Hi!
Ich versuche mal etwas zu ergänzen:
Vorweg noch: Den Simmerring mit größter Vorsicht behandeln, da er sonst nicht dichtet. Auch wenns nicht überall erwähnt ist, der ganze Freiraum muss mit Fett gefüllt werden. Allerdings auch nicht total übertreiben, das kann auch zuviel sein (deshalb später einige male das Rad drehen ohne die Fettkappe). Die Lager müssen schön gerade eingepresst werden, am besten mit einem passenden Rohr und einer Presse oder vorsichtigen Hammerschlägen, das gilt auch für den Ausbau. Also: Nichts verkanten!
- Rad runter
- Bremsträger und Bremssattel demontiern (können eventuell zusammen bleiben)
- Bremsscheibe demontieren
- Staubschutzkappe runter (ich empfehle ein Brecheisen)
- Klemmmutter lösen, dazu den kleinen Innensechskant aufschrauben.
- Die Radnabe vom Zapfen abziehen. Sollte ohne großen Kraftaufwand gehen, wenn nicht braucht man einen Abzieher und es ist vielleicht was faul.
- Radialwellendichtring (Simmerring) austreiben, wenn der Simmerring beim besten Willen nicht will kann man ihn mit einem Spitzen meißel auftrennen. Aber mit Gefühl, dass man die Radnabe nicht zerstört.
- Nun die Lagerringe aus Radnabe rauschlagen. Hierzu empfehle ich dringend ein Rohr mit passendem Durchmesser und einen schön breiten Dorn. Aufpassen, dass man nicht die Stellen Beschädigt, wo das neue Lager später sitzt.
- -Einbau- (Im Folgenden ist das äußere Lager jenes, welches an der Klemmmutter sitzt und der Innenring derjenige, welcher auf dem Zapfen sitzt, Außenring = Radnabe)
- Zuerst Außenring des inneren Lagers einpressen. (Beim Einbau kann man auch die alten Lagerringe nehmen und diese als "Montagewerkzeuge" benutzen. Ein Schraubstock und ein Dickes Blech, was man auf den alten Ring legt hilft beim ersten einpressen. Anschließend mit Hammer, Blech und altem Lagerring den neuen schön gleichmäßig einschlagen.)
- Den Außenring des äußeren Lagers einpressen.
- Nun den Innenring (samt Kegelrollen und Käfig) des inneren Lagers einlegen
- Erst jetzt den Simmerring (bis zum Anschlag aber sehr zärtlich) eindrücken und den Raum zw. Lager und Simmerring mit Fett füllen. (Wichtig, weil der Innenring des inneren Lagers nicht am Simmerring vorbei passt!)
- Nun das innere Lager ordentlich einfetten und die Radnabe aufschieben. Sehr vorsichtig mit dem Simmerring sein!
- Den Raum zwischen den beiden Lagern mit Fett füllen.
- Den Innenring des äußeren Lagers gut einfetten und vorsichtig auf den Zapfen aufklopfen.
- Die Klemmmutter (samt Scheibe) aufschrauben und das Lager einstellen, nicht vergessen den Innensechskant anzuziehen. (das Rad einige Male drehen (ohne Fettkappe, damit sich das Fett verteilen kann und eventuell überflüssiges rausgedrückt wird) und Einstellung kontrollieren, am besten später nocheinmal nach 30 bis 50 km.)
- Kappe bis zur Bördelung mit Fett füllen und mit passendem Rohr montieren (ja nicht verbeulen!)
- Rad und Bremse montieren (nicht vergessen! )
Hier noch ein kleines Bildchen dazu.
Berichtigt mich bitte, wenn ich irgendwo etwas falsch schreibe.
WICHTIG: BEI DEM BILD SITZT DER DICHTRING RECHTS FALSCH RUM! ER MUSS MIT DEM BLECH NACH AUSSEN EINGESCHLAGEN WERDEN!
Gruß, ich hoffe es hilft weiter.
Benzenz
Zusatz: Einstellen der Lagerung nach Gefühl. (Auf dem Bild sieht man ja, dass man die Lager gegeneinander verspannt, wenn man die Klemmmutter anzieht, also nicht zu fest anziehen ...) Das Einstellen geht nur, wenn man Stahlfelgen montiert hat. Am besten man hat schon vorher ein Rohr am Start um die Kappe hinterher wieder zu montieren. Das Radlagerspiel muss eingestellt werden, wenn im aufgebockten Zustand das Rad spiel hat, man muss es mit ein bischen Fingerspitzengefühl spüren, dass das Spiel vom Radlager kommt und nicht etwa von der Spurstange, einfach mal das Rad anheben und in jede Richtung wackeln.
- Auto aufbocken (Spiel prüfen)
- Fettkappe ab (wieder Brecheisen)
- Innensechskant an der Klemmmutter lösen
- Jetzt etwas rumspielen, bis man ein Gefühl für das Lager bekommt: Dreht man die mutter etwas auf vergrößert sich das Spiel, dreht man sie zu wird es kleiner und verschwindet irgendwann, das Rad dreht sich dabei immer schwerer.
Der Punkt den man treffen muss hat nur noch minimales Spiel (kaum feststellbar) und dreht sich möglichst leicht.
Es ist seht wichtig, dass man das Lager nicht zu eng einstellt, da es einem sonst die Lager schnell zerstört und im worst case das Rad abfällt.
Als test ob man es richtig gemacht hat dreht man das Rad an und beobachtet wie lange es dauert bis es steht. (Am besten das ganze auch ganz am Anfang machen und mit dem jetzigen Einstellwert vergleichen.) Außerdem ist eine Schreibe unter der Mutter (ab nem gewissen Baujahr glaube ich nicht mehr), wenn sich diese mit einem Schraubendreher mit merklichem Kraftaufwand (auch nicht zu viel) drehen lässt, sollte es in der Regel passen (wenn auch das Gefühl vom Spiel passt). - Ist man sich jetzt unsicher, dann dreht man die Mutter wieder auf und tastet sich wieder ran.
- Kappe drauf und nach 20 km Einstellung und Temperatur des Lagers überprüfen, sollte man noch anfassen können (vollbremsungen verfälschen die "Messung" ).