Rücknahme von Ersatzteilen

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine allgemeine Frage und erwarte keine Rechtsauskunft, sondern hoffe auf eure Meinungen und Erfahrungen.


    Wenn das Auto einen Fehler hat, und der Fehler nicht eindeutig diagnostiziert und gezielt repariert werden kann, dann kommt es vor, dass das eine oder andere Ersatzteil eingebaut wird, es sich jedoch herausstellt, dass dies nicht die Ursache für das Problem war.


    Was geschieht nun mit dem neu eingebauten Ersatzteil?


    Kann man darauf bestehen, dass die Werkstatt das ursprüngliche wieder einbaut und dies dann auch nicht berechnet? Mir sagte der von der freien Werkstatt diesbezüglich, es gäbe Teile, die könne man nur einmal verbauen bzw. wenn manche vorhandene entfernt werden, könne man sie nicht nochmal verwenden. ?(


    Manchmal denke ich, ich werde von vorne bis hinten veräppelt.


    Gruß Guardian

  • Hallo Guardian,
    ich würde mal sagen, das hängt vom jeweiligen Teil (rotierend/nicht rotierend), seiner Einbaudauer und seinem Preis ab; z.B. könnte ich mir bei den bei Dir versuchsweise eingebauten Zündspulen vorstellen, sie gegen einen gewissen Preisnachlass wieder zu verwenden. Natürlich ist zu bedenken, dass die Werkstatt ja auch eine gewisse Garantie für die von ihr verbauten Teile geben muß. Ideal wäre es natürlich, wenn man mit der Werkstatt vor dem Reparaturversuch eine entsprechende Vereinbarung treffen könnte. Wie stehst Du selbst denn zu dieser Frage?
    MfG ljuda

  • ljuda


    Es wäre wohl wirklich das einzig Richtige, alles notwendige vorher abzusprechen.


    Allerdings kann ich nicht beurteilen, ob alles so ist wie die Werkstatt behauptet. Heisst, wenn ein Teil durchaus wieder reversibel ist, mir aber als nicht austauschbar "verkauft" wird, dann habe ich keine Wahl.


    Für mich spielt auch eine Rolle, wie teuer das jeweilige Ersatzteil ist und ob es im gewissen Rahmen ein Verschleissteil ist, welches auf kurz oder lang eh ausgetauscht hätte werden müssen. Dann kann ich noch sagen: ok, wäre eh bald fällig gewesen.


    So geht es mir jetzt ja mit den Zündkerzen und Getriebeöl, welches beides gewechselt wurde. Keine Einwände hierzu. Obwohl auch dies nicht den Fehler behoben hat.


    Man möchte doch eigentlich nur verhindern, dass sich eine Werkstatt durch ein Auto repariert, und man muss alles bezahlen, obwohl die Ursache immer noch nicht behoben ist. Denn nur zu diesem Zweck bringt man das Auto in die Werkstatt. Und solange der Fehler nicht behoben ist, kann nicht grenzenlos Zeit und Material berechnet werden, wenn es nicht dem Zwecke der Reparatur gedient hat.


    Ich vergleiche das gerne mit anderen Branchen. Wenn zB ein Klempner-Service-Mechaniker zu einer Störung der Heizungsanlage gerufen wird und den Fehler nicht findet, wird niemand die Rechnung bezahlen. Wofür auch. Für Nichtleistung? Entweder die Leute sind vom Fach und kennen sich aus, oder sie lassen es bleiben.


    Hm. :|

  • Hi Guradian,
    die Rechtsprechung sagt in so einem Fall, dass der Kunde alles schuldet, was ein verständiger KFZ-Meister bei sinnvoller Fehlersuche an Zeit und Teilen benötigt.
    Und wenn der Auftrag lautet: "Motor macht Mucken- bitte beseitigen." Dann darf er eben sinnvollerweise mal die Kompression messen, Spritdruck, Zündung...
    Und wenn er irgendwas nur im Ausschlussverfahren testen kann, dann musst Du das Ersatzteil nehmen. Bei Sachen die man messen kann, nicht.


    Ach ja, und den Klempner wirst Du auch bezahlen müssen. Du hast schon eine wunderliche Rechtsauffassung.
    Gruß
    S.

  • Ich muss dir leider sagen, dass diese Methode der "Reparatur" völlig normal ist. Ich arbeite selbst bei MB und hier ist es genau so. In 90% der Fälle ist dann der Fehler auch behoben, basiert allerdings auch auf langjähriger Erfahrung.
    Wenn dann ein als defekt vermutetes Teil getauscht wurde und der Fehler immer noch nicht weg ist, werden dem Kunden die Mehrkosten somit erklärt, dass das Teil sowieso bald hätte getauscht werden müssen. Die meisten Kunden nehmen das dann so hin.
    Normalerweise müsstest du einen Ersatz bekommen.
    Sie werden dir aber klar machen wollen, dass das Teil ein (kleiner) Grund für den Defekt ist.
    Probiere aber aus.
    Was genau war denn bei deinem defekt?

  • @Stefan M.


    Keine Angst, meine Vorstellung von Recht ist aus berufswegen schon in Ordnung. Und nicht wunderlich.


    Es geht darum, dass man sich auch nicht alles gefallen lassen muss und auch Dinge hinterfragen und gegenprüfen können muss. Kann ich aber nicht als Laie.


    Glaubst du alles, was dir die Werkstatt sagt? Das entscheidet wohl im Streitfall erst das Gericht. Ein Gutachter.


    Beweise doch erst mal, dass alle deine Reparaturen "sinnvoll" waren.


    Und die ausgebauten Teile sind so lange dein Eigentum, bis zu zustimmst, sie zu entsorgen. Aber wie oft sind die alten Teile bei Abholung nicht mehr vorhanden. So hat man nicht einmal die Chance, zu vergleichen oder die Teile gegenprüfen zu lassen. Damit verschwinden auch möglicherweise gerne mal "Beweismittel". Und werden in Wirklichkeit als gebrauchte Ersatzteile verkauft. Und alles auf meine Kosten oder wie?


    Gruß Guardian


    HeikoCool


    Unter dem Thread Motor und Antrieb: "Von jetzt auf gleich kein Kick Down mehr-Rakete wird zur lahmen Ente" findest du meinen aktuellen Fall.

    Einmal editiert, zuletzt von Guardian ()

  • Leider ist es so wie der Stefan es beschrieben hat.
    Du musst dich einfach auf die Werkstatt verlassen das diese nur Sachen macht die den Fehler beheben oder Sachen austauschen die zur Fehlerfindung ausgetauscht werden müssen. Auch wenn die ausgetauschten Sachen komplett in Ordnung sind dadurch aber der Fehler an dem Teil ausgeschloßen werden kann und der richtig Fehler an einer anderen Stelle gefunden wird, musst du leider das Erste Teil mit bezahlen! Wenn die Werkstatt es für nötig hält musst du den Meister so weit vertrauen.
    Leider gibt es viele Werkstätten die nicht die lust haben groß zu suchen sondern erstmal das einfachste, am besten auch teuerste, Teil auszutauschen. Helfen kann man sich da nur durch Eigeninitiative, einen Werkstattwechsel oder Private Schrauber. Letzteres ist meist ehrlich und will dir nicht nur irgendwas verkaufen, da er sich damit ja nur selbst wieder mehr arbeit macht und du nicht wieder kommst!


    Jochen

    Schwarzer Benz, laute Schreie, endlich ist der Boss wieder da ... (Zitat: Kollegah)
    Es zählt nicht was für ein Auto neben dir steht.. Es zählt wie du zu dem Auto stehst!
    Ich konnte aus unerklärlichen GrÜnden in der Schule während der Kommasetzung nicht Geistig anwesend sein..
    Und ich Entschuldige mich für jeden Rechtschreibfehler.. leichte Lese- u. Rechtschreibschwäche!

  • Glaubst du alles, was dir die Werkstatt sagt?

    Nein, aber ich bin in der Lage, nmeinen Standpunkt klar und deutlich darzulegen und komme damit in der regel durch oder ich wechsel die Werkstatt.

    Das entscheidet wohl im Streitfall erst das Gericht. Ein Gutachter.

    Richtig, da ich aber bisher priavt nie eine Werkstatt verklagen musste (s.o.) schreckt mich das jetzt nicht.

    Beweise doch erst mal, dass alle deine Reparaturen "sinnvoll" waren.


    Ok, gerne: Reparaturen der letzzen fünf Jahre: Lackierungen. In Auftrag gegeben und so ausgeführt. WSS-Tausch. In Auftrag gegeben und so ausgeführt. Bremsleitungswechsel. In Auftrag gegeben und ausgeführt. Gaszugwechsel und Reparatur des Kickdown. Beides so repariert und innerhalb meines Kostenrahmens, wie in Auftrag gegeben. WSS- und Streuscheibentausch. In Auftrag gegeben und so repariert.


    Um es kurz zu machen: Zu einer Abzocke gehören immer zwei...


    Und Deine Meinung zur Bezahlung des Heizungsmonteur finde ich wunderlich. Angenommen er gibt sich Mühe, macht alles wie er soll und findet den Fehler dennoch nicht. Dann soll er seine An- und Abfahrt und Zeitaufwand nicht entlohnt bekommen?


    Gruß
    S.

  • Hallo!


    In meinem Fall geht es ja darum, dass die MB-Werkstatt anhand des Diagnoseprotokolls sagt, LMM und Umluftsteller sind kaputt.


    Kann man nicht erst einmal ein Teil wechseln und dann gucken, was passiert?


    Denn scheinbar werden -soweit ich es hier meine gelesen zu haben- beide Teile nicht explizit im Fehlerspeicher angezeigt.


    Was, wenn der Austausch des LMM schon reicht? Dann ist der Umluftsteller umsonst gewechselt worden. Und wir reden hier nicht von 10 Euro-Ersatzteilen.


    Nun ja. Jetzt wird es sowieso so gemacht. LMM am Montag rein, probieren, wenn nicht behoben, dann Umluftsteller neu.


    Ich möchte an dieser Stelle keiner Werkstatt Unvermögen oder Habgier unterstellen. Warum sollte ich?


    Nur wenn man auf ein Auto angewiesen ist und das Geld nicht gerade im Keller runtertreten kann, dann schaut man genauer hin. Es kann schnell eine grosse Summe zusammen kommen. Und genau das versuche ich nur zu vermeiden.


    Aber ich hoffe, niemand lässt aufgrund dessen den Satz los, den ich so sehr hasse: "Wenn du die Kohle nicht dafür hast, warum hast du dann einen Benz?"


    Gruß Guardian

    • Offizieller Beitrag

    Da kann man leider nichts machen, das ist so. So eine Erfahrung hat wohl fast jeder mal gemacht, bei mir wurde auch schon mal ein Steuergerät getauscht das sich im Anschluß daran nicht als als Fehlerquelle entpuppt hat. Die meisten Werkstätten machen so was eher nicht absichtlich, die wollen ja schließlich auch das du wieder kommst und die Kunden zufrieden sind. Das war dann aber auch mein letzter Besuch dort.


    Zumindest versuche ich seit dem immer vorher den Defekt einzukreisen so das ich den Auftrag eindeutig erteilen kann.


    Letztens hat ein Freund von mir fast 1.000 EUR an Ersatzteilen in seinen Motor gesteckt und den Fehler trotzdem nicht eliminieren können, und er ist KFZ-Mechaniker. Manchmal ist die Sache einfach verzwickt.