Wenn die Bremse rubbelt- bremsen!

1. offizieller Beitrag

    Hallo,
    bei meinem Auto fing die Bremse an zu rubbeln.
    Ich dachte schon, dass vielleicht eine Scheibe nicht mehr richtig anliegt oder unrund ist. Ein Sattel nicht ganz frei ist, eine Bremsscheibe korrodiert ist oder ein Bremsklotz im Schacht festgerostet oder was weiß ich.
    Heute mal recht zügig über die BAB und einige Male bewusst richtig reingehuft. Und siehe da: Die Bremse bremst wie sie soll und rubbelt nicht mehr.
    Also, so wie es auch in der BA steht, ab und zu mal ordentlich bremsen. Das sanfte stoppen im Stadtverkehr schadet offensichtlich der Bremse.
    Bevor man anfängt nach Fehlern in der Bremse zu suchen, wenn sie rubbelt, quietscht oder nicht mehr satt zupackt- erst Mal ein paar Mal richtig hart bremsen.
    Viele Grüße
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    xD Ich seh schon die ersten Anzeigen reinflattern von Leuten die auf die Autobahn düsen und dort eine Vollbremsung machen - (O-Ton Polizei : "Wieso haben Sie gebremst? Sie können doch nciht einfach eine Vollbremsung auf der Autobahn machen" ; Unfallverursacher : "...... aber der Stefan im Mercedes Forum hat gesagt .... " )


    Ne kleiner Scherz ^^
    Gut zu wissen ;)


    Grüße

    Stefan, du musst ergänzen, dass du eine innenbelüftete Bremsanlage in deinem 180er drin hast.


    Der Rat bzw. diese praktische Erfahrung gilt also nicht für Vollscheiben.


    Aber danke für den Tip, werde ich mir merken ;)

    Bei dem heutigen Wetter hatte die Bremse auf den verschneiten Straßen keine Probleme auch bei geringem Bremsdruck die Räder zum Stehen zu bringen (das Fahrzeug insgesamt hat dadurch aber nicht wesentlich verzögert... :crazy: )
    Aber Stefan hat Recht, gelgentliche Ankerwürfe helfen der Bremse echt weiter.


    Ich habe heute nach merhwöchiger Zwangspause (krankheitsbedingt, nix Flensburg) meinen Lütten aus dem Schnee befreit und was soll ich sagen: angesprungen auf Kommando, FSB nicht festgefroren und offenbar auch alle Bremsen i.O. - hat mir ein Grinsen ins Gesicht gezaubert ;)


    Munter bleiben
    Friedel

    Da die Vollscheiben ja keine Innenbelüftung haben, reagieren die dann thermisch anders drauf. Wie, weiß ich nicht, aber in der Theorie tun sie das.


    Die Befürchtung, die ich hätte, wäre, dass die Vollscheibe bei gleicher Vollbremsung anderst reagiert. Dass das einfach ins Gegenteil geht, negativer wird, hinterher noch stärker rubbeln.

    Also:
    Rubbeln kann mehrere Ursachen haben.
    1. Festgerostete Beläge, besonders in der Salzzeit hinterlassen auf der Scheibe einen belagförmigen Rostrand, der immer wenn er beim sanften Bremsen vorbeikommt zu einer Bremskraftschwankung führt--> Rubbeln. Ist der Korrosionsrand nicht allzu ausgeprägt, lässt er sich rasch wegbremsen .
    2. Ein Rentnerfehler, selten oder nie harte Bremsungen zu machen aber dafür viele Autobahnkm zu spulen, führt bei einem Achskopf mit grösserem Planschlag als 40my zu Streichelverschleiss, was eine Bremsscheibendickenschwankung erzeugt---> Rubbeln oder auch Bremsshimmy im Lenkrad spürbar. Manchmal ist beim Scheibentausch Dreck zwischen Nabe und Scheibe geraten, was sich dann durch Planschlag usw nach ca 1000km bemerkbar macht. Wenn der Dickenfehler noch nicht zu groß ist, lässt er sich wegbremsen.
    3. Bei Passabfahrten misshandelte Bremse. Zeigt Risse in der Oberfläche und--> rubbelt. Nur Tausch hilft.
    4. Aluräder mit schlechter Ebenheit des Spiegels (evtl auch Lacktrieler). Beim Anzug der Radschrauben wird der Ebenheitsfehler in den Achskopf gezogen, da dieser weicher als das Rad ist.--> Planschlagfehler der Scheibe--> Rubbeln. Hierbei muss das Rad mit schlechter Ebenheit vom Lacktrieler befreit werden. Wenn kein Lacktrieler, wirds schwierig, denn Überdrehen kann den Radspiegel nicht jeder.
    5. Ungleiche Vorspannung der Radschrauben kann auch zur Verspannung bei Alus mit Hinterlegung führen. (selbst gleiche Anziehmomente können bei ungleichen Reibwerten, z.B. durch Korrosion oder beschädigtes Gewinde in der Verschraubung, dazu führen)--> Planschlag---> Rubbeln.
    6. Billige Scheiben mit Parallelitätsfehler im Topf oder Planschlagfehler zum Ring. Beim Anzug
    der Radschrauben wird der Ebenheitsfehler als Planschlagfehler der Scheibe spürbar-->
    Rubbeln. Scheibentausch nötig.
    7. Drittanbieter-Nabe mit zu hohem Planschlag durch Umspannen bei der Bearbeitung. (Serie wird in einer Aufspannung gedreht) Hier hilft nur Nabentausch, neue Scheiben bekommen immer wieder Rubbelprobleme mit der schlechten Nabe.
    btw:
    innenbelüftete Scheiben sind bei allen Effekten gleich mit Massivscheiben.
    Regards
    Rei97

    Um den von Stefan erwähnten Effekt, besseres Zupacken, zu erreichen,muß man ja nicht erst auf 195 Kmh beschleunigen.


    Stadtfahrer sollten ruhig mal , wenn es hinten frei ist, mit Schmackes auf die Ampel zufahren und dann in die Eisen steigen. Oder halt mal bei 80 Sachen nicht nur leicht anbremsen sondern sich von der Verzögerung im Sitz nach vorne wippen lassen.


    So wird's gemacht, und es bringt was.