Beiträge von Roland Maier

    Da ein anderer und verwandter Thread sich etwas vom Thema "Leck im Unterdrucksystem" zu "Defekt Drosselklappe" entwickelt, erfolgt die Antwort auf broeselw202C220 besser passend in diesem Thread:

    Dann wird eventuell deine DK eine weck haben, oder vielleicht mal die DK anlernen.

    Ja, die Drosselklappe (A0001419125) hat einen weg - leider. Ausblinken gibt immer wieder Fehler 8 "Fehler im System Leerlaufregelung".


    Der Schaltplan der DK ist oben angehangen, enthält aber nicht alle Bauteile. Insbesondere an den Abgriffen der Potis zu Pin 1 und 2 müssten noch weitere Widerstände sitzen. Vermutlich sind dies die laserabgeglichen Widerstände, die nach öffnen der DK auf der Platine sichtbar sind (siehe Bild weiter oben).


    Messwerte am Stecker der Drosselklappe:


    Eintrag Messung an Pins DK "zu" in Ohm DK "offen" in Ohm
    1 3/7 1.03k 1.03k
    2 3/2 1.06k 1.77k
    3 7/2 1.53k 1.13k
    4 3/1 1.90k 2.58k
    5 7/1 2.70k 1.77k
    6 1/2 2.85k 3.09k

    (Bitte die Werte auf keinen Fall als Referenzwerte für eine Prüfung nutzen! Gegebenenfalls verlässlichere Werte finden sich hier.)


    - Eintrag 1: Messung entlang der Schleifbahnen der beiden Potis d.h. der Widerstandswert von zwei parallelen Widerständen wird gemessen. Der Wert sollte sich entsprechend beim Öffnen der DK nicht ändern - und das tut er auch nicht.

    - Eintrag 2 und 3: Messung erfolgt durch Druck auf den Hebel, so dass sich das große Zahnrad dreht. Werter scheinen in Ordnung, wenn auch nicht mehr wie am ersten Tag.

    - Einträge 4/5: Messung über Poti r1 laut Schaltplan. Werde ändern sich, wie es erwartet werden würde.


    Anschließend hab ich am Stellmotor gemessen. Der Wert war zunächst unauffällig bei 3 Ohm. Für die Messung ist es jedoch nötig den Motor währenddessen langsam (!) zu stehen, um alle möglichen Stellungen der Kohlen zum Kollektor zu prüfen. Damit der Motor gedreht werden kann muss das große Zahnrad raus. Dieses lässt sich über ein Loch auf der Rückseite mit einem passenden Dorn auspressen. Anschließend kann der Motor frei gedreht werden. Die Messung hat Stellungen am Motor ergeben, bei denen der Widerstand bis auf 2.3k Ohm stieg. Masseschluss konnte ich nicht messen. Der Motor ist trotzdem defekt.


    Zunächst der Workaround gegen hohen Leerlauf bzw. "Wie stelle ich die Leerlaufschraube ein?":


    Im Netz konnte ich zum Einstellen der Leerlaufschraube lediglich einen Beitrag aus 2007 zu dieser Schraube finden. Wer an der Schraube drehen möchte, dem empfehle ich vorher Markierungen an den beiden Zahnrädern und an der Leerlaufschraube anzubringen.


    Die Leerlaufschraube hat am Ende einen Bolzen der federnd gelagert ist. Position der Leerlaufschraube gibt den Bereich an, den der Stellmotor die Drosselklappe mit betätigtem Leerlauftaster noch weiter schließen kann. Die Mutter hat SW14 und die Schraube hat Feingewinde mit 1.0 mm Steigung. Ab dem Punkt an dem die Leerlaufschraube die Drosselklappe beginnt zu öffnen wird 5 halbe Umdrehungen weitergedreht und dann mit der Mutter gekontert d.h. die Schraube ist 2.5 mm "eingeschraubt". Der federnden Bolzen ist 2.0 mm lang. Drehe ich die Einstellschraube 1/2 Umdrehung raus (jetzt 2.0 mm) eingeschraubt) dann wird zwar immer noch Fehler 8 abgelegt, aber falls die DK scheitert die Leerlaufdrehzahl zu erreichen, dann liegt diese bei 900 U/min. In die andere Richtung gleiches Spiel, dann etwa 1300 U/min Leerlauf. Ein zweites Antippen des Gaspedals bringt den Leerlauf weiter auf etwa 750 U/min.


    Die Lösung:


    Der Motor musste getauscht werden. Nach Auspressen des Zahnrades kann der Motor ausgebaut werden. Verbaut ist ein Elektromotor von Johnson mit der Aufschrift "12V, 993 647 051, 352032". Ich hatte mittlerweile eine weitere Drosselklappe zur Reparatur da die gleiche Beschriftung auf dem Motor vorgefunden. Dieser Motor wird bei Johnson als HC355XLG-101 bezeichnet. Ein neuerer Ersatz gleichen Typs hatte den Aufdruck "12v, 993 647 060, 311711". Solch einen Motor habe ich verbaut und alle Leerlaufprobleme gehören der Vergangenheit an. Der Motor ist schwer zu bekommen. Ich hab ihn bestellen lassen und habe ganze 40 EUR für diesen sehr kleinen Elektromotor gezahlt. Immer noch um Welten günstiger, als eine neue Drosselklappe.


    Viele Grüße

    Roland

    Gab es nicht mal den Weg 1) die Kompression zu messen und dann 2) etwas Öl durch das Kerzenloch in den Brennraum geben und erneut messen? Ist die Kompression gleich, dann sind es die Ventilschaftabdichtungen. Ist die Kompression bei 2) besser, dann sind es die Kolbenringe.


    Viele Grüße

    Roland

    Ich kann die GTÜ hier nur loben. War hier auch schon bei TÜV und Dekra und hab es nach jeweils einem Besuch belassen. Die Mitarbeiter an meiner GTÜ-Prüfstelle sind kompetent und freundlich. Neben der Prüfstelle ist eine Oldtimerwerkstatt d.h. es ist nicht zu erwarten, dass der Prüfer keine Ahnung von älteren Fahrzeugen hat. Bei der letzten Prüfung war vor mir ein R107 dran.


    Es hängt scheinbar an den Prüfern und weniger an der Prüfgesellschaft.

    Viel Unterdrucksystem hat er nicht, da manuelles Getriebe. Es gibt von der DK bzw. Saugrohr nur die Leitung zum Ventil der Tankentlüftung/Aktivkohlefilter und zum Bremskraftverstärker. Beide sind laut Unterdruckhandpumpe dicht. Das Magnetventil hab ich auch schon mal außer Betrieb gesetzt, aber der Fehler kam wieder. Dazu kommen noch ein paar Blindstopfen (alle neu), die Leitung mit Gummis zum Benzindruckregler und natürlich die Leitung zum Drucksensor im Steuergerät. Lediglich die Gummis (A1179970982) für die Leitung zum Benzindruckregler und in Richtung Ventilblock sind etwas rissig, aber laut Unterdruckhanpumpe noch dicht.


    Noch hoffe ich, dass die DK nicht einen weg hat.


    Ich werde berichten.

    Update: Nachdem erstmal alles in Ordnung war, bin ich auch eine größere Strecke ohne Leerlaufprobleme gefahren. Auf der Rückfahrt heute hab ich bei Ankunft fast ins Lenkrad gebissen -> Leerlauf wieder zu hoch.


    Auch zuvor hatte ich den Eindruck, dass es nach längeren Fahrten häufiger zu Leerlaufprobleme kam. Manchmal ist alles in Ordnung, dann ist plötzlich der Leerlauf zu hoch.


    Habt ihr noch Tipps?


    Viele Grüße

    Roland

    Wenn Du zeitgleich die Adaptionswerte im MSG zurückgesetzt hast, ist nicht klar, ob die Zündkerzen etwas damit zu tun haben.

    Da das WIS bei Fehler 8 zum Zurücksetzen des MSG rät, hab ich das MSG nach dem Abdichten des Ventilblocks, wo der Fehler erstmalig auftrat, zurückgesetzt. Fehler blieb und Leerlaufdrehzahl war immer mal wieder zu hoch.


    Das Problem trat vor allem auf, wenn ich an eine Ampel angerollt kam und dann bei etwa 1200 Umdrehungen ausgekuppelt hab. Zudem hab ich manchmal einen Ruckler beim Beschleunigen bei etwa 2200 Umdrehungen gehabt.


    Hab dann weiter nach Lecks gesucht und nichts gefunden. Anschließend hab ich noch den Kühlwasser- und Ansauglufttemperaturfühler bei RT und bei Bettiebstemperstemperatur vermessen. Die Widerstandswerte waren unauffällig. Auch den Stellmotor der Drosselklappe hab ich ab Stecker vermessen. Waren 5 Ohm d.h. ebenfalls unauffällig.


    Weitere Versuche des MSG Zurücksetzend und/oder Drosselklappe anlernen haben nichts gebracht. Erst das Zurückwecheln auf die älteren NGK-Kerzen und Zurücksetzen hatte Erfolg.


    Mir scheint es, dass die Kerzen unabhängig von der Abdichtung des Unterdrucksystems Probleme bereitet haben. Bitte belehrt mich des Besseren, falls ich falsch liege! Das Netzt gibt bei Fehler 8 „Fehler im System Leerlaufregelung“ leider wenig konkrete Hilfestellung.


    Viele Grüße

    Roland

    Ich hab damals mittels Druckluft die Schläuche kontrolloiert und die Undichtigkeiten endeckt.

    Ein Blick auf den „Schaltplan“ des Ventilblocks besagt, dass keine Gefahr bei Stellelemente bei diesem Vorgehen bestehen sollte, da im Ventilblock Rückschlagventile vorhanden sind.


    Der Fehler 8 hat eine etwas überraschende Lösung gehabt: Zündkerzen. Hatte einige Wochen zuvor Bosch F8DC4 (Made in Russia) verbaut. Da ich keine Lösung für den Fehler sah, aber der Motor weniger ruhig lieft als mit den NGK-Kerzen, die zuvor verbaut waren, hab ich wieder zurück gewechselt und das MSG zurückgesetzt. Fehler weg.


    Die Kerzen von Bosch fliegen in den Müll und ich bleib bei NGK.


    Viele Grüße

    Roland


    Edit: Es war der Stellmotor der DK. Weiter gehts in diesem Thread.

    Meiner Erfahrung nach funktioniert Absprühen, zumindest bei M111 eher schlecht. Bei größeren Lecks funktioniert es noch, bei kleineren bei mir nicht.


    Lecksuche geht an allen am Saugrohr angeschlossenen Dingen ausgezeichnet mit einer Unterdruckpumpe.