M271 C180K Coupe Kabelbaum Motorsteuergerät Öl Kompressor Teillastentlüftung

  • Hi, ich war hier schon lange nicht mehr aktiv und aktuell habe ich leider mehrere Probleme mit meinem C180K aus 2003 mit aktuell 155.000km auf der Uhr und war bis 2014 immer zum KD bei Daimler. Das Auto läuft ohne Fehler oder Probleme jedoch ist mir alle paar Wochen mal ein klitzekleines Absacken der Drehzahl im leerlauf aufgefallen. So wie wenn der Motor nachregeln würde und "aufatmet".


    Die letzten Tage wollte ich mich etwas informieren über die Steuerkette da ich jemand bin der Vorsorge betreibt als am Ende mit einem Schaden dazustehen. Beim Recherieren in einigen DB Foren kam immer wieder ein Thema mit Öl im Nockenwellensteller-Magnet sowie damit verbunden Öl im Motorsteuergerät.
    Ich wollte das prüfen geht ja schnell und dauert keine 5 Minuten. Also hab ich den Stecker vom NW Magnet abgezogen und in beiden Steckern war viel Öl drin. Ölstopkabel war natürlich nicht verbaut! Danach hab ich den hinteren Stecker vom MSG abgezogen und siehe da auch hier war Öl vorhanden. Nicht viel nur ein paar Tropfen.


    So ok Supergau dachte ich. Viele haben in mehreren Themen darüber geschrieben, dass man den Kabelbaum drin lassen soll und nur hin und wieder den Stecker vom MSG reinigen soll nachdem man die Ölstopkabel verbaut hat. Mir gefällt diese Lösung nicht warum gleich mehr dazu. Eine Reinigung des Kabelbaums ist m.M.n. So gut wie unmöglich, da das Öl in den Litzen fliesst und via Kapilarwirkung leider überall hinkommen kann wo es nicht sein darf.


    Also habe ich angefangen den Kabelbaum auszubauen. Keine schöne Arbeit wie sich heraus stellte. Ich bin selbst gelernter Kfz Meister und habe damals eine Lehre bei MB gemacht da war das Thema hier aber noch nicht aktuell da der W203 gerade auf den Markt kam. Umso mehr wunderte es mich, warum im Laufe der Jahre dieses besagte Ölstopkabel vom gleichen MB Händler wo ich gelernt habe, nie verbaut wurde obwohl das Fahrzeug bis 2014 bei Daimler gewartet wurde. Bis zu diesem Problem hat der W203 nie Ärger gemacht und man hätte wohl noch eine Zeit lang weiter fahren können bis mal was aufgegeben hätte. Aber aufgrund von Vorsorge bin ich darauf aufmerksam geworden und handle nun. Also zurück zum Kabelbaum. Um diesen zu demontieren muss der Kompressor raus manche mögen sagen das ist nicht notwendig aber ich sage er muss raus, da es die Arbeit um einiges erleichtert.


    Diese Aktion wurde ohne Hebebühne durchgeführt nur mal nebenbei erwähnt. Es gab 2 Schrauben die man von unten hätte besser lösen können, jedoch verfüge ich über einige Werkzeuge die so manche unpassierbare Stelle überwinden.


    Nachdem der Kompressor inkl Ansaugbrücke und Einspritzleiste draussen war kamen weitere Baustellen zum Vorschein. Der Verbindungsschlauch von Kompressor zur Brücke war defekt rissig also Neu. Die Teillastentlüftung war defekt also da alle Gummileitungen Neu. Im gleichen Zug Ansaugbrücke alle Dichtungen neu sowie wie die Dichtungen von der Einspritzleiste.


    Als der Kabelbaum draussen war sah man erst das gesamte Ausmaß der Verwüstung. In 80% aller Stecker war bereits Öl angekommen jedoch nicht bei Lambdasonde Vorkat ( was ja auch oft vorkommt ), LMM und Ansauglufttemp-Fühler. Sonst war in ALLEN ANDEREN Steckern Öl vorhanden.


    Deswegen macht es keinen Sinn den alten Kabelbaum drin zu lassen.


    Da der Kompressor schon mal draussen war mache ich da gleich einen Ölwechsel. Öl von Aldeco wurde bereits bestellt. Eine neue Spannrolle wurde ebenfalls bestellt da man diese nur bei demontierten Kompressor wechseln kann. Alleine der Gedanke zu MB zu fahren um z.B. Einen neuen Keilriemen aufziehen zu lassen und man dann hört es müsse der Kompressor raus und man zahlt am Ende einen 4stelligen Betrag futchtbar...


    So nun ging es über das Motorsteuergerät da war ja Öl drin. Also das Teil geöffnet beim öffnen kam schon Öl entgegen. Öl ist ansich nicht schlimm da es keine Elektrische Leitfähigkeit besitzt und keinen Metallabrieb mitführt. Die Platine wurde mit Tuner 600 und WL gereinigt und abgelüftet.


    Nun war schon einiges weg also Ventildeckel runter um mal die Steuerzeiten zu Checken. Diese sind optisch noch im Rahmen aber zur 100% Sicherheit werde ich mal das Einstellwerkzeug besorgen um es genauer zu Untersuchen. Die Zähne der Nockenwellenversteller schauen noch OK aus und sind nicht ausgewaschen oder gebrochen. Folgendes wurde nun besorgt.


    Kabelbaum
    Nockenwellenmagnet 2x + Dichtung und Abdichtpaste
    Ölstopkabel 2x
    Spannrolle
    Keilriemen
    Ventildeckeldichtung
    Lambdasonde Vor und Nachkat
    Verbindungsschlauch Kompressor - Ansaugbrücke
    Teillastentlüftung komplett


    Mal sehen wie lustig ich bin die Tage denn evtl mach ich gleich noch die Kopfdichtung neu.


    Fotos von der Aktion kommen die Tage. Ich hoffe mein Bericht hilft dem einen oder anderen etwas weiter, da ich mich selbst erst einmal mühsam informiern musste was alles sein kann und könnte. Bin zum Glück vom Fach und muss keine Werkstatt bezahlen denn dann hätte ich die Kiste ausgeschlachtet. Wäre wohl bei der aktuellen Investition auch schon hart an der Grenze aber auf der anderen hat das Auto einen persönlichen Wert und vom Rost schaut das Coupe auch noch gut aus.


    Grüße


    Alexander

  • Was soll ich Jammern :) das Auto ist 14 Jahre alt und kein Neuwagen. Ja in 99% der Problemthemen wird sich über die Marke und dessen Ingenieure ausgelassen. Über das einzige was ich Jammern könnte ist, dass die MB Werkstatt nie das Ölstopkabel erwähnt hat. Auf der anderen Seite hätte das 350 Euro für den Kabelbaum erspart auf der anderen Seite hat es auch was gutes. Man kann mal alles prüfen und auch an Stellen Schrauben die man sonst nicht einmal sieht wenn alles zusammen gebaut ist.

  • So beginnen wir mal mit der Fotostory. Beginnen wir mit dem Motorsteuergerät das habe ich wie oben erwähnt nachdem Öl eingedrungen ist mit Tuner600 und WL Kontaktspray behandelt. Bestellt vom Elektronikfachmarkt. Kostenpunkt ca. 20 Euro.
    Beim öffnen oder Deckels kam schon genug Öl raus und ich staunte nicht schlecht. Als der Deckel ab war konnte man das ganze Ausmaß sehen. Leider kann man die Platine nicht ausbauen denn etwas Öl ist sicherlich noch drin.


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    Mit einem P1 Elch PU Kleber habe ich das Steuergerät wieder Dicht verschloßen. Nehme diesen Kleber sehr häufig auch im Motorenbereich es gab noch nie Probleme damit.


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    So kommen wir zum Kabelbaum:


    Dieser ist auf den Bildern schon ausgebaut und man kann zudem nach dem der Kompressor draußen ist einen Blick auf die Teillastentlüftung werfen. Diese war wie auf den Fotos zu sehen von selbst abgebrochen. Langsam glaube ich man kann vielleicht auch ohne Kabelbaum diesen W203 fahren weil so viele Fehlerquellen vorhanden sind aber es das Auto einfach nicht zu interessieren scheint :D


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    Die Teillastentlüftung habe ich komplett neu gemacht. Zudem wurde eine neue Spannrolle bestellt inkl. Riemen die Teile sollten morgen alle eintreffen bei mir.


    Der Verbindungsschlauch Ansaugbrücke zu Kompressor sah so aus. Komplett verölt und eingerissen, deswegen war da hinten wo der Geräuschdämpfer verbaut ist alles voll mit Öl. Der Schlauch kam neu und hoffentlich ist jetzt Ruhe.


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    Als der Kompressor draussen war habe ich nicht lange überlegt und wollte den Ölstand kontrollieren. Es hieß mal irgendwo beim öffnen der Ölablassschraube soll Öl kommen also im eingebauten Zustand. Ok dachte ich mach mal die 30er Torx Schraube auf. Es zischte laut und es war gut Druck drauf. Danach stellte ich den Kompressor hochkant in einen Eimer. Was raus kam war eher lächerlich gerade einmal 10-20ml wenn überhaupt kamen raus. Egal wie man das Teil schwenkte und drehte es kam nicht mehr raus. Das Öl von Aldelco kommt auch morgen hoffentlich dann kann ich die 118ml reinkippen.


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    So der alte Kabelbaum den habe ich mir mal genauer angesehen. Ich habe einige Stecker fotografiert wo Öl drin war. Leider kann ich Anhand der Steckerform nicht sagen welcher Stecker wo dran war zumindest nicht bei allen.


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    Diesen Stecker hier gibt's 4x also Einspritzventile dort sahen alle Stecker so aus wie der auf dem Foto.


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    Am Fahrzeug habe ich erstmal alle Gegenstücke mit Bremsenreiniger ausgewaschen. Aber wie Ihr seht macht es wenig Sinn den alten Kabelbaum drin zu lassen. Sicherlich mag es vielleicht Funktionieren eine Zeit lang aber ich mache es lieber vernünftig und ordentlich als einen Murks zu fabrizieren denn Murks macht man ja nur um Geld zu sparen.
    Klar möchte ich auch sparen aber manche Teile kann man einfach nicht verbaut lassen m.M.n.


    So die Teillastentlüfutung schaut wieder wie Neu aus.


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    So heute Abend gehts weiter...

  • So hier nun ein Bild ohne Ventildeckel.


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    Wie man sehen kann nach 155.000km schaut es gar nicht mal so schlecht aus das ganze. Die Zähne sehen nicht ausgewaschen aus. Nach dem Durchdrehen des Motors im Uhrzeigersinn habe ich mir die Zahnräder genau angesehen und für gut befunden. Somit besteht aktuell noch kein Handlungsbedarf.


    Also Ventildeckel mit neuer Dichtung wieder drauf. Kommen wir nun zu den Nockenwellen-Magneten die ja der Auslöser für diesen ganzen Mist hier sind. Das hier sind definitiv die ersten. Der Austausch ist sehr leicht und für jeden ungeübten Schrauber auch durchzuführen. Es wurden zudem neue Dichtungen bestellt und ausserdem eine zusätzliche Dichtpaste besorgt.


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    Danach kam der neue Dichtungsring rein und schon wurden die Teile wieder montiert.


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    Nun wurden die Ölstopkabel nach 14 Jahren montiert zu erkennen an der grünen Fahne am Kabel. Diese werden einfach zwischen gesteckt und dienen somit als Adapterleitung die zusätzlich das Öl zurück halten und der Kapilarwirkung so gesehen ein Ende setzen. Ob das 100% zutrifft keine Ahnung aber ich hoffe es zumindest.


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    Nun kam der neue Kabelbaum wieder rein. Wenn der Kompressor draussen ist echt eine Erleichterung vor allem wenn man ohne Hebebühne arbeitet. So kommt man auch an die Kabel im unteren Bereich des Motors mühelos hin.


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    Nun wären da noch die Einspritzdüsen. Diese hatten Ablagerungen am jeweiligen Schaft die Düse unten selbst war jedoch frei von Ablagerungen. Es soll neuere geben mit 6 Öffnungen in der Düse aber ich werde wohl die alten weiter fahren da ich keine Schäden erkennen kann. Die Dichtungen der einzelnen Düsen wurden erneuert und werden wieder montiert sobald der Kompressor sowie die Brücke wieder verbaut sind.


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    Das war es erst einmal morgen soll er wieder laufen hoffentlich.


    Grüße


    Alexander

  • Sauber, einen Grossteil dieser Schraubereien hab ich auch schon durchgeführt, teil ProForma,Teils weil es nötig war, !!


    Meine Kette ist nach 230tkm rausgeflogen, Zähne i.o. und Steuerzeiten waren auch noch exakt,.


    Das Ölstopkabel ann man sich sparen, wenn man die Kabel auftrennt, sauber verlötet und mit Schrumpfschlauch wieder versiegelt, da geht auch nix mehr durch.

  • Hast du einfach die Kette getauscht ohne Versteller etc?


    So der Hobel läuft wieder. Spannrolle Umlenkrolle sowie Keilriemen kam noch neu rein. Ich kann nur jedem empfehlen den Ölstand vom Kompressor mal zu kontrollieren und ggf. nachfüllen mit Aldelco Öl 12345982 war glaub ich die Nummer. Die ganze Flasche ging rein. Zudem wollte ich eine neue Ölablassschraube bestellen, doch leider hat die DB nicht im Programm weil Wartungsfrei. Da sieht man wieder wie man als Kunde von DB auf den arm genommen wird. Ist auch logisch ein Ölwechsel kostet ja nur einen Bruchteil dessen, was ein neuer Kompressor kosten würde + Arbeitsaufwand ist man gleich mal bei 2000+ Euro. Diese Schäden kommen meist dann, wenn es dann ein wirtschaftlicher Totalschaden ist und man sich doch bitte ein neues Auto zulegen soll.