Generatormanagement

  • Die Batterie nur im Schubbetrieb zu laden ist eben noch die vergleichsweise einfache Übung.
    Ebenso einfach ist es, eine Ladeschlussspannung zu definieren, ab der die Batterie nicht mehr weiter geladen wird (wird ja heute auch nicht anders gemacht).
    Der eigentlich komplizierte Punkt ist die Regelung "nach unten", sprich bei einem schlechten Ladezustand nicht stur nur im Schubbetrieb zu laden und sehenden Auges die Batterie ganz leer zu machen, sondern dann besser auch im Nicht-Schubbetrieb laden (auch wenn es Sprit kostet).


    gruss

  • Das Blöde an der Ladeschlusspannung ist aber, dass man die anstehende Energie bei häufigem Bremsen irgendwann verheizen muss. Wenn Du an der Ampel von 50 runter bremst, Deine Batterie aber schon 14,3V hat und deine LSSP bei 14,4V liegen hast, kriegst Du die Zellen allein schon wegen der kleinen Spannungsdifferenz nicht so rasch voll. Deswegen erschein es mir auf den ersten Blick sinvoller das Ganze erstmal in Supercaps zu speichern und dann in den Stromverbrauch vom Auto einzuspeisen.


    Die Regelung nach unten halte ich für vergleichsweise trivial. Da pinnt man an mehreren Parametern (Spannung der Batterie, Strombedarf und Fahrprofil) eine Grenze fest und ab der wird der Generator eingekuppelt. Wenn dann wieder genug Ladung da ist und mehr Schubbetrieb mit Bremseingriff festgestellt wird geht man wieder auf die Rekuperation.


    Gruß
    Friedel

  • Das klingt insgesamt also doch nach etwas aufwändigeren Gedanken, die man sich bei DB macht, um die Motoren sparsam zu bekommen, bzw. doch zu versuchen, die Effizienz mit verschiedenen Mitteln zu erhöhen.


    Es ist auch sicher schwierig, die immer höheren Komfortansprüche zu realisieren und hierbei gleichzeitig dafür zu sorgen, daß der Energieaufwand hierfür nicht exorbitant ansteigt. Was würde ein C200 CDI verbrauchen, wenn man den jetzt in einen guten alten 200D von 1975 einpflanzt, bei dem gerade mal die heizbare Heckscheibe Standard war?

  • Das Blöde an der Ladeschlusspannung ist aber, dass man die anstehende Energie bei häufigem Bremsen irgendwann verheizen muss. Wenn Du an der Ampel von 50 runter bremst, Deine Batterie aber schon 14,3V hat und deine LSSP bei 14,4V liegen hast, kriegst Du die Zellen allein schon wegen der kleinen Spannungsdifferenz nicht so rasch voll. Deswegen erschein es mir auf den ersten Blick sinvoller das Ganze erstmal in Supercaps zu speichern und dann in den Stromverbrauch vom Auto einzuspeisen.


    Durchaus wahr mit der Ladeschlussspannung, aber so oft gerät man bei normalen Fahrprofilen da nun auch nicht hin.
    Die Idee an der Stelle ist ja eher, dass man aus bereits vorhandener Hardware das Optimum herausholt. Denn alles was noch ergänzt wurde ist die Software, die das steuert (der 202 hat diese Hardware aber nicht komplett schon an Bord ;)).
    Supercaps einzubauen ist eben zusätzliche Hardware, die Geld kostet und auch wieder Kilos mit sich bringt. Da stellt sich dann auch wieder die Frage, ob das unter dem Strich lohnt. Bei meinem Fahrprofil hätte ich da ernsthaft Zweifel. So wirklich viel Bremsen tue ich nicht (mag bei jemand, der hauptsächlich Stadt fährt anders aussehen).
    Aber im gewissen Maß kann man so etwas sicher andenken (ist aber klar ein Schritt weiter).

    Die Regelung nach unten halte ich für vergleichsweise trivial. Da pinnt man an mehreren Parametern (Spannung der Batterie, Strombedarf und Fahrprofil) eine Grenze fest und ab der wird der Generator eingekuppelt.


    Das Problem dabei ist, dass du über die Spannung der Batterie es kaum schaffst auf deren Ladezustand zu schließen (dazu kommt, dass die Spannung im Normalbetrieb ja vom Generator aufgeprägt wird). Eine Batterie bricht, schaut man auf die Spannung, recht unvermittelt zusammen, sprich hat kurz bevor sie komplett leer ist, noch ihre mehr oder weniger 12V. Auch bricht sie keinesfalls immer bei exakt der selben Spannung zusammen. Alter, Ladezyklen, Temperaturen, Belastungen, das alles spielt da mit rein, wie sich eine Batterie nach Jahren verhält bzw. bei welcher Spannung sie zusammenbricht. Weiter ist es ja nicht so, dass die Batterie aktiv entladen wird, um Strom für die elektrischen Verbraucher zu liefern, sondern es wird lediglich die Batterie in Momenten aufgeladen, wo Strom "nichts kostet". Auch weiß die Regelung doch nicht, was in Zukunft an Fahrprofil kommt, sprich wird das Fahrzeug gleich abgestellt und kommen dann noch etliche Kaltstarts oder kommen hundert Kilometer Fahrt mit etlichen Bremsmanövern.
    Man kann also in Bezug auf den Batterieladezustand nicht erst die Reißleine ziehen, wenn bei dieser die Spannung zusammenbricht, sondern muss das bereits bei vielleicht 30-40% Ladezustand machen. Ob eine Batterie aber 20% Ladezustand hat oder 80% sehe ich an der Spannung nicht im geringsten. Darum ist diesen Ladezustand bzw. die untere Grenze zu bestimmen alles andere als trivial.


    gruss

  • Wenn man einen dicken Messshunt in die Masseleitung der Batterie klemmt, könnte man periodisch das Bordnetz kurz auf Ladeschlussspannung regeln und dann anhand des fließenden Ladestroms recht gut den Füllstand der Batterie abschätzen. Eine Aufgabe wie gemacht für nen Arduino :)