Endstufe richtig anschließen wie???

  • Ein gefundener Erfahrungsbericht zum Einbau von einem Power-Cap:



    Pharaonisches Power-Pack
    02.12.2003


    Tut_Ench_Amun's Bewertung für MXM Profihifi Powercap 1 Farad:


    Empfehlung: Ja


    Pro:
    Stabilisiert das Bordnetz / Mittlerweile erschwinglich / Schaltet auch andere Störfaktoren in der Autoelektrik *nebenbei" aus / Gute Ausstattung


    Kontra:
    Der Einbau ist nicht ganz ohne und daher mit Vorsicht zu genießen oder jemandem zu überlassen, der sich damit auskennt ;)



    Erfahrungsbericht
    Zur Abwechslung mal wieder ein Bericht über ein – wenn nicht gar DAS - Steckenpferd von mir. Manche ahnen es bereits (zumindest die, die die Katüberschrift gelesen haben *g*): Car Hifi. Ich tobe mich ja schon seit geraumer Zeit immer wieder in dieser Sparte aus, da könnt Ihr stöhnen und ächzen, soviel ihr wollt...auch in Zukunft wird hier das ein oder andere Goodie für den Einbau einer zünftigen Anlage im Auto vorgeschlagen und beschrieben werden (und das hoffentlich nicht nur von mir). Heute geht's um einen Ausrüstungsgegenstand / Bauteil, dass nicht in jeder Car HiFi Installation zu finden ist, sofern sie nicht über einen Verstärker verfügt, oftmals aber auch aus Unwissenheit oder Geldmangel nicht verbaut wird, selbst wenn eine fette Endstufe die Lautsprecher mit Leistung befeuert. Gekauft habe ich das Teil bei Conrad Electronic (Hersteller ist MXM) in Essen gezielt, denn ich war es satt, dass meine Bordelektrik bei lauter Musik ständig einbrach...


    [ Mister Zylinder | Steckbrief ]
    Produktbezeichnung: Power Cap Silver 1.0 Farad
    Hersteller: Profihifi / MXM (ehemals SinusLive)
    Herstellersite: http://www.profihifi.de http://www.profihifi.de
    Bezugsquelle: Conrad Electronic oder Direktbestellung
    Geräteart: Hochkapazitiver Pufferkondensator
    Für CarHifi-Anlagen bis 1000 Watt Gesamtleistung
    Arbeitsspannung: (nominal/maximal): 16 / 20 Volt DC
    Kapazität: 1.0 Farad / Toleranz: 15%
    Innenwiderstand (ESR): kleiner 0,002 Ohm
    Abmaß über alles: 75mm x 265 mm (D x H)
    Gewicht: etwa 1,3 kg


    Besonderheiten / Lieferumfang:
    Gehäuse in Alu-Gebürstet Optik (von MXM auch in Blau)
    4-stelliges Digitaldisplay,
    Betriebszustandsanzeige per Diode,
    24K hart vergoldete Terminals,
    Acryl-Halterungen und Lade/Entladewiderstand


    [ Fahrzeugweite Energiekrise | Allgemeines ]
    Was um alles in der Welt ist ein „Cap“? Nun, gestandenen Car Hifi Experten und Elektrikern/Elektronikern verrate ich jetzt sicher nix Neues. „Cap“ ist die Abkürzung für „Capacitor“ und so bezeichnet man einen Kondensator im Englischen, im Prinzip nichts anderes, als eine Art von Batterie – jedenfalls funktioniert so ein Ding ebenfalls galvanisch. Die meisten Kondensatoren die man vielleicht schon mal gesehen hat sind recht kleine Gesellen und finden sich in allerhand technischen Geräten, wie Fernsehern, Radios und auch Verstärkern wieder. Überall wo man Spannungen glätten und stabilisieren will werden Kondensatoren eingesetzt. In Hifibereich auch zum Filtern von Frequenzen beispielsweise an Lautsprechern, doch das ist ein anderes Thema. Kondensatoren sind für gewöhnlich recht klein und werden in Mikro-Farad bemessen. Nein, nicht FAHRRAD – benannt nach dem Physiker-Onkel Faraday...Genau!... Der mit dem berühmten Faraday’schen Käfig und den Blitzen. Eben das Stabilisieren der Bordspannung im Auto bei exzessivem Einbau von CarHifi-Krempel ist die (Haupt-)Aufgabe ganz spezieller Kondensatoren. Kaliber dieser Größe schimpft man „hochkapazitiv“ oder anglophil „High Power bzw. High Performance Capacitor“, kurz: Power Cap.


    Dieser hier ist nämlich eine richtige Wuchtbrumme von einem Kondensator, mit einer Kapazität von 1.000.000 µF (in Worten: Eine Million Mikro-Farad), schlaue Mathematikfüchse wissen jetzt, dass das genau 1.0 Farad entspricht. Wie bereits gesagt ist ein Cap nichts anderes, als eine Batterie von seiner Funktionsweise her, auch er wird geladen und entladen – allerdings macht er das wesentlich fixer, als der schnarchige Bleiakku, der uns allen als Autobatterie dient. Er fungiert als Zwischenspeicher und Puffer, gleicht in Zeiten erhöhten Strombedarfs das Manko aus und lädt sich wieder, wenn der Verstärker weniger Saft benötigt. Gerade Stromhungrige Verstärker gehen ziemlich in die Knie, wenn sie (vor allem bei Tiefbass) soviel Strom aus dem Bordnetz lutschen, dass die Beleuchtung flackert oder gar die Drehzahl des Motors sinkt. Nicht selten reicht die Ladespannung der Lichtmaschine nicht mehr aus, diese Lücke zu 100% zu füllen. Das zu verhindern und dadurch nicht nur Beschädigungen vorzubeugen sondern auch den Klang zu verbessern ist Aufgabe eines solchen Pufferkondensators
    .
    [Knüppel aus dem Sack | Installation ]
    Vorweg sei gesagt, dass der Einbau eines Pufferkondensators nicht gerade zu den ungefährlichsten Unterfangen zählt, wer sich mit elektrischen Dingen nicht auskennt sei gewarnt und an entsprechende HiFi-Händler/Werkstätten verwiesen, die sowas auch einbauen. Wichtig ist das Studium der Einbauanleitung, denn diese erklärt Step-by-Step wie vorzugehen ist, von diesen Schritten ist NICHT abzuweichen, bestenfalls ruiniert ihr nur den Cap, schlimmstenfalls kommt ihr dabei selbst zu Schaden, wenn das Biest platzt und Elektrolyt-Flüssigkeit austritt. Caps dürfen in der Regel nämlich nicht einfach ungeladen ans Bordnetz geklemmt werden, sondern müssen mit einem Widerstand auf Betriebsspannung gebracht werden. Es gibt teurere Caps, die eine entsprechende Elektronik zum soften Laden und Entladen besitzen. Dieser hier gehört jedoch nicht zu dieser Gruppe. Nochmals: Dat Dingen hat richtich Bumms! Voll aufgeladen kann der Cap bei Kurzschluss Stromstärken von über 100 Ampère generieren, damit lässt sich ein optisch wunderschöner Lichtbogen ziehen, der sich selbst zum E-Schweißen eignet...Gesund ist das aber nicht!


    Schreiten wir jedoch munter zur Tat, wie ihr anhand dieses Berichtes sehen könnt, habe ich den Einbau schadlos überstanden, weil ich die Spielregeln nicht nur kenne, sondern mich ausnahmsweise auch dran gehalten habe *g*. Der Cap wird (zunächst ohne Verkabelung) auf seinen Acrylhaltern an einer Stelle eingebaut, die gut zu erreichen und nicht weiter als 30 cm von der zu puffernden Endstufe entfernt ist. Das setzt voraus, dass man sich im Vorfeld schon mal Gedanken macht, wohin mit dem Teil. Ob der Cap nun liegend oder senkrecht angebracht wird spielt keine Rolle – Hauptsache er behindert nichts und ist eben maximal 30cm vom Amp entfernt. Grundsätzlich ist der Minuspol der Autobatterie abzuklemmen bevor es ans Verkabeln geht (!).


    Der Cap wird zwar „Parallel“ vor den Amp geschaltet, was es aber dennoch erforderlich macht die Sicherung in der Zuleitung des Plus-Kabels zum Verstärker ebenfalls zu entfernen. Auch hier gilt: Grundsätzlich ist die Plus-Zuleitung am Besten direkt an der Autobatterie mit einer Schmelzsicherung (zwischen 30 und 60 Ampere) zu versehen, falls nicht schon längst geschehen (macht man eigentlich IMMER, schon wenn man Verstärker einbaut), den Cap ohne Schmelzsicherung zu betreiben ist „grob fahrlässig“. Sollte euch aufgrund dessen die Karre abfackeln seht ihr von der Versicherung keinen müden Cent. Mit Ringkabelschuh (Minimum M6 / 10qmm) wird nun die Verbindung vom Cap Plus-Pol zur Batterie hergestellt und mit einem weiteren Stück Kabel und aufgequetschtem Ringschuh auch der Amp am Cap angeschlossen. Vergesst auf keinen Fall geeignete Iso-Tüllen über die Quetschverbindungen zu ziehen – je weniger blanke Teile, desto sicherer ist man vor unbeabsichtigten Kurzschlüssen.


    Jetzt gilt es das Remotekabel vom Autoradio zur Endstufe zu splitten, sodass es zwei Abgriffe hat: Einen für den Amp, einen für den Cap. Beide können auch schon fest angeschlossen werden, da sie ohne eingeschaltetes Radio spannungsfrei sind. Erst jetzt wird die Autobatterie (Minus-Pol) wieder angeklemmt und die vorher entnommene Sicherung in der Plusleitung wieder eingesetzt aber der Cap noch nicht an Masse gelegt! Zuerst gilt es über die Masseleitung den Cap zu laden, dafür hält man den im Lieferumfang enthaltenen Ladewiderstand zwischen den Minus-Pol des Caps und das (zuvor angebrachte oder vielleicht schon vorhandene) Massekabel. Vorsicht - Der Widerstand wird knüppel-heiß! Am besten eignet sich zum Festhalten eine Kombizange oder dicke Kunststoffhandschuhe (nicht leitend). Diese Angelegenheit ist recht fummelig, muss aber dafür nur einmal durchgeführt werden und danach nur noch, wenn die Autobatterie mal abgeklemmt und der Cap vollständig (kontrolliert!) entladen wurde.


    Etwa 3 Minuten dauert das Lade-Prozedere, überprüfen kann man den Ladezustand, indem man den Ladevorgang durch Trennen der Verbindung unterbricht und den Widerstand stattdessen zwischen Remote und Plus-Pol hält: Das Display erwacht zum Leben und zeigt die Spannung auf 2 Stellen hinterm Komma genau an. Überschreitet der Ladezustand 10 Volt ist alles in Butter und man kann den Minus-Pol des Caps nun fest an Masse legen und verschrauben. Befindet sich die angezeigte Spannung darunter muss der Ladevorgang fortgeführt werden. Hebt den Widerstand gut auf – er wird später zum eventuellen Entladen unbedingt (!) gebraucht, wann immer ihr die Batterie mal abklemmen müsst (bei Werkstattbesuchen beispielsweise). Dafür schließt man die Pole des Caps Widerstand für etwa 3 Minuten kurz (Zange/Handschuhe!). Entladet ihr ihn nicht, kriegt ihr trotz abgeklemmter Autobatterie trotzdem gehörig einen gewischt...und das nicht zu knapp. Merke: NIEMALS Plus und Minus-Pol ohne Widerstand kurzschließen! IMMER isolierte Kabelschuhe verwenden! NIEMALS den ungeladenen Cap ans Bordnetz anschließen! IMMER den Widerstand dabei haben!


    [ Kraftwerk@Work | Im Betrieb ]
    Nach soviel Ausrufezeichen und Warnungen müsst ihr richtig Angst bekommen haben *g*, doch so wild ist es gar nicht, wenn man beim Einbau die nötige Vorsicht und Sorgfalt walten lässt. Kommen wir daher nun zu den positiven Aspekten, denn sobald das Teil erstmal geladen und einsatzbereit ist, geht der HiFi-Spaß erst richtig los. Vorbei sind die Zeiten, wo bei jedem Bass-Schlag oder dynamischen Musikstücken das Abblendlicht selbst bei laufendem Motor im Takt der Musik bedrohlich dunkler wurde und die ganze Bordelektrik unter der Belastung ächzte. Das Klangbild ist nun wesentlich stabiler, frischer und kann lauter gedreht werden als jemals zuvor. Gerade die Dynamik und der Tiefbassbereich (der am meisten Energie frisst) profitieren immens.


    Zudem haben Kondensatoren einen weiteren angenehmen Nebeneffekt: als elektrische Filter erster Ordnung puffern & filtern sie auch eventuelle Störsignale aus dem Bordnetz bzw. halten sie vom Amp fern. So kann man mit dem Cap auch tief frequentes Brummen einer Masseschleife damit den Garaus machen oder das Zwitschern der Lichtmaschine in den Lautsprechern dämpfen, sofern das nicht andere Gründe hat – oft ist nämlich das Radio dann der Übeltäter und muss mit einem (viel kleineren) Entstörkondensator gebändigt werden. Geeignet ist der Cap für Car Hifi Anlagen bis etwa 1000 Watt Gesamtleistung, die Daumenregel besagt, dass man pro 500 Watt etwa 0,5 F Pufferkapazität einplanen soll. Doch auch kleinere Anlagen/Verstärker gewinnen durch Caps mehr Durchzugskraft und Stabilität, sodass ich eigentlich in jedem Fall für den Einbau eines Pufferkondensators plädiere, selbst wenn die Verstärkerleistung unter dieser Marke liegt. Die gebräuchlichsten Größen sind nämlich 0.5, 1.0 und 2.0 Farad – Kleinere sind selten zu finden.


    [ Möge der Saft mit Dir sein...Immer! | Fazit ]
    Der Cap aus dem Hause Conrad überzeugt nicht nur durch seine Schutzwirkung gegenüber der Bordelektrik und dem Dienst am guten Klang, sondern auch optisch. Für 79 € bekommt man hier schon das Zubehör, dass man bei Rennomier-Marken (Alfatec, BRAX u.a.) teuer als Extra bezahlen muss: Acryl-Halter, Steuerelektronik, Digitalanzeige und 24K hartvergoldete Terminals – dazu noch ein edel wirkendes Silver-finish in „gebürstet Optik“. Das schafft schon was *g*. Baugleich ist der Kondensator mit der Reihe von MXM / SinusLive (Jetzt „Profihifi“), von denen Conrad sie bezieht (steht jedenfalls verräterisch – aber kleingedruckt - auf der Packung) die sich ebenfalls in der Hifi Szene einen anständigen Namen gemacht haben, allerdings war der Cap (lediglich mit anderer Beschriftung) dort laut der Website von Profihifi 30 (!) € teurer und kostete bis vor kurzem 109 Schleifchen. Na gut, dafür hat man hier dann die Wahl zwischen Metallic-Blau und -Silber...Profihifi hat die Zeichen der Zeit jetzt aber erkannt und die Caps neuerdings preislich angepasst, sodass es nun keinen Unterschied mehr macht, ob man direkt bestellt oder sich seinen Cap im Handel besorgt. Andere Hersteller lassen sich die Ausstattung, die hier schon serienmäßig ist, sogar noch höher bezahlen. Ganz klar: 5 stabilisierte Sternchen für den guten Ton im Auto...


    Let the music play


    Der Energie!-Pharao


    Grüsse,
    Chris

    Einmal editiert, zuletzt von Christian ()

    • Offizieller Beitrag

    Meinung Nummer 6:


    Ich gehe immer direkt von der Endstufe an die Batterie. + und -


    Und ich lebe noch :D


    grüsse....

    Mein Blog: TwentyMag <- Lesen, Teilen, Liken, Kommentieren, Abonnieren. Ihr wisst bescheid, was labere ich hier groß rum:o-o:

  • habe mein Massekabel an den Massekontakt angeklemmt...
    (also da wo auch das Massekabel der Batterie dran hängt)


    MfG Nico

    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/signaturneukopiekopiexuapp.jpg]


    aus einem anderen Forum: xD

    Zitat

    A: Da muß du dem FZ-Schein zum [lexicon]MB[/lexicon] Teile ONKEL gehen
    B: Der doofe teuere Onkel mit dem netten Lächeln im Gesicht und dem Geldzeichen in den Augen!
    ...Jo den kenn ich ?? Vielen Dank