C 200 Öl unter Zündkerzendeckel

Ein DAEWOO KORANDO, ein LT28 und der W202 haben also die selben Deckeldichtungen?

Hallo zusammen,

bei mir war eine Dichtung zum Kerzenschaft undicht. Der Motor lief im Stand auch unruhig und hatte beim Anfahren Fehlzündungen, wie im Forum beschrieben, LMM war in Ordnung.

Kurze Beschreibung der Reparatur:

Ventildeckel abschrauben, alle sichtbaren Schrauben rausdrehen, die Schrauben sind z.T. unterschiedlich lang, also merken, wo welche drinn war,
Deckel abheben und die Dichtung entnehmen,
Dichtungen zum Kerzenschaft entfernen, die Dichtung besteht aus einem zentralen Gummianteil und einem randständigen Metallring, der in den Ventildeckel eingepresst ist, der muß mit raus. Das geht mit einem kleine Flachschlitzschraubenzieher, den man vorsichtig zwischen Ventildeckel und Metallring einschlägt, dann kommt der Metallring raus, ggf. vorher den Gummieanteil der Dichtung entfernen (rausreißen) zur besseren Übesicht.
Die Aufnahme für die Dichtungen reinigen, und die Dichtung auf dem Ventildeckel aufbringen.
Jetzt wirds schwierig: die Dichtungen für die Kerzenschäfte müssen jetzt eingepreßt werden bis sie in der Aufnahme zur Außenseite hin anliegen. Hierzu benötigt man z.B. ein Metallrohr, das im Außendurchmesser ein wenig kleiner ist als die Aufnahme für die Dichtung, damit die Dichtung durch Druck auf den Metallrand der Dichtung eingepreßt werden kann, nicht über den Gummieanteil, dann ist der sofort kaputt. Beim Einpressen wird der äußere Metallring etwas zusammengedrückt, deshalb muß das Rohr auch ein wenig kleiner im Durchmesser sein als die Aufnahme(genaue Maße habe ich nicht, ich habs machen lassen s.u.). Reinschlagen mit einer großen Nuß oder was anderem habe ich versucht, ging aber schief = ein Dichtring kaputt.
Am Besten würde ich sagen, läßt man das bei MB oder einer freien Werkstatt machen, die haben ein entsprechendes Werkzeug, und das Ganze kostet nur ein paar Euro (Ich habe 30,- Euro bezahlt einschließlich eines neuen Dichtungssatzes).
Dann den Deckel wieder positionieren und anschrauben. Aufpassen das die Dichtung beim Aufsetzen des Ventildeckels nicht aus der Aufnahme springt, ist im hinteren Teil nur durch Abtasten oder mit einem Spiegel zu kontrollieren. Dann die Schrauben über Kreuz anziehen mit 10 Nm, fertig.
Ach so, natürlich noch alle Ölrückstande auf der Außenseite des Deckels und im Kerzenschacht mit Waschbenzin entfernen, Kerzen neu oder auch reinigen. Die Kerzenstecker habe ich auch noch von innen gereinigt mit Waschbenzin und Q-Tip.

Gruß Nobbie

Ob es was gebracht hat, was den unruhigen Motorlauf im Stand angeht, berichte ich nach der Testfahrt.

So, beim starten des Motors fing das ordentlich an zu qualmen, hinter dem Motorblock. Nach dem ersten Schrecken viel mir ein, daß beim Dichtungswechsel bestimmt hinten etwas Öl runtergelaufen ist, war auch so.

Der unruhige Motorlauf im Standgas ist weg!
Die Fehlzündugen, v.a. beim Anfahren sind ebenfalls weg!

Diese Lösung des Problems finde ich unglaublich, ohne dieses geniale Forum wäre ich da nie drauf gekommen (übrigens mein (ehemaliger) immer falsch liegender MB-Schrauber kam auch nicht drauf).

Vielen Dank

Gruß Nobbie

Leider hat sich im Verlauf gezeigt, daß die Probleme nicht ganz weg, sondern nur deutlich gebessert waren (Fehlzündung, Standgas).
Ich habe seit heute neue Kerzenstecker drin, und jetzt läuft er wie neu.

Die neuen Dichtungen für die Kerzenschäfte in die Öffnungen zu bekommen, war kein großes Problem. Habe ich heute gemacht - reindrücken ohne Werkzeug und ohne besonderen Kraftaufwand.
Die alten raus zu bekommen war etwas fummeliger. Ich habe von der oberen Deckelseite aus einen kleinen, flachen Schraubendreher unter den Ring geklopft.
Der Dichtungssatz war von Elring, TE Berlin (40,-).

Zitat von ???grün

reindrücken ohne Werkzeug und ohne besonderen Kraftaufwand.

Nein, das ist unmöglich, ich denke du hast nur die Gummilippe in den Schacht gedrückt, der Metallring ist nicht drin. Fehlen noch ca. 4 mm zum Erfolg. Ich würde mit dem ausgebauten Ventildeckel zu Mercedes gehen, ich hab den passenden Dorn dort gesehen, das ist natürlich super, damit ist auch sichergestellt dass die Ringe nicht schon beim Einbau beschädigt werden. Und selbst mit dem Dorn erfordert es einen durchaus beherzten Schlag mit dem Hammer um die Dinger einzutreiben.

Wenn du das, so wie ich vermute, mit den nur halb eingesetzten Ringen zusammenbaust ist es zwar im ersten Moment dicht da letztlich die Gummilippen dichten aber ideal ist das nicht, da das Gummi gestaucht wird.

Ich hab dich Dichtungen auch nur reingedrück und meine ganze Zündkerzen war total voll mit öl

Meine Ringe waren rundum von Gummi umschlossen. Reinschlagen/Reintreiben konnte ich mir bei der Konstruktion gar nicht vorstellen.
Der ganze Ring ist im Schacht und ich bin mir ziemlich sicher, dass er bis zum Anschlag drin sitzt.
Aber ich werde die Sache demnächst noch mal kontrollieren, danke für die Hinweise.

Grüße.