Daimler legt Sparpaket über 4 Milliarden Euro auf

  • Genau, weil der Ford-Kunde nur geringe Haltbarkeit erwartet, gab es auch zur Jahrtausendwende schon nie langjährige Durchrostungsgarantien. :keks:


    Nur weil man sich nicht als Premium-Schaukel positioniert, heißt es ja nicht, dass Preis-Leistung nicht trotzdem stimmen müssen. Das geht einfach über die drei Jahre hinaus, auch wenn der persönliche Eindruck so sein mag.

  • Also:
    Das Bremsenthema würde mich nicht kümmern.
    Ohne die Freigabekriterien zu erfüllen, kommt kein Lieferant ins Haus.
    Diese werden sicher deutlich schärfer sein, als bei Renault.
    Wenn man in den Fertigungsprozess diese Parameter einfordert und sie bekommt, aber gleichzeitig die Kapa zu 100% auslastet, kann schon ein Kosteneffekt auftreten.
    Darunter leidet dann natürlich der Aftermarket, aber der hat bei jedem Bauteil einen Faktor 5 und sprungfixe Kosten werden da eher untergeordnet sein, ohne dabei wesentlich Geld einzubüssen.
    Regards
    Rei97

  • Ich meinte ja auch nicht dass die Bremsen in irgendeiner Form schlechter sein müssen. Nur der Trend ist in der Branche sichtbar: Jahre(zehnte) langen Stammzulieferern wird gekündigt, weil ein neuer Anbieter das passende Bauteil 10ct billiger anbietet, nur um den Auftrag zu bekommen. Bei jedem Wechsel fängt man von vorne an und die Qualität leidet darunter eben. Hatten wir ja schon im OM651. Da kam statt Bosch bei der Einspritzung dann Delphi rein, und die Katastrophe war vorprogrammiert. (mal wieder, LUCAS der EVE Pumpen gehört da jetzt ja auch zu, ist ja im 202 nichts neues).


    Neuer E-Klasse/S-Klasse Tacho ruckelt unter bestimmen Voraussetzungen in der "Wiedergabe" weil man zu geizig war, 10ct für einen schnelleren Prozessor auszugeben. Ja sparen lohnt sich, Cost-to-Product, Multiplikator 2-4mio, ich weiß. Aber ich behaupte mal, sowas wäre vor einigen Jahren/bald auch schon Jahrzehnten einfach bei der QS nicht durchgegangen.



    Bei den ganzen Aktionen frage ich mal halt immer, ob die Rechnung wirklich aufgeht, also wenn man wie beim 651 dann mal eben 300.000 Autos zurückrufen muss. Wären dann die 2€ mehr pro Injektor für bessere Qualität nicht drin gewesen? FAZbetitelte den Schaden mit einer halben Milliarde Euros...



    Sowas will mir einfach nicht in den Kopf ?(

  • @Svandroid:


    Niemand hat gesagt, daß die Autos pünktlich nach 3 Jahren auseinander fallen müssen, die laufen schon länger. Die machen i.d.R. auch ihre 200tkm und werden 10 Jahre alt. Ich muß es wissen, in meiner Verwandschaft, Bekanntschaft und Nachbarschaft laufen genug von den Kölnern. Es ist halt die Frage nach dem "Wie". Der Ford-Kunde ist eher bereit, sein Auto mit zunehmendem Alter auf das Nötigste zu reduzieren. Wenn da der Fensterheber auf der Beifahrerseite verreckt, nun ja, isser halt kaputt... Wichtig ist, daß es TÜV gibt und die Mühle ihn jeden Morgen zur Arbeit schaukelt. Da wird sich auch nicht über billigen Plastik im Innenraum beschwert, über klebrige Lenkräder oder eine mangelhafte Lüftung, das tun nur die Tester von Auto Motor und Sport... :D



    Der Mercedes-Kunde erwartet schon eine ganz andere Qualität wie ein Ford-Kunde. Schließlich steht bei der edlen Karosse, die mit dem Fußboden im Showroom um die Wette glänzt, auch ein ganz anderer Preis dran. Dieser erheblich höhere Preis mag früher auch gerechtfertigt gewesen sein, konnte man sich doch darauf verlassen, daß das Auto dahinstand wie aus dem Vollen gefräst und es normalerweise uralt wurde, ohne daß groß was dran kaputt ging. Und selbst wenn mal was kaputt ging, wurde halt repariert und weiter ging's. Einen rostigen W123 vernünftig instand setzen? Das war normal, daran nahm Niemand Anstoß. Einen genauso alten Ford Escort über'n TÜV schweißen? Biste verrückt! Schmeiß weg, das Ding!





    Gruß Torsten

    W202 C200 Classic Selection - Die Alltagssänfte
    Audi Coupe Quattro -
    Das Bubenspielzeug

    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

    Einmal editiert, zuletzt von ACQ92 ()

  • Nur, dass ein 123 ein ausgewachsenes Mittelklasse Auto war und ein Escort ein Kompaktwagen.
    Der Vergleich kann nicht mal hinken.

  • Hatten wir ja schon im OM651. Da kam statt Bosch bei der Einspritzung dann Delphi rein, und die Katastrophe war vorprogrammiert. (


    Also:
    Eine Sparaktion war das Injektorenthema beim OM651 absolut nicht.
    Zuerst gab es da mit den Boschinjektoren ein Packageproblem, das Delphi versprach mit seinen Injektoren zu lösen.
    Im Laufe der Zeit stellte sich aber in der Entwicklung an Versuchsfahrzeugen ein Mangel heraus, der später in der Serie zum Desaster wurde.
    Da Delpi Besserung versprach und auch billiger war als Bosch, die zwar beim V6Zylinder zum Zuge kamen, aber im 4Zylinder einfach nicht rein passten und mit einer Neuentwicklung den Serienanlauf des OM651 gefährdet hätte, war der Einkaufschef Sch..... absolut nicht gewillt die Pferde zu wechseln. Das Darmgrimmen beim Motorenchefentwickler Mi..... wuchs, aber eine Kehrtwende war kaum mehr zu bewerkstelligen. Sch-------mauerte beharrlich. So wäre selbst ein einfliessender Sereienanlauf von Bosch geeignet gewesen, Lieferengpässe bei Delphi auszugleichen. Dann in Serie wurde rasch klar, dass Delphi der Grosserie + den Tauschteilen nicht gewachsen war. ---> Kosten 500Mio.
    Die Streitigkeiten zwischen Sch........und Mi...... endeten in scharfen Wortgefechten. Der Satz, 'Wenn sie auf dem Geldbeutel sitzen, kann ich nicht ordentlich entwickeln' fiel.
    Am Schluss war auch der Motorenfertigungschef involviert und alle 3 flogen aus dem goldenen Kasten in goldene Sprungtücher.
    So kanns gehen, wenn Ahnungslosigkeit und Starrsinn, gepaart mit mangelner Kooperationsbereitschaft gegenseitig blockieren. Mit Einsparungen als Ursache hatte das nicht viel zu tun, sondern mit mangelhafter Chemie leitender Führungskräfte. Das soll es aber angeblich überall geben.
    http://www.faz.net/aktuell/wir…he-wurde-11875022-p2.html
    Regards
    Rei97

  • Können wir in der Zukunft weitere Renualt und Nissan Modelle und Motoren mit Mercedes-Stern erwarten? :D

  • Also:
    Nicht in der kleinen Kategorie, aber bei grösseren Motoren hat anno dunnemals sogar Ssangyong profitiert.
    Das gleiche Thema wie bei den Bremsen.
    Höhere Auslastung bei den Serienmaschinen, ohne Eigenentwicklung in geringeren Stückzahlen SIND Kostenfaktoren.
    Regards
    Rei97

  • @ Torsten: Das würde ich weniger an der Marke und den Erwartungen, sondern vielmehr am Restwert festmachen. Da für die Karren der Zweit- oder Drittbesitzer bei gleichem Fahrzeugalter jeweils entsprechend unterschiedlich viele Taler auf den Tisch gelegt werden müssen, wird eben auch die Investition »Reparatur« entsprechend daran gemessen, was sich lohnt oder nicht.


    Und schon wenig später findest Du zahlreiche Sterne, an denen dies und das schon längst nicht mehr instand gesetzt wurde, weil diese Rechnung eben dann auch entsprechend ausfiel.
    Deshalb gibt es hier doch zig Karren mit Wartungsstau von mehreren Jahren.


    Und die Zeiten, dass während der normalen Fahrzeuglebensdauer überhaupt noch geschweißt werden muss, um 'ne Plakette zu kriegen, sind doch auch schon ewig vorbei.