Hallo,
nun ist die Bremse des C 240 erfolgreich in meinen C 180 eingebaut.
Die Hürden die es zu nehmen galt waren:
Naben
Verschleißfühlerkabel
TÜV-Eintrag.
Der Rest ist (beinahe) plug-and-play.
Der Reihe nach:
Markus alias sukraM baute sich ja die C 43 AMG-Bremse ein, so dass seine Bremse bei mir rumlag und mit seinem Einverständnis meine Bremse wurde.
Ich wollte die Bremse auf jeden Fall eintragen lassen, auch wenn viel sagen, dass das eh nie jemand merkt .
Aber sicher ist sicher. Außerdem wollte ich noch einen unabhängigen Sachverständigen drüber schauen lassen, um sicher zu sein, nichts übersehen oder falsch bewertet zu haben .
Irgendwann habe ich mal alles drangehalten und bemerkt, dass die Stimmen aus dem Forum Recht hatten, dass man die Naben ändern müsse. Die Naben wurden 9/95 geändert. Mein Auto ist ja ein vormopf und der C 240 ja immer ein Mopf. Die Naben wurden minimal geändert, zum Glück nicht die Teilung auf der Nabe, so dass das ABS keine Rechenprobleme kriegt.
Hier die Naben alt (rechts im Bild) und neu. Obwohl die alten Naben schon 399.400 km drauf hatten, waren sie in besseren Zustand als die "neuen" Naben. Entweder lagen die im Korrosionstestbad , hatten 600.000 km oder das eingesetzte Material wurde schlechter (vielleicht ist mein Auto aber auch einfach besser gepflegt... )
[Blockierte Grafik: http://www.bilder-upload.eu/thumb/PWtb4qJHyfAJVX9.JPG]
Diese paar mm mehr, verhinderten, dass die Scheibe frei drehen konnte .
Also besorgte ich "neue" Naben, versah sie mit neuen Radlagern und baute die Bremse vorne ein, was dank der Naben nun ging.
Die Kabel des Verschleißfühlers passten aber nicht. Diese also am Bremssattel und am Auto abgeschnitten, die Enden der beiden Kabel zusammengelötet und Schrumpfschlauch drüber. Da diese Funktion nicht sicherheitsrelevant ist, habe ich mit der Vorgehensweise keine Bauchschmerzen, sollten die Kabel eines Tages trotz des Schrumpfschlauches mal oxidieren o.ä..
Hinten sah es zunächst so aus, als wäre es nur ein einfachen Umstecken, aber die Bremsankerbleche (die Schutzbleche an den Bremsen) "wollten" kaltverformt werden, dann ging es.
TÜV:
Ich suchte (und druckte) mir die Unterlagen der Bremsanlagen (Spender und Empfänger) auf der Seite von ATE.de. Dort sind alle Angaben zu finden (Durchmesser der Scheiben, Kolben, Breiten...)
Meine Suche ergab, dass die Bohrungen der Hauptbremszylinder C180 und C 240 für vorne und hinten jeweils gleich sind.
Damit ergab sich, dass die Bremsbalance vorne/hinten gleich blieb. Desweiteren konnte ich zeigen, dass der kleine Bremskraftverstärker meines C 180 auch ganz früh in die C 280 mit der "großen" Bremse verbaut wurde. Damit sah man, dass die Fußkraft auch bei größeren Kolben noch zu schaffen war (was der TÜV sowieso einsah, weil man auch bei defektem BKV das Auto zum Stehen kriegen sollte...).
Last but not least, zeigte ich mit Ausdrucken aus dem EPC, dass mein ABS/ETS-Steuergerät aus dem C 180 auch beim C 36 AMG mit wesentlich größeren Bremsen verbaut wurde (im C 240 nicht, weil er immer ein anderes Steuergerät hat). Es ließ sich damit aufzeigen, dass das Gerät mit der größeren Bremse keine Probleme hat.
Mit diesen Unterlagen besprach ich das Vorhaben vorher mit dem TÜVer. Er gab mir seine Handynummer (!!) und sagte, ich solle ihn anrufen, wenn der Umbau erfolgte- was ich dann letzte Woche tat.
Heute nun der Eintrag. Keine Probleme, weil alles sauber dokumentiert wurde und nachvollziehbar war.
Jetzt fahre ich einen C 180 mit der Bremse des C 200K C 230 K, C 280, C 240...
Bremsleistung ist besser und man merkt vor allem, dass man mehr Reserven hat, bevor es anfangen würde zu faden.
Viele Grüße
Stefan
P.S. Dass es Leute geben soll, die vor dem Umbau die Teile nicht sichten und dann in der Nacht feststellen, dass nur 7 Beläge da sind und auch dass ein Bremsschlauch eine Blase hat und ersetzt werden muss, kann man ja niemandem erzählen...
P.P.S. Vielen Dank an dieser Stella an sukraM, Focus, Dirk und den TÜV Gießen.