Scheiben waren diese von innen völlig verrostet und "verglast". Die inneren Beläge waren bis auf den Grundträger runtergefahren. Da "bremste" Stahl auf Rost. Das dies nicht vernünftig bremsen kann versteht sich ja von selbst.
    Also neue Scheiben montiert und neue Beläge gesteckt => Bremst sich wieder allererste Sahne!


    Meine Kombi:
    Vorn ATE Power Disc (innenbelüftet) mit Keramikbelägen
    Hinten ATE Power Disc mit Keramikbelägen