Eure Meinung: Bis wo kann ein Privatmann schrauben, ab wann ist Werkstatt besser?

  • Ich würde sachen wie ...und auch Riemen wechsel evtl mit Scheibe,nur von einem Fachmann durchführen lassen



    ... die Lichtmaschine austauschen,das sind so die dinge die eigendlich jeder hinbekommt der keine angst vor schmutzige Hände hat.


    Und wer nimmt für dich den Riemen runter, damit du die Lichtmaschine abschrauben kannst :P

  • Hallo zusammen,


    wie ich sehe, ist der Anteil derer, die viel bis alles am Auto selbst schrauben können, sehr hoch.


    Was ich gut finde. :thumbup: Das entspannt die Situation enorm, wenn man weiss, man kann es günstig selbst wieder instand setzen.


    Ich frage mich nur, gibt es denn auch noch welche von meiner Sorte, die von Autoreparatur (noch) keine Ahnung haben (was durchaus vorkommen soll :D ) und einfach nur Fahrer sind und damit ständig auf andere Leute angewiesen? Ich könnte glatt ein schlechtes Gewissen kriegen... ;(


    Aber bitte schreibt weiter, ich lese gerne und lerne gerne!


    Gruß Guardian

  • Wichtiger als selber schrauben scheint mir "selber verstehen " zu sein. Wenn man einen Defekt einkreisen kann oder weiß was von Zeit zu Zeit zu überprüfen ist hat man schon viel gewonnen. Ob man es dann selber erledigt hängt auch davon ab ob man einen geeigneten Schrauberplatz zur Verfügung hat.


    Aber selbst wenn man der Werkstatt klar sagen kann "Spannrolle wechseln" ist das schon viel, viel besser und billiger als wenn man die Karre da hinbringen muß und dazu nur sagen kann" klappert und zieht nicht mehr richtig".

  • Genau, und der regelmäßige Wechsel von Betriebsstoffen und Gewissen Verschleißteilen, beugt auch vielen Problemen vor, die später eine teuere Fehlersuche in der Werkstatt erfordern.


    Deshalb, lieber mal ein paar Euro für Wartung und Pflege ausgeben als für Tuning Schnick-Schnack :thumbup:

  • Also ob man jemand an seinem Auto schrauben lässt oder nicht ist immer eine Frage des Vertrauens. Hat man ein schlechtes Gefühl, soll man nein sagen.
    Ansonsten kann man auch an sicherheitsrelevanten Teilen sicher ohne entsprechendem Schein schrauben. Bremsen sind ein gutes Beispiel. Ich kann mir erstens kaum vorstellen wie man da etwas falsch machen kann, ohne dass es ins Auge fällt und zweitens wie man etwas falsch machen kann, dass erst einmal funktioniert, aber nach ein paar mal bremsen nicht mehr. Sprich, wenn ich Bremsen wechsle, dann mach ich natürlich anschließend sofern eine Probebremsung im ungefährlichen Bereich!
    Ein wenig den Kopf einschalten reicht im Normalfall!


    gruss

  • Hallo zusammen,


    ich habe den Beruf des Kfz-Mechanikers anfang der 90er Jahre bei Mercedes erlernt. Den W202 habe ich im ersten Jahr seiner Bauzeit zu meiner aktiven Zeit noch kennengelernt, allerdings hauptsächlich zu Pflegedienst und Wartungsarbeiten sowie zu Garantiereparaturen. Ich arbeite weiterhin in einem technischen Beruf, jedoch habe ich die Mercedeswerkstatt mitte 94 verlassen.


    Der damalige Hand-held-Tester war das Diagnosegerät, der die Fehlersuche an den Fahrzeugen je nach dem signifikant vereinfachen konnte, der Opa oder sogar Uropa der heutigen Stardiagnose.


    Zur eigentlichen Frage des Themenstarters ist meiner Meinung nach schon alles geschrieben worden. Es kommt immerdarauf an wer es macht. Ergänzen möchte ich jedoch folgendes:


    Ich habe in der 123er Szene Leute kennengelernt, die sich auf eine Baureihe spezialisiert haben, die Technik richtiggehend studiert haben und sich autodidaktisch ein Wissen angeeignet haben, welches man nur in den seltensten Fällen in normalen Werkstätten findet.


    Ich mache ausser Lack und Fehlerspeicherauslese, weil mir halt leider noch die Gerätschaften fehlen, an meinen Autos alles selbst. Vor Technik und Blech mache ich mich nicht bange. Für den Automatikölwechsel nach Tim Eckard habe ich eine Adresse auf der Tür, der das für einen Preis macht (300€), wofür ich mir diese Sauerei nicht geben möchte. Ich arbeite auch für andere Leute, allerdings muss die Chemie stimmen und ein Vertrauensverhältnis im Vorfeld aufgebaut worden sein. Ich bin mir jedoch nicht zu schade, einen dieser Autodidakten bei Problemen um Hilfe zu bitten.


    Der W202 ist noch zu weit verbreitet. Beim W123 hat sich mittlerweile eine Szene gebildet wo man sich, auch überregional, kennt und sich gegenseitig weiterhilft.


    Würde mich freuen, wenn sich das bei den 202ern auch mal in Zukunft einstellen würde.




    Gruss


    Thorsten

  • Also ob man jemand an seinem Auto schrauben lässt oder nicht ist immer eine Frage des Vertrauens. Hat man ein schlechtes Gefühl, soll man nein sagen.


    Leider ist es nicht so einfach.


    Denn bevor derjenige schraubt, weiss ich nicht, ob er kann, was er behauptet, oder nicht. Das weiss ich erst hinterher.


    Zweimal habe ich Privatleute an meinem Auto schrauben lassen. Zweimal ging es voll in die Hose. Deshalb hatte ich das generelle Vertrauen verloren. Und bin vorsichtig geworden.


    Dass das mit den Bremsen gutging, war natürlich super. Aber durch die schlechten Erfahrungen hab ich ständig ein flaues Gefühl im Magen gehabt. Weil ich es ja nicht beurteilen kann.


    Gruß Guardian

  • Guten Morgen :)


    Also dass mit der Nachbarschaftshilfe oder Hilfe von anderen Bekannten kann man sicher nicht pauschalisieren.
    Gut ist es wenn man jemand kennt, der das Handwerk gelernt hat und manches Hintergrundwissen dazu hat.
    Ich komme aus dem LKW-Bereich und mein Kumpel hat einiges Mehr an PKW´s geschraubt.
    Wenn ich dann mal nicht weiter weiß, habe ich eine zuverlässige Anlaufstelle.
    Vieles kann man aber auch selbst erlernen, wie schon geschrieben wurde: Kochen alle nur mit Wasser.


    Ich und mein Kumpel hatten von einen Arbeitskollegen sein Bruder bei seinen Wagen eine Reparatur durchgeführt.
    Danach kam noch ein Magel hinzu den wir aber nicht zu verantworten hatten, was aber der Besitzer nicht so sah.
    Ergo: Zwei versaute Wochenenden und kaum etwas verdient.


    Werkstätten haben den Vorteil, dass dort normalerweise Fachpersonal ist.
    Doch das nutzt nicht immer was :cursing:
    (P.S. Möchte Werkstätten nicht schlecht machen, aber schwarze Schafe gibt es auch)


    Also mein Tipp:
    Wenn Du dir bei der Nachbarschaftshilfe nicht sicher bist oder ein flaues gefühl dabei hast, würde ich es nicht machen - auch wenn da jemand beleidigt wäre.


    In diesem Sinne einen schönen Sonntag noch :D


    LG - Sven

    Tempolimit? NEIN DANKE!
    Ich benutze so viel ich will!

  • @ Thorsten: So eine 202-Szene etabliert sich bereits.
    In HH gibt es einen rührigen Stammtisch mit wirklich super Leuten. Die treffen sich und helfen sich auch.
    In Hessen gibt es auch regelmäßige Treffen. Auch wir helfen uns gegenseitig. Da wurde schon einiges gemeinsam geschraubt. Motorwechsel, Diff.wechsel, Bremsentausch, ZKD, Innenaustattungsumbau auf Leder, Nachrüstung von SAen...
    In NRW ist Dani auch sehr hilfreich und kennt sich beim MOPF aus wie kein Anderer.


    Hier im Forum ist das Wissen über den 202 definitiv höher als in jeder Werkstatt. Auch bei Mercedes sind die ja eher erschrocken, wenn plötzlich so ein alter Karren reinkommt.


    @Guardian: Es hilft langfristig nur Selbstschrauben. So gut schraubt keine Werkstatt.
    Ok, ich habe mittlerweile 25 Jahre Erfahrung, aber auch ich fing nicht mit einer ZKD an. Ölwechsel (ok, spart wenig), Thermostat wechseln, Bremsbeläge, Birnchen... So wächst man rein. Anfänglich schaute mein Vater mal mit drauf. Später schraubte ich alleine. Zwischenzeitlich mit einem Kumpel. Das macht mehr Spaß und man kann zu Zweit einfach besser schrauben.
    Als Student hatte ich schlicht kein Geld für Reparaturen, da musste ich also reparieren oder laufen. Da waren 1.000 DM sparen für den ZKD-Wechsel halt ein Wort. (Auto fährt heute noch mit der ZKD)


    Zurück zum Thema: Wenn einer Dir anbietet, Dir was zu reparieren, dann schau dem doch bei einer Reparatur an einem anderen Auto zu. Hat das Hand und Fuß? Wenn nein, dann halt nicht ans eigene Auto lassen.
    Grüße
    Stefan

  • Bremsen sind ein gutes Beispiel. Ich kann mir erstens kaum vorstellen wie man da etwas falsch machen kann, ohne dass es ins Auge fällt und zweitens wie man etwas falsch machen kann, dass erst einmal funktioniert, aber nach ein paar mal bremsen nicht mehr.






    Habe ich vor ein paar Wochen grade selbst erlebt, wie man da was falsch machen kann:


    Ein Freund und Arbeiskollege meinte, sein A4 würde sehr merkwürdig bremsen, seit er die Bremsen bei Pit-Stop machen ließ. Ich habe mir das dann mal angeguckt und konnte es nicht fassen! Entweder der Geselle in der Werkstatt einfach blind, oder ihm war es scheiß-egal, was er da verbaute.


    Für den A4 gibt es 3 verschiedene Bremsanlagen. Und der Typ hat einfach mal aus 2 verschiedenen, eine gemacht. Er hat auf Scheiben mit kleinerem Durchmesser, Bremsklötze mit größerer Auflagefläche verbaut. Die Klötze guckten also gut 6, 7mm über den Rand der Bremsscheibe. Der Verschleiß war so fatal, daß sich die Klötze innerhalb kürzester Zeit abrubbelten und schließlich oben über der Bremsscheibe fast gegeneinander drückten, während der Belag auf den Klötzen schräg bis auf die Trägerplatte ab war.
    DAS war LEBENSGEFÄHRLICH!


    Er hat dann auch in der Werkstatt ein fettes Fass aufgemacht und der Geselle bekam eine Abmahnung. Ist wohl das mindeste...




    Wie man sieht: selbst bei so scheinbar einfachen Geschichten kann viel schief gehen :)




    S.D.