Achtvoracht, um exaktacht machen sie auf, so war ich der Zweite auf`m Hof. Kurzvoracht laufen die Hangartore klappernd in den Führungsschienen hoch und die Antriebe stellen den Dienst mit einem "Klack" ein, als sie an den Anschlag prallen.
Das Büro öffnet und ich trete nach einem Astrabsitzer, ein rüstiger Rentner, ein. Ich gebe die Papiere ab, nicke zu AU und HU ab, verziehe mich raus auf den Hof und beobachte das Treiben.
Viertelnachacht hoppelt eine japanische Kiste röchelnd auf den Hof, so ein kleines, tiefergelegtes Dingen, Zweisitzer, Spoiler und Auspuffrohre wie die Entsorgungespipeline einer Vierfachscheisshausanlage. :shock: Das Ding stirbt ab und heraus schält sich ein Knabe, 20-25....oben herum so eine Art C&A-Kampfjacke, als Beinkleid, sehr Chic, eine schwarze Dreistreifentrainignshose...obwohl der wahrscheinlich noch nie trainiert hat. :roll:
Er trollt sich zum Büro hin und der Astraeigner, mit sorgfältig frisiertem, schütteren Haarkranz, gediegen gekleidet in beiger Cordhose und Windjacke, wie sie einst mein Onkel trug...so um 1970, :oops: hat meine Aufmerksamkeit. :smoke:
Mit finstrer Mine beobachtet er, wie sein Astrakombi, ich glaube, der war erste Ausführung, also uralt aber optisch neuwertig, in die Halle gefahren wird. Als die Asu läuft und der Motor in höhere Regionen getrieben wird, wendet er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht ab.... :?
Inwischen kommt der Trainingshosenvogel aus dem Büro, der Kopf ist auf die Brust gefallen, die linke Flosse in der Tasche versenkt und die andre bearbeitet ein X-Pad,.....von dem er fortan nicht mehr ablssen wird.
Eine BMW, die knapp vor ihm vorbei auf den Hof rollt, nimmt er gar nicht wahr.....ich wohl, doch ein kurzer Blick reicht, ist die Schäbbigvariante, 650ccm, Einarmschwinge....dreckig dazu. :oops: Huu...
Irgendwann kam die C-Klasse dann an die Reihe...zunächst ASU, da bin ich nicht besonders zuversichtlich, des maroden Motorkabelbaums wegen, habe das Standgas am Gaszug etwas höher gedreht.....aber es wird dann doch, er lässt ihn schön heiß laufen, ich dreh die Drehzahl wieder runter und alles ist gut.
Erste Hürde geschafft!
Nun gehts auf die Bremse. Vorn tadellos, nur wenige Gramm der Abweichung aber hinten, dachte ich mir schon, 120 zu 175,....nicht gut aber das Tragbild gefällt mir sowieso nicht, die neuen Klötze haben sich noch nicht so richtig angelegt. Dürfte aber kein Problem sein, schleif ich die passend an oder mach die Scheiben neu.
Die Feststellbremse hätte ich vorher mal in Fahrt treten sollen, jedenfalls ist die auch ungleichmäßig....steht beim Parken im Gefälle bestimmt schief. :roll: Egal, auch kein Wurf, unterwegs bissken schleifen lassen, die wird wohl wieder gleichmäßiger greifen.
Zwischendurch hallt immer mal wieder das Winseln eines japanischen Anlassers, welcher sich verzeifelt aber recht erfolglos müht, die Abflussrohrauspuffanlagenkiste ans selbstständige Laufen zu bekommen. 
Das muntert mich etwas auf....
Nun auf den Heber.... :shock: ....manmann, echt deprimierend, so ein 17 Jahre alter Mercedes. Ob der in zwei Jahren noch läuft?
Egal, heut ist heut,....hier gezerrt, da geguckt, am Ende haben wir einen ausgeschlagenen Spurstangenkopf, zwei, an den Gummidurchführungen der Halter, etwas glänzende Bremsschläuche und eine ausgeschlagene Lagerung des Lenkzwischenhebels.
Naja, alles noch Originalteile, kann man bei 200000 Kilometern nicht mal maulen.
Bei die Bremsen geh ich nu selber bei, den Rest lass ich machen, hab ich keine Lust drauf und das Gepansche mit der Bremsflüssigkeit bockt ja auch nicht so wirklich.
Wenn der Wagen dann noch zwei Jahre läuft, ist es gut, im Prinzip ist er völlig überflüssig, wenn ich einen günstigen 124 mit Automatic finde, geht er, wie auch mein T, für einen schmalen Euro an die Sonne.
Die Bewertung der Mängel hat sich allgemein sehr verschärft.
So, nu raus in die Sonne, erst Garten dann bissken SL wachsen.
Willy
