CDI alt aber wenig Laufleistung oder neuer mit hoher Laufleistung

  • Hallo zusammen,


    ich bin gerade dabei, meine laufende Finanzierung zu widerrufen (Widerrufs-Joker) und anschließend mein Fahrzeug zurückzugeben. Dann muss ein neuer her. Da ich nicht mehr finanzieren möchte, liegt mein Budget bei 10.000,- EUR.


    Das Herz sagt C-Klasse, der Verstand VW Golf...


    Ich möchte eher dem Herzen folgen und habe mich in den letzten Tagen intensiver mit der C-Klasse beschäftigt.


    Es soll möglichst ein S204 werden als 200 CDI oder 220 CDI. Abgasproblematik ist mir bekannt, auf meinen Strecken aber nicht relevant. Ich fahre ca. 20.000 km im Jahr, ein Benziner kommt für mich nicht in Frage.


    Ich bin nicht ahnungslos in Sachen Gebrauchtwagen, aber auch kein Schrauber und nicht vom Fach. Daher würde ich mich über eure Meinungen freuen.


    In meiner Preisklasse gäbe es grundsätzlich 2 Möglichkeiten:


    1. Ein Fahrzeug Bj. 2008/2009 mit Laufleistungen 100.000 - 130.000 km

    oder

    2. Ein neueres Fahrzeug, dafür aber mit Laufleistungen um 200.000 km


    Nun stellt sich mir die Frage, was vorteilhafter sein kann. Bei einem 12 Jahre alten Fahrzeug mit vielleicht 120.000km befürchte ich, dass häufig der Kilometerstand nicht echt sein wird. Hier müsste m. E. auf jeden Fall ein Nachweis für die Laufleistung erbracht werden können. Außerdem ist das Fahrzeug dann schon recht alt.


    Bei einem neueren Fahrzeug mit hoher Laufleistung ist die Gefahr eines manipulierten Tachostandes wahrscheinlich etwas geringer. Außerdem ist die Technik noch etwas jünger. Andererseits dürfte der Verschleiß schon deutlich höher sein.


    Es wird viel erzählt, dass hohe Laufleistungen, auch bis 300TKM bei Mercedes meist unproblematisch seien. Mir geht es vor allem um die Haltbarkeit von Motor und Automatikgetriebe. Mit gelegentlichen kleineren Reparaturen bis 500,- oder 1000,- EUR könnte ich leben.


    Was meint ihr? Lieber mit weniger Laufleistung oder ein Fahrzeug mit 200TKM kaufen und dann noch die nächsten 5 Jahre weitere 100TKM drauffahren? Wie gesagt, gelegentliche Reparaturen zum Erhalt, insbesondere normaler Verschleiß, sind nicht kritisch. Nur bei Motor- oder Getriebeschäden wäre ich dann doch empfindlich.


    Vorab vielen Dank für eure Meinungen!


    Gruß


    Roland

  • Bei Motor und Getriebe kann man nie sicher sein, egal ob bei mittlerer oder hoher Laufleistung.

    Für mich kommt es einfach immer auf den oder die Vorbesitzer an. Ist deren Story plausibel oder eher nicht. (Warum verkaufen, wie lange gefahren, wieviel Belege,Pflegezustand. Heizer oder Schleicher usw)

  • Bei Motor und Getriebe kann man nie sicher sein, egal ob bei mittlerer oder hoher Laufleistung.

    Für mich kommt es einfach immer auf den oder die Vorbesitzer an. Ist deren Story plausibel oder eher nicht. (Warum verkaufen, wie lange gefahren, wieviel Belege,Pflegezustand. Heizer oder Schleicher usw)

    Da hast du Recht, das macht natürlich viel aus.


    Schwierig ist das immer, wenn man beim Händler kauft oder es mehrere Vorbesitzer gab. Da lässt sich kaum noch nachvollziehen, ob da jemand vernünftig mit dem Auto umgegangen ist. Einzig der optische Zustand gibt da vielleicht einen kleinen Hinweis drauf.


    Seit der Dieselkriese ist das Angebot auch merklich kleiner geworden finde ich.

  • In meiner Preisklasse gäbe es grundsätzlich 2 Möglichkeiten:


    1. Ein Fahrzeug Bj. 2008/2009 mit Laufleistungen 100.000 - 130.000 km

    oder

    2. Ein neueres Fahrzeug, dafür aber mit Laufleistungen um 200.000 km

    Etwas dazwischen, würde ich sagen.

    Generell plädiere ich immer dazu, einen Gebrauchten mit einem Kilometerstand zu kaufen, der auch für das Alter typisch ist und grade 1. wäre das nicht.


    Ich würde an deiner Stelle mir einen Mopf suchen mit guten 150tkm (nicht zu eng fassen die Kilometergrenzen). Ich denke auch, das ist mit dem Buget drin, auch wenn die Sonderausstattungswunschliste nicht zu lang ausfallen darf.


    Grade beim Automatikgetriebe sollte man drauf achten, dass auch der planmäßige Ölwechsel gemacht wurde. Beim Mopf liegt der bei 125tkm bzw. 5 Jahren, beim Vor-Mopf gab es keinen (was aber nicht gut ist).


    Auf den Kilometerstand muss man natürlich immer achten.

  • Also:

    Meinen W202 T180 Bj 1998 habe ich 2013 mit 80kkm bei einem Renaulthändler gekauft, dem ein Rentner die Droschke gegen irgend einen Neuwagen belassen hat.

    Ich (Exentwickler dieser Droschke) habe ihn auf der Hebebühne gründlichst von unten befundet.

    Da war kein Rost (ist oft der Fall) und alle Teile bei so einem Rentnerbenz waren IO. 4k€ war der Deal.

    Ein paar wenige Kratzer am Plastekostüm aber Winterreifen mit Nippelchen dran aus 1998 sagten mir, daß der alte Herr nie im Winter gefahren ist, denn die Reifen stammten vom JW VB mit Nummer aus dem letzen Jahrtausend. Einen Diesel wollte ich nicht nicht und der technische Zustand war entscheidend. So darf ich nun immer noch bei 1,25 € Benzin und ca 9 ltr Verbrauch nach Stuttgart fahren, obwohl mich das überhaupt nicht interessiert.

    Die Karre hat nur neue Bremsen rundrum für 85€ gebraucht und einen neuen Akku nach 20 Jahren.

    Was ich damit sagen will:

    Auch einen W204 sollte man genau nach diesen Kriterien aussuchen.

    Der gepflegte Rentnerbenz mit der passenden History und der Unterflurbeurteilung kann noch lange Freude machen

    Diesel wäre nicht meine erste Wahl, weil die Basisbenziner zwar mehr verbrauchen aber sehr robust sind.

    Regards

    Rei97

  • Auch einen W204 sollte man genau nach diesen Kriterien aussuchen.

    Natürlich sollte man das beachten, wie bei jedem Gebrauchtwagen, der schon ein paar Tage mehr auf dem Buckel hat (was auch auf den 204 zutrifft). Da muss man immer checken, was der Zustand macht.


    Ansonsten bin ich über 7 Jahre sehr zufrieden S204 Diesel gefahren und außer Ölwechsel, ein paar Luftfilter/Innenraumfilter, Wischer etc. auch nichts dran gemacht. An Defekten war nur einer ganz zum Schluss da, ein defektes Traggelenk vorne links. Und dann noch zwei Steinschläge, aber die zähle ich nicht (weil daran nicht das Auto Schuld ist).

    Gefahren bin ich ca. 25tkm/Jahr (ingesamt ca. 170tkm, alles im sechsstelligen Kilometerbereich). Der entsprechende Benziner (nicht ganz Basis, aber Vierzylinder), hätte mich ca. 4500€ mehr gekostet. Da wird man nicht reich von, aber das ist auch Geld.


    Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie diese beiden S204 prinzipiell jemals getoppt werden sollten. Dabei können neue Autos natürlich vieles besser, aber das meine ich ausgehend von der Zeit, in der der 204 lebt bzw. lebte.


    Von daher bin ich ein Fan des 204 und auch des OM651.