Da haben die Jungs bei McLaren nach dem MP4-12C einen weiteren Leckerbissen auf Räder gestellt...
ZitatAlles anzeigenDer McLaren F1 galt in den 90er-Jahren als der Supersportler schlechthin - nun hat McLaren mit dem P1 einen Nachfolger in der Mache. Auf dem Autosalon in Paris wird die britische Marke den Boliden erstmals als Studie präsentieren.
McLaren P1 heißt der neue Supersportler aus Woking, mit dem sich die britische Rennschmiede 2013 in der Champions League zurückmelden will. Erst 2011 hatte der MP4-12C den Formel 1-Rennstall auf die Sportwagen-Landkarte zurückgebracht. Nun soll schon 2013 wieder die Spitze der Sportwagen-Elite angegriffen werden. Dort war McLaren zuletzt im Jahr 1997 vertreten.
Rückblick: Vor 20 Jahren hatte der ursprünglich reine Formel 1-Rennstall mit dem McLaren F1 ein Auto entwickelt, das seiner Zeit weit voraus war. Mit seinem 627 PS starken 6,1-Liter-V12 wurde er in jedem Autoquartett zur Trumpfkarte. Leichtbau gepaart mit F1-Technik machten ihn zur Legende. Mit seiner ungewöhnlichen Sitzanordnung im Cockpit, bei der die Co-Piloten den zentral positionierten Fahrer rechts und links flankierten, schrieb der McLaren F1 Automobilgeschichte. 106 Exemplare fanden damals einen Käufer.
McLaren P1 mit bis zu 950 PS Leistung
Vorschau: Ab 2013 wird die Marke mit dem McLaren P1 an die Tradition des F1-Supersportlers anknüpfen. Vorbei ist es dann allerdings mit der 1+2-Sitzkonfiguration und dem V12-Motor. Die beiden Passagiere sitzen in Zukunft einträchtig nebeneinander, hinter ihnen röhrt eine modifizierte Version des 3,8-Liter-V8 aus dem McLaren MP4-12C.
Obwohl offizielle Leistungsdaten erst 2013 veröffentlicht werden, sind bereits jetzt die ersten Informationen aus dem Entwicklungsumfeld gesickert. So soll der V8-Biturbo mit einem KERS-Hybrid-System wie in der Formel 1 verbunden werden. Verbrennungs- und Elektromotor sollen gekoppelt rund 950 PS auf die Hinterachse des McLaren P1 wuchten.
P1 kommt mit Karbon, Titan und Magnesium
Trotz beeindruckender Leistungsdaten ging es den Entwicklern nicht primär um hohe Top-Speed-Werte. "Unser Ziel ist es, das schnellste Straßenauto für die Rennstrecke zu bauen", erklärt McLaren-Direktor Antony Sheriff. Ein gewisses Maß an Alltagstauglichkeit und Komfort soll dabei bewahrt werden. Um diesen Spagat hinzubekommen, wurde in den McLaren P1 allerlei Hightech eingebaut - wie man es von den Ingenieuren aus Woking gewohnt ist.
Dank Leichtbaumaterialien wie Karbon, Titan und Magnesium wurde der unter dem internen Code P12 firmierende McLaren P1 auf Minimal-Gewicht getrimmt. Das Verhältnis zwischen Leistung und Masse soll deutlich über 600 PS pro Tonne betragen. Zum Vergleich: Ein Bugatti Veyron kommt gerade einmal auf einen Wert von 535 PS pro 1.000 Kilogramm.
Spoiler sorgt für 600 Kilo Anpressdruck
Eine ausgefeilte Aerodynamik sorgt dafür, dass der McLaren P1 bei allen Muskeln nicht die Bodenhaftung verliert. Unterboden und Diffusor generieren zusammen mit dem monströsen Heckflügel bis zu 600 Kilogramm Anpressdruck - fast so viel wie das GT3-Modell, das ausschließlich auf der Rennstrecke unterwegs ist.
Der relativ niedrige cW-Wert von 0,34 ist bei diesen massiven Abtriebswerten nicht ohne Tricks zu erreichen. Damit der McLaren P1 auch in der Disziplin Höchstgeschwindigkeit nicht abstinkt, wurde ihm ein beweglicher Heckflügel eingebaut. Nach Vorbild des DRS-Systems in der Formel 1 lässt sich das zweigeteilte Leitwerk auf Knopfdruck flacher stellen, was den Luftwiderstand auf der Geraden senkt. Zwei kleine Flaps unter der Front sind ebenfalls im Anstellwinkel flexibel, um die Aero-Balance auf verschiedenen Strecken im Gleichgewicht zu halten.
McLaren P1 mit freundlichem Gesicht
Beim Styling des McLaren P1 fällt vor allem die ultraflache Frontpartie mit ihrer geringen Stirnfläche auf. Im Vergleich zum gemäßigten MP4-12C wurde sie für das erhöhte Frischluftbedürfnis des V8 modifiziert. Der Unterteil mit dem Carbon-Splitter ist schwarz abgesetzt und zieht sich bis in die Scheinwerfer hinein. Dadurch wirkt der Supersportler nicht wie üblich aggressiv, sondern fast freundlich lächelnd. Über eine zusätzliche flache Dach-Hutze erfolgt die Luftversorgung ins Cockpit.
Am Heck zeigen sich die größten Änderungen im Vergleich zum MP4-12C. Die kräftig ausgestellten Kotflügel werden durch die schmalen LED-Rückleuchtenbänder besonders hervorgehoben. Ihre Form zwingt die Luftströmung um das kuppelartige Cockpit herum in die Lufteinlässe auf der Oberseite der Radhäuser und nach innen in Richtung Heckflügel. Zentral und weit oben angeordnet thront am Heck ein riesiger Auspuffschlund über dem massiven Diffusor.
Sein offizielles Debüt gibt der McLaren P1 auf dem Autosalon in Paris. Anfang 2013 - dem 50. Jubiläumsjahr der Firma - werden die ersten Bestellungen angenommen. Dann werden auch die genauen Daten und der Preis bekanntgegeben. Innerhalb von zwölf Monaten sollen dann die ersten McLaren P1 Exemplare auf der Straße rollen.
Quelle: Auto Motor und Sport
Bilder: worldcarfans.com