Bremspedal bis zum Bodenblech - normal? Und weitere Fragen.

  • Hallo!


    Ich fahre einen W202 C180 Classic EZ 02.95 mit originalen 129tkm. Der Wagen ist scheckheftgepflegt und in sehr gutem Zustand.


    Vorgestern habe ich bei A.T.U. neue Alufelgen montieren lassen. Dabei wurde die Bremsflüssigkeit geprüft und auch gleich gewechselt. Nach Prüfung der letzten Rechnung und des Wartungsheftes mußte ich feststellen, dass dies im letzten Jahr bei 120tkm von A.T.U. vergessen wurde. :cursing:


    Gestern habe ich dann mal im Stand das Bremspedal mehrfach betätigt. Dabei habe ich festgestellt, dass beim dritten oder vierten Mal treten das Bremspedal bis zum Bodenblech durchgetreten werden konnte. Ist das normal? Bei unserem Astra G 1,6 kann ich das Bremspedal nicht bis zum Bodenblech durchtreten. Die Bremsleistung ist meines Erachtens i.O., eine Warnleuchte leuchtet beim Bremsen nicht auf.


    Des weiteren ist mir aufgefallen, dass der Wagen beim Bremsen leicht nach links zieht, sobald ich das Lenkrad loslasse. Woran liegt das? Im TÜV-Protokoll von letztem Jahr (02.2006) wurde nichts erwähnt. Seitdem ist der Wagen etwa 9tkm gelaufen.


    Wann müssen eigentlich die Bremsbeläge gewechselt werden? Vorne sind noch etwa 5-6mm drauf, hinten ein wenig mehr. Mein Schwiegervater, der diesen Wagen zuvor gefahren hatte, hat noch nie die vorderen Bremsbeläge- und scheiben austauschen lassen. Die hinteren Bremsscheiben- und beläge mussten mal ausgetauscht werden, da sie verrostet waren. Mir liegen alle Rechnungen und das vollständige Wartungsheft seit 02.95 vor. Nach Prüfung der Rechnung konnte ich keinen Hinweis auf das Tauschen der vorderen Bremsbeläge- und scheiben vorfinden. Das ist doch nicht normal, oder? Ok, mein Schwiegervater fährt auf der Autobahn max. 120, 130 km/h. Aber er kann das Auto doch nicht immer nur ausrollen lassen. :rolleyes:


    Danke für Eure Meinung.

    Viele Grüße,


    Frank
    W202.018, C180 Classic, EZ 02/95, Originalzustand

  • Zitat

    finepixler schrieb am 22.03.2007 10:05 Uhr:
    Der Wagen ist scheckheftgepflegt und in sehr gutem Zustand.


    Ohne Bremse? Hut ab vor Deinen Wertvorstellungen! :D


    Bremsfluessigkeit hast Du ja wohl noch genug?
    Hast Du einen Schalter oder Automatik?
    Wenn ich Dich richtig verstehe, dann wird der Pedalwert mit jedem Pumpen ein wenig laenger. Ist das korrekt?
    Was passiert, wenn du nur einmal aufs Pedal trittst, dabei aber mit hohem Druck und diesen fuer ca. eine Minute beibehaelst? Sackt das Pedal dabei langsam durch?



    Mit Belaegen/Scheiben etc. hat der Defekt wohl eher nix zu tun. Eher mit der Hydraulik. So koennen Leitungen/Zylinder undicht sein. In diesem Fall pumpst Du Bremsfluessigkeit aus dem System. Pumpen im Stand sollte dann die Leckage offenbaren.
    Ebenso kann der Hauptbremszylinder undicht sein, dann mogelt sich der Druck an den Manschetten vorbei. Fluessigkeit tritt dabei nicht aus.
    Mit den ABS-Ventilen kenne ich mich nicht aus und kann daher nicht sagen, wie sich ein Defekt auessert.


    Deine Fragestellung legt nahe, dass Du Dich mit der Materie nicht so auskennst. Daher kann ich Dir nur dringend nahelegen, den Wagen in eine (faehige!) Werkstatt zu bringen und die Bremse reparieren zu lassen. Mit Bremse und Fahrwerk spasst man nicht!


    Gruß,
    Jens

    Alltag: 9/99er C180T Esprit Selection ---
    Fun: 6/92er Polo G40 (Originalzustand)

  • Ich hab das eben nochmals überprüft. Es baut sich bei zwei- bis dreimaligen Treten ein Druck auf. Ich kann das Bremspedal "nicht" bis aufs Bodenblech runterdrücken. Keine Ahnung was ich da gestern festgestellt habe. 8|

    Viele Grüße,


    Frank
    W202.018, C180 Classic, EZ 02/95, Originalzustand

    Einmal editiert, zuletzt von finepixler ()

  • Das aendert die Lage drastisch. Mach aber trotzdem auf alle Faelle diese Pruefung und berichte das Ergebnis:


    Was passiert, wenn du nur einmal aufs Pedal trittst, dabei aber mit hohem Druck und diesen fuer ca. eine Minute beibehaelst? Sackt das Pedal dabei langsam durch?


    So wie es jetzt aussieht ist in der Tat "nur" Luft im System. Vorausgesetzt dass das System dicht ist (das zeigt dir obiger Test) reicht dann der Fluessigkeitswechsel. Den kannst Du auch an jeder Tanke machen lassen, so Du nicht gerade eines dieser ABS-Systeme hast, die noch mittels DAS zum Entlueften angesprochen werden muessen.


    Hinweis: Behalt das mal im Auge! Es kann durchaus sein, dass der Effekt gestern da war und heute weg ist. Der kann aber auch bei jeder Bremsung wieder auftreten, Bremsversagen ist dann die Folge. Habe ich auch einmal gehabt, brauche ich nicht nochmal. Bei rot eine vierspurige Ausfallstrasse kreuzen macht nicht wirklich Spass...


    Gruß,
    Jens




    Geändert von JensK am 22.03.2007 11:48:46
    Grund:Hinweis hinzugefuegt - sicher ist sicher...

    Alltag: 9/99er C180T Esprit Selection ---
    Fun: 6/92er Polo G40 (Originalzustand)

    Einmal editiert, zuletzt von JensK ()

  • Hallo. Ein guter Tip. Eine gute Werkstatt mit Mitarbeitern suchen die wirklich Ahnung von dem haben was Sie machen. Ich selber arbeite auch in einer Werkstatt und weiss wie manche arbeiten.
    Aber zum Thema: Es hört sich an als hätten Sie falsch entlüftet und Du hast eine Luftblase im System. Also nochmals entlüften. Aber vorher gas gesamte System auf Dichtheit prüfen. Und wenn Du´s richtig machen willst solltest Du auch die Kupplungszylinder mit entlüften lassen. Die verschmutzen nämlich auch und werden von alter Bremsflüssigkeit undicht. Desweiteren muß mit einem ABS-fähigen Bremsenentlüfter gearbeitet werden. Sollte das nicht helfen kann auch der BKV defekt sein wie schon hier erwähnt. In sehr sehr seltenen fällen ist es das ABS-Einheit. Ältere ABS-Systeme können durch falsches entlüften und befüllen beschädigt werden. Ausserdem den Bremsdruck auf einem Prüfstand ermitteln.


    Zur Spur: Es kann die Spur verstellt sein oder die Lager der Querlenker defekt. Das Traggelenk kann ausgeschlagen sein, oder der Lenkungsdämpfer undicht und verschlissen. Sind die Reifen korrekt montiert und gewuchtet? Wurden Die Schrauben mit dem entsprechenden Drehmoment angezogen. Und natürlich die Bremse kann es auch sein, aber das sieht man auf dem Prüfstand.
    Ich tippe allerdings auf die Lager der Querlenker oder der Lenkungsdämpfer.
    Wenn Du selber nicht genügend Fachwissen dafür hast solltest du dir eine gute Werkstatt mit engagierten Mitarbeitern suchen die auch mit Dir Gemeinsam unter die Bühne gehen um der Sache auf den Grund zu gehen. Nur in diesen Billiwilli-Werkstätten gehts nur ums Geld verdienen und nicht darum dein Auto wirklich sicher zu machen, Mit speziellen Sachen tut man sich bei denen keinen Gefallen.
    MfG. Thinner