W202 Xenon Leuchtweitenregulierung

  • Hallo,

    Leider funktioniert meine Leuchtweitenregulierung nicht mehr, ist mir letztens aufgefallen.


    Vor einem Halben Jahr wurde der linke Xenonbrenner getauscht.


    Seit ein paar Monaten Leuchtet die Lichtlampe im Kombi.


    Die Lwr tut gar nicht, rechter Scheinwerfer ist auf „Normalhöhe“, linker Scheinwerfer scheint nach oben.


    Habe mich versucht ein wenig zu informieren, manche meinten, es könnte der Stellmotor sein, wie testet man den?


    warum fährt der andere Scheinwerfer dann aber nicht hoch und dann auf die richtige Position beim einschalten?


    ist vielleicht die Lampe nicht richtig drin und streut deswegen nach oben und setzt die Lwr damit außer Gefecht?


    bin mir auch nicht sicher, ob die Lwr noch funktioniert hat, seitdem der Fehler im kombi angezeigt wird.


    W202 C230K 1999 Xenon ab Werk

    Grüße

  • Das Steuergerät für die LWR sitzt hinter der Stahlplatte im Beufahrerfußraum.

    Das Steuergerät reguliert nicht den tatsächlichen Lichtausfall sondern die Stellung des Reflektors. Falsch eingesetzte Leuchtmittel können nicht ausgeglichen werden.

    Ein ausgehängter Reflektor wird vom System nicht erkannt, der Motor brummt und bewegt die Betätigungsstange, aber ein ausgehängter Reflektor geht nicht mehr mit.


    Die Niveaugeber an den Querlenkern vorn und hinten jeweils rechts werden mit 5V gegen Masse betrieben, die Versorgungsspannung liegt parallel (braun/weiß und weiß).

    Beide Geber liefern am Ausgang Gleichspannungswerte, die von der Stellung der Achse abhängen (hinten blau/gelb, vorn weiß/gelb).

    Wenn das Gestänge z. B. bei Arbeiten an den Querlenkern nicht abgebaut wird kann die Mechanik überschlagen und sitzt dann verkehrt.

    Der Geber arbeitet ohne Berührung, im Innern ist kein Schleifer. Er hat auf einer kompletten Umdrehung mehrere Nullstellen, es gibt keinen Anschlag. Deshalb geht der Geber nicht durch Drehen kaputt.



    Bei der LWR für Xenon des 202 geschieht die Verstellung durch einen Schrittmotor in jedem Scheinwerfer. Der Schrittmotor enthält zwei Spulen und einen Rotor mit Dauermagneten. Die vier Anschlüsse der beiden Spulen sind herausgeführt. (Spulen links rot zu grün und schwarz zu blau, Spulen rechts grün/gelb zu rot/gelb und blau/gelb zu schwarz/gelb)

    Durch wechselnde Spannungen an den Spulen wird der Rotor des Motors schrittweise gedreht.

    Es gibt keinen Geber für die Motor- / Rotor- oder Reflektorstellung, die Schritte des aktiven Motors geben den Verstellwinkel vor.

    Der Reflektor wird nach dem Einschalten der Spannung zunächst an einen Festpunkt gezogen, das Licht geht dabei nach unten.

    Dazu werden vom Steuergerät mehr Schritte "abwärts" ausgegeben als für den Verstellweg erforderlich, egal, wo der Motor bei Beginn stand.

    Der Motor wird am Anschlag im Motorgehäuse, nicht am Reflektor blockiert und die weiteren Schrittbefehle verändern die Lage nicht mehr, sie wird aber durch die Mehrschritte bei funktionierender Mechanik sicher erreicht.

    Dann wird durch andere Spannungsfolgen an den Spulen die Drehrichtung umgekehrt und genau so viele Schritte "nach oben" gefahren, wie aus der Position der Geber berechnet wurde. (Das funktioniert auch, wenn der Motor aus dem Scheinwerfer ausgebaut wurde).

    Während der Betriebszeit wird der Motor dann über Spulenstrom auf der Position festgehalten oder schrittweise den Geberwerten nachgeführt.

    Die Betriebszeit wird ganz sicher durch Abschalten der Zündung, möglicherweise auch durch Abschalten des des Standlichts unterbrochen (vergl. Aktivierung)


    Testen kann man das funktionierende System z.B. mit abgeschraubtem Gestänge und einem von Hand bewegten Geber.


    Ich habe mit einem älteren Steuergerät (A140 820 74 26, Bosch 0 307 870 001) und den zugehörigen alten Sensoren Typ Helag, Teilenummer A010 542 75 17

     


    in meinem Fahrzeug die LWR zusammen mit den Xenon nachgerüstet. Mit einem Schaltplan für den Mopf habe ich das zum Laufen bekommen.


    Das Steuergerät bekommt +12V bei Zündung "an" ("Klemme 15") über eine (eigene) Sicherung (z. B. Nr. 13), die Spannung am Pin 16 (schwarz/blau) liegt daher auch ohne Licht an.

    Pin 18 ist Masse (braun).

    Zur Aktivierung des Steuergeräts wird an Pin 10 "Klemme K" benötigt (grau/violett), das Potential findet man z. B. an der rechten Kennzeichenleuchte. Wenn also die Kennzeichenbeleuchtung nicht funktioniert sollte man diese zuerst entstören.

    Das Steuergerät erhält an Pin 11 auch ein Geschwindigkeitssignal, es arbeitet aber auch im Stand.


    Ab FIN F619721 wurde ein anders Steuergerät mit anderen Gebern verbaut (Geber ...77 17),

    die grundsätzliche Funktion ist aber gleich.

    Das alte Steuergerät funktioniert aber nicht mit den neuen Gebern, das neue sicher auch nicht mit den alten Gebern.


    Wenn das Steuergerät einen Fehler feststellt oder von den Gebern unlogische Werte erhält wird nichts mehr verstellt.


    Die LWR ist diagnosefähig, wenn man keine offensichtlichen Fehler feststellt lohnt eine Diagnose. "Teileweitwurf" kann ich aufgrund der Komplexität nicht empfehlen.


    Gruß

    Pendlerrad

    8 Mal editiert, zuletzt von Pendlerrad () aus folgendem Grund: Geber sitzen beide rechts, Danke player1

  • Mal wieder Vielen Dank für die Antworten,

    Habe das Auto schon ausgelesen, zwar nicht mit Stardiagnose aber mit einem teurem Auslesegerät, es kommt in alle Steuergeräte, nicht nur Motor.


    Dort wurde bei der Lwr kein Fehler angezeigt.


    Da ich aber das Licht nicht angemacht habe liegt es vielleicht daran?